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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 17.10.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187310171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18731017
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18731017
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-10
- Tag1873-10-17
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Frankenberger llachrichtsklatt Bezirksanzeiger zrhlr. siNgr. «hde Regie Milten in die Bewegungen zwischen ordneten Adv (««69) cbeit bei Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ngr. — Au beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. Ströbel entstanden. Eine Aufregung in der Gegend von Wiederau war nicht gering und der Zustand deS Gebissenen ist noch immer beklagenSwerth, da er große Schmer- zen erleiden muß. 7 Ngr. , Pfg lluSwahl rbnk von kvk«natm»vIiimA. Während der Theilnahme des Herrn AmtöhauptmannS re. von Könneritz an dem gegenwärtig einberufenen Landtage ist mit Genehmi gung des Königlichen Ministeriums des Innern die interimistische Verwaltung der Amtshauptmannschaft Chemnitz wieder dem Herrn RegierungS - Rath von Kirchbach übertragen worden. Zwickau, den 13. Oktober 1873 0 Pfg. ' Pfg Die Hoffnung, daß der Unfall, welcher in der Nacht zum Sonntag Ee. königl. Hoh. den Kronprinzen betroffen, für denselben keine wei tern nachtheiligen Folgen hoben werde, scheint in erfreulichster Weise in Erfüllung zu gehen. Se. königl. Hoh. Hal bereilS am Dienstag Pill nitz verlassen können und sich nach seiner Villa in Strehlen begeben. Se. Mas. der König hat wiederum zum Prä- fidenten der Zweiten Kammer den Abg. vr. Schaff, rach, zum Viceprästbenten dm Abg. Brgrmstr. Streit und zum Biceprästdenten der Ersten Kam- wer den Oberdrgrmstr. Pfotenhauer ernannt und beide Präsidenten am Mittwoch Vormittag in Pillnitz in Pflicht genommen. Mittags haben beide Kammern sich constiiuirt und ihre Sekre täre gewählt: die I. wiederum Brgrmstr. Löhr und Adv. v Schütz, die 2. Brgrmstr. Dietl und Amtöhauptmann v. Zahn. Am Donnerstag Mit tag 12 Uhr findet im königlichen Schlosse die seierliche Eröffnung deS Landtags durch den Kronprinzen statt und am Abend in beiden Kam- mern die ersten öffentlichen Sitzungen zur Wahl der Deputationen. Der „Deutschen Reichs-Corr." schreibt man auS Dresden: „Die in diesen Tagen bei Roß berg in Leipzig erlcheinende söderaliftisch-tonser- vative „ReichSzeimng" ist im Wesentlichen durch die Bemühungen unseres früheren LanbiagSabge- alb der m) ver- arch dir mgs- tagen- keinen nerzen förster sie ge- zesund hreren wo sie achter a, sie st jetzt n Re- und >e ich einigt icht ab ' ch kauf- che Pro erden, nter den cpedition einzu- Hrößere Anzahl, meist auS dem sächsischen Adel dazu eingelabener Theilnehmer garantiren Roß berg für die beiden ersten Jahre 10,000 Thaler. Die Zeitung wird täglich erscheinen." AuS Dresden wirb das Aushören deS LogiS- mangelS und damit der Steigerung der Mieihen, Lie hier und da eine übertriebene war, gemeldet. Für den Ostertermin sollen mehrere Millionen Hypotheken gekündigt sein (eine Folge der jetzigen KrisiS) und dürfte dabei noch mancher „Krach" bei den Börsenspekulanten, die lediglich an der Vertheuerüng der Quartiere Schuld haben, sich «infinden. In Betreff deS in vor. N. d. Bl. berichteten Unfalles, der einen Gutsbesitzer in Wiederau betroffen, wird noch milgeiheilt, baß das wilbe Schwein, von welchem derselbe angesallen ward, am 13. d. im Gehölz zwischen Wiederau und Topfseiferödorf geschossen worben ist unv dabei sich herauSgestellt hat, daß dieses Schwein, von «iner polnischen Heerde abstammenb, vor 5 Wo- chen in DiethenSborf davon gelaufen ist. Dir Tagesgeschichte. Deutsches Reich. rung und römischem Kirchenregiment hinein kommt jetzt, ersterer zu Gunsten, die Kunde von einem zwischen dem Papste und dem deutschen Kaiser vor einigen Wochen stattgehabten Briefwechsel, der Aufsehen erregt. Der „StaatSanzeiger" pu blirirt beide Briefe, die wir wegen Raumman gels nur im AuSzuge geben können. Unterm 7. August schreibt der Papst dem Kaiser: Die von der Regierung des Kaisers seit einiger Zeit ergriffenen Maßregeln seien mehr und mehr aus Ver nichtung des KatholicismuS zielend zu bezeichnen. Wenn der Kaiser, wie dem Papste mitgetheilt werde, das Verfahren seiner Regierung nicht billige, so werde dann der Kaiser nicht die Ueberzeugung gewinnen, daß solche rigorose Maß regeln keine andere Wirkung haben, al» seinen eigenen Thron zu untergraben. Der Papst rede mit Freimuth, sein Panier sei die Wahrheit, eine Pflicht des Papstes sei auch Nichtkatholiken die Wahrheit zu sagen. Denn jeder, welcher die Lause empsange», gehöre in irgend einer Be ziehung, irgend einer Weise dem Papste an. Der Papst hofft diese Betrachtungen in gewohnter Güte ausgenommen zu sehen. Unlerm 3. September hat darauf der Kaiser geantwortet: Er sei erfreut von der Gelegenheit, die Jrrthümer zu berichtigen, welche in den dem Papste erstatteten Berichten vorgekommcn sein müssen und den Papst zur Vermuthung führten, der Kaiser billige nicht die von seiner Regierung eingeschlagenen Bahnen. Nach der Verfassung Preußens kann ein solcher Fall nicht eintreten, da die Gesetze und Regierungsmaßregcln der landesherrlichen Zustimmung bedürfen. Zu des Kaisers tiefem Schmerze habe ein Theil der katholischen Unterthanen seit zwei Jahren eine politische Partei organisirt, welche den in Preußen seit Jahrhunderten bestehenden konfessionellen Frieden durch staatsfeindliche Umtriebe zu stören sucht. Leider haben höhere katholische Geistliche diese Bewegung nicht nur gebilligt, sondern sich ihr bis zur offenen Auflehnung gegen Landesgejetze an geschlossen. Aehnliche Erscheinungen wiederholen sich in der Mehrzahl in europäischen und in einigen überseeischen Staaten. Der Kaiser habe nicht die Ursachen zu unter- suchen, durch welche Priester und Gläubige einer christ lichen Eonfession bewogen werden, den Feinden jeder staat lichen Ordnung in Bekämvfung der letzteren behilflich zu sein. De» Kaisers Aufgabe aber sei, in den ihm von Gott anvertrauten Staaten den inneren Frieden und das An sehen der Gesetze zu wahren. Im Bewußtsein der Rechen- schäft vor Gott über die Erfüllung der königlichen Pflicht wird der Monarch Ordnung und Gesetz jeder Anfechtung gegenüber ausrechterhalten, hierzu sei er verpflichtet al« christlicher Monarch, auch da, wo mit Schmerz der könig liche Berus gegen die Diener einer Kirche zu erfüllen sei, von der der Kaiser annehme, daß sie nicht minder wie di evangelischen das Gebot des Gehorsams gegen die weltliche Obrigkeit als Ausfluß des geoffenbarten göttlichen Willen» erkennt. Viele dem Papste unterworfene Geistlichen setzen die Regierung in die Nothwendiakeit, die Befolgung der Landesgesetzt zu erzwingen. Die Regierung stütze sich auf die große Mehrzahl der treuen katholischen und evange lischen Unterthanen. Hoffentlich werde der Papst, von der wahren Lage unterrichtet, seine Autorität anwenden, um der bedauerlichen Wahrheitsentstellung und dem Mißbrauch des priesterlichen Ansehens ein Ende zumachen. Mit diesen Umtrieben habe die christliche Religion nicht» zu thuu. Der Bries des Kaisers schließt damit, daß sein evange lischer Glaube, zu dem er sich als Monarch gleich seinen Vorfahren und mit der Mehrzahl seiner Unterthanen be kenne, nicht gestatte, andere Vermittler im Verhältuiß zn Gott anzunehmen als Christum, diese GlaubenSverschiedeu- heit halte ihn nicht ab mit AndcrSglaubenden in Friede» zu leben. Seit vielen Jahren war eS System der katho lischen Bischöfe in Deutschland, die große Mehr zahl ihrer Pfarrer nicht fest, sondern nur auf Widerruf anzustellen. Auf diese Weise schufen und erhielten sich die Bischöfe in den Pfarrern gänzlich abhängige und fügsame Werkzeuge für die Pläne RomS. Die armen Geistlichen konn ten von den Bischöfen jeden Augenblick ihrer Pfründen entsetzt und dem Mangel und der Dürftigkeit überantwortet werden. ES ist That- fache, baß in den großen Diöcesen Köln und Trier nur 116 Pfarrer dauernd (definitiv) an- gestellt, dagegen in der Erzdiöcese Köln L84 und in der Erzdiöcese Trier 637 Geistliche auf Wi derruf angestellt sind. Dieser verderblichen Ab hängigkeit der Geistlichen wollen Vie vom jüng sten Landtage angenommenen Kirchengesehe ein Ende machen. § 18 dieses Gesetzes bestimmt, „daß jedes Pfarramt innerhalb eines Jahre- vom Tage seiner Erledigung an dauernd zu be setzen ist. Diese Frist ist vom Oberpräsibenten im Falle besonderen Bedürfnisses angemessen zu verlängern." Die Bischöfe deS Rheinländer haben die wenigsten dieser Stellen seit Erlaß deS Gesetzes vauernb besetzt, sie beharren in ihre» Widerstand. ES wird damit ein schwerer Con- flitt herausbeschworen; denn vom I I. Mai 1874 an fehlt nicht weniger als 1241 Pfarrern di« gesetzlich« Anerkennung. Von jenem Tage an würden die pfarramtlichcn Handlungen jener 1241 Pfarrer gesetzlich für null und nichtig zu erklären sein; die Inhaber jener Stellen find vom II. Mai 1874 nicht mehr berechtigt, ihren Gehalt, die Pfründen, StistungSgelder, Gebüh ren it. zu beziehen Und ihr« Pfarrwohnungen zu behalten. Es gilt, die Pfarrer auS ihrer Abhängigkeit zu befreien und den Widerstand der Bischöfe, die auf Seiten RomS stehen, zu
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