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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 22.09.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-193809220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19380922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19380922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZschopauer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1938
- Monat1938-09
- Tag1938-09-22
- Monat1938-09
- Jahr1938
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 22.09.1938
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Zsch-paaer Tageblatt und Anzeiger Dvuuerstag, de« 2S. September 1S38 histsrifthsr Güriie Be ¬ aus dem und das Auch der Fuß gefolgt. Vorher haben sie geplündert, waS zu plündern war, Naubgut auf Wagen hinter sich her gefahren. Das Hotel „Dreesen", in dem sich der Führer zum zweiten mal mit Ministerpräsident Chamberlain trifft, im Schmuck englischer und deutscher Flaggen. (Weltbild, Zanbcr-Mnltiplex-K.), Oer schönste Platz Europas Der englische Premierminister Chamberlain wohnt mit seiner Begleitung in dem weltbekannten Kur hotel Petersberg oberhalb von Königswinter am östlichen Ufer des Rheins. Die Aufenthaltsräume haben die Sicht auf den Rhein. Die Räume für die Mahlzeiten geben den Blick auf die Wälder des Siebengebirges. Ward Price, der sich für seine Zeitung, die „Daily Mail", ebenfalls in Godesberg aufhält, schreibt u. a., der Ort des Zusammentreffens der beiden großen Staats männer sei s o schön, wie man ihn ta u m anders in Europa finden könne. Hitler selbst habe ihn aus gesucht. Die Zimmer des Hotels, in denen der englisHe Ministerpräsident wohnen werde, lägen an einer Terrane, von der aus man einen L, e r schönsten Ausblicke Europas habe. Erwartungsvolle Spannung Godesberg ist v o n ausländischen Journa listen umlagert, die teilweise in Vonn und Köln wohnen. Fast alle Korrespondenten der größten Welt blätter sind versammelt. In aller Eile ist in Godesberg ein Quartieramt eingerichtet worden, um alle Nachfragen nach Unterkunft nach Möglichkeit zu befriedigen. Es herrscht eine erwartungsvolle Stimniung. Man weiß: die Unterredung muß eine Entscheidung bringen, ein Kompromiß gibt es nicht. Die Frage des Bestandes der Tschecho-Slowaket steht zur Erörterung. Kabmettssitzung vor -er Abreise Chamberlain lehnt Parlamentsciuberufung ab Tas britische Kabinett trat am Mittwochnachmitlag wieder zu einer Vollsitzung zusammen, in der vor der Ab reise des Premierministers die Lage noch einmal durch- gesprochen wurde. Zur Vorbereitung der Sitzung tagte am Mittwochvormittag der sogenannte innere Kreis des Kabinetts, bestehend aus Premierminister Chamberlain, Außenminister Lord Halifax, Schatzkanzler Sir John Simon und Innenminister Sir Samuel Hoare. Zu den Beratungen wurde später der Kriegsminister Hore-Belisha, der Verteidigüngsminister Sir Thomas Jnskip und der Chef des Generalstabes, Visdount Gort, hinzugezogen. Keine Zeit für Reden In einem Schreiben an den Führer der Parlaments- opposition, Attlee, hat Chamberlain eine sofortige Ein berufung des Parlaments, die Attlee gefordert hatte, ab- gelehnr. Chamberlain sagt in seinem Schreiben, daß das Par lament Gelegenheit haben werde, die Vorschläge der eng lischen Negierung, die sich aus der gegenwärtigen Lage ergeben hätten, anzunehmen oder abzulehnen. Im Augen blick aber sei er mit schwierigeren und delikaten Verhand lungen, die dem Zwecke dienten, eine friedliche Lösung für ein Problem zu finden, das, wenn es nicht mit äußerster Sorgfalt angefaßt würde, für England die ernstesten Folgen haben könnte. Das Parlament jetzt zusammen zuberufen und vom Premierminister zu verlangen, an den Debatten teilzunehmen, während diese Verhandlungen noch im Gange feien, würde seine (Chamberlains) Auf gabe unmöglich machen. Im Schlußabsatz seines Schreibens versichert der Premierminister dann, daß die Sondersitzung einberufen werden würde, sobald die Dinge so weit gediehen seien, daß er eine volle Erklärung abgeben könne. Chamberlain beim «Saig Nach der Kabinettssttzung wurde Ministerpräsident Chamberlain in Audienz beim König empfan- g e n. Chamberlain erstattete dem König Bericht über dis Verhandlungen der letzten Tage und unterrichtete ihn über seinen Besuch beim Führer. Auszahlungen ber Banken und Sparlallen beschränkt DaS Tschecho-slowakische Preßbüro gibt u. a. bekannt: Durch eine Regierungsverordnung vom 21. September ist die Auszahlung von Guthaben aus Geldeinlagen bei Geldinstituten und die Auszahlung der privaten Versicho- rungSanstalten vorübergehend beschränkt worden Im ersten Slock des HolclS, In dem d.r Führer seit den Tagen, als er nach der Entlassung aus der Festung Landsberg im Jahre >925 dort Ruhe fand. Wohl sechzig- m a l a b g e st i c g e n ist, liegt die Wohnung des Führers mit dem Blick auf das Siebengebirge und den Drachenfels am gegenüberliegenden Ufer des Rheins. In der großen Halle mit den breiten Fenstern zum Rhein ist ein würdiger K o nf e r e n z r a u m geschaffen. Im ersten Stock, neben der Wohnung des Führers, ist ein kleiner Saal mit einem langen Tisch und hohen Stühlen für die eigentlichen sprechungcn eingerichtet. Giftgas- und SpreGWWMs BmUlW M BM-W da sudelendMko Wick MMet .. Sohn des stellvertretenden Ministerpräsidenten Bechyne hat sein Gut in Prelcß in der Saatzer Gegend verlassen und ist mit unbekanntem Ziel abgereist. Er ist der bekannteste marxistische Millionär. Prag ist den Tsche chen nicht mehr sicher genug Nr. ^2 Die tschechische Annahmcerklärung in London eingetroffe» Wie nunmehr auch in London amtlich bestätigt wird, ist die Note der tschechischen Regierung an Frankreich und Großbritannien, in der sie die englisch französischen Vorschläge annimmt, Mittwoch abend in London eingetroffe n, * Tie bedingungslose A n n a h in e der Londoner Vorschläge war der einzige Ausweg, der der Prager Re gierung aus der durch ihre lügnerische Taktik hervor gerufenen unhaltbaren Situation noch übrig geblieben war. Bis zum letzten Augenblick hatten die Machthaber !n Prag die Entscheidung hinansgezögert und zu sabo tieren versucht. Selbst auf den nächtlichen Schritt, den Frankreich und England durch ihre Gesandten in Prag hatten unternehmen lassen, hatte Benesch noch mit aus weichenden Redensarten geantwortet, so daß die sranzö- sische Regierung im Laufe des Mittwochuachmittag noch einmal mit aller Bestimmtheit auf die sofortige unver änderte Annahme des englischen und französischen Plaues drängle und die tschechische Regierung erneut auf die Ge fahren hinwics, die jede Verzögerung in der laufenden Verhandlung angesichts der Entschlossenheit Deutschlands mit sich bringen würde. Unter dem Eindruck dieser er neuten Mahnung so wie nicht zuletzt angesichts der ständig wachsenden wirtschaftlichen Zerrüttung des Tschechenstaa- tcs sah sich die Prager Negierung veranlaßt, sich endlich zur Annahme der Londoner Vorschläge bereit zu erklären. Die raffinierte Verzögerungstaktik hat sich allerdings auch diesmal wieder zum Schaden Prags ausgcwirkt, denn in zwischen sind die Ereignisse den Entschlüssen der Prager Machthaber weit vorausgceilt Es bandelt sich jetzt nm nichts mehr und nichts weniger als um di? General- bereinigung der Volkstumsfrage in der Mitte Europas. Prag wird sich damit abfindcn müssen, daß es jetzt sämtlichen Volksgruppen, die die berechtigte Forderung auf Selbstbestimmung erheben, die Möglichkeit bieten muß, zu ihrem Recht zu kommen. Wenn in der Prager Mitteilung davon die Rede ist, daß die Londoner Vorschläge „schmerzerfüllt" angenommen würden, so kann man das nur dahin verstehen, daß Herr Benesch auch heute noch Schmerz darüber empfindet, daß er die brutale Unterdrückung von siebeneinhalb Millionen Richttschechen nicht länger fortsetzcn kann. Die nichttschechischen Volks gruppen haben zwanzig Jahre lang einen ganz anderen Schmerz erdulden müssen. Sie werden ihn nicht länger tragen, darüber sollte man sich in Prag auch keinen sal- - schen Zweifeln mehr bingcben. Nach sowjetspanischem Muster bilden die tschechischen Terroristen Giftgastrupps und sogenannte „DynamiteroS", d. h. Sprengkommandos aus, die die deutschen Orte im gegebenen Augenblick in einen Trümmerhaufen und ein Leichenfcld verwandeln sollen. Es handelt sich hier nicht etwa um ein eigenmächtiges Vorgehen der tschechischen Militärkrcise, sondern um Maßnahmen, die von höchster Stelle in Prag veranlaßt worden sind. Das ist die Mord saat des Benesch und seiner Mordbanditen in Prag Nächtliche Gistgasiransporte Nachrichten aus vielen Orten des Sudentenlandes melden übereinstimmend von geheimnisvollen nächtlichen Transporten, die zu den sogenannten Volkshäusern des roten Mob gehen. Lastwagenführer, die gezwungen worden sind, derartige Transporte unter schärfster Bewachung zu übernehmen, erzählen, daß den Kisten, die sie fuhren, ein unerklärlicher Geruch ausströmte. Die Fahrer wurden regelmäßig von Kopfschmerzen und Uebelkeit befallen, so bald sie mithelfen mußten, diese Kisten in die Lagerräume der Roten Wehr zu tragen. Solche Transporte sind in Aussig festgestellt worden, noch klarer liegen die Beweise in Graslitz. Dort wurden mehrere Lastwagensendungen dieser Kisten in den Kellcrräumen des der Aerztin Adele Neugebauer gehörenden Hauses in der Richard-Wagner-Straße und im Nachbarhause untergebracht, das der Frau Gindely gehört. Die Bewohner dieser beiden Häuser, aber auch Personen, die sich nur für kurze Zeit darin aufhiclten, wurden als- bald von Beschwerden befallen, die für leichte Gasver giftungen ganz typisch sind. Gasmasken nur für die roten Banditen Im Erdgeschoß des Hauses Neugebauer amtiert die tschechische Staatspolizei. Obwohl nun die Aerztin ihre Wahrnehmungen sofort dem Leiter der Staatspolizei, einem gewissen Dr. Wichta, meldete und die Entfernung der Gaskistcn forderte, wobei sie auf den Kopf zusagte, daß diese Kisten ein bestimmtes Giftgas enthielten, wür digte sie dieser beamtete Spezialist für Massenmorde keiner Antwort. Sei» Schweigen bewies eindeutig, daß die aus gesprochene Vermutung richtig ist. Nacht für Nacht herrscht in den beiden Häusern ein reaeS Kamme» »urv Gebe» Vee iu Militliruvikarme» a?« steckten roten Banditen, die die Kellerräume dann mit schweren Koffer» und Paketen verlassen. Am Dienstag traf in Graslitz aus Prag ein Trans port mit Gasmasken ein, die sofort an die Rote Wehr verteilt wurden. Damit ist auch der Mangel an Gas- masken erklärlich, der die Prager Zivilbevölkerung in diesen Tagen so stark beunruhigte. Die Gasmasken werden zur Ausrüstung der roten Verbrecher benötigt, die nur darauf warten, Giftgasflaschen in die Häuser der Deut schen und nach bolschewistischem Muster in die Folterkeller ihrer Geiselgefängnisse zu werfen. Die roten Mordbrenner, die an den Abenden in breiter Front hinter einem sichernden Panzerwagen durch die Straßen ziehen, um die Deutschen in die Häuser zu treiben, rühmen sich offen, daß sie nur noch die Zünd schnüre ihrer Sprengladungen anzuzünden hätten. Oie böhmische« Bäver follen in die Lust fliegen In den Kurorten Karlsbad, Marienbad und Fran zensbad haben die Tschechen in nächtelanger Arbeit riesige Ekrasitladungcn in den Kellern der großen-Hotelpaläste und Kurhäuser angebracht. Ein nach Graslitz zurück gekehrter Unterhäuptling der Roten Wehr erklärte ganz offen, daß die Deutschen in den berühmten Bädern keinen Stein auf dem anderen finden würden. Auch die eng lischen und französischen Schweine dürfte« dann sehen, wo sie ihre fetten Bürgerbäuche spazierentragen wollten." In Silberbach bet Graslitz wurden mehrere Last- autos mit Benzinfässern zur Post und zum Hofgasthaus gebracht und von uniformierter Roter Wehr unter An führung eines aktiven Feldwebels namens Vondracek entladen. Es handelt sich hier um die gleichen Vorberei tungen zur Massenbrandstiftung, die nun bereits in den meisten sudelendeutschen Orten getroffen worden sind. Zur gleichen Zeit schaffen die Tschechen ihre eigene Zivilbevölkerung aus dem von ihnen selbst mit Mord, Brand, Giftgas und Sprengungen bedrohten Gebiet. Während die deutsche Bevölkerung mit Gewalt an der Flucht gehindert wird, sind am Dienstag z. B. in Eiben- berg die Frauen und Kinder der tschechischen Beamten aus der ganzen Umgebung im roten Volkshaus versammelt und eilig in Lastwagen nach Annerböhmen geschasst worden. Bück auf Godesberg Oie zweite Aussprache Hitler - Chamberlain — Konferenz im Hotel Oreefen am Rkein Alle Welt blickt nach Godesberg am Rhein, wo der Führer und der englische Premierminister Chamberlain zur Fortsetzung ihrer Aussprache auf dem Obcrsalzbcrg zusammentrcffen. Das schöne Nheinstädtchcn hat sich zu dem historischen Ereignis festlich geschmückt. Neben den Hakenkreuzbaunern wehen englische Flaggen im Winde. Das Hotel Dreesen, in dem der Führer schon oft Erholnng gesucht, aber auch manche Schlacht in vcr nationalsozialisttschcn Kampfzeit vorbereitet hat, ist wieder einmal der Ort eines großen politischen Geschehens. WWMW ili btt MG Fortsetzung von der 1. Seite) EntmeMte Horden Wenn die verfolgte und gepeinigte sudetendeutsche Bevölkerung geglaubt hatte, daß das Maß ihrer unsäg lichen Leiden nicht mehr überboten werden könnte, so be lehrt sie doch jeder neue Tag und vielmehr jede neue Nacht, daß die entmenschten Horden unerschöpflich in der Erfindung neuer grausiger Methoden sind, die ihnen von Benesch ausaelieferten. wehrlosen und unschuldigen Men schen zu sagen, mißhandeln und hinzuschlachten. Ohn mächtig müssen sie zusehen, wie die tschechischen Bandi ten dar ganze sudetendeutsche Gebiet für die Vernichtung nach spanischem Muster vorbcreiten, und die Schergen von Benesch machen aus ihren Absichten auch nicht den ge ringsten Schl. „Keiner von ench deutschen Schweinen", versichern sie ein über das andere Mal, „bleibt am Leben, kein Stein auf dem anderen, Dörfer und Städte und Wälder gehen in Flamn«n aus. Der Tag der Vernichtung kommt!" Tie eingeschüchtcrte Bevölkerung wagt nicht mehr, ihrer täglichen Arbeit nachzugehen. Zur Erhöhung der Unruhe und Ungewißheit jagt eine Bekanntmachung der sogen „Behörden" die andere, in denen die Bevölkerung mit bevorstehenden Angriffen, Verdunkelungsübungen und ähnlichen Manövern geschreckt wird. Es ist ein un beschreibliches, über alle Vorstellungen unsägliches Leid, das diese Menschen erdulden müssen. Auf ihren Gesichtern aber — den Lippen wagt kein Wort zu entfliehen — Ist die anklagende Frage zu lesen: „Wie lange noch?" Massenmord beabsichtigt Tschechen wollen die Bnrg von Komotau mit Gefangenen in die Luft sprengen In Komotau sind in der Burg mehrere hundert Sudetendeutsche, darunter zahlreiche Ordner und FS.- Männer, in Hast. Am Mittwoch vormittag wurde beob- achtet, daß in die Mauern der Burg Sprenglöcher gebohrt wurden. Ebenso wurde in den Kellern eine Reihe von Mauern angeschlagen und mit Spreng ladungen versehen. Es wird daher befürchtet, daß die Tschechen planen, die Burg mit den Gefangenen in die Lust zu sprengen. » Parasiten und Spitzel fliehen! Der Boden wird ihnen zu heiß! Zahlreiche Reftgutsbesitzer, die durch Diebstahl deut schen Bodens Land erworben hatten und als Parasiten und Spitzel ins deutsche Gebiet geschickt wurden, sind Ins Landcsinnere geflohen. Sie wissen, welche Gaunereien sie auf dem Gewissen haben, und der Boden ist ihnen zu heiß geworden. Auch die Gutsbeamten und Wirtschaftsleute sind ihren Herren
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