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Wilsdruffer Tageblatt : 03.02.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192702034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19270203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19270203
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-02
- Tag 1927-02-03
-
Monat
1927-02
-
Jahr
1927
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 03.02.1927
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Herabsetzung -er Tetephongebühren? Entwurf einer neuen Fcrnsprcchordnung. Der Arbeitsausschuß des Verwaltungsrats der Deutschen Reichspost hat den Entwurf einer neuen Fernsprechordnung eingehend behandelt und nach Abwägung aller Gründe für und wider beschlossen, der Vollversammlung des Verwaltungsrats folgende Regelung der Gebühren für den Fernsprcchortsver- kehr vorzuschlagen: Die Grundgebühr für die Bereitstellung des Fernsprechanschlusses soll statt 5 bis 12 Mark, wie der Entwurf der Verwaltung Vorsicht, 3 bis 9 Mark monatlich be tragen. Die Ortsgesprächgebühr soll je nach dem Verkehrsum fang auf 10, 9 und 8 Pfg. bemessen werden, mindestens haben die Teilnehmer 20 bis 40 Ortsgespräche im Monat zu be zahlen. Der Vorschlag bedeutet gegenüber der Verwaltungs vorlage ein erhebliches Entgegenkommen gegenüber den Wenig sprechern und gleichzeitig gegenüber der derzeitigen Gebühren regelung auch eine fühlbare Erleichterung für die Vielsprecher. Die Fernsprechgebühren sür Entfernungen zwischen 15 und 75 Kilometer sollen von 45, 90 »nd 120 Pfg. auf 40, 60 und 90 Pfg. ermäßigt werden. Die Gebühr für Ferngespräche, die die Dauer von 3 Minuten übersteigen, wird allgemein nach Einzclmuntten berechnet werden. In der Zeit von 7 Uhr abends bis 8 Uhr früh sollen im Fernverkehr nur zwei Drittel der Tagessätze erhoben werden. Im Sprechverkchr der Groß städte mit den benachbaten Ortsnetzen sind erhebliche Ge bührenermäßigungen beabsichtigt. Herabgesetzt werden ferner die meisten Sätze der Einrichtungsgcbnhreu, die Gebühren für das Hcrbeirnfen von Personen, für die Voranmeldung und eine Reihe anderer Gebühren. Die Gebühr für die Be nutzung der Münzfernsprecher soll 10 Pfg. betragen, so daß die besonderen WcAmarlen zu 15 Pfg. wegfallen können. Die Vollversammlung de? Verwaltnugsrats wird in der nächsten Woche zusammeulretcn. Vernehmungen im Kall Rosen. Nachprüfung der Angaben. Die vom Polizeipräsidenten und dem Kriminal- direktor geführten Vernehmungen der zwei mutmaßlichen Täter Jahn und Strauß sowie der Wirtschafterin Neu mann dauern an. Der Zuchthäusler Jahn hält jedenfalls, entgegen anderweitigen Blättermeldungen, sein Geständ nis aufrecht. Er habe, so sagt er, sich nun einmal sein Herz erleichtert und werde kein Wort widerrufen. Wäh rend der Polizeipräsident und der Kriminaldirektor im Untersuchungs- und Polizeigefängnis die Vernehmungen leiten, ist ein Stab von Beamten bestrebt, das fehlende Material heranzuschaffen, Angaben durch Rückfragen bei den bekannten Adressen nachzuprüfcn und durch persönliche Feststellungen das, was als Schwindel erscheint, zu demas kieren. Das zweite trifft insbesondere auf den Schlosser Strauß zu. Versäumnis von Fristen und Terminen vor Gericht. Von Justizinspektor Hcnnebeil-Essen. Viele Volksgenossen nehmen es mit dem „Ausbleiben" und „Zuspätkommeu" vor Gericht nicht sehr genau, weil sie meinen, daß es Wohl nicht so „genau daraus aukommt". Es erscheint deshalb angebracht, einmal nachdrücklich darauf hinzuweisen, daß im Gerichtsverfahren die pünktliche Innehaltung der ge setzlichen Fristen und gerichtlichen Termine ein strenges Er fordernis ist, dessen Nichtbeachtung ernste Ncchtsnachteile nach sich zieht. Es genügt z. B. nicht, daß eine verklagte Partei dem Gericht schreibt, sie könne wegen Arbeitslosigkeit oder Krankheit zurzeit nicht zahlen; da sie vom Gericht geladen ist, so muß sie zum Termin erscheinen, woselbst diese Einwendun gen im Gütevcrfahren berücksichtigt werden können. Erscheint sie aber nicht, so ist der Richter auf Antrag des Klägers ver pflichtet, Bersäumnisurtcil zu erlassen. Ein Versäumnis urteil kann auch gegen den Kläger erlassen werden, wenn dieser nicht zum Termin erscheint. In diesem Falle lautet das Urteil auf Abweisung der Klage. Gegen das Bersäumnisurtcil steht der verurteilten Partei der Einspruch zu. Die Einspruchsfrist beträgt im Amts gerichtsprozeß eine Woche, im Landgcrichtsprozeß zwei Wochen. Die Einlegung des Einspruchs erfolgt durch Einreichung einer Einspruchsschrift, die enthalten muß die Bezeichnung des Urteils, gegen das Einspruch eingelegt wird, und die Erklä rung, daß Einspruch eingelegt werde. Wird festgestellt, daß der Einspruch rechtzeitig eingelegt ist, so wird der Prozeß in die Lage zurückversetzt, in der er sich vor Eintritt der Ver säumnis befand. Fehlt es daran, so ist der Einspruch als unzulässig zu verwerfen. Erscheint die Partei, die Einspruch eingelegt hat, in dem zur mündlichen Verhandlung bestimmten Termin wieder nicht, so ergeht erneut Versäumnisurteil; dieses lautet dann dahin, daß der Einspruch verworfen wird. Gegen dieses zweite Urteil ist ein weiterer Einspruch nicht zu lässig. Das Urteil ist damit rechtskräftig. Die Kosten des Versünmnisurtcils hat regelmäßig die Partei zu tragen, gegen die es erlassen ist, selbst wenn sie später in dem Prozeß obsiegen sollte. Im Verfahren vor den Amtsgerichten muß der Klage- erhcbung ein Gütevcrfahren vorangehen. Erscheinen im Ter min zur Gütcvcrhandlung beide Parteien nicht, so erklärt das Gericht den Güteantrag durch Beschluß für zurückgenommen. Ein so für zurückgenommen erklärter Güteantrag gilt als nicht gestellt. Sollte durch den Güteantrag eine Frist gewahrt (z. B. die Verjährung unterbrochen werden), so gilt die Frist durch das Ausbleiben als versäumt. Versäumung einer Prozesshandlung hat zur Folge, daß die Partei mit der vorzunehmenden Prozeßhandlung ausge schlossen wird. Es sind z. B. Tatsachen, welche nicht aus drücklich bestritten werden, als zugestanden anzusehen; ist eine Partei gestorben, so gilt, falls die Rechtsnachfolger im Termin nicht erscheinen, die behauptete Rechtsnachfolge als zugestan den; widerspricht der Beklagte einer Änderung der Klage nicht, so ist seine Einwilligung auzuuehmen, wenn er sich in der mündlichen Verhandlung auf die Klagcänderung eingelassen hat; verweigert eine Partei die Leistung eines Eides, so gilt das Gegenteil der zu beschwörenden Tatsache als erwiesen. Einer Androhung der gesetzlichen Folgen der Versäumung be darf cs nicht, sie treten von selbst ein. Ist eine Partei durch Naturereignisse oder andere unab wendbare Zufälle verhindert worden, eine Notfrist oder eine Frist zur Begründung der Berufung oder Revision einzu halten, so kann ihr auf Antrag die Wiedereinsetzung in den vorigen Stand erteilt werden. Diese Wiedereinsetzung muß innerhalb einer Frist von zwei Wochen beantragt werden. i Letzte Metckungen j Halbmast für den verstorbenen Kaiser von Japan. Berlin. Am 7. und 8. Februar werden anläßlich der Bc- erdigungsseierlichkeitcn für den Kaiser von Japan das Palais des Reichspräsidenten, die Reichskanzlei und die Reichsministe rien halbmast flaggen. Am 7. Februar setzt die Reichsmarine die Flaggen auf Halbstock. Aufklärung eines Mordes. Bautzen. Der Mord au dem 73 Jahre alten Rentner und Händler August Jäger in Neukirch (Lausitz) hat durch die Er mittlungen der Staatsanwaltschaft Bautzen und der Kriminal- abteilung Bautzen eine Aufklärung gefunden. Die Ermitt lungen der Gendarmerie führten bald zur Verhaftung des in Sie Heerschau ier deutschen LaudMschaft. 7. Reichslandbundtag. Berlin, 2. Februar. Die Reichslandbundtage sind von jeher Heer schauen des deutschen Landvolkes gewesen, ein gewaltiges Symbol der Geschlossenheit der Landwirtschaft in allen ihren Zweigen. Der heutige 7. Reichslandbundtag, ver bunden mit dem Brandenburgischen Landbundtag, in Berlin brachte erneut den Beweis, daß sich das deutsche Landvolk der Notwendigkeit dieser Geschlossenheit als des Quells seiner Kraft bewußt ist. über 12 000 Landleute waren dem Rufe ihrer Führer gefolgt und füllten den Riesenraum der alten Autohalle bis aus den letzten Platz. Nach dem Einmarsch der Fahnen der Landbundarbeiter und Junglandbttndler hielt der Präsident des Aeichslandbundes, Graf Kalckreuth, oft von tosendem Beifall unterbrochen, die Eröffnungsrede. Er betonte, daß die Erkenntnis der Bedeutung der Land wirtschaft bei den anderen Berufsständen sich in steigendem Maße durchsetze. Dieser Erkenntnis müsse aber auch der Mut zu den entsprechenden Taten folgen. So müsse unter allen Umständen der im Schwedenvertrag erreichte mäßige Zollschutz auch bei den noch ausstehenden Handelsverträgen durchgehalten werden. Für die Produkte der Viehhaltung sei in dem kommenden Zolltarif ein wesentlich höherer Zollsatz notwendig. Hierbei werde es sich zeigen, wer wirklich Bauernfreund sei, denn die Viehhaltung sei in erster Linie die Existenzgrund lage des kleinen Landwirts. Völlig unzureichend sei auch der Schutz des Wein-, Obst- und Gemüsebaues. Als intensivste Form der Landwirtschaft ermögliche er aus kleinstem Raum eine selb ständige Existenz. Das sei volkswirtschaftlich bei der Raum enge des deutschen Volkes von außerordentlicher Bedeutung. Der Redner wandte sich daraus der Ausgabenseite der Land wirtschaft zu und wies zunächst auf das Konto der Löhne und sozialen Lasten hin, die 50 bzw. 200 über dem Vorkriegsstand lägen. Nennenswerte Lohnabstriche seien un möglich, da sie bei der Höhe der Jndustriearbeiterlöhne sozial ungerecht und durch ihren Anreiz zur Landflucht volks wirtschaftlich schädlich seien. Die Mehrkosten der sozialen Versicherungen ständen in einem höchst unbe friedigenden Verhältnis zu dem, was sie an wirklich Be dürftige leisteten. Andererseits drohten sie, ein gefährliches Staatsrentnertum aroßzuziehen, wie überhaupt der Staat die Tendenz fördere und sogar steuerlich begünstige, den einzelnen aus dem werteschaffenden Arbeitsprozeß auszuschalteu und seine Existenz aus Rentenbezug und Kapitalzins zu gründen. So sei das Grundvermögen neben der Vermögenssteuer mit unerträglich hohen Real st euern für Länder und Gemeinden belastet, während das arbeitslos gewinn bringende mobile Vermögen davon völlig frei sei. Zum Schluß wies der Redner auf die große Entscheidung hin, vor die das deutsche Volk gestellt sei: entweder den Weg über die Schaffung der Nahrungssreiheit auswärts zur politischen Freiheit oder den zu einer Aus- beutungskolonie internationalen Großkapitals zu gehen. Nachdem sich der brausende Beifall gelegt hatte, erhob sich Aerchsernährungsminister Schiele, um die Grüße des Reichspräsident. enGeneralfeld- mar schall von Hindenburg zu überbringen. Er be tonte, daß er es als seine Hauptaufgabe betrachte, die Aner kennung der Landwirtschaft auch in der Gesamtpolitik durch- zusetzcn; denn der Erfolg jeder Politik sei aus die Dauer ab hängig von einer starken Jnnenwirtschast. Neukirch wohnhaften 38 Jahre alten Töpfers Rudolf Weiß, der gestand, von Jäger bei einem Einbruch überrascht Wörden zu sein. Bei dein sich entspinnenden Kampf hat er den alten M a n n er w ürgt und in die vorüberflietzende Wemenitz ge worfen. Verbannung wegen Spritschmuggels. Memel. Nach einer Meldung des „Memeler Dampfboots" hat der Kommandant der Memelländischen Kriegskomman- dantur die memelländischen Staatsangehörigen Wilhelm Bley, Johann Tydecks und Richard Schaak wegen Spritschmuggels ans dem Memelgebiet ausgewiesen und nach dem Bezirk Telfchi in Litauen verbannt. Bley und Schaak werden außer dem beschuldigt, im Oktober v. I. von ihrem Schmugglerboot ans zusammen mit der Bootsmannschaft zwei litauische Polizeiboote beschossen zu haben, wobei der Führer des einen Bootes schwer verwundet worden war. Die polnische Agrarreform in Pommerelien. Warschau. Minister für Agrarreform Staniewicz hielt in Graudenz bei einem Essen anläßlich der Eröffnung der dorti gen Zweigstelle der Landwirtschaftsbank eine Rede, in der er hervorhob, daß die Durchführung der Agrarreform in Pomme- rellen eine staatliche Notwendigkeit sei. Wie die Ostagentur meldet, kündigte der Minister bei dieser Gelegenheit an, daß in Pommerellen insgesamt 130000 Hektar parzelliert werden würden, hiervon 84 000 deutscher und 46 000 Hektar polnischer Besitz. Die stärkere Heranziehung der deutschen Güter erklärte der Minister damit, daß diese im allgemeinen in Gegenden höherer landwirtschaftlicher Kultur gelegen seien und außerdem über beste Verkehrsverbindungen verfügten. Jedenfalls lasse sich bei der Bodenparzellierung Polen nur von rein wirtschaftlichen und sozialen Gesichtspunkten leiten. k Rus unlerer Reimst l Wilsdruff, am 3. Februar 1987. Merkblatt für den 4. Februar. Sonnenaufgang 7*" ll Mondaufgang 9°° V. Sonnenuntergang 4'° jj Monduntergang 7" N. 1871 Friedrich Ebert geb. Stolz, Kraft, Vertrauen. In diesen Worten gipfelte «ne Ansprache, in "der General -der Artillerie a. D. von Horn, der kürzlich als Nachfolger des verstorbenen Generaloberst von Heeringen sein Amt als erster Präsident des droi Millionen Mitglieder umfassenden K'hff- häuserbundes antrat, anläßlich einer außerordentlichen Vertreter tagung des Deutschen Reichskriegerbunbes „Kyffhäuser" in Ber lin das Programm der Kriegervereine darlsgte. Der Redner führte u. a. aus, daß restloser Einsatz für va terländisches und Staatsinteresse, politische Neutralität, Wahrung der alten soldatischen Tugenden und des Geistes, der unser altes, ruhmreiches Heer zu seinen unvergleichlichen Heldentaten befähigt hat, und ehrfurchtsvoll Pflege der Tradition, die Grundlage der deutschen Kriegervereine sind. Die unbedingte Befolgung der Grundsätze, die Generaloberst von Heeringen den Kriegervereinen vvrgezeichnet hat, gilt auch in Zukunft als Richtlinie für die wei tere tatkräftige Arbeit der deutschen Kriegervereine. Dazu trete als fundamentale Aufgabe gerade in der heutigen Zeit dieWeckung der deutschen Seele, der deutschen Gemütswerte und damit der idealen Weltanschauung, auf der allein die Soldatentugenden ge deihen können, klnser Volk muß wieder religiös werden, es muß Die Versammlung dankte sür die Grüße des Reichsprä sidenten, indem sie sich mit jubelndem Beifall erhob. Der Wille zu zielbewutzter Geschlossenheit sand seinen packenden Ausdruck in der Rede des brandenburgischen Bauernführers Landtagsabgeordneten Gauger, der nach der Begrüßungsansprache des Ersten Vorsitzenden des Branden burgischen Landbundes, Rittergutsbesitzers Nicolas, das Wort ergriff. Die Bauernschaft bis zu den kleinsten Existenzen sei stets Rückgrat und Hauptbestandteil des Lano- bund es gewesen. Durch den Bnnd fei die deutsche Bauernschaft zu politischem Selbstbewusstsein erweckt worden. Der Bauer sei mündig geworden im letzten Jahrzehnt und fest entschloßen, sein Schicksal selbst zu gestalten. Für die Brandenburgische Landwirtschaftskammer sprach der Kammerpräsident, Rittergutsbesitzer von Oppen-Dannen- walde. Für den Reichslaudarbeiterbuild redete Reichstagsabge ordneter Giese. Die deutsche Landwirtschaft werde nur dann blühen und gedeihen, wenn ihr die organische Eingliederung der Landarbeiterschaft gelänge. Die Schlußrede hielt der Präsident des Mchslandbundes, Aelchstagsabg. Sepp. Einleitend wies er aus die immer drohender werdende En 1 - recht»ngsgefahr für den privaten, besonders auch den ländlichen Besitz hin. Das geplante Wohn heimstättengesetz sowie das preußische Städtebaugesetz seien nicht nur wegen der Eingriffe in das Eigentumsrecht, sondern auch wegen der drohenden Vernichtung des Realkredits sür den städtischen und ländlichen Besitz entschieden abzulehnen. Es müsse künftig zu einer klaren Teilung der Aufgaben zwischen Staat und Wirtschaft sowie der zwischen Reich, Ländern und Gemeinden und damit zu einer wahrhaft produktiven Gestaltung der gesamten öffentlichen Hand kommen. Bei dem Bewilligungseiser der heutigen Parlamente sei eine Selbstbeschränkung des Parlaments nach eng lischem Brauch und eine Stärkung der Stellung des Reichs- sinanzministers durch Schaffung eines Vetorechtes und beson deren Etatskontrollrechtes notwendig. Nachdrücklich unterstrich der Redner die früheren Forderungen des Reichslandbundes nach Erweiterung der Rechte des Reichspräsi denten und Ausbau des Reichswirtschaftsraies. Er begrüßte die Bildung einer staatsbürgerlichen Mehr heitsregierung. Auch müsse immer Wieder die Revision der Oawes-Verpflichiungen gefordert werden, um so mehr, da es heute bewiesen sei, daß die Grundlage des Dawes-Planes, eine deutsche Überschuß- Wirtschaft, nicht vorhanden sei. Der Reichslandbund habe sich stets zu einer nationalen Wirtschaftsordnung bekannt. Er wisse sich hierin eins mit weitesten Kreisen der deutschen Arbeiterschaft, die ebenso volksgebunden sei wie die deutsche Landwirtschaft. Sie alle, Landwirtschaft, nationales Unternehmertum und deutschbcwußte Arbeiterschaft, vereine das Bekenntnis zu gemeinsamem Volkstum, das in Zeiten größter Not erst recht den Kopf emporreüe, mit dem zersetzenden Klassen- und Ständekamps breche und sich zum Gedanken der Wahrhaftig keit, zum deutschen Staate bekenne, in dem Bewußtsein: Unser gemeinsamer Acker ist Deutschland. Unter brausendem Beifall erhob sich nach der Rede die Versammlung und stimmte als Antwort auf diesen Appell das Deutschlandlied an. wieder erkennen lernen, daß nicht alles käuflich ist, sondern daß das Nichtkäufliche den Wert ausmacht. Das Materielle muß zurücktreten, die Jugend zur Sittlichkeit geführt werden. Alles das umfaßt das Programm der Kriegervereine, die das Gemeinsame des deutschen Volkes betonen und alles Trennende beiseite lassen. General -der Artillerie von Hom schloß seine mit großem Beifall ausgenommenen Ausführungen mit dem Wort des Ge neraloberst von Heeringen: „Wer Deutschlands Söhne kämpfen sah, der kann den Glauben an Deutschlands Zukunft nicht ver lieren!" Ein warmer Winter braucht noch nicht gerade zu bongen Voraussetzungen Anlaß zu geben, wem aber mehrere «der gleichen Art einander folgen, dann wird die Sache schon kritischer. Warme Winter mögen ja in touren Zeiten erwünscht sein, aber fest steht, daß sie keinen Ruf haben, und daß «das böse Renommee durch aus begründet ist. Erinnert sei an das Jahr 1906, das eines so warmen Winter und -Frühling brachte, daß die Menschen zu Ostern in Hemdsärmeln spazieren gingen. Es brachte das Erd beben von San Franzisko und schwere gleiche Verheerungen im südlichen Italien schon im zeitigen Lenz, und zahlreiche Unwetter usid Ll-ementartatastrophen im spateren Verlauf des Jahres. Auch im verflossenen Jahre 1936 hat es an zahlreichen Erdbeben nicht gefehlt. Man darf daher die neuen Voraussagungen von Erberschütterungen für dieses Jahr, die von einem italienischen Gelehrten gemacht -wurden, angesichts des gelinden Winters nicht schlechthin leicht nehmen, sondern sie verdienen in der Tat Beachtung. Er prophHöit Erdbeben für Amerika, Asien und für das südöstliche Europa. Zentralamerika, Ostasien und das Gebiet des Mittelmeeres sind ja als erdbebenreich bekannt. Unser deutsches Vaterland kommt für derartige unheimliche Erscheinun gen nicht in Betracht. Wir haben im Anfang dieses Jahrhunderts wohl kurze Erderjchütterungen verspürt, die sich in Mitteldeutsch land bemerkbar Machten, aber es handelte sich um sogenannte tek tonische Erdbeben, die keine Gefahr bieten, wenn sie auch man cherlei Schrecken erwecken. Fohrplanerweiterung auf der Strecke Mohorn—Nossen Eine wesentliche Erweiterung wird dem Fahrplan der Streckt Nvssen-^iebenlehn—Mohorn insofern zu teil, als in nächster Zeit schon die Einlegung zweier neuer Züge vorgesehen ist, um zwar kommt der erste Frühzug in Rosien bereits gegen 6,30 Uhr an und hat somit Anschluß an den hier 6,44 Uhr abführende'' Personenzug nach Leipzig, während der letzte Kleinbahnzug em gegen 9,30 Uhr abends die Station Rosien verläßt. Bücher sind immer gute Freunde, denn sie bringen uck Leben und Menschen näher. Tausend neue Eindrücke ver' mitteln sie uns und heben uns aus dem Alltag heraus. Abs' man soll sie besitzen, nicht nur leihen und damit Gewinn fw wenige Stunden haben. Daß leider viele unserer AbonneM ten zur Zeit nicht in der Lage sind, Bücher in größerem UN' fange zu kaufen, wissen wir, denn 3—4 Mark mit einen Male ist eine fühlbare Summe: Leicht ist es aber jeden Leser gemacht, sich Bücher zu kaufen, wenn er auf „Meister Buch-Roman" abonniert. Wöchentlich erhält er in eine 32 Seiten starken Heft einen Teil eines Rumans. Er samn> die Hefte und erhält immer, wenn der Roman vollständig ' eine prächtige Einbanddecke kostenlos geliefert. Jeder M nent kommt also im Laufe eines Jahres zu 5 gediegen Romanen. Die Hefte können bei unseren Trögern oder der Geschäftsstelle bestellt werden. Eben beginnt der Da: triebs rung ein Finanz« baß ein, gewährt In jchwerbe Wahlvo vorschlcu wendet ichl-ages. Borgeix Beschwi Zu Stadtge mobilsp im Um! bisher j auf 50 allgeme Sachsen Di Wohfla auch dir Von r stellt m» liegendl nähme Di pfleg meinbe nat Fel unterne Weick» Mvk zu gegen auf N -die >Sa i hm m Nachsu T durch ' Vi e E Zehre, worbe Werks renb d wirb. gezeich ber-Fi 6 Sitzur Aus sä wurde -dessen Voigt läge - auf L sich g gebot 100 , llanw geschi beruf chen gestef in E weite -den s Ausr teil t frage bsits Dei bebe: nung quan wirt! 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