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Nr. 17 / Scheiding 1935 Vitter aus der Sttler-guaend „Wilsdruffer Tageblatt* Die Ertüchtigungsarbeit in der HI. Bann- und Iungbannsportseste am 8. September 1935. Nachdem die Sommerlager der Hitlerjugend und des Jung volkes in den sächsischen Grenzlanden beendet sind, wird nach der Anordnung des Reichsjugendführers, der das Jahr 1935 zum Jahre der Ertüchtigung bestimmt hat, in allen Einheiten eifrig Sport getrieben. Einheitlich kommen am 8. September 1935 in ganz Sachsen die Bann- und Iungbannsportseste zur Durchführung. Nicht Höchstleistungen einzelner Kameraden sollen erzielt werden, sondern stets wird das sportliche Kön nen der geschlossenen Mannschaft gewertet werden. Der Einzelne steht ganz im Dienste der Gemeinschaft, für die er sich restlos einzusetzen hat. Dieses Wort stellte Eebietsführer Busch den Sportfesten der Hitlerjugend und des Jungvolkes als Leitsatz voran. Für die- HI. sind die Leibesübungen nie Selbstzweck, wie das na türlicherweise in den Turn- und Sportvereinen der Fall ist, sondern stets ein Mittel, die deutsche Jugend körperlich wider standsfähig zu machen, damit sie den Anforderungen des all täglichen Lebens gewachsen ist. Nur so wird aus dieser Ju gend einmal ein kampsfrvhes und weltanschaulich und körper lich gefestigtes starkes Volk erstehen. Neben den Mannschaftsmehrkämpfcn, die im Mittelpunkt aller sportlichen Aktionen stehen, werden besonders die Lei stungen betont, die zum Erwerb des HI.-Leistungsabzeichcns berechtigen. Hierbei stehen die Sternmärsche nach den Mett lampsorten, die von den einzelnen Bannen und Jungbannen unterbannweise in Gestalt von Gepäckmärschen durchgesührt werden, im Vordergrund. Beachtenswert ist, daß sich alle Hitlerjungen, die das 15. Lebensjahr erreicht haben, an die-, sem Gepäckmarsch beteiligen. Die Siegermannschaften der Bann- und Jungbannspvrt- feste werden dann am 12. Oktober 1935 am Gebietssportfest der sächsischen Hitlerjugend in Dresden teilnehmen. Niemals kämpft der Hitlerjunge oder der Pimpf für sich, sondern stets für seine Kameradschaft oder Junaenschaft, und erfüllt damit auch auf dem Gebiet des Sportes den nationalsozialistischen Grundsatz der Einordnung unter die große deutsche Volksge meinschaft. Sächsische Marine AI. auf deutschen Krkeasstbiffen. Anläßlich der diesjährigen Sommerlager war der säch sischen Marine-HI. Gelegenheit gegeben, im Kieler Hafen verschiedene deutsche Kriegsschiffe zu besuchen. 120 Jungen der sächsischen Marine-HI. sind auf der Adal bert-Brücke im Kieler Hafen angetreten, um das Panzerschiff „Admiral Scheer" zu besichtigen. Der „Admiral Scheer" liegt mitten im Hafen, etwa 300 Meter von der Brücke entfernt, an seiner Boje. Schon macht das Kriegsschiff zwei Verkchrs- boote klar, die an der Adalbert-Brücke anlegen und die Jun gen aufnehmen, um sie an Bord zu bringen. In schlankem Bogen legen die Boote nebeneinander am Fallreep an. Noch etwas unbeholfen klettern die Jungen die steilen Stufen hinan und treten oben sauber ausgerichtet nach den Decksnähten auf der Hütte an. Straff melden sie dem wachhabenden Offizier: „Marine-Hitlerjugend Sachsen zur Besichtigung angetreten." Eine Anzahl Matrosen, die für eine Führung durch das Schiff zur Verfügung gestellt wurden, zeigten den Jungen alles Wissenswerte und Interessante. Anschließend wurde noch das Seaelschulschiff der deut schen Kriegsmarine „Gorch Fock" besucht. Hier konnten die Jungen einmal all die Taue, Tampen und Raaen, sowie alles, was zum Segelschiff gehört, bewundern. Fraaen schwirrten über Deck, wobei die gute Vorbildung, die die Marine-Hitler jugend aus dem Binnenlande mitbrachte, vollste Anerkennung der Offiziere fand. Aus dem Taaebuch eines Pimpfen. Staatsjugendtag! Vollzählig ist die Meute Uhr an getreten. Kurze Meldung der Iungschaftsführer. Dann — Jungvolk — stillgestanden! Richt Euch! Augen gerade — aus! Heil! Jungvolk! — Heil — Hitler! „Jungs, heute wollen wir, nachdem Fahrt und Lager vorüber sind, Wettkämpfe in den Iungenschaftcn durchführen. Setzt euch also mit allen Kräften für eure Gemeinschaft ein." Alle Jungs freuen sich, sie wissen, heute geht es nach Blankenstein. Unser SZ. spielt und zackig hauen wir ab. Uns wird der Marsch nicht lang, immer gibt es was zu sehen, immer wieder was zu lachen und L»10 Uhr sind wir dann im Triebischtalbad. Jetzt setzt eifriges Treiben ein. Kluft runter und in die Sportsachen. Erst leichte Frei übungen und dann mit Indianergebrüll ins Wasser. Doch viel Zeit haben wir nicht zum Baden, denn jetzt setzen die Wett kämpfe ein. Bald zeigen die Iungenschaftcn Ordnungsübun gen, sportliche Wettkämpfe, dann beginnt ein großer Lieder wettstreit, zum Abschluß kommen Geländeübungen. Und alles wird gewertet. Aber dann ist Mittag. Heute gibts pfundigen Kakao. Dann ist eigentlich Mittagsruhe. Aber Fuß- und Me dizinball locken und endlich haben wir ein Fußballspiel beim Fäfü. durchgeseht. Dann dränat die Feit zum Ausbruch, vor her aber schnell nochmal ins Master. Auf dem Rückmarsch hat mancher S. v„ aber schlappmachen gibts nickt. Vor dem Weg treten gibt der Fäfü. bekannt, daß am nächsten Staatsjuaend- tag die Endkämp-e durchgeführt werden. Jeder Junge hofft, daß der Sieg in seine Jungenschaft fallen möge. Fähnlein „Asdingen". Mädelsport — eine Notwendigkeit. Noch nie in der Geschichte ist der Sport auf einer so breiten Grundlage aufgebaut worden, wie es jetzt im Bund deutscher Mädel getan wird. Planmäßig, aus der Ueberzeu- gung heraus, daß zur alltäglichen Arbeit ein Ausgleich ge schaffen werden muß, wird die Aufgabe erfüllt, die ganz von selbst durch das völkische Fühlen der jungen Generation ge stellt wurde. Für das Land, dem man gehört, zu arbeiten und Leistun gen zu vollbringen, ist Lebenszweck, Am ihm aber gerecht zu werden, kann nicht nur die Kraft abgebrochen, sondern muß ebenso viel und noch mehr wieder aufgebaut werden. Wieviel Mädel sitzen tagsüber im Kontor, in der Fabrik, im Geschäft, oder sind im Haushalt beschäftigt. Wieviel arbeiten hinter einer Nähmaschine oder am Arbeitstisch eingeduckt und mit müden Gesichtern. Im gleichmäßigen Takt laufen die Tage hin, einer wie der andere. Die freie Zeit soll oft nur einen Ausgleich für den Geist und für die Seele bieten, den körper lichen Anstrengungen aber werden keine Betäiigungen ent gegengesetzt, aus denen neue Kraft entspringen kann. Es ist ein Abbruch der Volksgesundheit und des Volksschaffens. Wie sollen da die Leistungen sich steigern? Sie können nicht ein mal auf ihrer Höhe gehalten werden. Wie sollen aus diesen Mädeln gesunde Frauen und Mütter werden, die sich ein setzen können für eine große Aufgabe. Hier beginnt die Sportarbeit im BDM. Sie erfaßt alle Mädel, bildet ihren Körper durch und macht sie damit zu lei stungsfähigeren, gesünderen Menschen. Wöchentlich treten sie zusammen und obwohl man meinen könnte, die Mädel, die eben erst von ihrer Arbeit kommen, müßten müde sein und keinen Mut und keine Lust mehr zur sportlichen Betätigung haben, muß man sich doch bei ihrer Fröhlichkeit und ihrem völligen Dabeisein vom Gegenteil überzeugen lasten. Auch hier bei der körperlichen Ertüchtigung ist, wie über all bei der Arbeit, die im BDM. geleistet wird, mit allen äußerlichen Maßnahmen die Idee verbunden, Menschen zu formen, die selbstlos und echt im Volk und für das Volk leben. Ei« Tag im Iunaarbeltererholungsheim „Rote Grube". Bekanntlich hat die Eebietsführung 16 (Sachsen) der Hitlerjugend gemeinsam mit der Gauamtsleitung der NSV. vor kurzem im Erzgebirge, in der Gegend von Sosa, ein Iungarbeitererholungsheim eröffnet, in dem jeweils 40 bis 50 sächsische Jungarbeiter vier Wochen Erholung finden sollen. Der nachstehende Bericht gibt eine Schilderung von eurem Tag in diesem Jungarbeiterlager: Es ist früh 6 Uhr! Im Lager herrscht schon reges Leben, denn soeben hat der Lagerleiter an die Schlasstubentüren ge- klopft und zum Aufstehen gerufen. Und gleich darauf steht auch schon die gesamte Belegschaft des Heimes in der Turn hose zum Morgenlauf bereit. Nun geht es hinaus in den schönen, nahegelegenen Wald und wir Jungarbeiter pumpen die frische Morgenluft tief in uns hinein. Nach dem Maschen und Anziehen treten wir in Uniform zum Floggenappell an. Ein Spruch und das Lied der Hitler jugend geben diesen Minuten ein feierliches Gepräge. An schließend geht es in den Tagesraum, in dem zwei Mann, die zum Küchendienst bestimmt sind, das Frühstück für ihre Kameraden bereitgestellt hoben. Dieses schmeckt allen ebenso gut wie das Mittagessen, wie das Abendbrot. Kein Wunder, denn die waldreiche Umgebung, in der unser Heim liegt, schasst bei allen einen tüchtigen Hunger. Der folgende Vormittag ist dann abwechselnd mit Schulung, Lesestunden und Singen an gefüllt. — Die Nachmittagsstunden bringen Spiel und Sport, Ausmärsche oder Freizeit. Hier sinden wir die ersehnte Er holung und gerade wir aus der Großstadt merken immer aufs neue den Unterschied zwischen Großstadtdunst. und -Lärm und dieser ruhigen, friedlichen und gesunden Gegend. Aber wir sollen uns hier nicht etwa nur auf die faule Haut legen, sondern uns für die Arbeit, die wir zu Hause wieder leisten müssen, stärken und vor allem auch weltan schaulich und politisch schulen. — Nach dem Mittagesten müs sen alle eine Stunde ins Bett, u. nach Abendbrot u. Flaggen- einholung wird der Abend mit Kameradschaftsabenden, Ra- diohören usw. verbracht^ und schon um 21 Uhr geht es ins Bett. — Somit wird der Zweck dieses ersten sächsischen Iung- arbeitererholungsheimes voll und ganz erfüll!. Hier sollen die sächsischen Jungarbeiter zunächst einmal einige Wochen in eine andere Gegend kommen und auf ihre Aufgaben vorbe reitet und nach nationalsozialistischem Gedankengut geschult werden. Den Jungarbeitern ist damit Gelegenheit gegeben, einmal vier Wochen im Kreise gleichgesinnter Kameraden zu verleben. Die Gemeinschaft ist auch hier oberstes Gesetz, wie überall, wo Jungen im HJ.-Eeist zusammenkommen. Und des halb ist auch der Eindruck dieser Wochen auf alle so außer ordentlich groß, weil neben körperlicher Erholung, neben dos gesundheitliche Wohlbefinden, das Erlebnis der Kamerad schaft tritt. Gedenkstunde. Der letzte Tag im Lager stand unter der Losung: Her bert Norkus. Am Abend fand eine Gedenkstunde für dis Toten der Bewegung, insbesondere für die der HI., statt. Dumpfer Trommelwirbel klang auf und in Lied und Sprech chor bekannten sich die Pimpfe zum Willen der Toten. Dis Flagge ging auf Halbmast, alle Fahnen senkten sich und schweigend gedachten wir der unsterblichen Gefolgschaft. In kurzen, eindringlichen Worten sprach dann der Lagerführer über den Opfertod eines Herbert Norkus. Seiner müssen wir uns würdig erweisen und dürfen nicht rasten noch ruhen, bis ganz Deutschland eine feste Gefolgschaft Adolf Hitlers ge worden ist. Das Banner der Jugend grüßt uns. (Heinrich Hoffmann — M.) Ausländsdeutsche Jugend ^>m Rhein. Auf ihrer Deutschlandfahrt kamen die auslandsdeutschen Jun gen auch durch das herrliche Rhleinland: Die auslandsdeut- schcn Jungen mit ihren Fahnen vor dem Kölner Dom, (Heinrich Hosfmanu — M-)