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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 09.11.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187611093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18761109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18761109
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-11
- Tag1876-11-09
- Monat1876-11
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Lonnerßa-, deü S« Rodettrbek FrankenllLM MchrichtMatt zu haben. Bezirksanzeiger Rienzi tholdy. Kirmes richt )vember Vors. ttwoch etlicher and. Abends erhaus leMit- ingela- ptver- Iglieder and. gen öffnen und da kommen die Liberalen und prahle,« Mit ihren Wohlthaten, die sie der armen Menschheit er weisen, indem sie zum Schein WohlthätigkeitSvereine grün den und zwar nach erfolgten sür sie unglücklich anSge- fallenen Reichstagswahlen, wie es an gewissen Orten vor gekommen ist, damit bei kommenden Wahlen die Masse durch die Wohlthätigkeit angelockt, sich ihnen zuwenben soll; aber znm größten Glück hat ein großer Theil des Volkes Gelegenheit gehabt, hinter die Koulisse» zu schauen und hat gesehen, wie es dahinter zugeht. Die Liberalen verscchltn ihre Tendenzen mit allen ihntn zu Gebote stehen den Mitteln, wer dagegen sich auflehnt, wird mit UnauS- löschlichem Haß verfolgt, hauptsächlich richtet sich derselbe gegen die Leiter wahrhast freisinniger Arbeitervereinigungen. Ist das Wohlthätigkeit und Edelsinn? Wir haben zu diesen Ergüssen von Gist und Galle Nach an unterrichteter Stelle eingezogener Erkundigung zn bemerken, daß eine Stube in dem vom Bauunternehmer Köhler an der Alten- gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Frankenberg, am 26. October 1876 paradiesischen Zukunftsstaat berweiseU. Nuü bis zum Eintritt dieser Glückseligkeit werdet: wir wohl noch öfter für die geschmähten Wohl- thätiakeitsvereine das Wort Nehmen können. Die fraglichen, wie uns scheinen will einer wahl agitatorischen Nedactionsfeder eher als einer hiesigen entflossenen Auslassungen:, „daß solche Vorkommnisse dem Älödesten die ÄugiN öffnen müssens daß die Liberalen „mit ihren Wohltha ten prahlen" u. s. w. sind eben wohl NNr kleine Mittel, um für die Nächste Neichstagswahl die jenigen anzulocken, denen Selbstdenken und Selbst- kenntniß abgeht. Hoffentlich steht durch die Art und Weise, wie sich die socialdemokratische Presse eines jeden Vorkommnisses bemächtigt, nm „in so wahrheitsliebender Weise" für stch Kapital zu schlagen, auch ein Theil unserer hie sigen Arbeiter „hinter die Koulissen" der social demokratischen Volksfüyrer und Beglücker! Die am letzten Sonnabend in Glauchau voll- zogeneStadtverordnetenergänzungswahl hät einen glänzenden Sieg der liberalen Eandidäten über die der bisher im Stadtverordnetencollegium dominirenden socialdemokratischen Partei davon getragen. Während bei der letzten Wahl von gegen 2000 stimmberechtigten Bürgern kaum 500 gestimmt haben, haben diesmal über 1100 ge wählt und den 8 vom Gewerbeverein vorge schlagenen liberalen Candidaten Sitz in der Stadt- vertretuNg verschafft. Seit 1864 hat sich die Zahl der sächsischen Wenden nicht unerheblich vermindert, sie ist von 53,760 auf 50,737 zurückgegangen, und wäh rend man 1849 noch auf 1000 Einwohner 26 wendisch redende zählte, sind jetzt nur noch 18 zu zählen. Eine Maßnahme des Stadtratbs zn Nossen,, um die dortigen Bäcker zn veranlassen, dem Publikiim nur vollwichtige Waäre zu verabfol gen, wird in den sächsischen Blättern besprochen. Es wird dort nämlich seitens des StadtratHS von Zeit zu Zeit eine Revision der Semmel- und Weißbrodwaaren vorgenommen und das Er- gebniß derselben im dortigen Anzeiger veröffent licht. Eine der letzten Nummern desselben ent hält eine derartige stadträthliche Bekanntmachung und ist darin ein Verz'eichnlß sämmtlichsr Bäcker Und das Durchschnittsgewicht ihrer Waare ent halten, dann aber werden Bäcker, deren Waa- ren zn leicht befunden worden sind, namentlich aufgesührt und gleichzeitig l mitgetheilt, um wie viel ihre Waare zu leicht befunden worden ist. Ein aüf diese Weise Blosgestellter ist jedenfalls gründlich kurirt. Die bei dem in vor. Nr. witgetheilten Mß- ltchött MglMSfast R P-lMen ver«üMt-n, bei ¬ den 1V Januar 1877 das dem Hausbesitzer Christian Friedrich Schreckenbach zugehörige Hausgrundstück ^6 54 des Catasters, „V 49 des Grund- und Hypa thekenbuchs für die Stadl Frankenberg, welches Grundstück am 21. October 1876 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 7170 Mark — Pf. Erkivelnr wöchentlich drei Mal- Bierteljä'brlieb 1j Mark. ZU beziehen durch alle Buchhandlüngen üütz Pdk t Expedi'tioM. ^erUickes und Säcsisl'che-. Frankenberg, 8. November. — Vorgestern Abend starb nach längen« Lei den der Besitzer und Gründer des Hotels zum Deutschen Hause, Herr H. Fischer. Dem Ver storbenen gebührt das Verdienst, durch Errichtung und strebsame Führung seines Hotels Franken berg in den Kreisen der reisenden Geschäftswelt einen geachteten Namen hinsichtlich des Aufent halts für Fremde, den Bewohnern der Siadt aber, namentlich auch durch die treffliche Ent richtung seines Gartens, einen allezeit gern be suchten Erholungsort geschaffen zu haben. — In welch gehässiger, die ThatsacheN ent stellender Weise ein Theil der sozialdemokrati schen Presse es liebt, eine „dem Arbeiter" wi- deifahrene Widerwärtigkeit für ihre zersetzenden Ideen und zur Aufreizung zu gebrauchen, zeigt folgende Miltbeiiung, die der Chemnitzer Freien Presse als Correspondenz von hier zitgegangen ist und die wir der beiden hier genugsäm be kannten in Frage kommenden Persönlichkeiten wegen zunächst unverkürzt wiedergeben: Frankenberg, 30. October. Ein Akt der Nicht«. Würdigkeit ist hier an dem Parteigenossen und zur Zeit als Wortführer der hiesige» sozialdemokratischen Partei sUNgirendeu Aüg. Rösch völlzogeu woiden, ein Akt, welcher einzig dasteht in seiner Art — zum Wenigsten ist er hier noch nicht vorgetowmen —, so daß derselbe verdient in den Annalen unserer „liberalen" Stadt verzeichnet zu stehen. Genannter Parteigenosse Mußte wegen Hausycrkaufs seine bis jetzt innetzehabte Wohnung räumen. Räch der von dem Wirth festgesetzten Frist zog Rösch äu«, um die zuvor von ihm gemiethete, auch fest zugesagt erhaltene Wohnung, in dem Mcnhaiuer Straße hier neugebautcn, dem .Zimmer meister Köhler gehörenden Hause, zu beziehen. Nach man cherlei Chikanen selten« de« Besitzers, wie z. B. „morgen können Eie erst einziehen", be« ändern Tage« wieder: „Sie können erst Nachmittag« eiNziehtn" ünd dann wie der: „de» andern Tage« früh" und so fort, wollte Rösch auch zpr. bezeichneten Stunde am Sonnabend einziehen. Alb NUn dä« Fuhrwerk, auf dtM sich sein Mhhilar be- sänd, vor dem bezeichnetest Hause «mangle, wurde Rösch von dem Besitzer mit dem Bedeuten empfangen, daß er ist fein Haus nicht ziehen dürfe, nicht« darin zu suchen habe,, er habe an ihn keine Stube vermtethet u. s. w. Der AeMstt sah sich deshalb veranlaßt, nach längerem Protest gegen diese« Berfahttn Mit seiner kleinen Habe wieder abzuzieyen ünd während zweier Tage diese Unter freiem Himmel stehe» ,» lassen, während er seihst nebst Familie, bei seinem nächsten Verwandten einstweilen Ob- däch und zUM größten Glück van einem Hausbesitzer eine Skulle Malte» hät, so daß er die nächsten Lage einzieheit kann. Al« Gruttd der Handlungsweise des Wirths be zeichnet man Aufhetzungen von liberaler Seite und. epi tiefer verfäulicher Groll und Haß he« Köhler gegen Rösch wetzen seines politische» Wirkest«. Selbstverständlich wird Rösch Klage erheben und SchadOiansprüche geltend «stächen. Allgemeine Empörung und Sensation hat dieser Vorfall Hoorts he,por,«rufen,-zumal man Rösch nicht, da« Me- SM« Äsi LÄWU NA i Sstkchö BMömNniffe müssen selbst beMMbtstew die Än/ dem Weber Rösch nicht „fest" zugesagt worvcn ist ; daß die mancherlei Chikanen, wie: „morgeü können Sie erst einziehen", „Sie können erst Nachmittags einziehen", und dann wieder „des andern Tages früh" völlig erlöge,« sind, da Köhler zu Rösch üur gesagt hat: „er könne ihn« eine Stube und die Zeit des Einzugs nicht bestimmt versprechen, da er nicht genau angeben könne, wenn die Stübe zuin Bewohnen fertig gebaut sein werde". Thatsache ist, wie Jeder mann zür Zeit sich noch überzeugen kann, daß die Stübe, in welche Rösch am 28. Octbr. d. I. einziehen wollte > sowie das ganze Parterre in dem betr. Hanse bis heute weder Dielen noch Thüren hat. Geradezu lächerlich ist aber das ANführen, daß der Grund der Handlungs weise Köhlrr's in Aufhetzung Völl liberaler Seite und tiefem persönlichen Haß gegen Rösch zu suchen sei, da, wie hier allbekannt, Herr Köhler um Politik sich sehr wenig und um Parteige triebe gar nicht kümmert. Auf eine Widerle gung öder Vertheidigung der gemeinen Schmä hungen der Wohlthätigkeitsvereint, die Übrigens von Vertretern aller Parteien, natürlich mit Ausnahme der „einzig wahren VolksfreUttde", der SocialdeMokrüteu, geleitet und unterstützt werden- können wir recht güt verzichten. Wir btaüchen Nur die Frage aufzllwerfen: Wie würde es in mancher Familie stehen ohne Ma- rienverein, ohne Rüth und That, ohne Klein- Kinder-Bewahranstalt? Die Antwort sind uns die söcialistischen Volksverbefserer und ihre SprachörgaNe Noch imMer schuldig geblieben: was si e denn trotz ihrer WülMeten Und Schim pfereien bis jetzt Praktisches, dem Volke wahr haft Nützliches geschaffen, haben? Freilich wer den sie Eder sagen, daß die-jetzige gesellschaft liche Ordnung so vMöttekM' baß MHSWkn Hr MmWchv «Nd Mrikbtt' wieder a«f -UM
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