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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 22.02.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187602223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18760222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18760222
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-02
- Tag1876-02-22
- Monat1876-02
- Jahr1876
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Frankenberger mchnchtsklat und Bezirksanzeiger Amtsblatt der König!. AmtShauptmannschast Flöha, des König!. Gerichtsamts und des Stadtraths zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 1j Mark. 3» beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. chnungzu tiefstem Danke vervflichtet. Das Finanzministerium hat dem Obersteuer. Die D. A. Ztg. schreibt unterm 15. d. M. aus Leipzig: Der Vorstand des Reichsverenu für Sachsen hat neuerdings zwei Schritte ge- cr freiwillig, urch Tod. weiwillig. rrch Tod. !- weiwillig, llig. find lig. villig. h Tod. lig. iwillig. villig. geschehen kann. Die Katastrophe erfolgte Sonn abend Abend in der neunten Stunde, wo gerade starker Fußgängerverkehr auf der Brücke herrschte. Bis jetzt läßt sich noch nicht sagen, ob Menschen verluste zu beklagen find. Der Verkehr über die Brücke ist vollständig gesperrt und wird auch sobald nicht wieder ausgenommen werden können. Hier sind Tausende von Menschen anwesend, welche das Schauspiel betrachten. Der beschä digte Pfeiler bröckelte bei Absendung der De pesche fortwährend weiter. — Ein großartiges Schauspiel bot der Eisgang bei Pirna. Mit furchtbarem Getöse wurden die colossalen, ca. 60 Ctm. starken Eisflächen bei der erhöhten Schnelligkeit des Stromes an den gigantischen Pfeilern der neuen Elbbrücke zertrümmert, deren Werth und Bedeutung für den gegenseitigen Verkehr der Elbufer man erst jetzt recht zu schätzen weiß. Den ganzen späten Abend arbei tete man an der Elbe und in den niedrig gele genen Stadttheilen, um, was möglicherweise dem Wasser ausgesetzt, zu bergen; die Ufer entlang erglänzten auf beiden Seiten die ganze Nacht hindurch Wachtfeuer. Die Schiffthorvorstadt stand zum größten Theile unter Wasser, die Parterrelocalitäten wurden in vielen Häusern abgesteift. Gegen 12 Uhr in der Nacht (zum Sonnabend) erdröhnten von der Festung König stein Kanonenschüsse und an der Signalstation wurde ein drittes Feuer angezündet, ein Zeichen, daß möglicherweiser große Gefahr eintreten könnte. Den höchsten Wasserstand erreichte die Elbe früh 3 Uhr: 4 Meter 20 Ctm. über Null. Von da an war die Gefahr beseitigt und ging das Wasser allmälig zurück. In Dresden hat Hochwasser und Eisgang gefahrlosen Verlauf gehabt. König Albert hat dem Kronprinzen des deut schen Reichs bei dessen jüngster Anwesenheit in Dresden das 2. Husarenregiment Nr. 19, wel chen Namen das bisherige 2. Reiterregiment dem nächst zu führen haben' wird, verliehen und der Kaiser hat als oberster Kriegsherr des Reichs seine Zustimmung zu der Annahme dieser Ver leihung ausgesprochen. Das Dr. I. bemerkt zu dieser Mittheilung: Das sächsische Armee corps tritt dadurch in erneute Beziehung zu dem erlauchten und ruhmgekrönten Feldherrn, und 'weiß sich seinem allergnädigsten Könige für die Tage z- tglied d andere" seiner Statuten) der Mühewaltung der Werbung von Mitgliedern und Sammlung von Beiträgen in ihren Wahlkreisen zu unterziehen. Er hat ferner an eine größere Anzahl solcher Männer im Lande, von denen er glaubt, daß sie ebenso ihrer Gesinnung nach geneigt als nach ihrer / äußern Stellung in der Lage sind, durch Dar- ) bietung namhafterer pecuniärer Beisteuern die H Vereinszwecke kräftig zu fördern, einen Appell in diesem Sinne erlassen. Der Reichsverein be- H darf, um wirksam in die Wahlagitation einzu- H treten, von Haus aus eines nachhaltigen mate- , Z riellen Rückhaltes ; er bedarf ferner der gesicher- . ten Unterstützung durch eine Anzahl bewährter H Vertrauensmänner in den einzelnen Reichstags- , H Wahlkreisen, auf deren Rührigkeit er sich fest 4 than, welche er für nothwendig hielt, um de« Zweck, den der Neichsverein sich gesteckt hat : „die Bekämpfung reichsfeindlicher Bestrebungen durch thatkräftiges Zusammenwirken aller derer, denen die Größe des Reiches, sowie dessen und der Einzelstaaten Wohlfahrt und freiheitliche Entwickelung am Herzen liegt, insbesondere bei den Reichstagswahlen", nunwehr, wo diese Wah len näher nnd näher rücken, mit allem Nach druck zu verfolgen. Er hat an Männex, seines Vertrauens in den einzelnen Reichstagsmahl kreisen die dringende Aufforderung erlassen, sich als „Geschäftsführer" des Vereins (nach 8 7 verlassen kann. Wird ihm dieses beides zutheil, .W so wird er seinerseits mit vollstem Eifer und . H dann auch mit Aussicht auf Erfolg die Leitung ' M der zu organisirenden Bewegung übernehmen. FM Sollten dagegen jene beiden Schritte nicht den , W erwarteten Erfolg haben, so müßte der Vorstand 'M des Reichsvereins das ihm ertheilte Mandat 'M als unausführbar zurückgeben und vor das Land ' mit dem allerdings tiesschmerzlichen Bekenntnisse M treten, daß zur praktischen Durchführung der /WZ allseits als nothwendig anerkannten Aufgabe des Reichsvereins, der Bekämpfung der rerchs- und ordnungsfeindlichen, insbesondere der social demokratischen Bestrebungen, durch eins umfassende Organisation aller Gutgesinnten im Lande, es zurr Zeit noch in Sachsen — in den Kreisen, deren Le bensinteressen dabei in Frage stehen —, an der nöthigen Thatkraft, Regsamkeit und Opferwillig keit fehle. Hoffentlich wird es dahin nicht kom men. — Unterm 17.Febr. macht dasselbe Blatt bekannt, daß bereits „als erste Frucht" jener Schritte dem Reichsvereinsvorstande die Summe von fünfhundert Mark II „einstweilen" für die OertlicheS und Sächsisches. Frankenberg, 21. Februar. — Im Oberrossauer Staatsforste wurde am Vormittag des 17. d. M. der 50jährige Lohn- weber Bräuer aus Hainichen erhängt aufgefun den. Nahrungssorgen scheinen den Unglücklichen zu dem Verzweiflungsschritt getrieben zu haben. — Während das Hochwasser der ZschopaU in unserer Nähe nur ein Austreten des Flusses an einigen wenigen Stellen herbeigeführt hat und auch aus dem höher gelegenen Flußgebiete bis jetzt noch keine Nachrichten von größerem durch die Wassermassen und den Eisgang ver ursachten Schaden vorliegen, verkünden die Zei tungen aus fast allen Theilen Deutschlands plötz liches bis zum Ueberfluthen ihrer Umgebungen führendes Anwachsen vieler Flüsse. In Oester reich haben Donau, Moldau, Elbe rc. größere Ueberschwemmungen verursacht; in Wien setzte die Donau den ganzen Prater und viele Stra ßen unter Wasser, auch der Centralkirchhof wurde überfluthet und mußten deshalb die Beerdigun gen eingestellt werden. In Böhmen haben Elbe, Moldau und Beraun viele Dörfer überschwemmt, viele Brücken meggerissen. In Prag stieg die Moldau rasch bis zu 3^ Meter Höhe über den gewöhnlichen Wasserstand und setzte alle an ihr gelegenen Straßen unter Wasser. Ebenso ist auch der Westen Deutschlands betroffen worden. In der Schweiz, sowie in Tirol haben sich Föhn winde eingestellt, während es in den Ebenen, Baden, Würtemberg und Baiern regnete. Die Stadt NürMerg war am 17. und 18. d. von einer Ueberschwemmung durch Hochwgsser der Pegnitz heimgesucht, wie sie keine ähnliche seit 1849 erlebt hat. Eine große Anzahl von Häu sern war vollständig von dem Verkehr abge schnitten, und ihre Bewohner konnten sich nur mit Hülfe von Bindfäden und Körben das Früh- stücksbrod und die sonstigen nöthigsten Bedürf nisse versorgen. Eine Nürnberger Druckerei war am 18. d. Morgens durch das Hochwasser vollständig unzugänglich gemacht, so daß es un möglich war, ein Morgenblatt herzustellen. — Besonders heftig ist aber in unserm engeren Vaterlande der Elbstrom aufgetreten. Der Eis gang nnd die Hochfluth desselben haben den auf Beton gegründeten Theil des Landpfeilers der Riesaer Elbbrücke unterwaschen und denselben io stark beschädigt, daß der große Brückenbogen (ca. 95 Mtr.) der Fahrbrücke mit Fußsteig in die Elbe gestürzt ist und auch die beiden Eisenbahn geleisbrücken gefährdet sind. Der Verkehr über Riesa von und nach Dresden hat deshalb ein gestellt werden müssen und wird nur über Dö- beln geführt. Ein Special-Berichterstatter, wel chen das Leipz. Tgbl. am Sonntag nach der Anglücksstätte gesandt, berichtete demselben tele graphisch folgende Einzelheiten: Die Riesaer Elbeiseubahnbrücke bietet einen trübseligen An blick; der dritte Pfeiler vom linken Ufer ist zum großen Theile eingestürzt und dadurch derjenige Theil der Eisengitterbrücke, welcher dem Fuß- ihm zugewandte hohe Ehre und besondere Aus- und Wagenverkehr diente, auf 96 Meter Aus- zeichnung zu tiefstem Danke vervflichtet. debnung in den Strom hinabgestürzt. Die Das Finanzministerium hat dem Obersteuer mächtigen Eisentheile ragen zum Theil aus dem conducteur das Dienstprädicat „Vermessungs- Wasser heraus, dazwischen hat sich das Eis fest- ! inspector", sowie den sämmtlichen Steuerconduc- gesetzt, welches stark gegen den Rest des Pfei- teuren und Steuerconducteur-Assistenten daS lers drückt, so daß man dessen völligen Einsturz! Dienstprädicat „Vermessungs-Ingenieur" be- befürchtet. In diesem Falle würde auch die ziehentlich „Vermessungs-Ingenieur-Assistent" Eisenbahngitterbrücke selbst sehr gefährdet sein, ertheilt. Im gegenwärtigen Augenblicke läßt sich nichts Die D. A. Ztg. schreibt unterm 15. d. M. zum Schutze thun, die Wassermassen sind zu ge- aus Leipzig: Der Vorstand des Reichsvereins waltig. Der Regierungscommissar ist hier an wesend, soll aber erklärt haben, daß das Fallen des Wassers abgewartet werden muß, ehe ein Ausspruch über etwaige Abtragung der Brücke
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