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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 06.01.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-192201064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19220106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19220106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1922
- Monat1922-01
- Tag1922-01-06
- Monat1922-01
- Jahr1922
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 06.01.1922
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WOMMUWN kV» LMenstein-Lallnberg, Hekrichsort, Marienau. Hohndorf, RodNtz, Bernsdorf, Rüsdorf, St. Eaidien. den MAsenarund, HMchnarwel und Tirschhei«. IU«se« »I«tt «tthätt die ««Mche» -e« Amis,bricht« «ad der Ami« «»»«lisch «f«, s»»ie de« Si-dirai«, zu Lichienftei».L«H«Her,. NwS u. Verlag von Otto Koch L Wilhelm Pester in Lichtenstein-C., Inh. Wilhelm Pester in Lichtenstein-T-, zugleich verantwortlich für den gesamten Inhalt des Blattes. Anzeigenpreis: Die sechsgespaltene Gründest« wird mit 1,50 Mk. für auswärtige Besteller mit 1,75 Ml. berechnet. - Im Reklame- und amtlichen Teile kostet die dreigespaltene Zeile 3,50 Mk., für Auswärtig« 4.— Mk. Schluh der Anzeigenannahme vorm. 9 Uhr. Fernsprecher Nr. 7. Drahtanschrift: „Tageblatt". Postscheckkonto Leimig 88807. h Erscheint täglich, außer Sonn- und Festtags, nachmittags. — Bezugspreis: 10,— Mk. monatlich frei ins Haus, durch die Post bes»gen 30,— Mk oierteliahrlich. Bestellungen nehmen di« Geschäfte stelle, sämtliche Postanstalten, Bnefträger und unsere Zeitungsträger ent gegen. — Einzelnummer 50 Pfg. Rr 5 Freitag, de» 6. Januar >SS2 72 Jahrgaug Betanntmach«»g. Wegen vorzunehmender Nriniguug bleibe» am So«»be»H, de» 7 S«»««r 1988, Hie Gemeinde-, Spar- vnd Girobasse sowie die Steuer« ei»»ahme, »nd am M««t«O, de» 9 3«««ar 1998, Hie Registratur, das Standesamt, das Polizei- und Ein wohnermeldeamt und da« Lebensmittelamt Mr He« Publik»»»oerkehr geschloffe« Dringende Standesamitzangelegenheiten werde» am Mo»t«g, He« 9. 3a««ar 1988, »ormittags von 9—10 Uhr erledigt. v Pohudors, am 3. Sanuar 1922. V / Der S«mei«Heo»rst»d. X Schuster. Kurze wichtige Nachrichten. * Die Nachricht, dah das amerikanische Parlamentsmitglied Houghton endgültig zum amerikanischen Botschafter in Berlin ernannt und dah Dressel abberufen sei, trifft nicht zu. Solange in Cannes noch keine endgültige politische Neuorientierung ver einbart ist, wird auch die amerikanische Regierung nicht durch Ernennung eines Botschafters in Berlin neue Tatsachen schaffen »ollen. * „Manchester Guardian" berichtet, dah Kqnes ein neues Buch geschrieben habe: .Eine Revision der Verträge". Das Buch behandele u. a. das Reparakionsproblem in der augen-- dlicklichen Gestalt. * Rach einer Meldung aus Essen beginnt die Bergarbeiter bewegung im Ruhrreoier sich auszudehnen. Gestern fanden im Revier 20 Versammungen statt. In allen Versammlungen wurde mit ungewöhnlicher Heftigkeit der allgemeine Streik gefordert, falls die Forderungen bis 15. Januar nicht angenommen sind. Die ganze Bewegung hat starken kommunistischen Einschlag. Meh «re Russen hielten aufreizende Reden. * Der „Baseler Anzeiger" meldet aus Paris: Die fran zösischen Gewerkschaften haben neue Bedingungen hinsichtlich des Wiederaufbaues der zerstörten Gebiete gestellt, nach denen Deutschland nur 10 Prozent der in den Aufbaugebieten tätigen Arbeiterschaft stellen darf. Am 1. Januar waren bisher in der 1. Zone tätig 18 000 Franzosen, 12 000 Belgier und 8000 Arbeiter der slawischen Bevölkerung. * Der Dollar ist wieder im langsamen Steigen begriffen: «o der gestrigen Berliner Börse stand er 201. * Die Kohlenoersorgung Bayerns hat einen bisher nie dagewesenen Tiefstand erreicht. Es hat eine Abnahme der Zu fuhren eingesetzt, die die schlimmsten Zeiten der Kohlenoersorgung «och übertrifft. « O» 'V ' Die Saale ist in der Nähe von Jena und Rudolstadt! »us den Ufern getreten. Infolge des Hochwassers der Tettau muhte der Zugverkehr Rothenburg—Hattau eingestellt' werden. Auch aus anderen Teilen Thüringens kommen Hochwassermel- dunge». ' Von der Hoch-Eifel und der Schnee-Eifel werden grohe Schneefälle gemeldet. Eine große Anzahl Ortschaften sind völlig eingeschneit und von jeden, Verkehr abgeschnitten. ' In Belfast baden sich gestern Strahenkämpfe abgespielt, die als die heftigsten in der Geschichte dieser unruhigen Stadt bezeichnet werden. Das Militär griff mit Panzerwagen ein, und es säuberte mehrere straszenzüge mit Maschinengewehrfener. Die Zahl der Opfer ist noch nicht festgestellt worden. Deutsches Reich. ' 1S8 Milliarden Defizit in neun Monaten. , Berlin Zuverlässig wird uns gemeldet: Die Ausgaben -es Reiches im Quartal Oktober, November, Dezember vori gen Jahres sind um generell 40 Prozent höher als die Einnahmen im gleichen Zettraum. Der gesamte Abschluß für den Reichshaushalt April-Dezember ergibt damit einen ungedeckten Betrag von rund 168 Milliarden Mark. MinifterprSstdenten-Konferenz in Berl«. Wie wir erfahren, dürfte die von der Kölnischen Zeitung ««gekündigte Konferenz der Ministerpräsidenten aller Län- Her mit dem Reit^kanzler Dr. Wirth stattfinden. Und zwar soll sie im Laufe des Januar in Berlin zusam mentreten und sich mit der gesamten innen- und außer politischen Lage beschäftigen. Gestern vormittag trat der ReiLsratsausschutz zu einer Sitzung zusammen, in der über die Etats verschiedener Ministerien beraten wurde. Tie Antwort an die Regitrungskommission. Wie WTB. erfährt, hat die deutsche Kriegslastenkom mission am 4. Januar abends der Reparationskommission eine Note überreicht,- darin wird die Uebermittlung von Material zu den von der Reparationskommission in ihrer Note vom 2. Dezember aufgeworfenen Fragen angekündigt. Im übrigen wird die Annahme ausgedrückt, daß mit Rück sicht auf den Zusammenhang der in der Note der Repara tionskommission vom 16. Dezember gestellten Fragen mit den den Gegenstand von Besprechungen des Obersten Rates bildenden Angelegenheiten die deutsche Regierung auf keinen Widerstand stoßen werde, wenn sie sich gegenwärtig weiterer Aeußerungen zu diesen Angelegenheiten enthalte. Ler Kampf um die Flagg«. Nachdem nunmehr die Handelsflagge mit der Gösch zwangsweise eingeführt worden ist, hat die alte schwarz- weiß-rote Flagge keinerlei amtlichen nationalen Charakter, sondern ist frei von jeglichem Gebrauch. Daraufhin haben die deutschen Reeder, wie wir hören, den Zusammenschluß zu einem einzigen großen Verband ins Auge gefaßt und wollen als Derbandsflagge die alte Schiffsflagge führen. Fortan würde also im Heck oder an der Gaffel die No vemberflagge wehen, im Großtopp aller deutschen Handels schiffe die alte Reichsslagge schwarz-weiß-rot. Di« Nachprüfung der Reichsgerichtsurteile. Auf seiner letzten Sitzung im August 1921 hat der Oberste Rat beschlossen, eine Kommission zu ernennen, die über die reichsgerichtlichen Entscheidungen gegen die Kriegs beschuldigten Gutachten abgeben soll. Diese Kommission ist jetzt eingesetzt worden. Ihre Mitglieder sind: Iustizmini- fter Bonnevay, Generalonwalt beim Kassalionschef Mat ter, der als Beauftragter Frankreichs der Verhandlung ge gen General Staenger beigewohnt hat, Sir Alfred Pollock und Heyerth für England, Raimont für Italien und Servay und van Elvick für Belgien. Die Kommission wird am Freitag ihre erste Sitzung am Quai d'Orsay abhalten. Doppelt hält besser! Von einer den Regierungskreisen nahestehenden Korre spondenz wird besonders darauf aufmerksam gemacht, daß der kürzlich erwähnte republikanische Majestätbeleidigungs paragraph aus dem Gesetzentwurf des Reichsjuftizmini- steriums stammt. Er darf nicht mit einem im Ministerium des Innern ausgearbeiteten Gesetzentwurf zum Schutze der Republik verwechselt werden, dessen Veröffentlichung eben falls in einigen Tagen erwartet werden kann. Das Eisenbahn - Elend. Von einer mit den Verhältnissen bei der Eisenbahn und den zurzeit schwebenden Plänen genau vertrauten Leite ist dieser Tage in der Presse auf die bezeichnende Tatsache hingewiesen worden, daß die Eisenbahn in den 2 Jahren seit ihrer Uebernahme auf das Reich nahezu ihr gesamtes Buchkapital verwirtschaftet habe, und daß das nach Ab rechnung der durch Nachtragsetat 1921 fälligen ersten Rate zur Abzahlung des mit den Ländern vereinbarten Kauf schillings verbleibende Defizit in Höhe von 18,7 Milli arden Mark die gesamte, für das gleiche Jahr veranschlagte Einkommensteuer von 12 Milliarden verschlinge. Diese Tat sache beleuchtet besser als alle die spaltenlangen Artikel in Presse und Literatur, wie kehr der Einzelne durch den un aufhaltsam scheinenden wirtschaftlichen Abstieg der Eisenbahn in Mitleidenschaft gezogen wird. Im Frieden ein achtung gebietendes Unternehmen von glänzender Rentablität, un entbehrlich auch zur Füllung des allgemeinen Staatssäckels, ist die Eisenbahn binnen wenigen Jahren ein morsches und für den Wiederaufbau der deutschen Finanzwirtschaft ge fährliches Gebilde geworden. Trotz aller Tariferhöhungen wird das Faß ohne Boden immer größer und der Steuer zahler wird letzten Endes immer wieder gezwungen, für das neuentstandene Defizit seinen Kopf m den Sack zu stecken. Man sollte meinen, daß dieser Hinweis allein schon genügen müßte, um auch der großen Masse unseres Volkes zum Bewußtsein zu bringen, daß es höchste Zeit ist, mit energi schen Maßnahmen vorzugehen und die Eisenbahn wieder aus eigene, von der Leistung der Steuerzahler unabhängige Füße zu stellen. National-Republikanische Partei. Unter dem Namen National-Republikanische Partei" hat sich in Hamburg eine neue Organisation gegründet, die in ihrem Programm erklärt: Die Nationalrepublikaner sind deutschbewußte Republikaner, die in der im rein natio nalen Sinn umgebauten Republik das Ziel ihres politischen Programms sehen. Die Nationalrepublikanische Partei ist eine Partei des ganzen Volkes und nicht einer einzelnen Volksschicht. Sie will dahin wirken, daß »ich das deutsche Volk in seinen beruflichen, gesellschaftlichen und politischen Vereinigungen auf dem Boden des Nationalen, d. h. des Dolksgedankens, zusammenschließt, und daß die nationalen Deutschen und ihre Vereinigungen ein« wirtschaftliche, kul turelle und politische Einheit auf dem Boden der solidarischen Volksgemeinschaft bilden. Die Pattei versteht unter natio naler Gesinnung nicht mehr wie im früheren Staate dos Bekenntnis und die Treue zu einem Herrscher, sondern das Bekenntnis und die Treue zum ganzen Volke und zur Nation. Die heutige Republik mit internationalen oolksfremden Ge danken lehnt . sie entschieden, ab. . . M MWM WrMW WklS. Die sanitären Verhältnisse des zusammengebrochenen rus sischen Kaiserreiches haben von jeher eine äußerst strenge Be wachung der deutschen Ostgrenze und einen ganz speziellen Kontrolldienst notwendig gemacht, dem die Aufgabe zufiel, die Einschleppung von Seuchen nach Deutschland zu ver hindern. Die Maßnahmen, die von der deutschen Regierung getroffen worden waren, haben auch den Erfolg gehabt, daß in den beiden letzten Jahrzehnten vor dem Kriege keine nennenswerte Epidemie aus Rußland eingeschleppt worden ist. — Der Friedensvertrag von Versailles gab Deutsch land im Osten einen neuen Nachbarn, und durch die Ein verleibung großer deutscher Gebiete in den polnischen Staats- körper glaubte man, diesem genügend Kultur eingeimpst zu haben, daß er als Seuchenherd für das übrige Europa nicht mehr in Betracht kommen konnte. Während früher die natürlichen Grenzen zwischen Deutschland und Rußland einer wirksamen dauernden Kontrolle sehr zustatten kamen, machen die durch den Friedensvertrag gezogenen Grenzen die ständige Beaufsichtigung äußerst schwierig, und schon kurze Zeit nach der Besitzergreifung der deutschen Gebiets teile durch Polen konnte man feststellen, daß sich nicht nur hier die Seuchen brettmachten, die von jeher ein Merk mal Asiens und des europäischen Rußland gebildet haben, sondern daß diese Krankheiten auch in Deutschland viel häufi ger als zuvor auftraten. Gewiß mögen sie teilweise von den entlassenen deutschen Soldaten eingeschleppt worden jein: sicher ist aber, daß das besonders auffällige Auftreten von Flecktyphus in den deutschen Ostprooinzen auf die Nach barschaft Polens zurückzuführen ist. Die Gefahr, die hierin liegt, wird jetzt dadurch um ein Vielfaches vergrößert, daß die polnischen Rückwanderer, die nach dem russisch-polnischen Frjedensvertrage zurückzuführen sind, aus dem unter der Bolschewistenherrschast durch und durch verseuchten Rußland die ansteckenden Krankheiten in erschreckendem Umfange mit bringen und verbreiten. Die polnische Presse bringt aus einigen besonders gefährdeten Bezirken Zahlen, die die ge fährliche Lage scharf beleuchten. So ist z. B. im Kreise No- wogrodek nicht eine Gemeinde seuchenfrei. 29 bis 54 Fälle von Rückfallsieber werden aus einzelnen kleinen Dörfern ge meldet. Todesfälle unter der Aerzteschaft gehören zu den Alltäglichkeiten. Dabei ist das Vordringen der Gefahr nach Westen genau zu beobachten. Der Przeglad meldet, daß sich Warschau bereits in Gefahr befindet, und tatsächlich hat auch der Warschauer Magistrat sich veranlaßt gesehen, die Bevölkerung zur Mitarbeit an der Seuchenbekämpfung aufzufordern. Bei dem regen Verkehr zwischen Kongreß polen und Deutschland ist es von Warschau nach Deutsch land nur «in Schritt, und es ist dringend erforderlich, daß die deutschen Behörden ihr schärfstes Augenmerk auf die
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