Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 07.09.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193809076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19380907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19380907
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-09
- Tag 1938-09-07
-
Monat
1938-09
-
Jahr
1938
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 07.09.1938
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Mist OwiM iE nicht gerastet: DeEMand ist frekk Deutsch, land ist groß! Ihnen, mein Führer, dankt ein Kulturvolk von weit über 7V Millionen Seelen seine Freiheit, seine Größe, sein Gluck. Dieses Volk ist zu einer Gemeinschaft der Treue zu Ihnen, mein Führer, geworven. Wie Ihr Herz, mein Führer, nur für Deutschland schlägt, so schlage« unsere Herzen Ihnen entgegen. Wir grüßen Sie, den Manu, in dem das Herz des deut schen Volkes schlägt. Wir grüßen den Schöpfer Grotz- deutschlands. Adoks Hitler — Sieg Heil! Beifallsstürme begleiteten Heß-Rede Immer wieder wurde die Rede des Stellvertreters Des Führers von stürmischem Beifall unterbrochen. Der Jubel schwoll an zu einem Orkan des Beifalls, als Rudolf Heß den Namen verkündete, den der diesjährige Reichs parteitag trägt: Parteitag Großdeutschlands. Mit den gleichen Kundgebungen machten die Zehntausende den Dank Rudolf Heß' an die Männer und Frauen der Ost mark, die ihr Leben einsetzten im Kampf um die Selbst bestimmung der Heimat, zu ihrem eigenen. Auch die herzlichen Grußworte, die Gauleiter Streicher im Namen des gastgebenden Gaues Franken an den Führer, an die Parteigenossen aus der heimge kehrten Ostmark und aus den alten deutschen Gauen richtete, wurden immer wieder vom Beifall der Massen unterbrochen. Am Anfang stand der Glaube Diö Proklamation des Führers Nach der feierlichen Eröffnung des Parteikongresses durch den Stellvertreter des Führers, nach der Toten ehrung durch Stabschef Lutze und der Begrüßung durch Gauleiter Streicher verlas der Sprecher der NSDAP., Gauleiter Wagner, folgende Proklamation des Führers. Parteigenossen und Parteigenossinnen! Nationalsozialisten! Tiefer bewegt als jemals vorher, zogen wir dieses Mal nach Nürnberg. Schon seit Jahren sind die Reichsparteitage nicht nur zu einem Fest der Freude, des Stolzes, sondern auch der inneren Besinnung geworden. Die alten Kämpfer kommen hierher in der freudigen Hoffnung, so viele der alten Bekannten aus der langen Zeit des Ringens um die Macht Wiedersehen zu können. Und so begrüßen sich denn auch in dieser Stadt immer wieder die Kampfgenossen der größten deutschen Revolution. In diesem Jähr nun ist zum erstenmal der Kreis unendlich weiter gezogen. Das nationalsozialistische Reich hat neue deutsche Volksgenossen in sich ausgenommen. Viele von ihnen befinden sich in dieser feierlichen Stunde znm ersten Male in unserer Mitte. Viele andere er geben sich im ungeheuren Strom der flutenden Bewegung dem Zauber dieser unvergleichlichen Stadt und ihrer erhebenden Stunden. Andere werden als Mitglieder der Kampforgani sationen zum erstenmal inmitten ihrer Brüder ans dem ganzen Deutschen Reich marschieren und im tiefsten Innern das Ge löbnis erneuern: Niemals mehr von dieser größten Gemein- schäft zu lasten Ein neues Symbol entstand Welche Erinnerungen aber werden gerade Heuer bei uns allen ausgelöst! In diesen Monaten vor zwanzig Jahren setzte der innere Verfall Deutschlands ein. Nicht der äußere Feind zerbrach unsere Front, sondern das schleichende Gist im Innern begann,- sie zu zersetzen. Die Schwäche einer in allem halben Staatsführung wurde damit zur Ursache der größten Volks- und Staatskatastrophe in unserer Geschichte! Und schon wenige Monate später schien Deutschland verloren zu sein für immer. Die Zeit der tiefsten Erniedrigung und schmachvollsten Demütigung unseres Volles war angebrochen. Ein Jahr nach dieser Katastrophe erhob sich aus dem Chaos des Unglücks und der Verzweiflung ein neues Symbol. Die Vor sehung hatte mich berufen, es zu tragen. Vier Jahre später fand Ler erste Neichsparteitag der nationalsozialistischen Be wegung statt. Damals, also vor fünfzehn Jahren, fanden sich in München zum erstenmal aus vielen Gebieten des Deutschen. Reiches die Männer und Frauen jener Partei zusammen, deren Fahne knapp zehn Jahre später des Deutschen Reiches Staatsflagge werden sollte. In neun Parteitagen wiederhol ten sich seitdem diese Kundgebungen einer erwachenden Nation. Und nun wessen wir uns zum zehntenmal! Was aber, meine Volksgenossen, ist seitdem ans Deutsch land geworden! Scheint cs heute nicht fast so zu sein, als ob das Schicksal das deutsche Volk und Reich diesen Weg bc- schreiten lassen mußte, um uns alle zu läutern und reisen zu lassen für jene größere Gemeinschaft der Deutschen, die allein für alle Zukunft als Voraussetzung für den Bestand unseres Volkes anzusehcn ist! Traumhaft und unwirklich mag vielen beim Rückblick aus die hinter unS liegende Zeit der Weg der nationalsozialisti schen Bewegung und der Emporstieg des Reiches erscheinen. Vielleicht wird man einst von einem Wunder reden, das die Vorsehung an uns getan hat. Wie cs aber auch kam: Am Anfang dieses Wunders stand der Glaube! Der Glaube an das ewige deutsche Volk! Wenn ich damals als unbekannter Soldat des Weltkrie ges jenen Weg einschlug, der mich an die Spitze der Nation und heute wieder vor sie her führt, dann verdanke ich die Kühnheit eines so vermessenen Entschlusses auch selbst nur meinem eigenen Glauben an den Wert meines Volkes. Es war ein Glück — ich muß dies heute ausfprechen —, daß ich in den Jahren meiner Jugend und in der Zeit meines Soldatentums nur das Volk kennenzulcrnen Gelegenheit hatte, denn dieses allein hat den Glauben mir gegeben, und in der Erinnerung daran habe ich ihn mir erhalten durch alle Schwierigkeiten und Fährnisse. Hätte ich damals statt der Kenntnis des Volkes die mir später gewordene Kenntnis seiner intellektuellen Führungen und insbesondere seiner politisch-bürgerlichen Moral und ihrer politischen und menschlichen Schwächen gehabt, würde vielleicht auch ich am deutschen Volk und feiner Zukunft gezweifelt haben. Was mich aber damals in den bitteren Tagen und Wochen des Zusammenbruchs hochritz, war nicht die Kenntnis der poli tischen oder militärischen deutschen Staaissührung oder der intellektuellen Schichten, insoweit es sich um das Persönliche handelt, sondern cs war die Kenntnis des deutschen Musketiers, die Kenntnis des deutschen Frontsoldaten und die Kenntnis jener Millionenmasse deutscher Arbeiter und Bauern, aus denen sich dieser stählerne Kern des Volkes bildete. Diesem Wissen allein verdankte ich den Mut zu dem Ent schluß, einen so gewaltigen Kampf zu beginnen und an seinen Erfolg vom ersten Tage an unbeirrbar zu glauben. Denn dar über dürfte kein Zweifel herrschen: Der menschliche und mora lische Wert der Führung der Nation entsprach damals nicht annähernd dem Wert, den die Geführten besaßen. Die Tapfer- leit und der Mut, sie lagen zu 99 Prozent nur bei den Mus ketieren. Die Führung des Reiches und Volles konnte nicht 1 Prozent davon für sich beanspruchen. Ich aber faßte den Entschluß, dem Reich eine neue Füh rung aufzubanen, die die gleichen Grundwerte in sich tragen soll, als wir sie vom Volke selbst erwarten und wie wir sic s» tausendfältig als vorhanden bestätigt sahen. Eine neue Führungsorganstaston Eine herrschende Gesellschaftsschicht hat vor und km No vember 1918 ihre Führungsunfähigkeit unter Beweis gestellt. Mit Heller Klarheit erstand daher damals das zu lösende Pro blem vor meinen Augen. Eine neue Führungsorgani sation mutzte aufgcbaut werden. Jeder Gedanke, mit den alten Erscheinungen die Nation dereinst wieder retten zu wol len, hieß glauben, daß sich eine erwiesene Schwäche entgegen allen Gesetzen der Vernunft und der Erfahrung durch Zufall plötzlich in eine neue Kraft würde verwandeln können. Ueber vier Jahre lang legte dieses deutsche Volk ein geschichtlich noch nie gefordertes Zeugnis seines inneren Wertes ab. Regimenter traten an und verbluteten, ohne zu wanken. Batterien feuerten bis zum letzten. Offizier und Mann der Schiffsbesatzungen hielten die zerfetzten Flaggen in ihren Fäusten und gingen mit dem Liede des deutschen Glaubens auf den Lippen in die Tiefen der Flut. Und dieser heroischen Demonstration eines ewigen Heldentums gegenüber stand eine erschütternde Feig heit in der Führung des Reiches und der Nation. Während über vier Jahre lang eine Heldenfront in tau sendfachem Einsatz ihren Wert bewährte, fand die Führung der Heimat nicht ein einziges Mal die Kraft zu einem Ent schluß ähnlicher Größe und Kühnheit. Die Tapferkeit, sie lag nur bei den Musketieren, und alle Feigheit konzentrierte sich in der organisierten politischen Führung der Nation. Alle Versuche, Deutschland wieder auszurichten, konnten unter solchen Umständen nur dann gelingen, wenn diese poli tische Führungsschicht ausgerottet und beseitigt wurde. Zu diesem Zweck mußte der Weg zu einer neuen Ftthrungsauslese gefunden werden. Damit aber ent- fchwand jede Möglichkeit, im Rahmen der alten Parteien und . mit ihnen die künftige deutsche Geschichte gestalten zu wollen. In den Nächten, da ich mich einst entschloß, Politiker zu werden, hatte sich zugleich das Schicksal der deutschen Parteien- , wclt entschieden. Wider den Geist der Feigheit Wenn ich heute, meine Parteigenossen und Partei genossinnen. angesichts des allgemeinen Ausstiegs des Reiches diese Bemerkungen mache, dann kann ich nicht anders, als gegen jene Stellung zu nehmen, die immer wohl aus dem Wege in die Zukunst die Schwierigkeiten sehen, allein den Weg der Nation und des Reiches in der Vergangenheit als etwas ganz Selbstverständliches anzusehen scheinen. Ich möchte es in dieser feierlichen Stunde eindringlich aussprechen, daß ich in den zurückliegenden langen Jahren der Aufrichtung der Bewegung und des Kampfes mit ihr um die Macht und damit für Deutschland von dieser anderen Welt weder verstanden noch jemals unterstützt worden bin. Sie hielten den -Versuch, den tapferen Mut und die Ver- antwortungsfreudigkcit zur führenden Geltung im Deutschen Reich zu bringen, für ein schädliches Beginnen, denn in ihren Augen war Kühnheit gleich Unvernunft, während sie in jeder Feigheit die Spuren von Weisheit zu sehen vermeinten! Sie wollten wohl in der Vergangenheit die Tugenden des Mures gelten lassen, dünkten sich und die heutige Zeit aber über solche primitiven Gefühlsmomente erhaben. Sic redeten wohl von Preußentum, allein sie vergaßen, daß dieses Preußentum in keiner Geburtsurkunde begründet liegt, sondern ausschließlich in einer unvergleichlichen Haltung. Sie zitierten die Namen der großen preußschen Heroen und versuchten, sich bei jeder passenden Gelegenheit auf sie zu berufen. Aber sie wollten es nicht wahrhaben, daß ihre ganze eigene Klugheit unter jenes Kapitel fiel, das der Preuße Clausewitz in seinen Bekenntnissen mit dem Sammelbegriff „Feigheit" abtat. Sie hatten daher auch kein Verständnis für den unbekannten Kämpfer, der es versuchte, den Mut des Frontsoldaten nunmehr endlich auch in der Führung der deut schen Politik zur Geltung zu bringen. Repräsentation des Frontsoldatentums Und der zu dem Zweck eine Partei aufrichtcte, in der dieses Frontsoldatentum seine erste, schlagendste und einzige politische Repräsentation sand. Sie verstanden eS nickst Mr tvollbkU cs nicht verstehen, daß auch für den politischen Führer und damit für die gesamte politische Führung einer Nation charak terliche Festigkeit, das starke Herz, der kühne Mut, die höchike VcrantwortungSfreudigkeit, rücksichtslose Entschlußkraft und zäheste Beharrlichkeit wichtiger sind als ein vermeintliches abstraktes Wissen! Weil sie dies aber für unwichtig ansahen, waren auch ihre eigenen Organisationen, als von ihrem Geist durchsetzt, nicht in der Lage, die inneren und in der Folge davon die äußeren Aufgaben zu lösen. Was sie in der Gründung der national sozialistischen Bewegung als eine Zersplitterung empfanden, war der Beginn der größten Reinigung und dadurch zugleich Einigung in unserer Geschichte. Ein neuer Auslese Prozeß setzte ein. Durch das Hervorkchren unduldsamer Programm punkte erfolgte das Abstoßen duldsamer Naturen. Durch die Betätigung einer fortgesetzten Angriffslust und -frcudigkeit gelang das Heranziehen stets bereiter Kämpfer. Der Weg der Alten Garde So begann ich damals jene Alte Garde zu sammeln, die mich — mit wenigen Ausnahmen — seitdem nicht mehr verlassen hat. Und als ich vor 15 Jahren zum ersten Male in München anläßlich des damaligen Parteitages diese meine Garde musterte, da war sie zahlenmäßig freilich noch klein, allein ihrem Werte nach repräsentierte sie ganz Deutschland. Dies war die erste Bewegung, die vor sich keine Klaffen- und leine Konsessions-, leine Berufs- und Wirt- schastsinteresscn, kein strammes Bekenntnis und keine Staatsformvcrpflichtung hertrug, sondern einen einzigen Glauben: Deutschland! Wenn wir heute nach so vielen Jahren auf diese erste Zeit unseres gewaltigen Kampfes zurückblicken, dann muß uns das Bewußtsein erschauern lassen: Welch' eine gewaltige We" v? des Sck- icksals ' Wie sah Deutschland an diesem ersten Reichsparteitag aus? Niedergetretcn, verachtet und entehrt, wirtschaftlich vernichtet und ausgeplündcrt, innenpolitisch dem Wahnsinn ergeben, außenpolitisch das Ruhrgebiet und weite Teile des Westens besetzt! Und heute? Wir alle sind ergriffen bei der Stellung und Beantwortung dieser Frage. Trotzdem aber sollen wir nie vergessen: In dieser ganzen Zeit ist unser Volk immer das gleiche geblieben. Das Volk des ganzen Jahres 1918 war kein anderes als das Volk von 1914, das Volk von 1923 das gleiche als das von 1918 und das von 1938. Es sind die gleichen Männer und Frauen. Wie ist dieses Rätsel zu er klären: Trägerin der deutschen Erhebung Meine Parteigenossen! Eines hat sich seitdem geändert: Die deutsche Führung ist wieder anders geworden. In einem rücksichtslosen Auslcseprozctz hat sie der Nationalsozialismus aufgevaut. Soweit diese aber noch aus den Jahren des Kampfes stammt, stellt sie einen Höchstwert dar, der durch keine äußere oder materielle Macht politischer oder militärischer Art ersetzt werden kann. Und diese Führung ist die Trägerin der deutschen Erhebung geworden. Das Wunder, das sich zwischen 1805 und 1813 vollzog, war kein anderes. Die preußischen Männer und Frauen im Zeitalter der Völkerschlacht von Leipzig waren die gleichen Preußen wie in den Tagen von Jena und Auerstädt. Allein an die Stelle einer schwachen Staats- und Heeressührung war auch damals in wenigen Jahren eine heldische getreten, und ihre Namen, die Ramen der vom Stein und Blücher, der Scharnhorst und Gneisenau, der Dorck und der Clausewitz und tausend und tausend andere, sie erklären uns allein das Wunder von der großen Erhebung Preußens. Man darf dereinst das Wunder der deutschen Erhebung auch in nichts anderem sehen. Die gestaltende Trägerin dieser Erhebung ist die Rational- sozialistische Partei. Sie hat jene gewaltige Arbeit vollbracht, die getan werden mutzte, wenn Deutschland die Kraft zur Wiedereinnahme seiner Weltstellung gewinnen sollte. Ramps gegen den Sie mußte die andere Parteienwekt zerbrechen und ans rotten, sie mußte einen unerbittlichen Kamps der Welt der Klassen- und Standesvorurteile ansagen, sie mußte dafür sorgen, daß ohne Rücksicht auf Geburt und Herkunft der Willensstärke und fähige Deutsche den Weg nach oben finden konnte. Sie mußte Deutschland säubern von all den Parasiten, für die die Not des Vaterlandes und Volkes zur-Quelle eigener Bereiche rung wurde. Sie mußte die ewigen Werte des Blutes und der Erde erkennen und ihre Beachtung zu den beherrschenden Gesetzen unseres Lebens erheben. Sie mußte den Kamps be ginnen gegen den größten Feind, der unser Voll zu vernichten drohte: den internationalen jüdischen Weltfeind! Ihre Ausgabe war es, das deutsche Volkstum, unsere Raffe und unsere Kultur von ihm zu säubern. Sie mutzte der Zer fahrenheit der öffentlichen Meinung ein Ende setzen. Sie hatte alle Mittel der Volksführung, die Presse, das Theater, den Film, die gesamte sonstige Propaganda, in ihre Hand zu nehmen und nachei nem Ziel hin auszurichten. Sie mußte aber auch die sozialen Fundamente der neuen Volks gemeinschaft sichern, die Wirtschaft in den Dienst der Nation stellen und vor allem, ihre Aufgabe war es, eine neue zen trale und allgemeine Autorität auszurichten. Denn wenn man überhaupt noch an eine Rettung Deutschlands glauben wollte, dann konnte dies nicht geschehen durch einen Wirrwarr widerstreitender Meinungen, durch das „Sichaus lebenlassen" lärmender Besserwisser oder nörgelnder Kritiker! Daher aber mußte sie diese Autorität dann aber auch in Schutz nehmen nicht nur vor den Angriffen einzelner Menschen, son- dern noch mehr vor der sie bedrohenden geistlosen Einstellung großer Gesellschaftskreise, aller jener Vornehmen und Neun- malweiscn, für die die innere Freiheit nur die Genehmigung ves Auslebens im Dienste der persönlichen Interessen alles ist, ohne Rücksicht aus den Untergang der Freiheit aller nach außen. Sie durfte in diesen Dingen nicht zurückweichcn vor ver großen Front gemeinsamer bürgerlicher und marxistischer Unvernunft. Sie durfte sich aber auch nicht verbeugen vor den versuchten Einflüssen all jener, die vielleicht hoffen mochten, in der neuen Bewegung eine finanzielle oder politische Restau ration ihrer eigenen Unzulänglichkeit zu sehen. Siege der Tatkraft Ein gewaltiges Programm mußte diese Bewegung er füllen. Und heute, nach fünfzehn Jahren, dürfen wir oie stolze Feststellung treffen, daß die Nationalsozialistische Partei die in sie gesetzten Hoffnungen erfüllt hat. Ja, mehr als irgendein Sterblicher erwarten konnte, ist durch sie geworden. Punkt für Punkt hat sie ihr Programm zu verwirklichen begonnen. Die starke Staatsautorität ist vorhanden, eine gewaltige Wehrmacht schützt das Reich zu Land, zu Wasser und in der Luft, die Wirtschaft sichert mit die Unabhängigkeit und Freiheit des deutschen Volkes, die Kultur dient wieder der Schönheit und der Größe der Nation. In einem Kamps sondergleichen rang sie nm die äußere Freiheit. In eben dem Maße, da das deutsche Volk durch seine fortschreitende innere Einigung im Nationalsozialismus der äußeren Freiheit würdiger wurde, gelang es, Fessel um Fessel jenes Vertrages zu lösen, der einst gedacht war, unser Volk für immer zu vernichten. Ihnen allen sind die großen geschichtlichen Daten bekannt. Sie werden der einst ruhmvoll eingezeichnet sein im Buche der Geschichte unseres Volles. Durch sie wird vor allem auch für alle Zeit der Nachweis geliefert werden können, daß Klugheit und Tat kraft keine sich ausschließenden Begriffe sind. Vor wenigen Wochen schrieb nun eine englische Zeitung, ich hätte de« brennenden Munsch, einen Pakt wtt einiaen Weltfeind Inda Staaten auf verschiedenen Gebieten abzuschließen, weil es mir sonst nicht möglich sein würde, vor den diesjährigen Parteitag hintreten zu dürfen. Ich hatte und habe nun diese Abückt nicht. Ich trete vor Sie hin, meine alten Partei» genoffen, nicht mit einem Pakt, sondern mit den sieben neuen deutschen Gauen meiner eigenen Heimat. Es ist Großdcutschland, das in diesen Tagen zum erstenmal in Nürnberg in Erscheinung tritt. Wenn die In signien des alten Reiches nunmehr in diese alte deutsche Stadt zurückgekchrt sind, dann wurden sie hierher ge tragen und begleitet von 6*/- Millionen Deutschen, die sich heute im Geiste mit allen anderen Frauen und Männern unseres Volkes hier vereinen. Sie alle umfängt in diesen Tagen stärker denn je das glückliche Bewußtsein, einer großen unlösbaren Gemeinschaft anzugchören. Was in ihr der einzelne trägt, tragen alle. Was aber alle tragen müssen, wird dadurch jedem einzelnen leichter zu tra gen sein. Diese Rückkehr der Ostmark in das große Deutsche Reich stellt uns sür das kommende Jahr die zusätzlichen Aus gaben. Politisch kann der Aufbau der Bewegung auch in diesem Gebiet als im wesentlichen abgeschlossen angesehen werdet. Wirtschaftlich wird die Eingliederung in den großen Kreis und in den gewaltigen Rhythmus des deutschen Lebens schnelle Fortschritte machen. Noch vor wenigen Monaten sprach ich die zuversichtliche Hoffnung aus. daß es uns gelingen wird, m drei bis vier Jahren auch in diesem Gebiet des Reiches die Arbeitslosigkeit zu beseitigen. Heute schon kann ich diese Erwartung genauer umgrenzen: Schon am Ende des nächsten Jahres wird die Krise der Arbeitslosigkeit auch in der Ostmark des Reiches vollständig überwunden sein. Augenblicklich leiden wir überhaupt nur unter zwei wirk lichen Wirtschaftssorgen: der Sorge um Arbeitskräfte und insbesondere um gelernte sür die Industrie und der Sorge um Arbeitskräfte auf dem Lande. Wenn man in anderen Staaten darin nun das ersehnte Zeichen einer damit eben doch noch vorhandenen Wirtschaft- lichen Schwäche des Dritten Reiches erblicken will, so können wir gern bei uns diese Schwäche des Fehlens von Arbeits kräften ertragen und den Demokratien die Stärke der Arbeits losigkeit überlassen. Wenn ich im Mangel an Arbeitskräften die einzige Wirtschaftsschwierigkeil in Deutschland sehe, dann verdanken wir dies zwei Tatsachen: Segen überreicher Ernie 1. Es ist uns durch die Gnade des Herrgotts in diesem Jahr endlich eine überreiche Ernte gegeben worden- Durch die energischen Maßnahmen unseres Parteigenossen Göring wurde es ermöglicht, trotz der Mißernten in den ver gangenen Jahren dennoch mit einer großen Reserve in das neue Jahr einzutreten. Mit diesen Vorräten nnd durch den reichen Segen de» heurigen Ernte werden wir ans Jahn jeder Nahrungssorge enthoben sein. Trotzdem wollen wir sparsam bleiben. Es 0' unser Wille, eine Reserve von Brotgetreide anzusammeln, uns.mtter allen Umständen vo.r jeder Not bewahrt. (Fortsetzung 1. Beilage^.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)