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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 08.06.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187606080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18760608
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18760608
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-06
- Tag1876-06-08
- Monat1876-06
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Bezirksanzeiger Amtsblatt der Königs. Amtshaliptmannschaft Flöha, des Königs. Gerichtsamts und des StadtratHS zu Frankenberg Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 1j Mark. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Erv-viiisnen. Bekanntmachung. Das Directorium der hiesigen Stadtbank besteht derzeit ans den Herren Wilhelm Edmund Hoffmaun und Carl August Ada« was in Befolgung der Bestimmung 8 3t der Bankordnung hiermit noch besonders bekannt gemacht wird. Chemnitz, am 3t. Mai 1876. Der Rath der StadtChemnitz. Vetters. Müller, Aff. Gestohlen wurde von einem Neuban auf der Altenhainer Straße hier in der Nacht vom 21.—22. Mai ». o. 1 defecte blaue Unterziehjacke, 1 dergl. mit grauem Sassinet überzogen, 1 Paar Holzstiefel mit langen Schäften, 1 Tabakspfeife mit braunem Holzkopf, 1 Tabakspfeife, auf deren Porzellan» köpf ein Bild „die Schlacht bei Sedan" darstellend, 1 graue Tuchjacke mit großen Perlmutterknöpfen, 1 Radehacke mit eschenem Helm.„A. K." gezeichnet, 1 Spitzhacke mit rothbuchenem Helm, 1 baumwollene Unterjacke. Znr Ermittlung des Diebes und Wiedererlangung des Gestohlenen wird dies andurch bekannt gegeben. Frankenberg, am 2. Juni 1876. Das Königliche Gerichtsamt. Wiegand. Reinicke. Alls einem Hause auf der Badergaffe hier wurde, vermuthlich von einem bettelnden Handrverksbnrschen, in der Zeit vom 17.-20. Mat ». «. eine silberne Cylinderuhr mit Secündenzeiger und Goldrand, sowie kleiner verrosteter Messingkette gestohlen; auf der inneren Seite des Deckels der Uhr und deren Couvette befindet sich der Name „I. May" mehrmals eingekritzelt. Man bittet alle zur Ermittlung des Diebes und Wiedererlangung der Uhr geeignete Wahrnehmungen ungesäumt anher änzuzeigen. Frankenbera, am 2. Juni 1876. Das Königliche Gerichts« m t. ' Wiegand. , Kf z Oeffentliche Impfung. Jni Saale des Webermeisterhauses Freitag, de« N. Juni d. IS., Nachm. von 2—3 Uhr: Vorstellung der am 1. Juni geimpften Kinder, Nachm. von 3—4 Uhr: Unentgeltliche Impfung derjenigen 187S geborenen Kinder, deren Familiennamen mit den Buch staben k, 8, '1', V, v, IV, X beginnen. Eltern oder Pflegeeltern, welche ihre Kinder weder zur Impfung noch zur Vorstellung bringen, beziehentlich in diesen Terminen ärzt liche Zeugnisse über die Befreiung von der Impfung nicht vorlegen, werden gesetzlicher Bestimmung gemäß mit Geldstrafe bis zu 50 Mark oder mit Haft bis zu 3 Tagen bestraft werden. Frankenberg, am 7. Juni 1876. Der Stadt rath. Meltzer, Brgrmstr. Wochenschau. 0. I'. c „Die Weltgeschichte ist das Welt gericht" — leider ein Gericht, dessen Urtheile meist sehr spät erfließen, so spät, daß häufig erst die fernen Enkel die Buße zahlen für die Sünden eines schon verschollenen Geschlechts. So sehr für den guten Menschen in dem Be wußtsein, daß sein Thun das Wohl und Wehe selbst einer fernen Nachkommenschaft noch be dingt, ein Anreiz liegt zu idealem Streben — so sehr ist jene Erkenntniß auch ein Sporn für die selbstsüchtige Leichtfertigkeit, nur für den Augenblick zu sorgen. Das Wort der Metze von Frankreich, der Marquise von Pompadour: „Nach uns die Sündfluth" war alle Zeit der Wahlspruch der eingefleischten Selbstsucht. Von Zeit zu Zeit jedoch beschleunigt die Welt geschichte ihren Schritt, und ihre Rache trifft statt des schuldgebornen Enkels den Frevler selbst. Dem jetzigen Geschlechte ist es vergönnt ge wesen, zu sehen, wiederholt zu sehen, wie Frev ler selbst zur Verantwortung gezogen wurden für ihr eigenes Thun. Wir nennen beispiels weise nur Louis Napoleon M. und Abdul-Aziz. So warnend und trostreich zugleich das schmachvolle Ende dieser beiden Schänder des Menschengeschlechts ist, so hebt deren verdiente Strafe doch die Wirkungen des Thuns nicht auf, welches die Geduld der Weltgeschichte er schöpfte. Die Vergangenheit ist eben eine Erb schaft, die man antrete» muß. LouiS Napo leon III. ist todt, aber die Corruption, die er geschaffen nnd in ein gleißendes System ge bracht, lebt noch und breitet sich mit verderb licher Fruchtbarkeit aus, wie der Same der Wucherpflanze. Abdul-Aziz ist unter der er drückenden Verachtung der gesammten Mitwelt von der Herrschaft über das geduldigste Volk beider Hemisphären entfernt worden; aber Europa erbebt noch immer vor der drohenden Kriegs furie, drohend in Folge der unsinnigen Prasserei eines marklosen Weiberknechtes. Louis Napo- leon's Erbschaft stellt die höchsten Anforderun gen an die Tugend seiner Nachfolger in der Macht, eine Tugend, welche die Vorsehung durch die Niederlagen des letzten Krieges weise vor allzugroßer Versuchung geschützt hat. Abdul- Aziz' Hinterlassenschaft verlangt von dem neuen Khalifen das Schwerste, was von einem jungen Herrscher gefordert werden kann: Resignation. Unter den schwierigsten Verhältnissen tritt Mu rad V. sein Regiment an. Aus eigener Kraft allein muß sich derselbe die Achtung der Welt und das Zutrauen seines Volkes erringen. Ob ihm das gelingen wird, kann schon die nächste Zeit lehren. Die — hoffentlich reinigende — Katastrophe zu Konstantinopel hielt begreiflicher Weise Aller Aufmerksamkeit gefangen; die üb rige Geschichte hat inzwischen gleichsam still ge standen. In keinem Lande ist irgend Hervor ragendes geschehen. In Deutschland ist der Wechsel im Reichs- kanzleramtSpräsidium vollzogen worden. Staats minister vr. Delbrück hat sich von dem Bundes- M rath in dessen letzter Sitzung verabschiedet. Der 'M neue Präsident Hofmann hat am folgenden H Tage sein Amt angetreten. Der scheidende Staatsmann, den die stolzeste Bürgerkrone ziert, W hat vom Kaiser das Großkreuz des rothen Adler- M ordens mit Eichenlaub erhalten. In Preußen hat der Landtag seine Ferien H begonnen. Er hat in der letzten Zeit mit außer- M ordentlichem Fleiße gearbeitet. Der Landtag hat noch zwei neue Vorlagen zu erwarten: daS H längst angekündigte Nothstandsgesetz (für die Wasserbeschädigten in der Provinz Sachsen rc.) . .M und eine auf die Errichtung der polytechnischen^ Hochschule zu Berlin bezügliche Vorlage. In Baiern ist der Landtag bis zum 30. W Juni verlängert worden. Finanz- und Knegs^- 'M Ministerium haben gemeinsam einen Entwurf M eingebracht, in welchem sie für außerordentliche M Bedürfnisse des Heeres 16 Millionen Mark ver- ' M langen. In Sachsen hat der Landtag einstimmig die -W Vorlage der Regierung wegen Ausgabe von M 3procentigen Rententiteln zur Einziehung der' M coursirenden Noten, zu Eisenbahnankäufen u.s. w. bis zum Betrage von 101 Millionen Mark be- M willigt. Aus den Reichs landen ist zu berichten, ,W daß der seit Längerem in Straßburg tagende M Landesausschuß beschlossen hat, den Wunsch W auszusprechen, daß du Centralverwalturrg im ?
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