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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 20.01.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-193701205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19370120
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19370120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZschopauer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1937
- Monat1937-01
- Tag1937-01-20
- Monat1937-01
- Jahr1937
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 20.01.1937
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Mittwoch, »G 29. Ottmar 1SS7 Zschopauer Tageblatt «ad Anzeiger DrvWe tzWMSl i« Mlaga PolschewisWe Trappen gegen Baaera Nr. 1k SeimardeNerlSdne in der Festartikelindustrie Der Sondcrtreuhänder der Heimarbeit für die deut sche Fcstarükelindustrie, Lutz Richter, hat auf Grund des Gesetzes über die Heimarbeit in Verbindung mit dem Ge setz zur Ordnung der nationalen Arbeit folgende Tarif ordnung für Heimarbeit in der deutschen Festartikelindu strie zur Abänderung der bisherigen als Tarifordnung fortgeltendcn Regelungen erlassen: Das Minde st entgelt in Gruppei beträgt je Stunde 20 Pfg. statt bisher 18 Pfg. Von dieser Aendernng werden der Mindestentgeltfestsetzungsbeschluß des früheren Gesamtfachausschnsses für die Karneval- und Festartikelindustrie im Deutschen Reich in der Fassung vom 7. Oktober 1932, betr. Festartikel aus Papier usw., der Mindestentgeltfestsetzungsbeschluß des gleichen Gesamt- fachausschnsscs vom 8. März 1934, betr. Auflegen und Ma len von Masken und Hüten und die von dem Sondcrtreu- händer erlassene Tarifordnung vom 17. Oktober 1934, betr. Herstellung von Früchten aus steifem Papier betrof fen. Soweit für Festartikelheimarbeit tariflich Arbeits zeiten festgelegt sind, wirkt die Aenderung sich bei der Vervielfachung der Arbeitszeit in Lohngruppe i mit dem Stundenentgelt aus. Soweit für Festartikelheimarbeit bindende Berechnungsbeispiele tariflich festae- sctzt sind, erhöben sich die bisherigen Entgeltsätze um ein Neuntel. Die vom Sondertreuhänder erlassene Tariford nung für die Heimarbeit an Chenille- und Watte-Artikeln vom 14. November 1935 mit einem Mindcstentgelt von 25 Pfg. je Stunde bleibt unverändert. Die Tarifordnung tritt am 1. Januar 1937 in Kraft, und gilt im ganzen Gebiet des Deutschen Reiches für alle Betriebe, Unternehmer, Auftraggeber usw., die Festartikcl zur Herstellung oder Bearbeitung in Heimarbeit vergeben. Weiter hat der Sondertreuhänder eine Urlaubs- tarifordnung für Heimarbeit in der deutschen Fest- artikclindustrie erlassen. — Darnach hat jeder in der deutschen Fcstartikelindustrie in Heimarbeit Beschäftigte in jedem Kalenderjahr Anspruch auf Erholungsur laub. Als Urlaubsgeld erhält der in Heimarbeit Beschäftigte bei Antritt des Urlaubs vom Auftraggeber zwei v. H. der Entgelte, die ihm nach seinem Entgeltbuch (Entgeltzetteln) von dem Auftraggeber in der Zeit seit dem letzten Urlaub bis zum Beginn des neuen Urlaubs aus gezahlt worden sind. Vergütungen für Aufwand bleiben außer Ansatz. Der Erholungsurlaub ist in der Zeit vom 1. Mai bis 30. September zu nehmen. Der in Heimarbeit Beschäftigte hat die Absicht, Urlaub zu nehmen, dem Auf traggeber zwei Wochen vorher anzukündigen. Die Zahl der Urlanbstage ergibt sich durch Teiluna des Urlaubsaeldes durch den Entgeltbetrag, den der in Heimarbeit Beschäftigte bei voller Tagesbeschäftiguna durchschnittlich werktäglich verdient hat, im Zweifel durch 2.50 Mark. Hierbei werden nur volle Tage nach unten ab- acrundct, gerechnet. Ergibt sich nicht wenigstens ein Ur laubstag. so ist das Urlaubsgeld nicht auszuzahlen son dern für später gutzuschreiben. Während der Urlaubstage darf der in Heimarbeit Beschäftigte nicht in eine? dem Ur- laubszweck znwidcrlaufcnden Weise arbeiten. Der Auf traggeber darf für die Urlaubstage Heimarbeit au die Be schäftigten nicht ansgeben. Scheidet der in Heimarbeit Beschäftigte endaülna ans der Beschäftigung für einen Auftrageber aus, so bat ihm der Auftraggeber das Urlaubsgeld bei der letzten Entgeltzahlung mit auszuzahlen. Die Zahlung des Ur laubsgeldes und die Zeit des Urlaubs sind vom Auf traggeber in das Entgeltbuch (Entgeltzettel) des in Heim arbeit Beschäftigten einzutragen. Auch diese Tarifordnung tritt am 1. Januar 1937 in Kraft. Für das Jahr 1937 ist das Urlaubsgeld «ach den im Fahre 1936 ausgezahlten Entgelten zu bemessen. Wir wollen ein neues deutsches Frauengeschlecht, das sauber und frei von falschen Zutaten auch aus dem deutschen Haus einmal wieder ein frohes und schönes und sauberes Heim machen wird. Eine schönere Auf gabe ist wahrem Frauentum nirgends gestellt. Wie der Berichterstatter des Londoner „Daily Tele graph" von zuverlässiger Seite erfährt, ist unter der Land bevölkerung der von den Bolschewisten beherrschten Ge biete Spaniens eine Revolte ausgebrochen. Die Bauern, besonders in Kaialonie n und in der Umgebung von Valencia, beschweren sich über das rote Regime, das sie nicht nur ihrer persönlichen Freiheit beraubt, sondern ihnen auch jede Möglichkeit genommen habe, ihre Er zeugnisse ans den Markt zu bringen. Alle landwirtschaft lichen Erzeugnisse würden ohne Entgelt von den bolschewistischen Horden requiriert. Die Negierung habe sich gezwungen gesehen, beträcht liche Truppenteile von der Front abzu- ziehen, wo sie so dringend benötigt werden, um de« Baueruaufruhr zu unterdrücken. In Katalonien sei im Hinblick auf die Nahrungsmittelknappheit eine sehr ernste Lage entstanden. Wiederholt wurden die Menschen, die „Schlange standen", mit Feuerspritzen auseinander- gctricben, weil es sich als unmöglich erwies, die tägliche Brotration zu verabfolge». Wie der Berichterstatter weiter erfährt, sei das Er- nähruugsproblcm, das Katalonien mit Hungersnot bedroht, sehr viel ernsthafter anzusehen, als der voraus sichtliche Fall von Madrid. Um offenen Aufruhr zu ver hüten, hätten die bolschewistischen Behörden dieletztcn Brot- und Mehlvorräte Barcelonas zur Verteilung gebracht. Die Blockade der Nationalen habe die Znfuhr aus Sowjetrußland immer schwieriger gemacht. Das nächste Lcbeusmittelschiff werde am 27. Januar er wartet. Es sei jedoch zweifelhaft, ob es den Hafen von Barcelona erreichen werde. So werde mit Ende des Monats voraussichtlich eine Hungersnot ausbrechen. Meldeverlängerung zum Melsserweilkamps Die Gauwaltung der Deutschen Arbeitsfront, Abtei lung „Das Deutsche Handwerk", gibt allen Handwerks meistern zur Kenntnis, daß sie den Wünschen der Hand werksmeister auf Terminverlängerung nachgekommen ist. Diejenigen Handwerksmeister, die sich aus zeitlichen Grün den zur Teilnahme nicht gemeldet haben, können bis zum 3 0. Januar beim Bezirksbeauftrtgten, Gauwaltung der DAF.. Dresden-A. 1, Platz der SA. 12, ihre Anmel dung einreichcn. Sonderbcstimmungcn für das Malcrhandwcrk Seitens des Malerhandwerkcs sind die Sonderbestim- mungen in den Richtlinien zum Meisterwettkampf nicht ge nügend beachtet worden. Deshalb machen wir die Meister des Malerhandwerkcs darauf aufmerksam, daß auch sie sich zwecks Anmeldung und Beteiligung am Meisterwett- kampf an den Bczirksbeauftragten, Gauwaltung der DAF., Dresdcn-A. 1, Platz der SA. 12, zu wenden haben. Vom Neichsinnnngsverband des Malerhandwerkes erhalten die Wettkampfteilnehmer nur ihre Aufgaben zugestellt. Im übrigen kann sich jeder Handwerksmeister bei dem zustän digen Kreis- oder Ortshandwerkswalter weitere , Aus kunft einholen. Wertstattwondern für weibliche Gesellen Nm den weiblichen Gesellen des Handwerkes die Mög lichkeit einer beruflichen Vervollkommnung zu bieten, be absichtigt die Abteilung Gesellenwandern und -austausch im Jahre 1937 erstmalig ein Werkstattwandern für weib liche Gesellen. In Frage kommen folgende Berufe: Damen- schneideriunen, Putzmacherinnen, Pelznäherinnen. Friseu sen, Photographinnen. — Allerdings werden die Gesel linnen dieser Handwerksberufe nicht auf der Landstraße wandern, sondern in Form eines Werkstattwanderns m i t der Eisenbahn ihren Bestimmungsort aufsuchen.-- Die Arbeitskameradinnen werden ankgefordert, sich bei der zuständigen Kreis- und Ortshandwerkswaltung der DAF. die Unterlagen aushändigen zu lassen. Schaufensterwettbewerb Die Wettkampfgruppe Handel führt im Nahmen des 4. Neichsberufswettkampfes der Deutschen Jugend >937 als Teilaufgabe für die Jungkaufleute im Einzelhandel den Gowjeihilfe für Malaga ' Sorge um die bolschewistische Hochburg Der siegreiche Vormarsch der nationale» Truppen auf Malaga hat bei den sowjetrussischen, Machthabern in Spanien, Moses Rosenberg und Autpuosf Aptschenkv, größte Beunruhigung hervorgerufen, da gerade Malaga die Hochburg des Moskauer Kommunismus in Spanien ist. Als die nationale Bedrohung gegen diesen kommu- nistischcn Stützpunkt sich klar abzeichnete, soll Rosenberg seine Mitarbeiter nach Valencia zusammenberufen und General Goreff mit der Durchführung der beschlossenen Maßnahmen betraut haben, die eine wirksame Unter stützung der Verteidiger von Malaga bringen sollen. So wurden drei s o w j e t r u s s i sch e U-Boote, die eigentlich zur Verteidigung von Palencia bestimmt waren, nach Malaga übergeführt. Von Barcelona wurden l4 Jagdflugzeuge und 8 Bombenflug zeuge unter dem Kommando des sowjetrussischen Ge schwaderkommandeurs Antropoff entsandt sowie fünf Ba taillone der Internationalen Brigade unter dem Befehl von sieben sowjetrnssischen Offizieren und 45moderne K ampfwa g'e n aus der katalanischen Heeresreserve. Neben diesen militärischen Maßnahmen wurden drei kürzlich in Spanien eingetroffene Instrukteure der GPU. mit der Ueberwachung der verdächti gen Elemente und der Einleitung einer rücksichtslosen Terroraktion gegen die „Fünfte Kolonne von Malaga" betraut. Schaufensterwettbewerb durch. Zweck und Ziel des Schau fensterwettbewerbes ist es, den Teilnehmern die Möglich keit zu geben, ihr Werbekönnen durch das Schaufenster zu zeigen. Kundenwerbung durch das Schaufenster ist eine Lebensnotwendigkeil für den Einzelhändler! Deshalb muß auch der kaufmännische Berufsnachwuchs frühzeitig und gründlich Gelegenheit erhalten, sich mit dieser Werbe- kunst zu befassen. Wir fordern hiermit alle Geschäftsinhaber auf, ihre Schaufeuster vom 28. Februar bis 6. März für diesen Schaufensterwettbewerb zur Verfügung zu stellen und gleichzeitig die bei ihnen angestellten Jungkaufleute zur Teilnahme am Schaufensterwettbewerb zu veranlassen. Die Teilnehmerwerbnng richtet sich an Kaufmanns gehilfen aus dem Handel (Lehrlinge und Junggehilfen), Gebrauchswerber-Anwärter. Buchhändler, Verkäuferin nen, Blumenbinderinuen, Jungdrogisten (JungopUker werden auf Wunsch ebenfalls zugelassen) im 15. bis 21. Le- bensjahr. soweit sie arischer Abstammung sind. Zugelas sen zum Schaufensterwettbewerb sind alle-arischen Einzel handelsgeschäfte mit Ausnahme der Grobwarenhäuser, Einheits- und Serienpreisgeschäfte. Anmeldeschluß für den Schaufensterwettbewerb: 25. Januar. Die Meldungen sind zu richten an die DAF^ Gaujugendwaltung, Dresden-A., Platz der SA. 14. Vor aussetzung für die Teilnahme am Schaufensterwettbewerb ist, daß sich jeder zum Reichsberufswettkampf 1937 an- gcmeldct hat. Den Teilnehmern wird die Aufgabe gestellt, in der Schaufenstergestaltnng mit einer gut"» Werbe-Idee bei möglichst geringem Kostenaufwand und sauberer Aus führung eine erfolgreiche Werbewirkung zu erzielen. Die Schanfensterdekoration müß in bezug auf Idee und Aus führung durch die Wettbewerber vollkommen selbständig erfolgen. Die Prüfung der angefertigten Arbeiten erfolgt durch einen Prüfungsausschuß. LettZpruch sür 21. Januar Die Zeit zum Handeln jedesmal verpaffen, nennt Ihr: die Dinge sich entwickeln lassen. Was hat sich denn ent wickelt, sagt mir an, das man zur rechten Stunde nicht getan? Emanuel Geibel. Aas Mahagoniholz kommt nach Europa Zwei Jahrhunderte hatten die Spanier bereits Zen tralamerika in Besitz, bevor sie daran dachten, das schöne Holz des Mahagottibaumes zu eiuem Handelsartikel zu mache«. Vielleicht wären sie nie auf die Idee gekommen, wenn nicht zu Anfang des 18. Jahrhunderts der Zufall nachgeholsen hätte. Der englische Kapitän Gibbon hatte auf einer Reise nach Westindien im Jahre 1705 einen Not hafen an der Küste von Honduras ausgesucht, um einige Beschädigungen, die sein Fahrzeug im Sturm erlitten, ansbcsscrn zu können. Sein Zimmermann ging mit einigen Leuten an Land, um passendes Holz ausznsnchen, und sand unter dem Gebüsch zwischen den Felsen am Strande nur einen Mahagonibaum für seine Zwecke ge eignet. Der wurde mit vieler Mühe gefällt, zu Planken zersägt und an Bord geschleppt. Nach Vollendung der ReparaturarbeU blieben noch einige Bohlen übrig, die man für etwaige spätere Verwendung im Schiffsraum ver wahrte. Das Schiff kehrte glücklich nach England zurück and lief in den Hafen von London ein, wo des Kapitäns Bruder, ein angesehener Arzt, gerade ein neues Haus bauen ließ. Der Kapitän schenkte seinem Bruder die mit- gcbrachten Bohlen für den Hausbau. Die Zimmerleute machten sich darüber her, erklärten aber sogleich, daß das Holz zu hart sei zur Bearbeitung und warfen es achtlos beiseite. Erst längere Zeit nachher dachte Doktor Gibbon, der ein ökonomischer Mann war, wieder daran, das ausländische Holz zu verbrauchen, und beauftragte seinen Tischler Wollaston, daraus einen Schreibtisch und einige andere Möbel zu machen. Der Tischler beklagte sich nun auch zuerst über die Härte des Holzes, geriet daun aber in Entzücken über die wunder schöne Politur, welche das Mahagoniholz unter seinen Händen annahm. Der Doktor, ebenfalls sehr erstaunt und erfreut darüber, lud seine Freunde und Bekannten ein, die ans diesem bisher unbekannten Holz verfertigten Möbel zu sehen. Die Folge war, daß man bald in ganz London davon sprach, alle Möbelfabritanten in Aufregung gerieten und durchaus von dem prächtigen Holze sich Vorräte zu ver schaffen wünschten. Die Herzogin von Buckingham kaufte vom Doktor Gibbou den Mahagoni-Schreibtisch für einen teuren Preis. Nun wollten auch andere Damen der hohen Aristokratie durchaus diese neumodischen Möbel haben. Man schickte also eilends Schiffe nach Honduras. — Das Mahagoniholz wurde daun bald ein bedeutender Handels artikel. Ludwig Thoma, der Dichter Er wäre am 21. Januar 70 Jahre alt geworden Man ist leicht geneigt, in Ludwig Thoma einen Schriftsteller zu sehen, der sich des schmückenden Beiwortes ..humoristisch" erfreuen könnte; diese Betrachtung wird dem D i ch t e r Thoma nicht gerecht; sie bleibt an der Oberfläche, dringt nicht in die Tiefe vor, nicht bis zu dem allgemein Menschlichen, dem wir bei Thoma begegnen, nicht bis zu den Werten, die ihm schließlich doch den Ehrentitel eines Dichters verleihen. Ludwig Thoma, der am 21. Januar 1867 in Ober ammergau, wo seine Mutter herstammte — der Vater war Oberförster in Jnnwinkel —, das Licht der Welt er blickte, ist ganz ein Kind dieser bayerischen Bergwelt, ist — and das wissen wir heute, da er das 70. Lebensjahr er reicht hätte, ganz besonders zn würdigen — seinen Bayern so boden- und bluwerwachsen, daß er daraus einer der besten Schildercr bayerischen Vollscharakters werden konnte. Er kennt die Tilgenden und die Untugenden seiner bayerischen Landsleute ganz genau, keunt sie von Jugend auf, wie er sie, Tugenden und Untugenden, ja auch selbst besessen hat. Wie vollendet hat er in seinen weitberühmten „Lausbubengeschichten" — sie sind wohl von seinen Arbei ten die, welche die höchsten Auflagcnziffern erreicht haben — lebensechte Gestalten hingcstcllt! Nichts ist hier kon- strnierl. Wir wissen, daß der Spott des Dichters sich zu bitterer Satire und Anklage steigern konnte, aber auch die Bitterkeit ist getragen von sorgender Liebe zu Volk und Heimat. Mit wachsender Reife mildert sich der Spott, wandelt sich zu dem liebenden Humor, der an seinen Gestalten hängt, weil sie durch die Dörfer und Aecker ge schritten sind, die dem Dichter selbst Heimat waren, ja, weil er in seinem Blute selbst Blut von ihnen strömen spürt, weil er hinter herber Schale, hinter fo mancher bajuva- rischen Grobheit so viel klare Charakterfestigleit und so viel ehrliche Treue sich bergen sieht, die nicht immer dem zu eigen sind, der seine Worte fein diplomatisch zu setzen versteht. So stehen in den Werken Thomas die Bauerngestal ten seines Heimatlandes auf in ihrer Schlauheit, in ihrer Härte, aber auch in ihrer Güte und sicheren Kraft. Dabei verliert sich Thoma, gerade weil er seine Heimat liebt, niemals in billiger Sentimentalität; er bleibt immer wahr und lebensnah. Wir lieben diese Menschen, denen wir in den Bauernromanen „Andreas Vöst" und „Der Wittiber" begegnen; „die Dachserin" und „der Nnepp" sind Menschen aus Fleisch und Blut, denen der Erdgeruch ihrer heimatlichen Scholle echt und gar kräftig anhaftet. Wer Thoma recht zu lesen versteht, erkennt, wie "die Gegen sätze des Charakters und der Landschaft nicht nur auf- gczeigt werden, um bequeme uud humoristische Konflikte zu schassen; Thoma zeigt warmen Herzens auch, wie die Konflikte sich friedlich zu lösen vermögen, wenn nur in der Brust der Menschen ein warmes, für alle Regungen menfchlicher Leidenschaften verständliches Herz schlägt. Die Art der Schilderung, die Thoma in seinen Schrif ten und auch in seinen bekannten Keinen „Einaktern" wühlte, läßt uns den Dichter selbst als einen reinen Men schen erkennen, der sich mehr nnd mehr zum lachenden Philosophen klärt. Wir wollen es nie verkennen, — in der Beschränkung Thomas auf die ihm durch Blut und Heimat gesteckten Grenzen seiner Begabung liegt nicht etwa eine Schwäche, sondern eine Stärke seines Lebens- Werkes, eben die Kraft guter Heimatdichtung. Der Dichter ist am 26. August 1921 in Rottach am Tegernsee gestorben, ohne die neue Zeit, die auch er ersehnte, zu seben. Nr. *0 / Vra Kii D wurde katholi vernick Friedl hinwe Erntei ein R wurde M weiter M wurde W -glieder cove König- gegan( V< ausges rung t Lustan -S D einem das v wurde u n d und d zustürz spranc ballun Sturz gleiter und A A Nähe Priva ( vier ü ereign einer und Plötzl barem zwei - verletz QO! 7. L Bode den Kapit werd, Brigi gehei schon »c daß ! 1agte Stirr Ange noch werd E c licher gefre ist, n Trub nufer Wied „e sagte < doch sie n bißch läuft in V nicht k Gese! Gute Ist's Expe genu
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