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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 22.05.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-192205227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19220522
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19220522
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1922
- Monat1922-05
- Tag1922-05-22
- Monat1922-05
- Jahr1922
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 22.05.1922
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UM-MW ÄgeW M NStenfteknLMnbers, Hobn^rs RSdlktz, Bernsdorf. RSsdorf. SrEmdk-n. LeinriSsort, Marienau, den MMenarund, Äubschnavvel und Tiri-bÄ Erscheint täglich, nutzer Sonn- und Festtags, nachmittags. — Bezugspreis: 20,— Mk. monatlich frei ins Haris, durch die Post bezogen 60.— Mk. vierteljährlich. Bestellungen nehmen di« Geschäfts stelle, sämtliche Poftanstalten, Briefträger und unsere Zeitungsträger ent gegen. — Einzelnummer 80 Pfg. E i g e n p r e i s : Die sechsgespaltene Grundzeile wird mit 2 Mk für auswärtige Besteller mit 2,25 Mk. berechnet. Im Reklame und amtlichen Teile kostet die dreigespaltene Zeile 4.50 Mk., für Auswärtige Z-'". «chluh der Anzeigenannahme oorm. 9 Uhr. Fernsprecher Rr. 7. Drahtanschrift: „Tageblatt". Postscheckkonto Leipzig 86 697. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und der Amtsanwaltschaft, sowie des Stadtrates zu Lichtenstein-CaNnberg vru« u. Verlag von Otto Koch L Wilhelm Pester in Lichtenstein-T., Inh. Wilhelm Pester in Lichtenstein-C., zugleich verantwortlich für den gesamten Inhalt des Blatte Nr U8 Montag, seu 22 Mai 1922 72 ^^hraaug. Alle» Ablagern von Schatt am sogenannten »Bor«» H»!ese»1ekch* wird hiermit verboten. Zuwiderhandelnde werden bestraft. Der Schuttabiagerungspiatz befindet sich gegenüber der Fachschule hinter dem städt. Bauhof. Lichtenstein. C., den 22. Mai 1922. Der Stadtrat. Bekanntmachung. Der 1l. Nachtrag zur Steverordnung der Gemeinde Hohndorf, die Erhebung von Zuschlägen zur staatlichen Grundsteuer betreffend, ist von der Amtshauptmannfchaft und dem Bezirksausschuß genehmigt worden. Gr liegt von heute an 14 Tage lang zu jedermann» Einsicht im Rathaus, Zimmer Nr. 7, au». Hohndorf, am 18. Mat 1922. Der Semetvdevorftavd. Schuster. MM MW (Ser. UeE- Zinsfuß 3»/,°/„ Tägliche Verzinsung Postscheckkonto Leipzig Nr 21489. Gemeinde-Girokonto Nr. 2. Srengste Geheimhaltung. Unentgeltliche Aufbewahrung, An- und Berkaus von Wertpapieren. Geschäftszeit: Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag, von früh 7—12, nachmittag« von 2— 4 Uhr. Mittwoch «nd Sonnabend früh 7 bis mittag 1 Uhr, desgleichen vor sonstigen Festtagen. Vermittlung von Lebens- und Rentenversicherungen der öffentl. Lebenverficherungs-An- stall sächsischer Sparkaffen., Kurze wichtige Nachrichten. ' Tie deutsche Delegation ist Sonntag nachmittag 2 Ahr mit Sonderzug aus Genua nach Berlin zurückgelehrt. * T-er „Matm" meldet aus Oppeln: Die Verurteilten nn t Petersdorfer Prozetz, alles ehemalige deutsche Soldaten, werden voraussichtlich polnischen Gefängnissen zur Ableistung ihrer Stra fen zugerührt werden. — Unsere Nachbarn werden dafür sorgen, daß die Strafzeit den Teuticksen zur Höllenqual wird. Muh sich Deutschland einen solchen Frevel gefallen lassen? ' Wie der Bäurische Kurier meldet, hat der Vertreter Fechen Vachs, Rechtsanwalt Tr. Lowenfeld, aus Einlegung der Beru fung gegen das Urteil des Schöffengerichts München verzichtet. Tas Urteil iit somit rechtskräftig geworden. ' Tie Tagung des Reichsvcrbandes der deutschen Industrie beginnt am heutigen Montag. ' Lloyd George ist am Sonntag durch Paris gereist, ohne einen französischen Staatsmann gesprochen zu Haden. * Tie französische Kammer und der Senat werden mor gen Dienstag ihre Sitzungen wieder aufnrhmen. Rn erster Stelle stehen auf dem Programm nicht weniger als 8 Interpellationen über die Kartieren; von Genua, 'deren Tiskussion aber erit Freitag angesetzt ist. " Morgan ist in Paris eingetrofsen. * Am Mittwoch beginnen die ersten Besprechungen im An 1 leiheausschutz der Reparationskommission. 'Ter englische Dampfer .Lgypt" ist mit dem französischen Dampfer „Senne" zusammengestohen und gesunken. Der fran zösische Dampfer ist mit zahlreichen Gereiteten in Breit eingetroz- sen. Bisher sind etwa 20 Leichen geborgen worden. Die Zahl der Opfer wird auf 96 geschätzt. ' ' In London wurde in der Nähe seiner Wohnung Kukoschew, einer der Sachverständigen der Sowjethandelsmission, ermordet Vufgefunden. Kukoschew war früher der Leiter der Filiale der rus sisch-asiatischen Bank in Chardin. Tie Umstände des Mordes sind noch nicht aufgeklärt. ' Tie ägyptische Regierung hat eine Militärkonvention mit Hrotzbritannien in Vorschlag gebracht, um die englischen Gar nisonen in Aegypten bestehen zu lassen. N. AW an Sie NienWe Nile. An, Schlußtage der Genueser Konferenz ließen der Reichskanzler und Minister Dr. Rathenau eine Einladung an alle in Genua versammelten italienischen Journalisten er gehen. In einer Begrüßungsansprache an die italienischen Gäste sagte der Kanzler: Der universelle Gedanke, der dein italienischen Volke seit altersher eigen ist, Hai die Stätte gebildet, aus der ) sich die Bölter Europas getroffen haben. Es sind noch nicht f viele Jahre vergangen, daß Millionen Menschen unter den s Schrecknissen des Krieges gestorben sind. Und nun sehen t wir die Rationen Europas um den Friedcnstisch versammelt, k Schon diese Tatsache ist so bedeutsam, daß man sie immer f wieder hcrvorheben must. Die Konferenz ist wie alles Men schcnwerk nur Stückwert geblieben. Sie ist nur ein Torso und dieser Torso von Genua ruft geradezu nach Ergänzung. Ich bin sicher, das; alle Völker, die an der Arbeit hier teilgenommen haben, sich Mühe geben werden, den Torso zu ergänzen, da seine groste werbende Idee für alle Völker auf der Welt deutlich sichtbar geworden ist. Wir müssen alle bedenken, daß sich in gewissem Sinne, was den Eigcntumsbcgrifs angeht, hier zwei verschiedene Welten getroffen haben. Auf italienischem Boden hat man die erste Verbindung zwischen beiden Anschauungen geschlagen. Das ist schon eine große Tat. Das italienische Volk und besonders die italienische Presse haben bei diesem Brücken schlag der ganzen Welt einen großen Dienst erwiesen, für den ihnen alle dankbar sein müssen. Ich glaube aber auch, daß das deutsche Volk, auch wenn es nicht offiziell im Haag dabei ist, Europa wieder wie hier — denn wir haben in manchen Dingen die Rolle eines Vermittlers gespielt — gute Dienste leisten kann. Ich bin überzeugt, wenn alle! von gutem Willen beseelt sind, wird das Werk, Rußland wieder aufzubauen, gelingen. Es wird gelingen, die Völker des Westens und des Ostens kulturell wieder einander zu nähern. Ich glaube, daß wir Deutschen auf diesem Gebiete mit Italien gut zusammenarbeiten können. Ich sehe zwischen Deutschland und Italien keine Differenz, die Anlaß geben könnte, daß wir nicht für Europa praktische Politik treiben könnten. Wir haben so manche von Ihnen hier kennenge lernt, haben Leute aus dem Volke gesprochen, vom ein fachen Arbeiter bis zum gelehrten Professor, und ich sehq deutlich, cs ist ein Boden da, auf dem Italien und Deutsch land freundschaftlich miteinander viele, viele Jahre leben können. Wir werden deshalb in den nächsten Monaten und Jahren in Deutschland alles tun, um mit Italien nicht nur wirtschaftliche Beziehungen anzuknüpfen und die bestehen den zu erweitern, sondern wir werden sehen, daß wir mit Ihnen gemeinsam große, wenn mitunter auch steinige Wege für ganz Europa gehen können. Es können schwere Tage für die europäische Politik kommen, und sie werden kommep, wenn man den Geist der Genueser Konferenz verläßt. Das tritt ein, wenn man glaubt, mit dem Schwerte oder mit ! Gewalt ökonomische Fragen lösen zu können. Di: öko nomischen Fragen, auch die deutsche Frage, lassen sich nicht mit Gewalt lösen, sondern nur durch Verständigung der dazu berufenen Geister aller Nationen, die wirtschaftlich denken. Die Genueser Konferenz zeigt uns den Weg, den man gehen muß. Auf der Konferenz waren die Fragen, über die man öffentlich nicht gesprochen hat, vielleicht die wichtigsten. Man hat sehr wohl darüber gesprochen, und zwar von Mann zu Mann, nicht nur dem anderen ins Ohr, sondern ins Ge sicht. Diese Fragen sind nicht begraben, sie leben! Tie sind mit großer Schrift an das Firmament geschrieben! Gelöst können diese großen finanzpolitischen und wirt schaftlichen Fragen nur werden, wenn man sich von An gesicht zu Angesicht verständigt. Aber verständigen kann man sich nur, wenn man sich verständigen will. Die Ausführungen des Reichskanzlers wurden von den zahlreichen Vertretern der italienischen Presse mit großem Beifall ausgenommen. Deutsches Reich. Ernähruirgsdebatten im Reichstag. Berlin. Es ist eine alte Erfahrung, daß die Berichte umso kürzer werden, je länger eine Reichstagssitzung dauert. Die Parlamentarier bringen so sich selber um jeden Wider hall im Volke. Am Sonnabend wurde von 10 Uhr früh bis zum späten Abend zum Etat des Ernährungsministeriums gesprochen. Das geht nicht ohne Wiederholungen ab, und wenn die wenigen Berichterstatter, die auf der Pressetribüne dienstlich ausharren müssen, immer wieder hören, daß der Zuckermangel >1ine ganz unglaubliche Sache sei, und für Kartoffeln rechtzeitig Lieferungsverträge geschlossen werden müßten, so werden sie natürlich immer eintöniger. Mit eini gem Interesse wird der neue Minister begrüßt. Hermes' Nachfolger, Fehr, der auch aus der landwirtschaftlichen Lehr tätigkeit hervorgegangen ist. Er macht trotzdem, und das ist gut so, keinen professoralen Eindruck, dagegen einen sehr selbstbewußten. Wenn er sagt: „Mein Ministerium!", so klingt das, als sei Fehr, der heute seine erste Ministerrstde hält, in der Regierung grau geworden. Dabei wird er noch viel brauchen, um sich in seine jetzige Aufgabe hinein zufinden. In Bayern ist alles auf Milch- und Viehwirtschaft eingestellt, für das ganze Reich mit seinen 6-0 Millionen Einwohnern sind aber Getreide und Kartoffeln die Ernäh rungsgrund lagen. Hier hat Hermes die Zwangswirtschaft abzubauen begonnen. Ganz abgesehen von allem anderen, kostet sie zu viel, braucht sie allein an Verwaltungsunkosten nicht weniger als 80V Mark pro Tonne, wie ein Redner der Rechten feststellt. Die Dsutschnationalen und die Deutsche Volkspartei verlangen völlige Freiheit-, auch die Umlage soll aufhören. Die Linke möchte dagegen am liebsten die ganze Zwangswirtschaft wiederhergestellt sehen. Fehr selbst steht theoretisch augenscheinlich auf feiten der Rechten, hält aber in der Praxis, einer Entschließung der Gesamtregierung zufolge, an der öffentlichen Bewirtschaftung wenigstens des Getreides noch fest. Das wird noch zu Kämpfen mit der Landwirtschaft führen, die denen der Industriearbeiterschaft nicht nachstehen. Im übrigen steht der Minister grundsätzlich aus dem richtigen Standpunkte, daß er Produktionspolitik zu treiben habe, daß wir soweit kommen müssen, alle unsere Lebensmittel im Lande selbst zu erzeugen. Leicht ist diesck Aufgabe nicht, da ein großer Teil des agrarischen Ostens uns entrissen und im Rcstgebiet die Bevölkerungsdichte von 120 auf 130 gestiegen ist. Aber von allen Seiten, wenigstens der bürgerlichen Parteien, wird Herrn Fehr zu dieser Auf gabe Glück gewünscht. Eine Verpflichtung von Hermes gegenüber den Parteiführer«. Zu den Besprechungen des Finanzministers Dr. Hermes in Paris wird der Telegraphen-Union erklärt, daß die Mit glieder der Reparationskommission über den Verlaus der offiziösen Besprechungen sich gegenseitig strengstes Still schweigen zugesjchert haben. Alle Ausführungen zu den Be sprechungen französischer Blätter sind aus der Lust gegriffen. Die Besprechungen haben augenblicklich den Zweck, eine amt liche Besprechung vorzubereiten. Man will sich beiderseitig darüber klar werden, was für die eine oder für die andere Seite annehmbar wäre. In diesem Zusammenhänge wird daraufhingewiesen, daß Finanzminister Hermes den Partei führern gegenüber sich verpflichtet hat, keine Bedingung irgendwelcher All cinzugehen, ohne zuvor den deutschen ge setzgebenden Körperschaften Gelegenheit zur Prüfung gegeben zu haben. Anfrage wegen der Eisrerschen Fälschungen. Der Vorstand der Deutschnationalen Volkspartei, Orts gruppe Dresden, hat seine Landtagsabgeordneten ersucht, eine Anfrage an die sächsische Regierung zu richten, in der es heißt: Der Deutschland vernichtende sogenannte Friedens oertrag von Versailles ist aufgebaut auf der Annahme von der schuld Deutschlands am Weltkriege; re soli zugleich die Strafe Deutschlands für seine Schuld sein. Der Prozetz Fechenbach hat die bekannten „Schuldbeweise" Eisners soeben als grobe Fälschungen erwiesen. Ist die sächsische Regirrung bereit, bei der Reichsregierung dahin zu wirken, daß sio unverzüglich dem Feindbund die gerichtlich nachgrwiesene Fäl schung amtlich bekanntgibt und auf Grund dieses Nachweises die Äenderung des Deutschland vernichtenden Vertrages von Versailles fordert? Weiter beschloß der Vorstand, dir Reichs lagsfraktion um eine ähnliche Anfrage bei der Reichsregierung zu ersuchen. Vom Landarbeiterftreik in Pommern. In der Nacht zum 18. dieses Monats wurde auf den Rittergutsbesitzer und Vorsitzenden der Kreisgruppe Lauen burg des Hommerschen Landbundes, Herrn Fließbach in
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