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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 23.09.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187009237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18700923
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18700923
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1870
- Monat1870-09
- Tag1870-09-23
- Monat1870-09
- Jahr1870
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i . '- , '' ' . ' ' ^ ' . E I I I. Freitag, den LZ. SeptM«. 1870. FrallkellüerzLr Uachüchtslilatt und Bezirksanzeiger. Llmtsblatt des König!. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. Bekanntmachung. Nachdem der Hausbesitzer und Zimmermann Heinrich Amende in AuerSwalde unter ZustandS-Vormundschast gestellt und für ihn der Hausbesitzer und Zimmermann August Friedrich Klinghammer daselbst als ZustandS-Vormund bestätigt worden ist, so wird solches andurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Frankenberg, am 20. September 1870. Das Königliche Gericht Samt. Wiegand. Aufforderung an die Herren Gemeindevorstände und Landwirthe. Nach einer mir zugegangenen Mitthrilung aus dem Lazareth zu Chemnitz ist zur, Zeit der Bedarf an Betttüchern, Handtüchern, bäum-- wollenen Strümpfen. Cbarpie und Kopfnetzen gedeckt, dagegen sind wollene Strümpfe, wollene Leibbinden und wollene Unterjacken noch erwünscht, auch wird von den Berwundelen und Kranken auf Verabreichung von Butter, Eier und Zucker, welche Seiten des StaalS nicht gewährt werden, großer Werth gelegt. Ich bitte daher die Herren Gemeindevorstände Sammlungen von Naturalien letztgedachter Art zu veranstalten unU dieselben entweder unmittelbar an das Lazareth in Chemnitz oder an mich zur Weiterbeförderung abzuliefern. Frankenberg, den 22. Scplbr. 1870. Gerichtsamtmann Wiegand. Vom Kriegsschauplätze. Offieielle Mittheilungen. Berlin, 21. September. Von der Armee vor Paris wird ans dein «rotzen Hauptquartier vom 2t. September gemeldet: Nach de» vorbereitenden Bewegungen der letzte» Tage ist am IN. September durch de» Vormarsch der sammtlichc» Corps die vollstättdigc Cer»ir»»g vo» Paris aasgesührt morde». Der König Wil helm recognoscirre im Laufe des Tages die nord östliche Fronte der Pariser Befestigungen. v. Podbtelski. Ei» Telegramm des Kronpriuze« vo» Preussen an die Königin Angnsta, Satirt Versailles am 20. September, meldet: Die Einschlietzung vo» Paris ans der Linie vo» Versailles bis Vincennes ist siegreich dnrch meine Armee unter Zuriickwcrfnng des Feindes nnd Eroberung einer Schanze mit 7 Geschützen ansgeführt worden. Die Verluste sind gering. Aus einige» Telegramme» des Königs Wilhelm an die Königin Angnsta vom 20. September ist Folgeudes zu entnehme«: Gestern früh erhielt ich die Meldung, das; die feindliche Position nördlich von St. Denis bei Pierrcsittc beim Erscheinen un serer Truppe» verlasse»! morde« ist. Soeben kommt die Meldung, das; gestern Nachmittag das 5. preu- tzische Armcecorps und das 2. baierischc Corps, nach den» Seine - Uebergang bet Villencnve süd lich von Paris 3 Divisionen des General Vtuvh ans den Höhen von Scraux angegriffen, mit Verlust voll 7 Kalwucn, vielen Gefangenen geschlagen nnd hinter Vie Forts ans Paris znrückgctriebc» Habel«. Mein 7. Regiment hat Mieder viel Verloste zn vc- klagen. Fritz war bei der Actio» zugegen. Das Wetter ist seit 8 Tage» prächtig. Bon den, BelagerungS-CorpS vor Stratzburg wird ans Mnndolsheim von« 20. September ge meldet: Die Lünette Nr. 53 ist heilte Nachmittag 4z Uhr vom Lieutenant Müller des Garde-Füsi- lterrcgiments mit Mannschaften des Gardc-Land- wehrbataillons Cottbus durch einen überraschen de» Angriff über de» soeben fertig gewordenen Daun» genommen lvorde». Der Feind eröffnete ein ankerst lebhaftes Jnfanteriefener, welches ge gen 8 Uhr zm» Schweigen gebracht ward. v. Werder. Paris, 19. Seplbr. Die Regierung Hal beschlossen, ein vollständiges Barnkabensykem herzustellen, durch welches eine zweite Umwallung um Paris gebildet werden soll. Rochefort wurde zum Präsidenten dec zur AuSsühiNNg dieses Pro- jecteS eingesetzten Commission ernannt. — Ein- getroffenen Mittheilungen zusolge haben 400 Ulanen gestern Versailles besetzt. — Der regel. mäßige Postdienst ist von heute ab unterbrochen, die Administration der Posten organistrt einen Botendienst. — Sonnabend und Sonntag ist eS in der Umgegend von Paris zwischen preußi schen Plänklern und Mobilgarden und Franc- lireurS zu einzeknen kleinen Zusammenstößen ge kommen. Der österreichische und englische Botschafter, sowie der russische Geschäftsträger haben am Sonntag Morgen Paris verlasse,, und sich nach TvurS begeben, um den freien Verkehr mit ih ren Regierungen aufreckt zu erhalten. Sie wer- den indessen nicht aufhören, mit dem Minister der auSwäiligen Angelegenheiten in Verbindung zu bleiben. Der Gesandte der Vereinigten Staaten, der belgische Gesandte, sowie mehrere -mdere Mitglieder des diplomatischen CorpS haben dem Minister des Auswärtigen'angezeigt, baß sie bei ihin verbleiben werden. Je näher die deutschen Soldaten vor Pa ris gekommen, desto anständiger werden sie von den Pariser Zeitungen behandelt. Man gesteh, schon ein, daß sie keine Kinder aufspießen und ziemlich tapfer sind, nur Kaffee und Tabak könn ten sic nicht genug bekommen. Die Physiognomie von Paris wird in einem Briese der K. Z. folgendermaßen geschil dert: Paris bietet jetzt einen höchst vüstern An blick dar.. Der größte Theil der Läden ist ge schloffen oder schließt doch bei Einbruch der Nacht. Der Tuileriengarten ist voll von Soldaten und der Eintritt Vein Publikum untersagt. Aller LuruS ist verschwunden. Ein Theil der Cafss ist bereits mit Wachslichtern erleuchtet. Die Leute selbst sind sehr ernst, düster und säst alle geben eine große Aengstlichkeit kund, seitdem die Preußen vor den Thoren von Paris stehen. Die Mobil- und Nationalgarden, welche in dem Quartier Vivienne, wo die Börse liegt, den Dienst versehen, entdeckten (auf welche Weise, wird mir nicht mitgetheilt), daß man in die Abzugskanäle dieses Viertels Petroleum eilige- führt hat. Dieselben glaubten an verbrecherische Absichten und machten sofort Anzeige bei der Behörde. Was darauf erfolgte, weiß man noch nicht. Unmöglich wäre eS jedoch nicht, daß Alles auf Befehl Trochu'S geschah. Man bars bieseS -um so eher annehmen, als er vor zwek Tagen verlangt hat, daß alles Petroleum, wel ches in Paris vorräthig sei, an die Regierungs abgeliefert werde. Jedenfalls würde eS gut sein, daß die Preußen bei ihrem Vorrücken in daK Innere von Paris ihr Augenmerk auf die Äb- zugSkanäle richten, deren Untersuchung leicht ift^ Die „N. Pr. Z." bemerkt zu den neuesten: telegraphischen Nachrichten vom Kriegsschauplatzes Versailles im Südwesten von Paris, wo 181A bei dem kühnen Uferwechsel der Blücher'schew Armee brandenburgsche Reiter einen so schweren Strauß zu bestehen hatten, ist von 400 unsrer gefürchteten Ulanen beseht worben — Vie Eisen bahn von Paris nach Havre ist bei Conflanck durch deutsche Plänkler unterbrochen — einzelne kleine Zusammenstöße zwischen unsrer Kavallerie, von der einzelne Leute sogar keck bis an die Tbore von Paris vvrgesprengt sein sollen, unb Mobilgarden nebst Freischützen haben stattgefun den — baS ist die kurze Summe der neuesten Nachrichten. Danach scheint die Einschließung der feindlichen Hauptstadt uud ihres nächsten Umkreises im Nvrdwesten, Norden, Osten und Sübosten durch das GroS der kV. (Kronprinz von Sachsen) und IN. (Kronprinz von Preußens Armee bereits vollzogen zu sein. Der Kreis bogen, der sich auf der linken, südlichen Seite der Seine hinzieht, ist vorläufig von größern Massen noch nicht occupirt; aber unsre Reiter haben an beiden Enden bereits die Seine über schritten und streifen auf der angegebenen Linie» um' auch der West- nnd Südsront von PariK die Zufuhr abzuschneiden und die Jsolirung der umlagerten Stadt möglickst vollständig zu machens Dem Kronprinzen von Sachsen unterstehen nicht, weniger als 28 und dem Kronprinzen von Preu ßen, selbst für den Fall, baß er keine Verstär kungen von Metz herangezogen hätte, mindesten- 25 Cavallerie-Regimenter. - Aus MundolSheim, l6. Sptbr., wird der „K. Z." geschrieben: Heute Nacht begann daS Brescheschießen, gutem Vernehmen nach mit glän- zendstem Erfolge. Man konnte den eigenthüm- lichen dumpfen Knall der schweren Breschebattc- rien und den Anprall der Kpgeln aus die Fe-- siungömauern deuilich unterscheiden. Ueberhaupt-
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