Suche löschen...
Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 06.10.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-193810061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19381006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19381006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZschopauer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1938
- Monat1938-10
- Tag1938-10-06
- Monat1938-10
- Jahr1938
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 06.10.1938
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Zschopaoer Tageblatt »»d Anzeiger Nr. »« Auf dem Führer in einer begeisterten Kundgebung seinen Dank für das Friedenswerk auszusprcchen. Unbeschreibliche Szenen der Begeisterung spielten sich ab, als der Führer ejntraf und vom Balkon des Theaters zu den BolkSgenoffey sprach, i Adolf Hitler beim Abschreiten der Front der Panzerwagen und der in Paradeaufstellung angetretenen Infanterie. (Scherl Bilderdienst, Zander-Multipler-«.), Egerland vollständig beseht Das Egerland ist am Mittwoch von deutschen Trup- pen vollständig besetzt worden. Das Oberkommando der Wehrmacht gab diese Besetzung am Mittwoch in folgen« der Mitteilung bekannt: Trnppen des Generals der Artillerie von Reichenatt sind heute (5. Oktober) um 8 Uhr angetreten, um den» Nest des Gebietsabschnitts lll zu besetzeu Die Internationale Kommission hat die vorwiegend deutschbesledelten Gebiete sestgestellt, die die deutsche Armee entsprechend den Bestimmungen der Münchener Brreinbarungen zwischen dem 7, und 1V. Oktober zu besetzen haben wird. Sie hat ihrer militärischen Unterkommission den Austrag gege ben, die weiteren Etappen für die Besetzung feftzulegen. Die Kommission hat ferner den Eisenbahnverwal tungen des Reiches und der Tschecho-Slowakei empfoh len, sofort unmittelbare Fühlung aufzunehmen, um ans Grund gegenseitiger Vereinbarung die Lösung der Pro bleme zu erleichtern, die für gewisse Gegenden die Orga nisierung des Transportwesens, der Verbindungen, der Verpflegung der Bevölkerung usw. stellt. Wie zn den Beschlüssen der Internationalen Kom mission von unterrichteter Seite verlautet, schließt die Linie, die die deutsche Armee nunmehr zwischen dem 7. und dem 10. Oktober zu besetzen haben wird, u. a. fol gende sudetendeutsche Gebiete ein: Das sogenannte Kuhländchen mit Neutitschein, Trop- pau, Hultschin (während Mährisch-Ostrau austerhalb die ser Linie bleibt), den gesamten Schönhcngftga« mitMäh- risch-Trübau und Zwittau, den Westhang des Adlerge- birgeS mit Nokitnitz und Gießhübel, das Braunaner Ländchen, den Streifen südlich des Ricscngebirges mit Trautenau, Gablonz a. N. und Reichenberg, Böhmisch- Lclpa, Leitmcritz, Lobositz, daS Kohlengebiet von Dux und Brüx, das Saazer Hopsenland, das Gebiet westlich von Pilsen ohne scdoch die Stadt Pilsen selbst und die Stadt Bischofsteinitz. Südöstlich von dem im tschechischen Besitz verblei- l nidcn Taus gehören zu der in den nächsten Tagen von deutschen Truppen zu besehenden Zone die folgenden Städte: Bcrgrcichenstcin, Winterberg, Prachatitz, Büh- mifch-Krumau. Oeftlich Gratzau wird die alte Reichs grenze im Gau Niederdonau erreicht. Nördlich vom Gau Niederdonau fallen in daS für die deutsche Besetzung bestimmte Gebiet u. a.: Nenbistritz, die Stadt Znaim, die Stadt Mährisch Krumau, Auspitz, Nikolsburg und Lundcnburg. Bon deutschen Truppen wird schließlich auch am Ost rand deS NiederdonaugaueS der Ort Engcrau auf dem südlichen Donauufer gegenüber von Prestburg besetzt werden. Der Führer in Karlsbad. Theaterplatz, am Fuße des hoch ausragcnden Hirschsprungfclsens, war ganz Karlsbad versammelt, um dem Ungarn fordert Klarheit Eine unmißverständliche Note an Prag Die ungarische Negierung hat am Mittwoch durch ihren Gesandten in Prag der tschecho slowakischen Re gierung eine Note überreichen lassen, in der sie ihrem Erstaunen darüber Ausdruck gibt, daß sie die von Außen minister Krofta für den 4. Oktober versprochene Antwort note ans ihre Note vom 3. Oktober noch nicht erhalten hat. Die ungarische Negierung verlangt nunmehr eine unverzügliche Antwort. Weiterhin wird in der Note der ungarischen Negierung energisch Protest gegen die Behandlung und Verfolgungen, denen die Ungarn in der Tschecho-Slowakei ausgesetzt sind, eingelegt. In der Note wird darauf hingewiesen, daß sich die in der Tsche cho-Slowakei lebenden Ungarn in Kenntnis der Mün chener Beschlüsse in einem Zustand der Erregung befin den, weil sie eine Anwendung dieser Regelung auch auf ihre Lage erwarten. Unter diesen Umständen Wird die sofortige Einleitung der nötigen Schritte mit allem Nachdruck gefordert. Neue PesetzongsMklr Die MW der - Die BomMIisies -er -eMen Ameir bis M l«. Moder bei ihrem Abzug alles mitgenommen. Das ganze Geld der Postkasse, sogar die Poststempel und die Briefnrarken sind fort. Auf der Bahnstation haben sie sogar die Telephone, ja die Spucknäpfe mitgenommen. Von der Einrichtung des Touristenheimes In Wal lern ist buchstäblich alles zerschlagen, was nicht weg- geschafft werden konnte. Türfüllungen sind eingetreten, kein einziges Fenster ist mehr heil. In der Wirtschäftsküche stehen das Vier »nd der Schnaps auf dem Fnßboden zenti meterhoch. Alle Bierfässer, die von den Tschechen nicht weg gefahren werden konnten, hat man auslaufcn lassen. Die Wein- und Likörfässer sind zertrümmert. Sämtliche Kachel öfen sind hcrausgerissen worden Im Wallerncr Bahnhof ist zerschlagen, was zu zerschlagen war, und die Wände sind mit Marmelade und Unrai beschmutz» In Karlsbad haben die Tschechen noch kurz vor ihrem Abzug die Bahnanlagen in einer Weise zugcrichtct, daß es umfangreicher Instandsetzungen bedarf, bis sie wieder voll gebrauchsfähig sind. Auf weit- Strecken sind die Schienen aufgerissen und di- Weichen unbrauchbar ge macht. Soweit es möglich war, haben die Tschechen das rollende Material, Lokomotiven und Eisenbahnwaggons, ins Innere des Landes verschleppt. Auch die Bahnhofs gebäude und die übrigen Anlagen sind weitgehend zerstört oder beschädigt. Oie gleiche Falle Verstärkter Terror gegen die ungarische Volksgruppe Gegen die Angehörigen der ungarischen Volksgruppe wenden die Tschechen die gleichen Terrormethoden an, vie sie sie gegen die Sudetendeutschen zu Anwendung -rächten. Auch auf den Schütt-Inseln hatten sich die Tschechen zurückgezogen und die ungarische Bevölke rung sich selbst überlassen. Als diese von der bevorstehen den Uebergabe ihres Gebietes an Ungarn erfuhr, war die Freude groß, und die Menschen schmückten ihre Häuser und sich selb» mit Bändern in den ungarischen Farben. Plötzlich trafen auf Lastkraftwagen starke Gendarmerie- abteilnngen ein, die mit dem Bajonett- gegen die freudig erregte Bevölkerung vorgingen. Der Gendarmerie folgte auf dem Fuße Militär, das in den Dörfern und Städten Haussuchungen vornahm und die ungarischen Flaggen und Bänder beschlagnahmte. Mitglieder der Vereinigten Ungarischen Partei wurden verhaftet und abtransportiert. Gendarmen und Militär unternahmen Razzien auf ungarische Abzeichen. I» der Gemeinde Miglecz wurde ein ungarischer Bauer, der sich der Verschleppung seines landwirtschaft- lichen Inventars widersetzte, von tschechischen Soldaten erschossen. In der Gemeinde Szinna erlitt ein slowaki- - scher Bauer das gleiche Schicksal. Er wurde, als er sich einem tschechischen Nequirierungskommando widersetzte, 1 auf der Stelle erschossen. Wann öffnet Prag öle Gefängnisse? Sudetendeutscher Hilferuf Wie ein nach Südböhmen entsandtes Mitglied der deutschen Gesandtschaft in Prag feststellte, werden im Kreisgerichtsgefängnis in BudweiS noch immer zahlreiche Sudetendeutsche festgehalten, die sämtlich auf Grund einer Verfügung der vorgesetzten Stellen in Pilsen vom 24. Sep. tember verhaftet wurden. In dieser Verfügung hieß es, daß unverzüglich alle Amtswalter der Sudelendkutschen Partei festzunehmen seien. Im gleichen Gefängnis wird auch der reichsdeutsche Schriftleiter Dr. Penzlin aus War- schau festgehalterw Die erforderlichen Schritte zur Frei lassung der Inhaftierten sind eingeleitet worden. SOO sudetendeutsche Soldaten, die in einer Prager Kaserne untergebracht sind, wandten sich mit der Bitte um Schutz und Hilfe an die deutsche Gesandtschaft, da es an Verpflegung, Kleidung und Geld fehlt. Der deutsche Mili tärattache hat von der zuständigen tschechischen Militär- dienststelle die Abstellung des unhaltbaren Zustandes ge fordert. Donnerstag, den L Oktober 1»A Ehemalige deutWeMrkiffen abgeft-obtti In Güterwagen verladen auf deutschen Boden geschah In Eger und Falkenau trafen, aus dem tschecho-sloz waklschen Gebiete kommend, mehrere Züge mit über tauz send Personen ein, die von den tschechischen Behörden nach dem nunmehr deutschen Gebiete abgeschoben worden sind. Es handelt sich in der Hauptsache um Angehörige der ehemaligen Deuts chenSozialdemokra« tischen Partei in der Tschecho-Slowakei. Dies« ehe« maligen deutschen Marxisten sind jetzt mitsamt ihren An gehörigen von den Tschechen als lästige Elemente in al^ Eisenbahnwaggons verladen und ins deutsche Gebiet ab-, geschoben worden, nachdem sie von der Prager Propa ganda jahrelang im Kampf gegen die berechtigten Forde rungen ihrer sudeicndeutschen Brüder mißbraucht worden sind. Die bisher irregeleiteten deutschen Volksgenossen wuv- dcn in Eger und Falkenau in großzügiger Weise ausge nommen »nd verpflegt. Sie waren angesichts der unge heuren Begeisterung, die im Anaenblick im Sudetendeutsch land herrscht, aufs tiefste beeindruckt und versicherten, heilfroh zu sein, wieder auf deutschem Boden weilen zn dürfen und nach der Zeit eines verfehlten Kampfes wieder eine sichere Zukunft vor Augen zu haben. Hungerndes und plünderndes Tschechenmiliiär Neuer Terror im Braunauer Land Die 300 Mann starke Königgrätzer Infanterie, die mit zwei Panzerzügen neuerdings den Braunauer Bezirk be setzt hält, klagt darüber, tagelang nichts zu essen bekomme» zu haben. Die hungernden tschechischen Soldaten begänne» an zahlreichen Orten sofort, die Bäckerläden zu plündern. Im Braunauer Land, wo die Tschechen wieder das Heft in der Hand haben, hat erneut ein wüster Terror eingesetzt, der sich in Haussuchungen und Mißhandlungen austobte. In Hutberg, im Sprachgrenzgebiet zwischen Braunau und der Tschechei, wurde ein Braunauer Ober lehrer von den Tschechen halb totgeprügelt und ins Innere des Landes entführt. ' Mit dem Militär sind auch die Beamten der Bezirks- dehörden, der Polizei, der Post und der Steuer mit allen Akten ins Braunauer Land zurückgekommen. Seit Diens- tag geht wieder Post ins Reich, die fast drei Wochen lang liegengeblieben war und nun auf den Umschlägen den Stempel der Zensur trägt. Selbst ein Zug verkehrt wieder auf der inzwischen wiederhcrgestcllten Bahnstrecke zwischen Halbstadt und Braunau. Der Leiter der Polizeibehörde verpflichtete seine Organe ehrenwörtlich, niemand zu ver folgen, der in letzter Zeit sich gegen die Gesetze des tschechi schen Staates vergangen hätte Ohne Benzin und Verpflegung Ein äußerst bezeichnender Vorfall, der sich — von der Menschenmenge unbeobachtet — am Dienstag während der Kundgebung auf dem Theaterplatz in Karlsbad ab- spiclte, wird der Essener „Nationalzeitung" berichtet. Wäh- rend der großen Kundgebung erschien, geleitet von der Fcldpolizei, ein tschechischer Ossizier als Parlamentär in einem der Hotels, in dem ein Kommandostab der Wehr macht untergebracht war. Der Offizier hatte den Auftrag, die deutsche Heeresleitung nm eine Verzögerung des deut- chen Vormarsches zu bitten, da die tschechische Truppe nfolge völligen Durcheinanders in ihrer Leitung nicht in >er Lage sei, das Gebiet zu räumen. Große Kolonnen ägen ohne Denzin sest, und die Mannschaften hätten eit Taa-n k-'ne Verpflegung mehr erhalten. Btind« Zerstörungswut Lrümm -we-. senden Weg der Tschechen im Sudetenland Der Abmarsch der Tschechen aus dem deutschen Grenz gebiet ist gekennzeichnet durch die blindwütigen Zer- pörungen, die allenthalben von tschechischen Gendarmen «nd Soldaten hör chvmt Abzüge angerichtet worden find. In Hü ritz Haden di« Tschechen und Kommunisten Ber in t der die seist unt bao fönl Ger dcu- dei Fük den öffe von eink Der Wa Ltel So»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite