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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 23.11.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187611236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18761123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18761123
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-11
- Tag1876-11-23
- Monat1876-11
- Jahr1876
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§-138 M Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschaft Flöha, des König!. GerichtSamtS und des StadtratHS zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 1j Mark. 8» beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. Bekanntmachung, die Anberaumung eines Gemeindetages betreffend. Der unterzeichnete Amtshauptmann beabsichtigt, K Montag, den 27. laufenden Monats, Nachmittag Uhr in der Bahnhofsrestauration zu Flöha einen sogenannten Gemeindetag abzuhalten und dabei eine vergleichende Zusammenstellung der früheren sächsischen Heimathsgesetzgebung mit dem Unterstützungswohnsitzgesetze zu geben, sowie verschiedene andere Gesetze und Specialverordnungen mit zur Besprechung zu bringen bez. dieselben zu erläutern. v-M Die Herren Gemeindevorstände des hiesigen Bezirkes, sowie alle Diejenigen, welche sich für das Gemeinwesen interessiren, werden daher ,zum Erscheinen hiermit eingeladen, gleichzeitig aber gebeten, diejenigen Punkte und Fragen, welche sie bei jener Gelegenheit mit zur Sprache / gebracht wünschen sollten, thunlichst bald und womöglich noch drei Tage vor der Versammlung anher zu bezeichnen. „ Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 20. November 1876. ' Arbeit? Im Grunde nur diejenige ThWkett, wozu feste Knochen und eine starte Faust gt- hören. Eine Thätigkeit, dle eipcn flaren Kopf, Ueber die sociale Frage. (Fortsetzung.) .... Gesetzienfalls, die Socialdemokraten soll ten das Ziel ihrer Wünsche erreichen, wie würde es dann in der Welt aussehen? Zunächst wür den sie einen Staat gründen, dessen Namen sie schon erfunden haben, nämlich den Volksstaat. Rang und Stand haben darin aufgehört, eben falls Armuth und Reichthum. Der Minister wäre und hätte so viel als der Nachtwächter. Alle hätten gleiche Pflichten und gleiche Rechte. Jeder hätte die Hauptpflicht, accurat so viel zu arbeiten wie der Andere und das Recht, accurat so viel zu verdienen wie sein Mitbürger. Die Gesetze werden vom Volke gegeben und über wacht.- Der Staat gründet Fabriken; was die selben eiubringen, wird gleichmäßig unter die Arbeiter verthetlt. Der Leiter der Fabrik er hält keinen Pfennig mehr als Derjenige, welcher hie RLH-r schmiert. Der Acker wird nach Ver- hältnißunter die Stadt- und Landbevölkerung verthetlt. Alle Einwohner eines Dorfes beackern ihr Feld gemeinschaftlich. Ist das Getreide verkauft, wird das eingenommene Geld eben falls gleichmäßig unter Alle vertheilt. Keiner erhält einen Pfennig mehr oder weniger als der Andere. Alle Schulen sind frei. Schulgeld wird nicht bezahlt.' Jeder Schüler hat das Recht, die höchsten Schulen zu besuchen. Kirchen und Kirchendiener sind abgeschafft. Theater und öffentliche Gärten stehey unentgeldlich Jedem von Weiffenbach. W? Aufforderung. Bauhandwerker und Lieferanten, welche für Ausführung vön Arbeiten und Lieferungen an eine städtische Kaffe noch Forderungen zu machen haben, werden hierdurch aufgefordert, ihre bezüglichen Rechnung^ alsbald und spätestens bis zum 28. November dsS. IS. zur Signatur anher einzureichen. ' * Frankenberg, am 18. November 1876 Der Stadtrat h. Kuh», Brgrmstr. ein warmes Herz und eine gefährliche Verant wortlichkeit erfordern, erkeunt der Socialdemo krat als Arbeit nicht an. Der Minister hinter seinem Arbeitstische, der Schreiber hinter den Acten, der Bücherschreiber vor seinem Pulte, der Lehrer in der Schule sind Faulenzer. Wir wollen uns also denken, der Volksstaat sei fertig, und das Volk habe sich über alle nöthigeu Ge setze bereits geeinigt. Zunächst müßte nun Je mand da sein, der die Verwaltung übernähme, ganz gleich, ob als Präsident, Consul oder Di rector. Allein kann der Mann die Arbeit nicht bewältigen. Es müssen ihm Männer zu Hülfe gegeben werden. Wäre so eine Behörde gebil det, würde sie doch nicht genügen. Wie sollte sie den ganzen Volksstaat übersehen können? Andere Behörden wollen dazu eingesetzt sein: eine, welche die Geldangelegenheiten besorgt, eine andere, die bei Streitigkeiten Recht spricht, eine dritte, welche die Fabrikangelegenheiten ordnet, eine vierte; welche das Ackerbau-, eine fünfte, welche das Schulwesen in Händen hat. Aber, Fritz, ein Beamter muß Mehr gelernt haben, als ein Wagenschmierer. Dieser hat viel leicht von seinem 15. Lebensjahre an gleichen Lohn mit den Anderen verdient, Jener wenig stens 10 Jahre länger keinen Pfennig erhalten und dabei im Schweiße seines Angesichts viel leicht Nächte hindurch lernen müssen — und doch soll die Arbeit Beider gleich hoch bezahlt werden. — Fritz, was würdest Du in diesem Falle vorziehen: Deine Jungen Minister oder Wagenschmierer werden zu lassen? Ich glaube Letzteres. Und so würden auch wohl die aller meisten Bürger eines VolksstaatS denken. Folg lich würde eS diesem bald an tauglichen Beam- 'ten fehlen, und diese nun durch solche, welche für die HSndearbeit untauglich sind, durch Krüp pel, Lahme Blinde u. s. w. ersetzt werden müssen. Ein Staal aber, der keine oder lavier ungeschickte offen. Ist so ein Volksstaat nicht unübertrefflich herrlich? Ja, auf dem Papiere, Aeberleaen wir nun einmal, wie sich die Wirklichkeit machen wird. Zunächst, was nennt drrSoeiatdknokrat Schwellen-Auktion. In Oberlichtenau sollen eine Parthie alte.Eisenbahnschwellen in Haufen meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden; Die Versteigerung beginnt auf Bahnhof Oberlichtenau den 27. November a v. Vormktda-S j12 Uhr. Ä Döbeln, den 20. November 1876. König!. AbtheiluugSiugenieur - Büre-u I. / v. Ktesenweter. und Bezirksanzeiger OertlicheS und Sächsisches. ' Frankenberg, 22. Novembers — Ueber die am Freitag abgehaltene M sammluna des Thierschutzvereins erhalt« wir nachstehenden Bericht: Mit wahrer Freu können wir heute mittheilen, daß der Thiersch» verein für Frankenberg und Umgegend in d am 17. dieses Monats abgehaltrnen Haupts« sammlung, in welcher auch die Herren Geistlich und Lehrer vertreten waren, sich nunmehr co Beamte hat, muß zu Grunde gehen, und Volksstaate würde es nicht anders ergehen. Angenommen aber, und bei der ersten Er tung eines Volksstaates könnte es aNgenout werden, die genügende Anzahl tüchtiger Be ten hätten sich gefunden, was würde nun schehen? Ein Beamter muß Aufsicht üben. Aufsicht üben will, muß Ansehen habest. vH der unterste Gerichtsdiener, wenn er seia verwalten soll, muß ein gewisses Ansehenho Strolche müssen ihn fürchten, ehrliche HeW i vertrauen. Ist Das bei einem GerichdStzie der Fall, wie viel mehr bei einem MiWtk, doch die Angelegenheiten des ganzen LMU W übersehen hat. So wird ganz von selbst ast in einem Volksstaate der Minister in einem hi Heren Ansehen stehen als der Polizeidirue Damit sind Rang und Stand wieder da. N Socialdemokrat darf aber Rang und Star nicht leiden. Ein Minister, oder gar ein Pr sident, der im Ansehen steht, wird von seine Posten geschmissen. Es ist möglich, daß er st Solches gefallen läßt, möglich aber auch, d«., er nicht gutwillig geht. Vielleicht hat er eine; bedeutenden Anhang. Die Einen wollen ihs behalten, die Andern wollen ihn los sein — und der Bürgerkrieg ist da. (Fortsetzung folgt.) Frankenberger UachrlPMatt
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