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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 15.09.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-193909154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19390915
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19390915
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZschopauer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1939
- Monat1939-09
- Tag1939-09-15
- Monat1939-09
- Jahr1939
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 15.09.1939
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dir. 215 Zschopauer Tageblatt und Anzeiger AttLlaMnachrWen Die neue Negierung Daladiers Ministerpräsident Daladier hatsch veranlaßt gesehen sein Ministerium umzubtlden, bzw. zu ergänzen. Eine Anzahl von bisherigen Ministern hatte den Wunsch geäußert, sich unter den veränderten Verhältnissen speziellen Ausgaben in bestimmten Verwaltungen zu widmen. Der Versuch des Ministerpräsiden ten, bei dieser Gelegenheit ein Konzentrationskabinett aller Parteien von rechts bis links unter Ausschaltung allein der Kommunisten zu bilden, mißlang. Die Sozialdemokratische Par tei Leon Blums z. B. weigerte sich, das Handels- und Unter richtsministerium zu übernehmen, verlangte vielmehr sür di, biegierungsbeteiliguna stärkere Positionen. In dem neuen Ka binett hat Daladier selbst zu den Ministerien für Krieg und Landesverteidigung auch noch das Außenministerium übernom men. Der bisherige Außenminister Bonet wird Justizminister, ein Amtsvorgänger Delbos Erziehungsminister. Der bisherig« ranzösische Botschafter in Berlin, Coulondre, ist zum diploma- ischen Kabinettsdirektor des Ministerpräsidenten ernannt wor den. General Weygand aus Reisen Ter französische General Weygand, der sich auf einer Nets« r» Syrien befand und mit Aufträgen militärischer Art nact Polen entsandt werden sollte, ist nunmehr unverrichteter Tina« von Ankara wieder nach Beirut zurückgekehrt. Für strategisch« Natschläge an die polnische Heeresleitung wäre er auch sicher« lick zu spät gekommen. Chamberlain und die Tschechen Chamberlain wurde gestern im Unterhaus gefragt, ov die kbglische Negierung in ihre Kriegsziele auch die „Befreiung" der Tschechen ausgenommen habe. Chamberlain antwortet« daraus mit dem Saß: „Wir sehen dem Sieg der Prinzipien, um derentwillen wir zu den Waffen gegriffen haben, und der Pesreiung des tschechischen Volkes entgegen.' Es ist nicht anzu» nehmen, daß die tschechischen Emigranten in England an dieser orakelhaften Formulierung besonders große Freude gehabt haben. holländischer Völlcrrechtslehrer zum Mordschatzcnuuwcseu Der holländische Völkerrechtsprosessor Francois veröffent licht in der niederländischen Zeitung „Telegraaf" eine Betrach tung darüber, wann irreguläre Truppen nach internationalem Necht als Mitkämpfer in kriegerischen Auseinandersetzungen ein- greifen könnten. Er kommt zu dem Schluß, daß erstens eine ge meinsame Beiehlsgewalt, zweitens ein deutlich erkennbares Abzeichen vorhanden sein müsse, drittens müßten Waffen offen getragen werden, viertens müßten die allgemeinen Gebräuche und Gesetze des Krieges beachtet werden. Zivilisten, die beim Vorgehen gegen den Feind diesen Voraussetzungen nicht entsprä chen, verletzten das Krieasrecht und könnten als Franktireurs erschossen werden. Das Verhalten der polnischen Heckenschützen, die im Zivilanzug ohne jedes Abzeichen hinterrücks einzeln öder in Horden auf deutsche Soldaten geschoßen haben, widerspricht, wie auch diese Darstellung von neutraler Seite unterstreicht, dem Kriegsrecht auf das schärfste. Nur englischen Politikern ist es vorbehalten geblieben, diese unerhörten Verletzungen des Völ kerrechts zu verteidigen. Die Neutralen Ter ungarische Ministerpräsident Graf Teleki stellte bei tincr Konferenz der Regierungspartei mit Genugtuung fest, daß die ungarische Nation Ruhe und Ernst an den Tag lege. Tie Politik Ungarns sei die Politik der ruhigen Arbeit. Im merhin habe die ungarische Regierung gewisse Vorsichtsmaß nahmen «getroffen, wie sie auch andere vom europäischen Kon flikt entfernter liegende Länder durchgesührt hätten. Das Kommando der schweizerischen Grenztruppcn hat auf dein Bodensee und dem Rhein den Verkehr von Ruder-, Pad del-, Motor- und Segelbooten verboten. Nur Fischer mit be sonderer Konzession können dem Fischfang obliegen. Täncmark hat drei Reservejahrgänge des Heeres, nachdem sie eine zehntägige Uebung durchgeführt hatten, wieder ent lassen. Bei der Marine soll eine entsprechende Beurlaubung erfolgen. Die türkische Regierung hat die Zeitungen angewiesen, sich einer maßvollen Sprache zu befleißigen und fremde Staaten «nid Negierungen weder feindselig zu behandeln noch zu be schimpfen. Türkische Meldungen sollen bevorzugt, zweifelhafte c,»isländische Nachrichten nicht sensationell aufgemacht werden. Finnland und die Olympischen Spiele Ter finnische Staatsrat hat die Wetterführung einge schränkter Vorarbeiten für die Olympischen Spiele in Helsinki I!NU genehmigt. Die Stadtverordneten von Helsinki haben eben falls beschlossen, die sportlichen Daueranlagen weiter zu bauen. finnische Olympische Komitee teilt mit, daß die Vorarbei- «e i , r die Olympischen Spiele ihren weiteren Verlauf nehmen. Ier Torpedoschuß des Amateurs Winstou Churchill Weshalb der unfähige Herr wieder Marineminister wurde. „Aftonbladet" unterstreicht bezeichnende Einzelheiten für de« „Athenia"-Fall. DNB. Stockholm, 15. September „Aftonbladet" bringt am Donnerstagabend eine inter essante Charakterisierung des britischen Marineministers Winston Churchill, iu der auf die zahlreichen mißglückten Unternehmungen während des Weltkrieges hingewiesen wird, für die dieser Mann verantwortlich ist. U. a. erinnert das Blatt daran, baß der von Churchill veranlaßte Angriff auf die Dardanellen der britischen Marine nicht weniger als fünf Schlachtschiff« gekostet hat. Weiter weist das Blatt dar auf hin, daß Lloyd Georg« noch iin Mai dieses Jahres die Wertlosigkeit der britischen Garantie gegenüber Polen bei dem Fehlen der russischen Unterstützung seststelltc. Diese Feststellung sei durch die schnelle Katastrophe des polnischen Heeres belegt worden. „Unter diesen Verhältnissen", schreibt das Blatt, „kann es den außenstehenden Beobachter nur überraschen, daß Chamberlain noch einmal dem Amateur Winston Churchill dcu Posten des Marincministers übertrug, zumal die Situ ation zur See für England noch schwerer werden kann als vor 25 Jahren," Einige Sätze später heißt es, man könne die Ernennung Churchills zum Marineminister so sehen, daß cs seine Hauptaufgabe ist, mehr sür eine direkte amerikanische Unterstützung zu wirken als seine eigenen Ideen über Marincoperationen zn verwirklichen. Also daher der Tor- pedaschuß dieses Herrn auf die „Athenia". Lc. Lep besucht den schlesischen Vergönn DNB. Breslau, 15. September. Rcichsleitcr Dr. Ley hat am Donnerstag früh vonBcrlin aus eine mehrtägige Fahrt zunächst nach dem Nicderlansiyer Braunkohlengebiet und von dort anschließend über Breslau nach Oberschlesien angetreten. Die Fahrt gilt einem der wichtigsten Abschnitte der inneren Front, dem Bergbau, in dem Zchntauscnbe an verantwortlicher Stelle mit ihrer Hände Arbeit für die Wehrkraft des gesamten Reiches ohne Paus« Tag und Nacht tätig sind. In den späten Abendstunden traf Dr. L«y, der die Be sicht igungSt ah rt in dem von ihm selbst gesteuerten Volks wagen durchführt, in Breslau ein. Von hter ans wirb Dr. Ley am frühen Morgen -es Freitas küü u-xb dem ober- stülLststbeu IubMriLaebiet begebe«. Wie der Mob ln Vosen wülele verbrechergeflnbel beherrschte die Straße DlV 11. September. — LL. Vor genau vier Wochen hatte ich Posen verlassen. Es war ein schmerzlicher Abschied von all den prächtigen Menschen, denen man im Kampf gegen den polnischen Terror znr Seite stehen durfte. Wenn wir damals alle^Ans baldiges Wieder sehen!" sagten, so war das nicht eine Redensart, sondern ein heißer Wunsch. Schon nach vier Wochen konnten wir nns wieder die Hand reichen. Manche allerdings haben inzwischen ihren Einsatz mit den, Leben bezahlt. Wie anders sieht diese Stadt jetzt aus! Don« Mob demo lierte deutsche Geschäfte und Wohnungen, ein durch Gräben, Barrikaden und Sperren verschandeltes Stadtbild. Deutsche Männer und Frauen haben hier mit Spaten und Pike Fron dienste leisten müssen. Erschreckend sind die Geschehnisse, die unsere Deutschen berichten. Am Freitag vor acht Tagen, nach dem das Militär abgezogen war, setzte eine Mastenflucht der polnischen Behörden ein. Nur die Polizei blieb noch, die dann am Sonnabend eine große Reihe Deutscher als Geiseln fest nahm, in die in der Nähe gelegenen Gefängnisse steckte oder irgendwohin verschleppte. Am Sonntag früh floh der Rest der polnischen Beamten Und der Schrecken der Volksdeutschen begann sein Regi ment: die „Bürgerwchr". Diese rekrutierte sich aus den In sassen der geöffneten Gefängnisse und Zuchthäuser der Provinz und aus allerlei anderen lichtscheuen Gesindel, daS man be waffnet hatte. Vom Vierzehnjährigen ab konnte jedes finstere Individuum nun nach Herzenslust plündern und rauben, wo von ausgiebig Gebrauch gemacht wurde. Besonders bemerkens wert war, daß sich viele Inden unter diesen bewaffneten Hausen befanden. Es blieb nicht etwa bei der Zerstörung deutscher Geschäfte und Privatwohnungen, nein, es begann jetzt geradezu eine Welle von Verschleppungen deutscher Volksgenossen. Ganze Massentransporte dieser nnglücklichen Opfer gingen ostwärts. Männer und Frauen in jedem Alter, nnd nur von wenigen hat man bis hente wieder -etwas gehört. Wahllos wurden deutsche Mensche« an die Wand gestellt nnd niedergeknallt. Zur Stunde ist es einfach nicht möglich, sestzustellen, wer die Opfer und wo sie sind. Viele Deutsche verdanken ihr Leben der Tatsache, daß daS Erscheinen deutscher Bomber über der Stadt unter den Polen eine geradezu heillose Verwirrung anrichlete. Hals über Kops stürzte daS feige Gesindel von den Stätten seiner Tätigkeit fort nnd suchte Schutz in den Kellern vor den dent- schcn Bomben. Diese bodenlose Angst konnten viele Deutsche dazu benutzen, sich in den Wäldern, in den Kellern oder sonst irgendwo zu verstecken. Das Gesicht der Stadt Posen, das sich am 12. September ver einmarschierenden Truppe bot, beweist, wie die vielen an- deren zerstörten Städte, daß der polnische Staat es verwirkt hat, noch fernerhin Kulturgüter zu verwalten. Der Einmarsch -er -euifchen Truppen Grenzenloser Jubel um die Befreier Posens OkW ....„ 14. Sept. PK (Sonderbericht). Dem konzentrischen Angriff der deutschen Truppen im Gebiet dcr Provinz Posen ist nun auch die Provinzhauptstadt erlegen. Am Dienstag sind die Truppen, die die Stadt von allen Seiten eingckreist hatten, in Posen etngezogcn. Nus dem Posener Schloß, daS von Deutschen erbaut wurde, »veht die Flagge des Reiches. Die Truppen wurden von der deutschen Bevölkerung mit unbeschreiblichem Jubel empfangen. Blumen und Erfrischungen wurden ihnen gereicht. Jetzt, am Tage der Befreiung, dem Jubeltag für die ge- treuen Dentschen, hatten sie sich alle eingefunden vor dem Posener Nathans, an dem die einmarschierten Truppen vor der versammelten Generalität vorüberzogen. Man meint, die Gärten seien geplündert worden. Arme voll Blunien tragen diese glücklichen Menschen herbei, und die Soldaten wissen wirklich nicht mehr, wo sie diese Zeichen des scheidenden Som mers nnierbringen sollen. In diesem glückseligen Augenblick ist all das Schwere vergessen, ist die Not von Jahren in ein Nichts zerronnen, beherrscht alle nur noch ein Gedanke: Wir sind hcinigekehrt in das starke und an Ehren reiche Groß- bcntsche Reich! Man hat den Eindrnck, daß auch die polnische Be völkerung Posens sich dem gewaltigen Eindruck dieser uns Dentschen innerlich packenden Stimmung nicht entziehen kann. Sie säumen genau so wie unsere Volksdeutschen die Einmarschwcge, nnd hier wird offenbar, daß all das, was iu einem Trommelfeuer der Lüge über den deutschen Soldaten auf sie durch eine verjudete Presse hcrniederprasselte, nicht den Tatsachen entspricht. Da Wanken keine verhnngerten Gestalten vorüber, da rol len keine'Tanks anS Pappe über das Pflaster, nein, da mar schiert dcr beste Soldar der Welt, da werden die modernsten Wassen vorübergefnhrt, dort marschiert das starke Heer des nationalsozialistischen Reiches. Die Frcudenträncn der Dentschen und die strahlenden Augen der Soldaten sagen diesen Polen weiter, daß hier nicht ein Heer der Nach« mar schiert, sondern Hüter des Rechts und Garanten des Friedens. Voleu verletzen Sowjetgrenze -»Kisch« Lomber von Sowjeijägem zur Landuag gezwungen Die Telegraphenagentur der Sowjetunion teilt mit: In den letzten Tagen hänften sich die Fälle von Ver letzungen der sowjelrussifchen Grenze durch pol nische Militärflugzeuge. Die Grenzverletzer versuchten sogar, in das innere sowjetrussische Gebiet einzudringen. Am Diens tag verletzten polnische Militärflugzeuge die so wjet russische Grenze in den Distrikten von Chepe- tovka (Ukraine) und Jikovilchi (Weißrußland). Sowjetrussische Jagdflugzeuge zwangen die polnischen Flugzeuge zur Rückkehr auf polnisches Gebiet. Indessen werden noch weitere Grenzverleßungsfälle ge meldet. So stießen am Mittwoch mehrere polnische Bomben- slugzeuae in den Distrikten Krivine und Uampol (Ukraine) auf sowjetruflisches Gebiet vor. Eine zweimotorige polnische Ma schine wurde von sowjetrussischen Jagdflugzeugen gestellt und zur Landung auf sowjetrussischem Gebiet gezwungen. Die dreiköpfige Besatzung wurde fcstgenommcn. Am selben Tage verletzten drei polnische Bombenflugzeuge die sowjetrufsische Grenze in dem Distrikt Mozyr in Weißruß land. Auch in diesem Falle wurde die Landung der Grenz verletzer durch sowjetruffische Jagdmaschincn erzwungen und die drei Besatzungen — insgesamt 12 Manu — seit««, »ommen. Ernste Beurteilung m Moskau MmMche Moskauer Blätter bringen die amtlich« Erklärung über die in letzter Zeit mehrfach erfolgte Verletzung der Sowjetgrenze dnrch polnische Flieger. Dabei wird alt erschwerender Umstand hervorgehoben, daß die Polen wieder holt versucht hatten, weit 'tn das Gebiet der Sowjets vorzu dringen. , Wie man von amtlicher Seite zu diesen Grenzverletzungen der Polen erfährt, legt man in Moskau, diesrn Zwischenfällen eure ernste Bedeutung bei. Atle Straßen versperrt! Furchtbare Zustände bet der Maflenflucht auS Warh^» Lant Nachrichten aus Warschau, die in Amsterdam ein trafen, hat die Mas senflucht der Bevölkerung, die nun durch Abriegelung der meisten Zugangswege nur in süd östlicher Richtung erfolgen kann, zu furchibaren Zuständen ge führt. Die völlig ausgehungericn, schlecht bekleideten und er matteten Flüchtlinge stillen alle Straßen nnd versperren die Zugangswege. Viele sinken in der Dnnkelhelt ermüdet am Wegesrand zusammen, um am Morgen nicht mehr ru er- wachen. Riesenbrände in allen Stadtteilen Die lettischen Blätter melden aus Warschau, daß durch den Bau von Barrikaden, die jetzt alle Hauptstraßen Warschaus sperren, die Tätigkeit der Warschauer Feuerwehr beim Löschen von Bränden lahmgelegt worden ist, denn die Feuerwchrkrast- wagen seien nicht in dcr Lage, die Brandstätten zu erreichen. Dadurch seien in einer Reihe von Warschauer Stadtteilen Niesenbrände entstanden, die nicht gelöscht werden konnten. Kopenhagen: Ungestörter Außenhandel für die Neutralen lebenswichtig Außerdem schneidet sich England dnrch die Blockade ins eigene Fleisch. DNB. Kopenhagen, 15. September. Zu den englischen Absichten einer Blockade Deutschlands schreibt „Extrablaöet" in einem Leitartikel u. a.: Wenn Eng- land Deutschland ausznhungern versuchen wollte, so würde das spürbar alle die neutralen Länder treffen, deren Handel mit England von der Passage über bi« Nordsee bedingt ist. Dänemark werde seinen Handel mit Deutschland im wesent lichen über Land aufrechterhalten können, und England werde daher durch einen totale«« Blockadekrieg mit den Fol gen einer dentschen Gegenblockade sich, ivas den Handel mit den skandinavischen und baltischen Ländern airbelange, selbst «inen stärkeren Schaden zuffügen als Deutschland, wenn Eualaud nicht imötaad« lei. ein effektives SontvoLlustcul durchznführen. Für England bleibe also die Frage, ob di« Zufuhren von anderswo her so viel wert seien, daß sie die Verluste aufwögcn, die Deutschland durch die Abschnürung dieser Versorgung zugcfügt werden können. Wenn bas auch Erwägungen seien, die England selbst zu Eude denken müsse, sei das Problein für die neutralen Länder im eigentlichen Sinne von vitaler Bedeutung. Werde dcr totale Blockade- kricg durchgesührt, so werde Dänemarks Handel mit dem Ausland auf einen Bruchteil seines bisherigen Umfanges zurü'ckgchen, und di« wirtschaftliche Grundlage für das Leben der neutralen Länder werde auf eine noch garnicht zu über sehende Weise verschoben werden. Die Konferenz der nordischen Staatsmänner, die In bc, kommenden Woche in Kopenhagen zusammeutrete, habe also ein Verhandlungsthcma, das umgehend erörtert werden müsse. Zu welchen Ergebnissen man dabei immer komme, eS müsse erwartet werden, daß man eine Uebcrcinknnft mit den kriegführenden Mächten zu erreichen suche, in welchem Grad und in welchen Warenkontingenteu der neutrale Handel ank- rechterhaltcn werden könne. Irland schlägt den Engländern die Tür vor der Nase zn Amerikanischer StimmuMSbrricht Es Dublin. „Devert, auch lrtzlen Engländer ins Mssr zu jagen." Der bekannte amerikanische Publizist und Verleger Oswald Garrison Willard, schreibt aus Dublin, England werbe sehr wenig Hilfe von Irland bekommen. Die Feindseligkeit gegen Estgland sei in vielen Teilen des irischen Freistaates groß. 95 Prozent aller Einwohner würden nicht nur auf der Neutralität bestehen, sondern auch verlangen, daß die Regierung den Engländern die Benutzung irgendeines Teiles der Insel zur Durch führung kriegerischer Handlungen oder zur Verteidigung Schottlands verweigere. Die Anwesenheit britischer Truppen in Alster sei ein« Quelle ständigen Aergers für die Iren. Das Irenvolk erkenne genau, daß die Britenmethoden in Irland mit der Demokratie nichts gemein hätten. Die Iren könnten sich natürlich nicht gegen die britische Armee oder di« Flotte verteidigen, aber sie seien entschlossen, wenn auch in Irland die Wehrpflicht eingeführt werden sollt«, nicht zu marschieren, sonder« auch den letzten Engländer ins Meer zu jagen. Keine NSA.-Znleressen in Europa, die ein Zlutvsrgiehen wert wären." DNB. Neuhork, 15. September. Der demokratische Kongrcßabgeordnete Barry unter richtete seinen Neuyorker Wahlkreis dahin, daß er füi einen Eintritt Amerikas in den Krieg nur dann stimmen werde, wenn Amerika tatsächlich angegriffen werde oder wenn die Monroe-Doktrin verletzt worSen sei. Jede» vernünftige Mensch müsse aber zugeben, daß diese Gefah ren nicht vorhanden seien. Amerika habe in Europa kein« Interessen, die ein amerikanisches Blutvergießen wert wären. Riesenvrand im Zentrum von Liverpool Nach einer Explosion, die meilenweit Ku Höven war 30 Personen v rletzt. Reuter meldet, daß bei einer in Liverpool entstan denen Explosion mit nachfolgendem Brand über 32 Per sonen verletzt wurden, darunter verschiedene schwer. Di« Explosion war meilenweit zu hören, und der darauf ausbrechende Brand war einer der größten, die Liver pool in letzter Zeit gesehen hat. Einige Leute, di-e sich auf dem Dach des brennenden Gebäudes befanden, konn ten nur mit Mühe gerettet werden. Rauchwolken ver dunkelten mehrer« Stunden lan-» daÄ Zentrum Stadt.
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