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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 04.11.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187611046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18761104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18761104
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-11
- Tag1876-11-04
- Monat1876-11
- Jahr1876
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WW FmiürcillmM Ullchrichtsblatt Zmittags Ig und Me Bezirksanzeiger Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschaft Flöha, des König!. Gerichtsamts und des StadtratHS zu Frankenberg l»«I Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 1j Mark. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post. Expeditionen. Frankenberg, am 30. October 1876. aftsabenl fahren wird. en Mal: md ff. Bit- zahlreichen freundlichst LieberS. it dem Be- l ff. Speisen en) bestens Gönner er findet von Lanzmusik ch zu dieser dichter. lv, ipris, bvrK 1876: Roderich Umstand ist um so bedauerlicher, als in der kurzen Sitzungszeit große Aufgaben der Erle digung harren. Es ist nothwendig, daß der Etat für das erste Quartal 1877 durchberathen, und dringend zu wünschen, daß in Betreff der großen Jnstizgesetze eine Einigung erzielt wird. In Oesterreich-Ungarn beschäftigen sich die Parlamente in heißen Debatten mit der orientalischen Frage. Die Regierung hat den Handelsvertrag mit Deutschland zum 1. Januar 1878 gekündigt und gleichzeitig den Wunsch aus gesprochen, recht bald in Verhandlung wegen eines neuen Vertrages zu treten. In Betreff der Stellung zur Türkei und zu Rußland kom men aus Wien nur vage Gerüchte. Man will wissen, daß die österreichische Regierung einge willigt habe, mit Rußland gemeinsam die tür kischen Grenzprovinzen zu besetzen, und daß nur noch Unterhandlungen darüber schweben, welche Gebietstheile von den beiderseitigen Truppen occupirt werden sollen. Sehr wahrscheinlich klingt diese Erzählung nicht; viel glaublicher ist die andere, welche sagt, daß Oesterreich der russischen Intervention sich widersetzen werde. Die näch sten Tage schon müssen darüber die Entscheidung bringen. Zu derselben Zeit wie in Berlin der deutsche Reichstag, sind in Frankreich Senat und De- putirtenkammer zusammengetreten. Nicht ohne Beschämung können wir darauf Hinweisen, daß während bei uns nach der Reichstagseröffnung wegen der Säumigkeit der Abgeordneten kostbare Tage unbenützt verstreichen, in Paris am Tage der Eröffnung die Kammern bereits ihre Arbei ten geordnet hatten. Der Gatineau'sche Gesetz entwurf, welcher eine weitere Verfolgung von Theilnehmern am Communeausstande verbietet, wird schon in den nächsten Tagen zur Verhand lung kommen. Ein Vorfall in der koole «los beaux urts, wo ein deutscher Schüler von seinen französi schen Kameraden um seiner deutschen Abstam mung willen mißhandelt wurde, verdient an die ser Stelle Erwähnung, weil die Beurteilung, welche dieser Vorfall selbst seitens der gemäßigt sten Pariser Blätter erfahren, beweist, wie tief gewurzelt der Deutschenhaß jenseits der Vogesen noch immer ist. Daß dumme Jungen zu Kin derstreichen jeden thörichtesten Anlaß für gut genug finden, kann uns nicht Wunder nehmen. Daß aber erwachsene, ernste Leute diese Dumme- Jungen-Streiche als den Ausbruch eines irrege leiteten Patriotismus hinstellen, ist ein trauriges Bei Gelegenheit des am 16. dieses Monats in Dittersbach stattgehabten Brandes ist während des Ausräumens aus einer im ersten Stockwerk des brennenden Gebäudes gelegenen Kammer eine silberne Cylinderuhr mit genarbtem, etwas abgegriffenen Goldrande, römischen Ziffern und einer auf der Rückseite eingravirten Blume entwendet worden. Alle zur Ermittlung des Diebes und Wiedererlangung des Gestohlenen dienlichen Wahrnehmungen bittet man ungesäumt anher an zuzeigen. 1 Abthei- R. Bial. -ector. Das Königliche Gerichtsamt daselbst. Wiegand. Wklr. Wochenschau. Seit geraumer Zeit sind wir gezwungen, un sere Wochenschau mit Betrachtungen über die lei digen Vorgänge im Orient zu beginnen und erst in zweiter Reihe den heimischen Vorkomm nissen unsere Aufmerksamkeit zuzuwenden. In unserem Vaterlande ist seit vielen Wochen kein Ereigniß eingetreten, welches die allgemeine Auf merksamkeit auch nur entfernt so auf sich zog, wie die diplomatischen Verhandlungen am gol denen Horn, die eine Umgestaltung der Karte Europa's vorbereiteten und für alle Welt den Ausbruch eines großen Krieges ankündigten. Diesmal aber können wir in unserem Wochen bericht D eutsch land wieder voranstellen. Die Eröffnung des Reichstages zu seiner letzten Ses sion in der gegenwärtigen Legislaturperiode lenkte nicht blos im deuschen Reiche Aller Augen auf Berliu, sondern in ganz Europa lauschte man gespannt auf die Thronrede, von der man Auskunft erwartete über die Stellung der deutschen Regierung zur orientalischen Frage. Die her vorragende Machtstellung des deutschen Reiches hätte dieser Auskunft das Gewicht einer fast unwidersprechlichen Entscheidung gegeben — aber diese Auskunft blieb aus. Die Thronrede be schränkte sich auf die Versicherung, daß die Reichs regierung unausgesetzt im Sinne der Erhaltung des Friedens thätig gewesen sei, und auf die mit lebhaftem Beifall äufgenommene Verheißung, daß die drohenden kriegerischen Verwickelungen Deutschland fern bleiben würden, so lange es sich nicht um die Wahrung der eigenen Ehre und der eigenen Interessen handle. Letztere Verheißung ist um so bemerkenswerther, als sie in Verbindung steht mit der Hinweisung auf die Möglichkeit eines Krieges zwischen zwei be nachbarten Reichen, d. h. also zwischen Oester reich und Rußland. Die Absicht des Kaisers, den Reichstagen Person zu eröffnen und den Worten der Thron rede dadurch ein größeres Gewicht zu verleihen, daß er sie selbst vorlas, wurde- durch eine Er kältung vereitelt, welche sich der greise Monarch bei den letzten Jagden in Ludwigslust zugezogen hatte. Glücklicher Weise ist diese Erkältung nur eine leichte, so zwar, daß Kaiser Wilhelm nicht genöthigt war, an seinem Reiseprogramm etwas zu ändern. Der Reichstag selbst hat von seiner ohnehin schon recht knappen Zeit zwei Sitzungstage da durch verloren, daß die Reichsboten nicht in beschlußfähiger Anzahl erschienen waren. Dieser vll, ich 43 önen, M s 9 Stab ern, NiU n u. s, verkaufe» Ehrlich« bei eine« ingen. aus unser Blatt sür die Monate W-ovSHUbvr und I-vvvnrvvr werden zum Preise von 85 Psg. noch entgegengenommen. Vie Lrpeäitioil äks krsnkeaderxer HsvkrioktLblMe«. OertlicheS und Sächsisches. Frankenberg, 3. November. M — Die Verpflichtung und Einweisung des Hrn. Brgrmstr. Kuhn, die wir in vor. Nr. U schon kurz erwähnt, fand am 1. d. M. von H Vormittags 10 Uhr,ab im Stadtverordneten- A sitzungssaale im Auftrage der königl. Kreis- / Hauptmannschaft zu Zwickau durch Hrn. Geh. Regierungsrath Oertel in Anwesenheit der dazu ' geladenen Herren Amtshauptmann v. Weiffen- Zeichen für die sittliche Gesunkenheit der fran zösischen Nation. England, das so lange Zeit in der orien talischen Frage das große Wort führte, hält sich jetzt in stummer Reserve — ein Zeichen, daß es bald zu Thaten übergehen wird. Es wäre nicht das erste Mal, daß der schlaue Dis- raeli Apathie heuchelte, um die Welt dann mit einer vollendeten Thatsache zu überraschen. Der greise Staatsmann, der so zähe selbst gegen den Willen der britischen Nation an der Idee fest- gehalten, die Königin Viktoria zur Kaiserin von Indien zu machen, und diese Idee auch durch geführt hat, kann unmöglich seine ganze poli tische Vergangenheit so sehr Lügen strafen, daß er Rußland freie Hand ließe, bis in die unmit telbarste Nähe der Dardanellen vorzudringen. Auf dem serbisch-türkischen Kriegs schauplätze ist die vergangene Woche wohl die heißeste des ganzen Feldzuges gewesen. Wäh rend General Jgnatieff in Konstantinopel die Waffenstillstandsverhandlungen hinzögerte, um für Rußland Zeit zur Beendigung der Rüstun gen zu gewinnen, brachte die türkische Armee dem serbisch-russischen Heere Tag für Tag die schwersten Niederlagen bei. Noch telegraphirte, d. h. log man von Belgrad aus, der Sieg der Türken bei Djunis sei „eine Mystifikation der Zeitungscorrespondenten", als schon die Türken das Corps Horvatooich's aufgerieben und die wichtige Festung Alexinatz mit stürmender Hand genommen hatten. In seiner äußersten Noth dort. Nachm. von ifch, später ;u ergebenst Rudert. tcmm indet rief Fürst Milan die Vermittlung des Czaren an, die dann auch prompt erfolgte. Der Czar befahl seinem Botschafter Jgnatieff, von der Pforte als Ultimatum die unbedingte Annahme des Waffenstillstands und die Einstellung der Feindseligkeiten binnen 48 Stunden zu verlan gen. Von der Entscheidung der Pforte wird es abhängen, ob der Krieg mit Rußland alsbald beginnen oder noch einmal eine Verschiebung er-
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