Suche löschen...
Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 05.10.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-193710058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19371005
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19371005
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZschopauer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1937
- Monat1937-10
- Tag1937-10-05
- Monat1937-10
- Jahr1937
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 05.10.1937
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«r. »r Die letzte« VsrberMge« für MieM Hochbetrieb ' Die wenigsten Menschen haben eine Vorstellung von der gewaltigen Arbeitsleistung, die notwendig ist, bevor bei einem Rennen die Startlampe aufblinkt. Bereits seit Wochen steht die Erzgebirgsstadt Marienberg im Bann des am 10 Oktober stattfindcndcn große», zugleich letzten Rennens dieses Jahres. Die Vorbercitnngsarbeitcn ziehen täglich weitere Kreise und werden allenthalben deutlicher spürbar Ter Stab der veranstaltenden NSKK.-Motor- 'brigadc Sachsen, der die Organisation und Durchführung des Marienberger Drcieckrcnncns 1937 obliegt, trifft die letzten Vorbereitungen. Die Gesamtlcitnng liegt in den Händen des NSKK.» Grnppc»sührers Lein. Als Sportkommissare fungieren: RSKK.-Obcrführer von Bavcr-Ehrcnbcrg, Stabsführer der O^'iS. und NSKK.-Grnppcnführcr Lein, Führer der RSKK.-Motorbrigade Sachsen. Rennleitcr ist, wie schon beim „Großen Preis von Deutschland für Motorräder 1037" auf dem „Sachsenring", der NSKK.-Lbertrupp- sührcr Dienemann, ONZ., Berlin. Es werden wieder umfangreiche Vorkehrungen für eine sichere und reibungslose Durchfüh. rnng des Nennens getroffen. Eine mustergültige Siche rung der Strecke durch riesige Mengen Stroh- ballcn schützt die Rennfahrer in allen Kurven der Strecke. Der Rennsekrctär, NSKK.-Obertruppführcr Trübsbach, verwendet bei der Durchführung seiner Auf gaben die umfassenden Erfahrungen, die die Motor brigade Sachsen aus den bisherigen Nennen gewonnen hat. Der Streckensichcrungsdicnst untersteht dem NSKK.« Oberführer Rechenberger, Führer der Motor-Standarte 21 sEbemnitzi. Die Männer des Strcckensichernngsdicn- stcs werden dafür sorgen, daß Flurschäden nach Möglichkeit vermieden werden und ein rei bungsloser Ablauf des gesamten Fährverkehrs gewähr- leistet ist. Wie bei dem Nennen auf dem Sachsenring wird auch in Marienberg ein großer Stab von Presse-, Rundfunk-, Film- und Bild Berichterstattern tätig sein, um den Verlauf des Nennens in ganz Deutschland zu schildern. Die nachstehenden Zahlen vermitteln ein eindrucks volles Bild von dem Umfang der Vorbereitnugsarbeiten. lieber vierzig Lautsprecher wird der Ver lauf des Ncuncns überall auf der Strecke dnrch- gesagt. Der Neichsseudcr Leipzig hat drei Sprechstellen eingerichtet: Marienberg-Marktplatz, Wolkensteiner Kurve, Heinzebank. 100O Zentner Stroh werden zum Schutz der Rennfahrer angebracht. Für die Absperrung und den Sa nitätsdienst werden 3000 RSKK.-Männcr eingesetzt. 50 Kilometer Fernsprcchleitnngcn und 20 Kilometer Laut- sprecherkabcl mußten gelegt werden. , Für nichr als 200 000 Zuschauer wurden gute ' Plätze geschaffen. Dreißig Parkplätze siud für die Ausnahme der Fahrzeuge -«ingerichtet worden. im Aennbiiro Zgvsoo Würstchen, 15 M «urlen Was für die Verpflegung der Zuschauer getan wird, ergibt sich aus folgenden Zahlen: 100 000 Flaschen Mineralwasser. 150 000 Paar Würstchen, 200 000 Semmeln, 50 000 Zigarren, 500 MX) Stück Zigaretten, 15 000 Stück Gurken, 1000000 Drops, 300 Hektoliter Bier — das alles wird für die Zuschauer bcreitgehalten. In Marienberg und Wolkenstein wird je ein fahr bares Postamt ausgestellt. Während des Rennens werden Postämter in Laut«, Hilmersdorf, Gehrings walde, Heinzebank und Wolfsberg eingerichtet; außerdem werden, wie auf dem „Sachsenring" in Hohenstein-Ernst thal, die motorisierten „Fliegenden Postämter" mit dem Tornister-Briefkasten eingesetzt. Auch zum „Ma rienberger Treicckrennen" bringt die Reichspost einen Sonderstempel, der in Verbindung mit der „NS- KK.-Festpostkarte" die Beachtung aller Briefmarkensamm ler finden wird. Vorverkaufspreis nur SO Hpf. Wie die NSKK.-Motorbrigade Sachsen mitteilt, zeigt der Stand des Vorverkaufes, daß dem Marienber ger Drcicckrenuen 1937 allenthalben große Beachtung ent- gegengcbracht wird. ES zeigt sich auch hier wieder, daß der Gau Sachsen ei« am Motorsport stark teilnehmendes Publikum aufweist. Das Rennbüro teilt weiter mit, daß die Eintrittskarten für das Rennen gleichfalls für beide Trainingstage gelten. Im Vor verkauf beträgt der Preis 90 Pfg., zum Rennen 1,50 Mk. Der Vertrieb des Rennprogrammcs hat bereits eingesetzt; der Preis des 52 Seiten umfassenden Ncnnprogrammeö beträgt 30 Pfg. Di. * Witzschdors 1 gegen Weißbach 1 2:2 f2:ttj. Kampfgeist und Willenskraft entscheiden. Vollkommen gehandicapt mußten die Witzschdorscr zn diesem Punktspiel antreten, da zwei Spieler ernstlich verletzt sind, während der junge rechte Läufer Seifert bereits zum NeichSnrbeitSdieust eingerückt ist. Witzschdors stand mit nenn Mann der Weißbacher Elf gegenüber. Die VfLer glaubten deshalb, so im Handumdrehen die Punkte kassieren zn können, hatten aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn was die 0 Witzschdorscr am Sonntag schafften war rest loser Einsatz bis znm Umfallen. Eisern stand die Abwehr, richtig ins Spiel eingeschaltet hatte sich die Läuferreihe uud der Drcimäunerstnrm mit Kühn, Hager, Grieshammer stellte das Spiel nur auf Er folg, ohue sich überhaupt mit dem Gegner in Kombinationen einzulassen, und das war der große Erfolg für Witzschdors. Vollkommen verdutzt blickten die Gäste drein, als Kühn einen langen Schuß ins Netz lenkte nnd groß war die Be geisterung der zahlreichen Zuschauer, als der rechte Ver teidiger Otto einen 20-Mcter-Freistoß ins Netz jagte, 2:0 Lvpzuigkt 1936 Aufwärts,Veclag, Herlin 5VV 66 36. Fortsetzung. „Ich muß noch etwas trinken! Meine Nerven sind so an- gegnssen — um .Fimmels willen, geben Sie mir ooch ein Glas Whiskv! Nur ein einziges Glas! Ich habe so lange geklingelt, aber cs hat niemand..." „Ach, geh doch wieder in die Kabine", sagte Iamesh beruhigend, der la Nos eingelrctcu war. Er tauchte plötz lich aus der Dun ?il des Speisezimmers auf. Nun stand >er neben ihr und «...uc sic am Arm. „Nicht so viel trinken, das habe ich dir doch schon immer aesaat — das ist nicht gut. Und um diese Zeit mußt du ruhig sein lind nicht 'solchen Lärm machen!" Wütend versuchte sic, sich frei zu machen. „Laß mich in Ruhe, du tust mir weh, du hast mir doch nicht zu befehlen! Ich will einen Whisky haben — verdammt nochmal, laß mich los! Kapitän!" „Ruhe, Ruhe, sei doch vernünftig!" suchte Iamesh sie zu beschwichtigen. „Du hast für heute genug getrunken und bekommst nichts mehr. Laß doch den armen Kapitän zufrieden, der auch zu Bell gehen will, und mache nicht solchen Krach! Du weckst ja das ganze Schiss auf!" Nach und nach gelang es ihm, sie zu beruhigen. Sie ,weinte, ließ sich aber von ihm fortführen. Gaskell hörte >ihr Schluchzen und die freundlichen Worte Jamcsus all mählich leiser werden, je weiter sie sich vom Speisezimmer cnlsernlen. Tann wurde eine Kabincntür verschlossen. Gaskell vergoß die Zigaretten, die cr sich Halle holen wollen, und ging in seine Kabine. Welch eine abstoßende Szene! Nun hatte sie sich also schon dem Trunk ergeben! Eine andere Erklärung gab es doch kaum. Aber als sie zuerst im Speisezimmer aufgclaucht war, hatte sie ihn so entsetzt und furchtsam angesehen — ach nein, sie hatte sich sicher dem Trunk ergeben, und bald würde sie auch zum Opium greifen. Dann ging cs mit Riesenschritten dem Ende zu. Ach, diese verdammte Gegend, die so demorali sierend wirkt. Er wünschte, er wäre wieder in England. .Und China-Dolly — ob er sie wohl dazu überreden könnte, nach Europa zurückzukehren, bevor es zu spät war? Er wollte auch ihre Heimfahrt bezahlen. Die Frau tat ihm leid. Aber wenn sie nun in ihre Heimat zurückkchrte, was sollte sie dann beginnen? Sie halte ihm doch selbst erzählt, daß sie nicht einmal eiy Ei kochen konnte! In der Heimat mußte lfie verhungern, hier draußen an der Küste Chinas tonnte sie wenigstens noch existieren. ES war doch merkwürdig, wie manche Menschen am Leben hingen, obwohl es nicht mehr lebenswert für sie war. Er nahm einen Brief seiner Mutter auf, den er kurz . vor der Abfahrt erhalten hatte. Sein Vater war gestorben, . sie war Witwe geworden, lebte in einer Wohnung in West- i minster, besuchte häufig die Theater und steuerte ihren eigenen kleinen Wagen durch die Straßen Londons. : „Ich bin letzte Woche in der Hundeausstellung gewesen, und ich muß sagen, ich bin froh, daß ich mich mit Geflügel abgegeben habe und nicht mit Hunden. Die Leute, die sich niit Hundezucht befassen, scheinen meistens alte Jungfern zu sein, und gewöhnlich sind sie etwas vcrnickl. Sie ziehen Hunde, weil sie keine Kinder haben. Aus diesem Grunde würde ich eventuell vie Polygamie erlauben... Es sind zur Zeit viele Amerikaner hier in England... ich ging neulich zu einer Nachmittagsvorstellung, und neben mir saß — Evelun Name! Ich bin ihr eigentlich niemals böse gewesen, und als die Vorstellung zu Ende war, nahm ich sie mit nach Hause und lud sie zum Tee ein. Sie war sehr sroh darüber und blieb lange bei mir. Sie ist sehr einsam, seitdem ihr Mann an der Schwindsucht gestorben ist. Das war im letzten Februar, in Sankt Moritz. Wenn du in Singapur etwas über den Stand des Gummimarktes erfährst, schreibe es mir umgehend, damit ich es an der Börse verwerten kann, denn ich brauche einen neuen Wagen. Neulich bin ich mit einem Autobus in der Oxford Street zusammengestoßen. Wenn man einen Klein wagen fährt, dann glauben die Besitzer von großen Autos, sie können mit eincm machen, was sie wollen. Und du kennst mich doch und weißt, daß ich für dergleichen nicht zu haben bin. Wenn ich mir jetzt wieder ein Anto an schaffe, ist es bestimmt ein schwerer Wagen. Damit kann ich mich in dem starken Verkehr behaupten. Wer mir nicht aus dem Wege fährt, wird einfach gerammt." Evelyn Name war in der Wohnung seiner Mutter ge wesen! Er konnte sich vorstcllen, wie die Türme von West minster im Abendrot ausleuchteten, wie bläuliche Nebel schwaden sich über London senkten, und wie sich die ein zelnen Straßen wie Perlenschnüre von Lichtern durch die Dunkelheit zogen. Er legte sich zur Ruhe und drehte das Licht aus. Ge spenstischer Mondschein drang durch die Bullaugen, die durch keine Gardinen verhängt waren. Ueber sich hörte er die gleichmäßigen Schritte Elams, der dauernd von eixiem Ende der Brücke znm anderen ging, und von draußen kam das Räuspern und Husten eines Sikh-Wachtmanns. Das gleichmäßige Summen der Maschinen und das Rauschen der Bugwelle schläferten ihn ein. Alles war in Ordnung! Er drehte sich nach einer Seite und schlief sofort ein. Aber er träumte nicht von Evelyn Raine, auch nicht von seiner energischen Mutier, sondern von China-Dolly, die mit zerzaustem Haar und entsetzten Blicken vor ihm stand. Sie versuchte in Heller Verzweiflung, ihm irgend etwas zu sagen. Er konnte die Vision nicht bannen, sie kam wieder und wieder. ES war geradezu tragisch, daß st» »s ihm nicht mitteilen konnte. Er war im Traum eigentlich davon überzeugt, daß sie keinen Whisky trinken wollte. »Was wollen Sie?" ries er. und v Mann, das war eine große Leistung. Natürlich drückten zeitweise die Gäste erheblich, aber Aicher und Otto, das vorzügliche Berteidigerpaar, räumten hinten radikal auf. Dio 2. Halbzeit wurde von de» Gäste» mit großem An- - sturm begonnen, aber erst die 20. Minute brachte das erste Tor durch Kopfball von Emmrich, derselbe Spieler buchte auch den zweiten Treffer mit famose» Kopsball. Auf beide» Seite» wurden dann »och jo ein Abseitstor nicht gewertet. Die letzten 10 Minuten brachten Hochdruck im Witzschdorscr Strafraum, aber mit einer bei den Witzschdorfern noch nie gesehene» Verbissenheit w»rde dem Gegner die letzte Chance zunichte gemacht. Der Mannschaft gebührt ein Gesamtlob. In 14 Tagen mit voller Mannschaft gegen Niederwiesa und derselbe Kampfgeist, dann kann auch der Erfolg nicht auSbleiben. Mauersberger. * Tv. Govnnu unterliegt in Augustusburg 1:3 sv:I). Nach überaus spannenden Kampfe namentlich in der zweiten Hälfte konnte der Gastgeber einen verdienten Sieg davontragen und somit die Tabellenführung an sich reihen. Der Lv. Augustusburg lieferte eine groß« Partie und schon von Beginn an konnte seine Splelwcis«, wobei Schnelligkeit und Entschlossenheit heworftachen, gefallen. Die Gastgeber gingen In der 12. Minute durch Nachschuh in Führung. Dieser einzige Treffer war Lie ganz« Aus beute der ersten Halbzeit, da sich der Gornauer Sturm nicht fand und Augustusburg zeitweise vergebens drückte. Zu Anfang der 2. Hälfte aber wendete sich das Blatt und die Gornauer dirigierten das Spielgeschehen. Lange jedoch dauerte es als Martin durch prachtvollen Kvpsstoh zum Ausgleich einsandte. Diese Freude währte nur ge raume Zeit, da Mittelstürmer Keller verletzt wurde und dann nur als Statist Mitwirken konnten. Zwei weitere Treffer der Augustusburger verschafften diesen zwei wert volle Punkte. Trotz dieser Niederlage ist noch nichts ver loren, zumal Gornau in der 2. Runde den Borteil hat, schwere Gegner auf eigenem Platze zu empfangen. Die 2. Elf erkämpfte sich in Leubsdorf gegen di- dortige 2. Elf durch einen 4:3-2ieg di« ersten Punk:«. Hösel. * Abendveranstaltung des Deutschen Reichsbundcs für Leibesübungen und der Deutschcn Sporthilfe. Die Nachfrage nach den Karten zu diesem Abend, auf den wir schon hingewiesen haben, ist eine außerordentlich rege. Wie bekannt, findet die Veranstaltung nm 8. Oktober um 8 Uhr, im Saale des Goldncu Stern statt. Wir mochten nicht versän'mcn>, nochmals auf diese Abendveranstaltung auf merksam zu machen, vor allem deshalb, weil die Gestaltung bcr VortrngSfolge ein wirkliches Erleben für jeden Teil nehmer bedeuten wird. Die Filmvorführungen über die Heilstätte Hvhcnlnchen, Kunstschwimmen, Turnen, Lcicht- alhletikmeisterschaften 1937 und die sonstigen Darbietungen sind geeignet, die Aufmerksamkeit in hohem Maße zu fessel». Die Abendveranstaltung soll ein Bekenntnis zu dem Gedanken der Lcibesübungens ei», von denen der Führer erwartet, daß sie zur Lebcnsgewohnheit des ganzen Volkes werden. Gerade dieser Umstand muß jeden Volksgenossen und jede Volksgenossin veranlasse», sich noch Karten für die Veranstaltung zu sichern, damit sie ans eigener Anschauung sich davon überzeugen könne», in welcher Weise der Deutsche ReichSbu»d für Leibesübungen seine große volkpolitische Aufgabe erfüllt. „...immer gut zu mir — ich kann Sie nicht.,.ich muß...", sagte sie kaum verständlich. „Ja - was? - Was?!" Aber dann hörte er im Traum, wie sie klar und deut lich sprach: „Sie haben mich einmal daran erinnert, daß ich eine weiße Frau bin — und nun habe ich mich daraus besonnen. Hören Sie schnell..." Er erwachte schweißgebadet und richtete sich in seinem Beu auf. Rasch sprang er heraus und eilte zur anderen Seite der Kabine, wo sich die Gewehre befanden. „Wer ist da? Was ist denn los?" Aber es war nur der alte Chinese Ai-sang, der ihn wecken und ihm sagen wollte, daß Hainan Head in Sicht war. ' Achtzehntes Kapitel vLir vkLirrän . Obwohl der Tag erst dämmerte, waren die Kulis ans dem Vorderdeck bereits munter und drängten sich mit ihren Porzcllan-Eßnäpfen um die Küche. Auch die schönen Chinesinnen waren schon zu sehen; sie halten sich frisch frisiert und geschminkt. Chinesen sind morgens immer frühzeitig auf den Beinen. Nur allmählich hoben sich die Morgennebel und senkten sich dann wieder über die farblose See. Bald konnte man die düstere Küste von Hainan sehen, bald wurde sie durch den Dunst verdeckt. Der merkwürdige graue Dampfer, der ihnen bisher gefolgt war, hatte sich während der Nacht von ihnen getrennt und seinen eigenen Kurs eingeschlagen. Rockwell war auf der Kommandobrücke, und seine blaue Jacke war feucht vom Tau. „Ich bin im Nebel an Mofu vorbeigefahren", meldete er, „aber wir haben jetzt den richtigen Kurs. Dort ist die rote Boje." „Alles in Ordnung? Ist Ihnen nichts ausgefallen?" Rockwell sah den Kapitän erstaunt an. „Nein, ich wüßte nicht — alles ist in Ordnung, soweit mir bekannt ist! Sonst..." „Gut! Achten Sie jetzt auf den Kurs. Wir kommen bald in eine nordwestliche Strömung." Gaskell kümmerte sich plötzlich selbst um die Navigation und die Fahrt richtung des Schiffes. „Fahren Sie so weiter, bis wir zur Höhe von Han Sin kommen. In einer Minute bin ich wieder bei Ihnen." Und zu sich selbst sagte er: „Ich will diesen Spuk ein für allemal bannen." Er ging nach unten und klopfte an die Tür von Kabine Nummer 3. „Mrs. Stey?" Er erhielt keine Antwort und klopfte aufs neue. „Mrs. Stey, kann ich Sie einen Augenblick sprechen?" Immer noch keine Antwort. Seine Unruhe steigerte sich. Jamesy war an Deck. Gaskell hatte eben noch ge sehen, wie sich der Schweinchändler mit dem alten Ennuchcn unterhielt. Aber Dolly mußte in der Kabine sein, und selbst wenn sie schlief, hätte sie das Klopfen Hörr» müsse». (Fortsetzung sol^k?.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite