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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 17.07.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-193907177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19390717
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19390717
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZschopauer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1939
- Monat1939-07
- Tag1939-07-17
- Monat1939-07
- Jahr1939
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 17.07.1939
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M»«t«g, X« 17. J»tt »»W «r. I« Asch«»««, ««» >»««t«<r >? Volksverbundene Kunst Dr. Grebb eis: Vie Sanft ift eine ZonMnn de« nalisnnlen Lebens Vie die Vene Reichskanzlei entstand von Aböls Wer Ziegler'den« Führer, dem größten Baumeister aller Zeiten, den Dank der deutschen Künstler, der tn ihre« Werken be schlossen liege. Sinfonie -er II Konzerte In den Nachmiltagsstunden sanden auf den öffentlichen Plätzen 17 Konzerte bekannter Orchester und deutscher Meister- chöre statt. Die erhabendste Huldigung an Beethoven bedeutete, wie in den Vorjahren, die Ausführung der Neunten Sinfonie aufdem Königlichen Platz. Unter den FestvorsteUun- qen in den Münchener Theatern bedeutete die „Tannhäuser" - Aufführung tn der Siaatsoper tn Gegenwart des Führers einen repräsentativen Höhepunkt. Nach Einbruch der Dunkel- In der erweiterten Ausgabe der Zeitschrift „Kunst iu» Dritten Reich", Teil „Baukunst", ist der Neubau der Reichskanzlei erstmalig umfassend ver öffentlicht worden. Der Führer hat diesem Heft den folgenden Aufsatz voraugeftellt: Us sich Bismarck nach der Nengründung des Reiches ent schloß, das Reichslanzlerpalais — damals Palais Radzi will — anznkausen, lagen seine eigentlichen Dicnstränme noch immer im Auswärtigen Amt. Vielleicht war die Lage des neuen Rcichskanzlerpalais neben dem Ministerium des Äeußeren sogar ein Hauptgrund für den Erwerb gerade dieses Objektes. Das Gebäude, das ans der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts stammt, besaß so gnt wie keine eigentlichen Büroränme. Ein alter Adelssitz, äußerlich mit anständig ge haltenen Fassaden, im Innern mit allerdings seitdem zum Teil sehr geschmacklosen Erneuerungen. Das Ende des 19. Jahr hunderts setzte diese Verschönerungen fort und verschandelte dabei den Ban allmählich mit jener überladenen Vornehmheit, bei der der prunkvolle Gips das Fehlen des echten Materials und der anständigen Proportionen verbergen sollte. Auch der Saal, in dem einst der Berliner Kongreß tagte, konnte dieser „Verschönerung" nicht entgehen. Schlechte Wandarme und ein gigantischer Lüster ans Blech wnrden damals wohl als beson dere Attraktionen angesehen. Soweit sich in dem Haus Bilder befanden, stammten sie als schlechte Leihgaben aus preußischen Sammlungen, während die Porträts der einzelnen Reichs kanzler selbst — ausgenommen ein großes Lenbach-Btldnis voll Bismarck — überhaupt keinen künstlerischen Wert bean spruchen konnten Der Park des Gebäudes begann allmählich 'u verwildern. Die Scheu davor, alte absterbende Bäume durch neue zu er setzen, führte dahin, immer mehr diese verwitterten und ans- geyöhlten Baumstrünke erst mit Ziegeln nnd später mit Beton auszusüllen. Bei längerer Fortdauer dieses Verfahrens .väre statt eines Parks nur mehr eine Anlage geblieben etwa in der Art des Houthulsier Waldes nach drei Jahren Beschießung durch die Engländer. derungen in dieser Richtung genügen zu können. Nun zw. ug aber tue seit dem Jahre UM eimrcwnde Verschme! .uug des Amies des Re.ch:p.äsidcmen mii den, des Reichska-"lers. n ht unr neue Räume für die Präsitunlkrustci nud Wehrma U- adjuianiur zu schassen. souoern darüber hinaus auch den Siaatsempsäugku eneu eniwrcchcnderen Nahmen zu geben. Diese Nonvcnbig'au führle -»nächst zum Erwerb des Bor- sig-Palais, eines uns stilistisch heuie viclleichi nicht ,u- sagenden Baues, der aber ii lerhiu lurmhoch über der mise rablen Juuenausgcstaltung der Reichskanzlei der neunziger Jahre steht. Eister Auftrag zum Llmbau Professor Speer erhielt damit seinen ersten Auftrag zum A u s b a u d c r N e i ch s k a u z l e t. In kurzer Zeit wurde ohne Verändernng der Außensassaden der vom Architekten Lncae hergestellte Bau in Verbindung mit dem Fabrikbau in der Wilhelmstraße gebracht und im Innern großzügig ausgestaltet. Wenigstens für den Augenblick tonnten darin nun die Präsidialkanzlei, die Wehrmachtadjutantur und die Oberste SA.-Führung eine Unterkunst finden. Auch die Parteikanzlet unter Führung des Parteigenossen Bonhler erhielt einige Räume Das frühere Bürogebäude der Reichskanzlei erhielt nach dem Wilhelmplatz zu einen Balkon und mit ihm daS erste architektonisch anständige Element. Trotzdem konnten natürlich diese Erweiterungen nur eine augenblickliche Lösung sein, denn der wirklichen Nos wurde dadurch nicht abgeholfen. Zwei Momente waren es nun. die mich im Januar 1938 be stimmten, eine sofortige Lösung herbeizuführen. 1. Im Zuge der Erleichterung des Verkehrs durch Berlin von Osten nach Westen war beabsichtigt, die Jägerstraße zu verlängern, sie durch die Ministergärten und den Tiergarten durchznführe» und damit weiter eine Verbindung zur Tier- garlenstraße zu schassen. Ich habe diese von der damaligen Ber- liner Stadtbandirektion ausgearbeiteten Pläne für falsch ge halten und Professor Speer beauftragt, die notwendige Ent lastung der Leipziger Straße und der Straß» Unter den Lin den dadurch sicherzustellen, daß vom Wilhelmplatz aus in direk ter Linie ein Durchgang nach dem Westen geschaffen wird. Zu dem Zweck mußte vor allem aber die Voßstraße den Cha rakter eines Engpasses verlieren und den einer großen Durch- gangsstraße erhalten. Da sich aus naheliegenden Gründen eine Erweiterung auf Kosten des Warenhauses Wertheim kaum erreichen ließ und auch nicht zweckmäßig zu sein schien mußte dies auf der anderen, dem Park der Reichskanzlei zu gelegenen Straßenseite versucht werden. Damit ergab sich von selbst die Notwendigkeit, diese ganze Front abzubrechen und neu zu erstellen. 2. Ich hatte mich in den Dezember- und Januartagen 1937/38 entschlossen, die österreichische Frage zu lösen und da mit ein Großdeutsches Reich auszurichten. Sowohl für die rein dienstlichen als aber auch repräsentativen Aufgaben, di« damit zwangsläufig verbunden waren, konnte die alte Reichs kanzlei nun unter keinen Umständen mehr aenüaen. Der geniale Architekt Prof. Speer Ich beauftragte daher am 11. Januar 1938 den General- bauinspektor Professor Speer mit dem Neubau der Reichskanzlei in der Voßstraße und setzte als Termin der Fertigstellung den 10. Januar 1939 fest. An diesem Tage sollte das Gebäude übergeben werden. Wenn wir auch in zahl reichen Besprechungen gedanklich die Aufgabe behandelt hatten, so war doch die Äufgabestellung selbst eine ungeheure, der Termin ein unvorstellbar kurzer, denn an diesem 11. Januar 1938 konnte ja nicht mit dem Neubau begonnen Werden, son dern es mutzten zunächst erst die Häuser der Votzstraße ab- gebrochen werden, so datz mit dem eigentlichen Bau frühestens Ende März angefangen werden konnte. Es stand mithin ein« reine Bauzeit von knapp neun Monaten zur Verfügung. Daß und wie dieses Werk nun gelang, ist ausschließlich das Ver dienst des genialen Architekten, seiner künstlerischen Veran lagung und seiner unerhörten organisatorischen Befähigung sowie des Fleißes seiner Mitarbeiter. Der Berliner Arbeiter hat sich gerade bet diesem Bau selbst übertroffen. Ich glaube nicht, daß irgendwo in der Welt rein arbeitsmäßig eine solche Leistung denkbar wäre. Ich brauche nicht hinzuzufügen, daß umgekehrt natürlich auch tn der sozialen Fürsorge für die am Ban Beschäftigten nicht unterblieb, was getan werden konnte. Aber dennoch ist gerade unter Berücksichtigung deS Winters und der späten schweren Frosteinfälle die Fertigstel lung dieses Baues nur verständlich, wenn man — wie schon betont — die einzigartige Leistungsfähigkeit deS Berliner Arbeiters berücksichtigt. Der Grundriß des Gebäudes ist unter Zugrundelegung des Zweckes und der gegebenen Bausläche klar und großzügig. Die Lösung der gesamten gewaltigen Längenausdehnung veS Baues nach der Voßstraße hin ist ebenso künstlerisch hervor ragend wie sachlich bedingt. Die Gruppierung der inneren Räume, angefangen vom Ehrenhos bis zum inneren Saal, ist nicht nur zweckentsprechend und befriedigend im Sinne der Berücksichtigung der praktischen Bedürfnisse, sondern auch wahr haft prachtvoll im Effekt. Die künstlerische Ausstattung der Räume im einzelnen ist dank der Mitarbeit hervorragender Jnnenraumgestalter, Bildhauer, Maler usw. eine wahrhaft ausgezeichnete. Dem entsprechen auch die Leistungen des deut schen Kunstgewerbes. Die Ausgestaltung des Parkes ist fertig bis aus jenen Teil, der zur Leit noch als Bauplatz Verwender werden muß. Die Kürze der Bauzeit ermöglichte es nicht, den am Ende der großen Halle gelegenen Festsaal schon jetzt in seiner endgültigen Größe und Gestalt herzustellen. ES ist da her dieser Saal zunächst ein Provisorium, um überhaupt da» Gebäude verwenden zu können. Der endgültige Raum wird erst in zwei Jahren fertig sein. Das Gebäude der Reichskanz lei — daS vom Jahr« 1950 ab übrigens für einen anderen Zweck vorgesehen ist — stellt damit nicht nur sachlich, sondern auch künstlerisch «ine Höchstleistung dar. Es spricht für seinen genialen Gestalter und Baumeister: Albert Speer. In der Festsitzung der Reichskammrr der Bildenden Künste Im Deutschen Museum, der auch in diesem Jahr der Führer beiwohnte, legi» Reichsminister Dr. Goebbels tn seiner Rede, die immer wieder Beifallskundgebungen auSlöste, dar, wie eS dem Nationalsozialismus gelungen ist, die Kunst tat sächlich wieder in den breiten Massen deS arbeitenden Volkes heimisch zu machen. „Heute," so fuhr der Minister fort, „hat daS Volk wieder tn seine Theater und ttonzertsäle Einzug gehalten. Und damit auch erst können die hohen Subventionen aus der össent- lichen Hand verantwortet werden, die der nationalsozialistische Staai der Kunst und ihrer Entwicklung zur Verfügung stellt. Denn schließlich werden ja die Millionensummen, die sür diesen Zweck zur Ausschüttung gelangen, den Steuergeldern der brei ten Masse entzogen. Es muß also auch die Kunst schon aus diesem Grunde den breiten Massen unseres Volkes zugute kommen, sollen dies« Gelder richtig angelegt und sinn- und zweckmäßig verausgabt werden. Denn die Kunst ist nicht für die oberen Zehntausend da; sie mutz dem ganzen Volte gehören. Dann nur hat sie eine Daseinsberechtigung und vor allem auch eine Existenzfähigkcit." Um diesem Zweck aber zu dienen, müsse di« Kunst auch bestimmte Voraussetzungen erfüllen, sie müsse sich an Gefühle und Vorsteltnngen wenden, die im Volke selbst zu Hause sind, vor allem an de» Sinn für natürliche Schönheit und Har monie, der im Volte immer sehr lebendig entwickelt und auch in den Verfallzeiten niemals verlorengegangen sei. Mit Schärfe rechnete Reichsminister Dr. Goebbels sodann mit den jüdischen „Kunstsalons' der Shstemzeit ab, in der die Juden als Wortführer deS Zersetzungsprozesses durch die Eroberung der Kritik und des Kunsthandels das gesamte deutsche Kulturleben terrorisier» haben. Ungezählt« deutsche Maler, Bildhauer und Architekten seien Opfer dieses jüdischen Gesinnungsterrors geworden. Um im.Kunstleben Ordnung und Klarheit zu schas- fen, habe der Nationalsozialismus nach der Machtübernahme einen radikalen Schnitt durchführen müßen. Und zwar mutzte dieser Schnitt, so betonte Dr. Goebbels, vom Politischen her getan werden, da die Kunst selbst nicht mehr die Kraft iuld vor allem auch nicht mehr di« Autorität dazu besaß. Der jenige, der dieses Wagnis unternehmen wollte, mußte den Mut haben, seinen Namen selbst in die Waagschale zu werfen, mit souveräner Verachtung am Geschrei einer in ihren tiefsten Ge fühlen angetastetr» liberal-demokratischen Welt vorbei seinen eigenen, von ihm als richtig erkannten Weg zu gehen und das zu tun, was ihm sein künstlerisches und volkliches Gewissen vorscbru>b. - Funktion des nationalen Lebens To vollzog sich hier eine Reform, die ebenso wichtig für dir politische wie für di« kulturelle Weiterentwicklung unseres Volkslebens war, denn man soll nicht glauben, datz diese Dinge sich abseits der Politik adspielrn. Die Kunst ist nutzt ein . Ding an sich, daS zu gewißen Zeiten eine angenehme Zutat zum Lebe» daestelltz das aber ebensogut entbehrt wie in An- sprmtz gtnvmmen werden kann. Die Kunst ist eine Funktion des nationalen Lebens, und sie in die richtige Beziehung zum Volk selbst zu stellen, ist, abgesehen vom Kulturellen, eine eminent politische Ausgabe. Als der Führer vor zwei Jahren diesen Schritt tat, galt er sür die künstlerische Oessentlichkeit zuerst als durchaus revolutionär. Heute kommt uns diese Reinigungsaktion saft schon wie selbstverständlich vor. Wir können es kaum noch begreifen, daß sie einmal notwendig gewesen ist. Insofern ist auch di« Errichtung des Hauses der Deutschen Kunst ein in seiner Bedeutung noch gar nickt abzumessender Vorgang in der deutschen Kunstgeschichte. Und es war auch kein Zufall, daß die Abkehr von den letzten Ucberbleibseln der xntarteten Kunst im gleichen Augenblick verbunden wurde mit der Intensivierung der weiteren Ent wicklung unserer deutschen Kunst überhaupt. Das Haus der Deutschen Kunst hat eine fest umrissene Zweckbestimmung. Hier soll nur das Schöne, Edle, mit einem Wort die Kunst selbst Zutritt finden. Aber mehr noch, hier wird zum ersten Male in ganz großem Stil der Versuch unternommen, die Kunst wieder in das Blickfeld des Volkes selbst hineinzu rücken. Aus diesem Grunde ist mit der alljährlich in München im Juli zur Eröffnung kommenden großen Deutschen Kunst ausstellung auch der Tag der Deutschen Kunst ver bunden, Er hat die Ausgabe, die nationale Funktion der deul- sck;en Lmnst wieder in ihr eigentliches Recht zuriickzuvcrsctzen. So wird wieder jene echte Beziehung zwischen Kunst und Volk hergestcllt, die seit jeher das charakteristische Merkmal aller großen Kulturepochen gewesen ist. Es kann deshalb auch nicht als Zufall erscheinen, daß sich alljährlich bei dieser Ge legenheit die deutschen bildenden Künstler zu ihrer Jahres tagung versammeln." Dr. Goebbels sprach dann von dem Sinn der ständischen Organisation der deutschen Künstler im Rahmen der Neichs- kulturkammcr. Ausgabe der nationalsozialistischen Kunstpolitik sei es nicht, durch die Organisation die Talente oder Genies finden zu wollen, sondern vielmehr/ durch die Organisation alle die Hindernisse und Hemmungen aus dem Wege zu räumen, die der organischen Entwicklung der künstlerischen Potenzen unseres Volkes im Wege ständen. Mit tiefer Befriedigung lasse sich feststellen, datz dieses Ziel der nationalsozialistischen Kunstpolitik zu einem großen Teil schon erreicht fei. Die alljährlichen Tage der Deutschen Kunst in München und die damit verbundene Große Deutsche Kunst ausstellung im Hause der Deutschen Kunst, die eine echte Aus lese der Talente darstcllc, seien wichtige Faktoren auf dem Wege der deutschen Kunstpolitik. Sie zeugten von einem neuen deut schen Stilwillcn, zu dem die Reinigung unseres GeschmackS- nnd Kunstempfindens den Weg frei gemacht habe, und gleich zeitig von einer außerordentlich starken Anteilnahme des ganzen Volkes. Dr. Goebbels erinnerte dann an den großen Appell, den der Führer selbst vor zwei Jahren an die deutsche Künstler- schaft gerichtet habe, und — zum Führer selbst gewandt, ver sicherte er: „Damals gab es noch einige, die abseits standen. Sie sind mittlerweile schon längst in die gemeinsame Front eingeschwcnkt. Die heute um Sie versammelten deutschen Künst ler stellen eine neue Generation dar. Sie haben nichts mehr mit der knochenerweichten, sterilen nnd dekadenten Acsthetik zu tun, der Sie vor zwei Jahren den Garaus machten.' Dank der Künstler an den Führe» Indem er dem tiefen Dank der deutschen Künstler Aus druck verlieh, schloß Dr. Goebbels mit den Worten: „Wer könnte ungerührt bleiben beim Gedanken, datz mitten unter uns ein Mann sitzt, der zu unserer Zett und mit uns und sür uns zu unserer nationalen Geschichte jetzt schon einen Beitrag zugestcuert hat, der unvergänglich die Jahrhundert« über dauern wird? Wenn Männer die Geschichte machen, so ist eS di« Auf- gäbe der Künste, ihre Taten zu preisen und zu verherrlichen und sie damit durch Lied, Wort, Melodie, Farbe oder Stein in die fernsten Jahrhunderte hineinzutraaen. So werden die Künft« dienende Werkzeuge am ewigen Leben eines Volkes. Diesem Volk entstammen wir alle. In ihm und seiner großen Aufgabenstellung treffen sich Politik und Kunst. Aus ihm ziehen wir alle dir Kraft, Werke der Ewigkeit zu schassen und vamtt «inzugehen tn seine große und glänzend« Geschichte." Die Ausführungen des Reichsministers Dr. Goebbels wurden immer wieder von starkem Beifall unterbrochen, und am Schluß mit minutenlangrn Zustimmungskundgebungen bedackt. In einem Schlußwort versickert« auck Präsident Berlin. Der ReichSorganisationsleiter Dr. Lev Mn ^«N bisherigen Leiter des Fachamtes .Sextil' in der DAF., Hil mar Stock, abberufen. Mit der kommissarischen Leitung ist mit sofortiger Wirkung Erwin Boß bestellt worden. Prag. In der Hauptstadt deS Protektorats verschied de» Kommandeur der AI. Panzerdivision, Generalmajor Ga« vantka, an einem Herzschlag. h«tt Xaann «ine aroßartta« Festbeleucktuna. di« «ünckeu btS hinaus in dl» Vorort» in «i» etnztar« Lichtermeer verwa»- Kelte ««sonder» prächtig war de, «lick die LudwiaSstraß« hinab gegen die strldherrnhav«, an der ein mächtiaer Holzstoß ausbrannte. Lodernde Pylonen umsäumten den Opsergang de« Blutzeugen des nationalsozialistischen Reiches, deren Helden tod das Fundament des machwollen Großdeutschen Reiche» gelegt hat. Vr. Le- im Ehrenpräsidium Der Führer hat an den ReichSorganisationsleiter der NSDAP. ReichSlelter Dr. Ley, folgende« Schreiben gerichtet: „Ich berufe Sie hiermit in baS Ehrenpräsidium deS Hause« der Deutschen Kunst. Adolf Hitler." Dcese Berufung erfolgt im Hinblick auf dir großzügig» Förderung, die Neichsorganisationsleiter Dr. Lev der weite ren Ausgestaltung des Hauses der Deutschen Kunst zuteil werden ließ Oer »Warenspricher" am Wilhelmplatz Wenn die Reichskanzler vor 1918 nun das Gebäude mehr oder weniger geschmackvoll ergänztest, so begann nach der Re volution 1918 das Haus allmählich zu verkommen. Als ich mich 1934 entschloß, das Gebäude trotzdem zu beziehen, war nicht nur der Dachstuhl in großen Teilen durchgefault, sondern auch die Böden waren vollkommen vermorscht. Für den Kon- gretzsaal, in dem die diplomatischen Empfänge stattfinden soll ten, wurde von der Polizei eine Beschränkung der Personen zahl, die zu gleicher Zeit den Raum betreten durste, auf höch stens 60 Menschen vorgenommen, da sonst die Gefahr des Durchbrechens bestand. Wenige Monate vorher allerdings waren anläßlich eines Empfanges des Herrn Reichspräsidenten von Hindeiwnrg noch rund 100 Gäste und Diener in einem Saale, bei dem sich dann anläßlich des Herausreibens der Böden herausstellle, daß sämtliche Tragbalken nur mehr aus morschem Zunder bestanden, der mit der bloßen Hand zer rieben werden konnte. Bei Wolkenbrüchen kam das Wasser nicht nur vou obeu, sondern auch von unten. Von der Wilhelm- stratze ergoß sich ein Bach in die Parterre-Räume, der noch verstärkt wurde durch einen Zufluß, der aus sämtlichen vor handenen Oeffnungen herauszuguellen begann einschließlich der Klosetts. Da meine Vorgänger im allgemeinen an sich nur mit einer Amtsdaucr von drei, vier oder fünf Monaien rechnen konnten, sahen sie sich weder veranlaßt, den Schmutz derer weg- zuräumeu, die vor ihnen in diesem Hause wohnten, noch dafür zu sorgen, daß der nach ihnen Kommende es besser haben würde als sie selber. Repräsentative Verpflichtungen dem Ausland gegenüber besaßen sie nicht, da dieses von ihnen ohnehin wenig Notiz nahm. So war das Gebäude 1934 im vollen Verfall begriffen, Decken und Böden vermodert, Tapeten und Fuß böden verfault, das Ganze von einem kaum erträglichen üblen Geruch erfüllt. Der unterdes erfolgte Neubau der Reichs kanzlei als Bürobau am Wilhelmplatz, der von außen den Eindruck eines Warenspeichers oder eines städtischen Feuerwehrgebäudes machte, glich im Innern einem Sana torium etwa sür Lungenkranke, was allerdings auch wieder nicht znr Krankheit derer Patzte, die in diesem Hause damals ihre Tätigkeit ausübteu. Um nun das Gebäude überhaupt erst wieder verwenden zu können, habe ich mich 1934 entschlossen, es einer allgemeinen Renovierung zu unterziehen. Dieser erste Umbau wurde nicht aus Mittelu des Staates, sondern von mir selbst gedeckt. Er geht zurück noch auf Arbeiten Professor Troosts nnd hatte das Ziel, erstens die Wohn- und Empfangsräume, so gut es eben ging, in das Tiefparterre zu verlegen, zweitens den ersten Stock für die praktischen Aufgaben der Reichskanzlei ein- zurichielt. Ein unwürdiges Arbeitszimmer Denn mein Arbeitszimmer als Reichskanzler befand sich V>s dorthin in einem Naum, der nach dem Wilhelmplatz zu gelegen war und in Gröbe und Gestaltung etwa dem geschmack losen Zimmer eines Generalvertreters für Zigaretten und Tabakwaren in einem mittleren Unternehmen entsprach. Bei geschlossenen Fenstern war in diesem Raum nicht zu arbeiten vor Hitze, bei offenen nicht wegen des Lärms. Da bis dorthin die Empfänge des Reichskanzlers und in der Zeit, da der alte Herr Reichspräsident während des Umbaues des Relchspräsi- dentenpalais ehenfalls dort wohnte, auch die Empfänge des Reichspräsidenten in der Reichskanzlei stattfanden, waren di« oberen Räume an sich für diese Zwecke belegt. Sie standen da mit aber natürlich di« größt« Zeit deS Jahres leer, ohne jede praktische Verwendung. Dies war der Grund für mich, di« EmpfangSräume nunmehr in das Erdgeschotz zu verlegen und di« dadurch fr«i werdenden, nach dem Garten hin gelegenen Räume im ersten Stock für Arbeitszwecke auSzubauen. Der ebenfalls sonst das ganz« Jahr über nicht verwendete Kongreß- saal wurde zum KabinettsfitzungSfaal bestimmt. Da ein Raum für dir großen, notwendigen diplomatischen und Staatsempkänge überhaupt fehlte, entschloß ich mich, dem Architekten Professor Gall den Auftrag zu geben, «inen großen, für den Empfang von 200 Personen geeigneten Saal zu «r- bauen. Gr gab di« Möglichkeit, mit d«r fortschreitenden Neu gestaltung d»? usiierm Räume wenigst««» bescheidene» Anfor-
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