Suche löschen...
Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 04.09.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187309046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18730904
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18730904
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-09
- Tag1873-09-04
- Monat1873-09
- Jahr1873
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Manöver wird dem Erzbischof von Posen zuge- schrieben, und soll in gleicher Weise auch in Trier und den angrenzenden Diäresen beabsichtig sein. Der Plan ist zwar nicht schlecht auSge dacht, doch aber dürften sich Vie geistlichen Her- ren getäuscht haben, sowohl über die agitato rische Macht, die sie auf das Polk auSüben zu können glauben - glS noch mehr über die Ener gie der Regierung. Massenhafte Gesetzverletzun- gen würden eben masscnhaste Verurtheilungen zur Folge haben. Zwischen dem deutschen Reiche und Rußland tft ein Vertrag wegen V,S Schutzes der Wahren- dezefchnungen abgeschlossen worden. ' Der Herzog von Braunschweig hat einen Be- voümächtigten nach Genf geschickt, um seine Rechte aus die Hinterlassenschaft seines Bruders geltend zu machen. Das „Braunschw. Tageblait" macht darau aufmerksam, daß di« testamentarischen Berfü- gütigen beS verstorbenen Herzogs Karl unver- «eidlich einen Prozeß zwischen den eingesetzten Erben und dem HtaatöfiSkuS herbeiführen wür den , da sich dieselben einmal aus rechtswidriger Veräußerungen vön LandeSelgenthum und daS unter Sequester gehaltene Bcfitzihum des Fürsten rrstrrckten und zweitens der Herzog auch unter Kuratel gestanden habe. In Mühlhausen im Elsaß wird der Köln. Ztg. geschrieben: Um bei etwa vorkommenden Erkrankungen, Verletzungen u. sw. von Per- sonen während der Fahrt denselben die ersten Behandlungen zukommen zu lassen, sollen in nächster Zeit alle Züge der Reichs-Eisenbahn mir einem Mebicin-Kasten versehen werden, und find die Zugbeamtcn mir Instructionen zur Be handlung der Erkrankten und Verletzten bis zur Ankunft auf einer Station, wo sich ein Arzt befindet, so wie mit einer Gebrauchsanweisung der im Medicinkaften befindlichen Medikamente versehen worden. Ebenso sind bereit» aus allen Stationen der genannten Bahn Choleratropfen deponirt, damit man vorkommenden Falls gleich «in einiger Maßen wirksames Mittel zur Hand bat. Diese und ähnliche Errichtungen, inöbe- sonder« aber die billigen Fahrpreise sollten sich auch andere Eisenbahnverwaltungen zum Muster nehmen. " N ES war jüngster Zeit gar nicht mehr so lä cherlich, wenn Jedermann, der mit der Eisen bahn reiste, seine Gliedmaßen versicherte und sein Testament machte. Man konnte keine Zeitung Mshr zur Hand nehmen, ohne von Entgleisungen, Zusammenstößen u. s. w. zu lesen. ES ist etwas faul im Eisenbahnwesen, und der preußi sche HandelSminifter will ermitteln, was faul ist. Er hat daher sämmtliche Direktoren der StaatS» und Privatbahnen in Preußen für den Oktober nach Berlin beschieden, um hinter die Grundursache der vielen Unglücksfälle zu kommen und Mittel zur Abhülse zu suchen. Wenn man erst in Preußen klar darüber ist, so wird man'S bald auch im deutschen Reiche werben. Einst weilen hat jeder Direktor einen mächtigen Frage- bogen zugeschickt erhalten und daS Publikum bars auch an der Ausfüllung desselben helfen. Die Herbstmanöver beS preußischen GarderorpS wurden wegen der grasstrenden Cholera abbefohlen. Unter den deutschen Städten ist Magdeburg am schrecklichsten von der Cholera heimgesucht. Vom 9. bis 11. August starben täglich 44 Per sonen, vom 12. bis 14. 43 Personen, vom 15. bis 17. 5V Personen, vom 18. bis 20 51 Per- sonen. - Am 23. August erkrankten 118 Persv. nen an der Cholera und erlagen ihr 65. „Eö ist die Zelt des großen Sterbens über unS ge kommen," seufzt die Magdeb. Zeitung, „jeder Lag macht viel Wittwen und Waisen." Die große Hitze, welche in Berlin seit Ende der vorletzten Woche herrschte, hat aus den Gesund- hett-zustand der Bevölkerung einen sehr schäd- lichen Einfluß geübt. Bon Sonnabend Abend bis Montag früh wurden bei der Polizei über -130 Chvlerafäfle angemeldet. Angesicht- dieses Umstandes ist ein ComitSe in der Bildung be- griffen, welches wie in anderen Städten geschehen, Subsriplionen veranstalten, seine Sorge armen, an der Epidemie' erkrankten Leuten zuwenden, namentlich aber, so weit möglich, vorbeugende Maßregeln treffen wird. Oesterreich. Nach der „Neuen sreien Presse" hat die Wie. ner Kreditanstalt, als die Central-CouponS-Stelle einer großen Anzahl von österreichischen Gesell- schäften, Ihre deutschen Zahlstellen kahin instruirt, daß nur diejenigen Coupons und diejenigen auS- geloosten Stücke, in deren Tert die Verpflichtung zur Auszahlung in ThalerwähruNg ausdrücklich ausgesprochen ist, in preußischem Thalergelbr auSgezahlt, alle übrigen nur zum Course de Silbergulden etngelöft werden sollen. - (Dies i eine empfindliche Brnachtheiligung der Jnhabe österreichischer Prioritäten und Aktien und kann nur dazu führen, den Werth dieser Papiere her abzudrücken.) ' . «US Wien schreibt man der „B. B.-Ztg." Die Haltung der deutschen Regierungen gegen die österreichischen Eilbrrgulden ha« die Noth- Wendigkeit beS Abschlusses eines neuen Münz- Vertrages zwischen Oesterreich und Deutschland wieder sehr nahe gelegt. In den letzten Winter- monalen sind in der kaiserlichen Münze zu Wien ungemein viele Silberguldenstücke für deutsche Rechnung geprägt worben und hat die Nachsra; nach diesem für den deutschen Verkehr so beque men CirculationSmittel immer sehr schwer besrie Vigl werben können. Dieselben Guldenstücke, dl erst vor einigen Monaten die hiesige Münze ver- lassen, strömen nun wieder nach Wien zurück, wo sie sehr leicht in VereinSthaler umgeprägt werden könnten, wenn Vie österreichische Regie rung nicht den Münzvertrag gekündigt hätte. Im beiderseitigen Interesse liegt daher auch der Wiederabschluß dieses Münzv^rtrage-. Wie ver- tautet, werden die zurückströmenden Guldenstücke in Maria-Theresienthaler umgeprägt, und ist eS charakteristisch, daß diese für den Verkehr mit dem Orient so wichtige Münze noch immer daS Ge präge von 1769 trägt, obgleich seither Mrlid Millionen Stücke von dieser Münze geprägt werden. Für Vie kaiserliche Münze selbst wär eS gewiß zweckmäßiger, die auS Deutschlan! vertriebenen Gulden- und Viertclguldenftücke in VereinSthaler umzuprägen, allein daran hin- dert sie der aufgelöste Münzvertrag und da nicht so viele Maria-Tberesiaihaler gebraucht werden, als man prägen könnte, so sind die Siibergulden tief im Course gesunken. Unter allen Umstän den wirb sich der Wiederabschluß beS Münzvcr- träges sehr empfehlen und eS ist mit Sicherheit anzunehmen, daß man in Wien an maßgebender Stelle der Wiederaufnahme dieses Vertrages be sondere Schwierigkeiten nicht entgegenstellen wird. Schweiz. Nachdem von der russischen und von der fran zösischen Regierung angezeigt worden ist, daß «e an dem internationalen Poftcongresse in Bern in diesem Jahre nicht Theil zu nehmen vermöchten, hat der BundeSrath auf Antrag der deutschen Reichsregierung beschlossen, die Abhaltung deS internationalen Postcoiigreffeö auf unbestimmte Zeit zu vertagen. Noch immer kann daS konsequente und euer- gische Vorgehen der Schwei, gegen die kirchlichen iebergriffe den übrigen Staaten zum Vorbilde dienen und zum Beweis, daß selbst die gläubige acholische Bevölkerung den ultramontanen Be- Uebüngen Widerstand leistet, wo die Schritte der Staatsgewalt von den Grundsätzen deS liechtS und der Freiheit sich nicht entfernen. So hat am 25. August die Bevölkerung deS ianionS St. Gallen, welche überwiegend katho- scher Confesston ist, das Gesetz über die-Civil- Begräbnisse, durch welches die Einmischung der Geistlichkeit gänzlich ausgeschlossen wird, mit 3000 Stimmen Majorität sanctionirt. England. Di« „Times" bringt ein« entschiedene Bek- theidigung des Auftretens Kapitän Werner'S in der bekannten Angelegenheit mit dem spanischen Kaperschiffe. Ihr Fwttencorrespondent bemerkt am Schluffe eines Brief«- auS Cartagena vom 21. August: , Dank dem zeitigen Einschreiten des Commd- dore Werner und beS britischen Schiffe- Swift» sure wurde Malaga vor einem Bombardement von der See und.Verwüstung vom Lanvb het gerettet. Und nun wird der,-welcher diesen küh nen Streich auSgefühet, von seiner Regierung getadelt und soll vor ein Kriegsgericht gestillt werben. Aber waS auch der AuSgang seiner Sache mit der Regierung sein mag, die StiMMe der civilistrten Welt wird zu seinen Gunsten re den. Ein einziges Gefühl tiefen Bedauern- herrscht unter den Offizieren der englischen Schiffe, daß ein wackerer alter Seemann von so energi schem Geiste ,zum Sündenbock rinH: Politik der sogenannten Nichteinmischunggemach« wird, welche die Begünstigung von Mord und Raub zur Folge hat. Die Mittheilung der Londoner „Mornin'g Poft", baß der verstorbene Herzog Carl von Braunschweig den erkaiserlichen französisch«» Prinzrn erst zu seinem Univ«rsalerb«n eifigefetzt halte, wird in der „TiweS" bestätigt. Da heißt eS noch, baß die Kaiserin Eugenie dreimal inkognito deshalb in Genf gewesen sei, um den Herzog zur Wiederherstellung des ursprünglichen Testaments zu Gunsten ihres Sohne- zu bewe gen, ferner, daß der Czaar und dec König von Holland den Herzog zu veranlassen gesucht hät- >en, daS- Vermögen nicht der Stadt Genf zu hinterlassen. Spanien. Erfreulicher Natur find die Nachrichten, die in neuester Zeit au- Spanien einlaufen. Die Regierung der Republik und die Majorität der CorirS gelangen immer mehr zu der Einsicht, baß kein Staat, auch nicht die Republik, ohne Ordnung bestehen kann. Der genialste und be redteste Patriot, der Republikaner Castelaie, der diese Einsicht am feurigsten vertritt und zu den entschiedensten Anhängern deS KabinetS Sal meron gehört, ist um 26. August zum Präsiden ten der KorteS gewählt worben und hat in seiner Antrittsrede die Nothwendigkeit betont, vor allen Dingen die DiStiplin in der Armee wieder herzustellen. Die Kautonal-Jnsurrectson ist ihrem Ende nah«; die Uebergab« der letzten in den Händen der Insurgenten befindlichen Stadt, der Seefestung Cartagena, ist imSchooße^ des dortigen Wohlfahrtsausschusses bereits Gegen stand d«r Erwägung geworden und wird durch die RegicrungStruppen sehr bald erzwungen wer den können. Noch wichtiger erscheinen die Nach richten von den Niederlagen der Karlisten, Vie ogar unter persönlicher Betheiligung von Don LarloS sehr empfindliche Schlappen.erlitten zu haben scheinen. ckrankenkerger AircheMachrichten. freitags, den 5. Sepibr., früh 8 Uhr: Wochencommunion; Am Sonntag Abend ist eine schwarze Sammet- fchärpe verloren gegangen unv bittet man, dte- elbc gegen Belohnung in der Expedition d. Bl. abgeben zu wollen. Ein zuverlässige- Dienstmädchen wird zum . Oktober gesucht von Ingenieur Kletnstüber. FleiM« Weber aus Hertha sowie auf andere Artikel suchen Rompano St Vogelsang.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder