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>erung )ege»- rdnete -macht andelt idlung >n und inister n der welche nudec, I und legem -n' bei lannsi ' eines übel dessen hatte. Moch cnbloii — für Wilsdruff, Tharandt, Rossen, Sievenleyn und die Umgegenden. Amtsblatt für das Königliche Gerichtsamt Wilsdruff und den Stadtrath daselbst. g des tnom- raum- Dieses Blatt erscheint wöchentlich zweimal, Dienstag- und Freitag- und kostet vierteljährlich 10 Ngr. — Jnseratenannahmc bi- Montag resp. Donnerstag Mittag. 50.Dienstag, den 30. Juni 1874. achse« enNiche dieselbe cs Hrn. hte mit, derzahl 'hlr. zu v. I. l Laufe wäre» gastliche rschüsse e I5o0 a über- wäreu lüThlr. te Aus- ndstücke Druck- üt dein !r. In verkauf - Cassa- nze als wieder- ig. Bi- fuNden eneral- rschlag, eneral- oc, datz oidende de mit, nehmig- sie mit verdem u einer ^srathS- ich dein einstim- teres: ' Uhr. -str. 2: s früh Nach- n. latt. 0. deiten, ?oilett« r, äsN :Ii eins rdiste> ireote» 'laiiLN" Anher erstatteter Anzeige zufolge ist vor einiger Zeit aus einer Wohnung in Kcsselsdorf der Talon nebst Coupons der Prioritäts obligation der Mährisch-Schlesischen Eisenbahngesellschaft Nr. 16,747 über 300 Fl. Oe. W. in Silber spurlos entwendet worden. Mit dem Bemerken, daß für Entdeckung des Diebes Seiten des Verletzten Zehn Thaler —- —- Belohnung ausgesetzt worden sind und der nächste Coupon den I. August dieses Jahres fällig ist, wird behufs Wiedererlangung des Gestohlenen unter gleichzeitiger War nung vor Ankauf dieser Diebstahl hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Königliches Gerichtsamt Wilsdruff, am 24. Ium 1874. In Stellvertretung: vr. Gangloff, Assessor. Tagesgeschichte. In allen deutschen Münzstätten herrscht seit einiger Zeit eine erhöhte Thätigkeit. Man will wissen, daß unter den Bundesregier ungen in letzter Zeit sehr lebhaft über die baldige Einführung der Markrechnung in das Reich verhandelt worden ist, welche freilich nicht eher erfolgen kann, als bis die erforderliche Menge der neuen Mün zen und auch wohl der Reichskassenscheine vorhanden ist, deren An fertigung gleichfalls eifrig betrieben wird. Die Einführung der Mark- rechnung in Preußen ist nun zum I. Januar k. I. wohl noch nicht, dann aber jedenfalls im Lause des Jahres 1875 zu erwarten. Drei Jahre nach der Heimkehr unseres siegreichen Heeres aus Frankreich kann heute der Blick des patriotischen Beschauers mit hoher Befriedigung auf Deutschland weile». Nach Außen zu starker Abwehr gerichtet, doch zur Bewahrung des Friedens entschlossen; nach Innen: nirgend ein Gegensatz zwischen Einzclstaat und Gesammtheit, zwischen den Bundesfürsten und dein Neichsobcrhauple, zwischen der Treue zum Reich und der Treue zum Landcsherrn. Im vollen Ein klang nationaler Gesinnung begegnen sich die deutschen Fürsten mit ihren Völkern und mit dem Kaiser und bieten so dem Anslande ein schönes Bild der wirklichen Größe unseres nationalen Lebens und der machtvollen Schöpfung einer denkwürdigen Zeit, welcher es beschieden war, die richtigen Formen für die Selbstständigkeit nach Innen und Außen der einzelnen deutschen Stämme wie der Gesammtheit zn fin den, diese Formen in ernster Prüfung zu erproben und vor den Augen der erstaunten Mitwelt den stolzen Bau der deutschen Einheit aufzu führen, die ihre festeste Grundlage in der Einigkeit der deutschen Fürst.» und Stämme suchte, fand und bewahren wird. Sehr angenehm liest sich in einer englischen Zeitung (Daily Te legraph) die Prophezeihung, daß Frankreich vor 25 Jahren an einen erfolgreichen Krieg mit Deutschland nicht denken könne. Der Pro phet giebt abweichend von seinen College» aller Zeiten sogar Gründe an und findet diese in dem trefflichen Zustande der deutschen, nament lich der preußischen Armee, die seit dem letzten Kriege ungemein viel gelernt und die wickligne» Verbesserungen eingeführt habe, vor Allem ein vortreffliches Gewehr. Tiefes Heer, liest man, habe 7—8 Ge nerale von hervorragender Begabung und 50—60 höhere Offiziere, die vollständig st» Stande seien, größere und unabhängige Commandos zu übernehmen -, von den Offizieren überhaupt könne man sagen, daß Jeder im Stande sei, den Posten feiner »nmittelbmen Vorgesetzten'auszufüllen. , William .-"»Net, der berühmte Berichterstatter der Londoner Times im deuNch-tranzöfischci, Kriege von 1870, hat kürzlich sein Tagebuch veröffentlicht und j„ demselben das denkwürdige Gespräch, das König Wilheuu mit Kaiser Napoleon im Schloß Bellevue bei Sedan am Morgen des 2. September führte in derselben Stunde, da Napoleon dem König seinen ^egen überlieferte. W. Russel ver sichert, der preußslsche Kronprinz habe ihm dieses Gesvräch mitgctheilt. Der König sprach zuerst. Gott, sagte er, habe den Sieg seinen Waffen verliehen in dem gegen ihn erklärten Kriege. Napoleon er- wiederte: Er sei es nicht, der den Krieg gesucht, er habe ihn nicht gewollt, und nicht gewünscht, er sei durch die öffentliche Meinung Frankreichs zur Kriegserklärung gedrängt wordeii. Worauf der König entgegnete: Er wisse, daß sie nicht vom Kaiser ausgegangen, er sei davon vollständig überzeugt. „Ew. Majestät erklärte den Krieg der öffentlichen Meinung zu Liebe, aber Ihre Minister waren es, welche diese öffentliche Meinung, welche den Krieg heraufbeschwor, geschaffen hatten." — Als darauf eine Pause entstand, bemerkte der König, daß die französische Armee mit großer Bravour gefochten habe. — „Ja, sagte der Kaiser, aber Ew. Majestät Truppen besitzen eine Manns zucht, die meiner Armee neuester Zeit abhanden gekommen ist." — Hierauf bemerkte der König, daß preußische Heer habe seit einigen Jahren sich alle neuen Gedanken zu Nutze gemacht und die Experi mente aller andern Völker vor und nach dem Jahre 1866 im Auge behalten. — „Ihre Artillerie, Sir, hat die Schlacht gewonnen. Die preußische Artillerie ist die schönste der Well." — König Wilhelm wiederholte, sich verbeugend, daß das preußische Heer bemüht gewesen sei, sich die Versuche anderer Nationen zu Nutze zu machen. „Prinz Friedrich Carl entschied das Schicksal des Tages, bemerkte der Kaiser, seine Armee war es, welche unsere Stellung nahm." — „Prinz Fried rich Carl? Ich verstehe Ew. Majestät nicht. Es war die Armee meines Sohnes, welche bei Sedan focht." —„Und wo ist denn Prinz Friedrich Carl?" — „Der steht mit sieben Armeecorps vor Metz."— Bei diesen Worten zuckte der Kaiser zusammen unv fuhr zurück, als ob ihn ein Schlag getroffen hätte, aber bald gewann er seine Selbst beherrschung wieder und die Unterhaltung wurde fortgesetzt. Der König fragte, ob Se. Majestät irgendwelche Bedingungen vorzuschlagen habe. — „Nein, ich besitze keine Macht, ich bin ein Gefangener." — „Und wo, wenn ich fragen darf, ist die Regierung in Frankreich, mit welcher ich verhandeln kann?" — „Die Kaiserin und die Minister in Paris haben allein Macht zu unterhandeln. Ich selber bin machtlos, kann weder Befehle ertheilen, noch Bedingungen stellen." Der König bemerkte schließlich, daß er, wofern es Seiner Majestät angenehm sei, ihm das Schloß Wilhelmshöhe bei Cassel als Aufenthalt zuweisen wolle, und als der Kaiser dies annahm, wurde nichts mehr von Be deutung gesprochen und Abschied genommen. Der Kaiser drückte mit bewegter Stimme dem Kronprinzen seine Gefühle für des Königs Güte uud Höflichkeit aus; denn der König hatte bei Anfang der Be gegnung Ausdrücke des Bedauerns über die Unglücksschläge, die den Kaiser in seine Gewalt lieferten, fallen lassen und seine gewohnte wohlwollende Haltung unter der ganzen Unterredung beibehalten. Alle Nachbarn Frankreichs, Spanien ausgenommen, werden von Königen regiert und dennoch haben alle ein Interesse daran, daß Frankreich eine Republik bleibe oder werde. Sie haben dieses Interesse nicht aus Vorliebe für die Republik, sondern weil sie in der Erhaltung derselben in Frankreich die einzige Möglichkeit sehen, den europäischen Frieden wenigstens für eine Zeit zu sichern. In Deutschland vor Allem sagt sich Jedermann, daß der Gründung der Monarchie in Paris die Kriegserklärung an Deutschland auf dem Fuße Nachfolge» würde, daß daher die Aufrechterhaltung der Republik mit oder ohne Mac Mahon wünschenswerth sei. Die Monarchisten Frankreichs (Legitimisten, Orleans, Napoleons) denken nur an den Rachekrieg, sie können sich nur mit dem Versprechen eines solchen bei der Bevölkerung empfehlen, der Krieg wäre das einzige Mittel, einen neugezimmerten Thron gegen den Ansturm der Revolution zu schützen. Mac Mahon ist zwar Soldat, aber nichts weniger als lüstern, eine dritte große Schlacht zu verlieren. Madrid, 26. Juni. Vom Kriegsschauplätze in Valencia wird gemeldet, daß 10,000 Carliste» unter Don Alfonso bei Thelva in die Flucht geschlagen worden sind.