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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 14.01.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188001142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18800114
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18800114
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- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1880
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zoU na- versuche, welchen er indessen siegreichen Wider stand leistete. Der Bestohlene ist sonach noch ziemlich glücklich davongekommen. — Unglücksfälle und Verbrechen. Der im gest. rigen Plaft erwähnte Brand im „Helm" zu Chemnitz hat den Dachstuhl de- Stallgebäudes zerstört. — Am Sonn- abend Abends nach 10 Uhr brannte die Scheune des Liebe', scheu Gute- zu Königshain bei Mittweida nieder. — Auf Bahnhof Riesa wurde am Sonntag ein Äagenrücker beim Rangiren überfahren und ihm sofort der Kopf vom Körper getrennt. — In Koppelsdorf bei Pirna verunglückte eine Dienstmagd dadurch, daß sie mit gefüllten Wafserkannen vor der Hausflur auöglitt und den Halsring brach. waltschaft auSzuüben berechtigt sind, kann die gleichzeitige Zulassung bei den an demselben Orte an die Stelle der bisherigen tretenden Collegialgerichten nicht versagt werden, wenn sie dieselbe vor dem Inkrafttreten dieses Gesetzes beantragen. Durchs landesherrliche Verordnung kann in diesem Fall- für MzekneOrte hie aseiG zeitige ZnlgssgNg bei mehreren CoUegialaenchM ausgeschlossen werden." M M zür Fussüh- rung der RechtsaNwaltsordnung vom Königlich Sächssschen Justizministerium erlassenen Verord nung vom 31. Juli 1879, und zwar in ß 18, ist nun aber verordnet worden: „Die gleichzei tige Zulassung der zur Zeit des Inkrafttretens der Rechtsanwaltsordnung vorhandenen Rechts anwälte bei dem Oberlandesgerichte und dem Landgerichte zu Dresden findet nicht statt." Uebes ' dich letztere JMwWerialveMpnung klagen und beschweren sich Viele in Dresden, weil durch sie die vom Reiche in der Reichs- Rechtsgnwaltsordnung den bisherigen Rechts anwälten nachgelassene gleichzeitige Zulassung und Praxis beim Landgerichte zu Dresden und beim Oberlandesgerichts in Dresden qusg^schlossm, aufgehoben worden ist, und wen nunmehr dre beim Landgericht in Dresden zuMassenen IM Dresdner Rechtsanwälte nicht auch beim Ober landesgerichte, und die beim Oberlandesgerichte zugelaffenen — etwa 16 — Dresdner Rechts anwälte nicht auch beim Landgerichte ist Dresden pracliciren dürfen. Dies ist für das recht suchende Publikum in Dresden eine große Er schwerung der Rechtshilfe und der Rechtspflege. Der Antrag wird , nachdem ihn der Antrag steller warm befürwortet, auf Antrag des vr. Krause der Gesetzgebungsdeputation zur Bericht erstattung überwiesen. Nächste Sitzung Dienstag 11 Uhr. OerllichtS und Sächsisches. Frankenberg, 13. Januar 1880. ff In dem von ihm in der ersten gemein schaftlichen Sitzung der beiden städtischen Colle- gien erstatteten/in unserm Blatte schon erwähn ten Jahresberichte über die wesentlichsten Vor gänge; in dem Gemeindewesen unserer Stadt führte Hr. Brgrmstr. Kuhn etwa Folgendes aus: AuS dxr Bürgerschule schieden Hr. Dir. vr. Hart mann und Hr. Lehrer Lindner, durch Ucbergang in aus wärtige Stellungen, Frl. Bücher durch Verheeraihung, Hr. Oderlehrer Krause nach der Feier seines goldenen Amts- jubiläumS, bei dem ihm das Verdienstkreuz verliehen wurde, durch Emeritirung. Hr. Schadebrod erhielt den Titel „Oberlehrer". Hr. Hilfslehrer Güttler wurde ständig. Ntu träten ein die Herren Dir. Engert, Schanze, Weiß, Weidemüller und Kirbach. Der Gehalt de« Schuldirector«' wurde neu regulirt, ebenso da« WohnungSgeld der Lehrer zu Gunsten der Betroffenen, im Uebrigen unter Beibehal tung deS WürdigkeitSprincip«. Neu eingesührt wurde ein besonderer Religionsunterricht für römisch-katholische Kin der, bilgelegt die Schulturnhallendifferenz. In. der Realschule trat an die Stelle de« nach Frank furt a. M. übergesiedelten Hrn. Oberlehrer Seiler Hr. Ober- lchrer Clausing au« Hörst i. W. Hr. Land. Rößler wurde ständiger Oberlehrer. Da« Schulgeld erhielt Abstufung nach dem Einkommen de« ErziehungSpflichtigen: die dadurch erwartete erhöhte Frequenz der Schule ist bl« jetzt noch nicht eingetreten. Zum Feuerlöschwesen ward Hrn. Gurckhau«' Er- nennung zum Brandmeister und die de« Hrn. Richard Böttger zuw Stellvertreter, wie der Brand de» Uhlig'schen Hause» am Baherberg, und de», Winkler'sche» Hanse« in der Altenhäiner Straße, der leider auch zwei Menschen- leben forderte, registrirt. Tie FriedhofSordnung erhielt Bestätigung, Raths- secretär Metzler wurde als Grabstellenliftmsührer verpflich. tet und mit der Nachhqrgemeinde GunnerSdors der Ber- trag über die Mitbenutzung de» FrledhpsS abgeschlossen. Da» städtische Schuldenipcsen wurde durch die hö- Hern Orts genehmigte neue Anleihe consolidirt. An Bauten erfolgte: die Umpflasterüng der inneren Freiberger Straße, die Vertauschung der Holzröhren ge gen eiserne in dieser Straße und in der letzten Strecke de« sog. Apothekerwaffer«, die Einlegung von Gasleitung in der Bachgasse, Ban der Faulbachschleuße, der GoS- anstaltSeffe ; Pie bisher fiscalische Strecke der Frankenberg- Freiberger Chaussee wurde bi» zum Stadtweichbildi von der Stadt übernommen, die Brandstellenfläche an der Fx«- berget Straße völlig verlaust und zum größten Theil bebaut, auch än'der Lerchenstraße communlichr Flächen an die Herren Lollenbusch und Wächtler und eine» der Häuser an der Kirche an Hrn. Nieliu«, verkauft. Nachdem, die kaiserliche Poft die bisher im Rqthhipise innegehabten, Räumemis dem stattlichen Neubau, vertauscht,.,wuldcn, erstere durch. Ein- richtunäde» Räihbkellenl vorteilhaft'weiter veribebthrt. Ein Regulatip für den Verkauf von Backwaaren ist er- lassen worden. > Mi der Stipendienverlheiluna gelangten zum ersten Male die Zinsen der Gnauck-Stiftung und der neu über- nommenkn Clara-Barthes-Stiftung mit zur Vertheilung. AuS der Reihe der städtischen Angestellten schiede« Bice. Wachtmeister Forberg und Armenhauöausseher Kästner durch den Toh; neu angestellt wurden die Schutzmänner Neu- bep! und Pönisch, Armenhau-aufseher Kästner jun. und St'raßenwärter Hofmann; Schornsteinfegergesell Krinitz wurde al« Gehilfe de« SHornfieinfsgermstr«. Frenzel ver- pflichtet. Für den freiwillig zurückgetreteiien Hrn. St -V. Ha- nitzsch wurde Hf. Pauttistr. Schmidt al» SaLverständiger für Baupolireisachtn in Pflicht genomPtn. RgshSsecretär Metzler erhielt die Bestätigung al« Weiter Stellvertreftr W Standesbeamten. Der GeschäslSkreiS zwischen dem Bürgermeister und dem besoldetetr Stadlratb Mrde be stimmt aväegfenzt, dqS Verhältniß zspil^m Gdey Beam- ten ist davej/wie. der Msepent mit dgsikenver Anerkennung des Herrn Stavtrath Stephän hervorhebt, allezeit ein be friedigende« gewesen. Functionirung im Geschäfte von Dähne u. Harlan na mens der kgl. KreiShäuvtmännschäft ausgesprochene Belo- bigung, — die BUrgerjubiläcn der Herren Thoma«, Bött- ger, Ulbricht und Schellenberger, — das 50jährige Ge- schästSjubiläum der Firma Lollenbusch, — da« 35ste Stis- tungSfest de« Gewerbeverein» und da» 300jährige Jubiläum der Schneiderinnung. — die Mitseier der Geburtstage Jb- «V Maj. de« Königs und des Kaiser», der goldenen Hoch zeit de» Kquerpaare» und de» Sedanseste«, — der Erzge- btrgisch'e Smigertag, — die Eröffnung der Lützelchalanwaen, — die Obstausstellungen zu GunnerSdors und Flöha. Weiter wird gedacht der Bemühungen um Wiederherstel lung du früheren Bahnverbindungen und der Durchsüh- rüngi Beschlusses, daß hiesige Einwohner kein Jahr- inlzrlt-Stättegeld mehr bezahlen. Da« Vertrauen in die Besserung der Geschäfte hebt sich, möge dieselbe zum Wohle der Stadt' bald und durchgreifend eintreten! — Ant vorigen Sonntag constituirte sich in Dresden der „Verband deutscher Ingenieure und Fabrikanten für Heiz- und gesundheitslechnische Anlagen". Es waren 38 Mitglieder von über 100 Angemeldeten erschienen und wurde Berlin als Vorort für den neu gegründeten Verein, der Deutschland, Oesterreich und die Schweiz umfassen soll, gewählt. — In der Zeit vom 1834—1875 hat sich in Sachsen die Zahl der Lutheraner noch nicht ein mal verdoppelt; sie stieg von 1,565170 auf 2,664341. Die Zahl der Katholiken hat sich in demselben Zeiträume noch nicht verdreifacht, da sie 1834 27938, 1875 aber 73349 betrug. Dagegen hat sich die Zahl der Juden nahezu um das Siebenfache vermehrt, nämlich von 850 auf 5360. Bis zur 1867er Zählung entsprach die Zunahme der Israeliten in Sachsen der all gemeinen Bevölkerungszunahme. Mit dem Frei zügigkeitsgesetz änderte sich die Sachlage wie mit einem Schlage. Während in den 33 Jahren, von 1834—1857, die Zunahme der israelitischen Bevölkerung 1253 betragen hatte, nahm sie in den 4Jahren von 1867—1871 allein um 1254 und in den 8 Jahren von 1867—1875 sogar um 3257 zu. — Wie man hört, soll in der Bezirksaustalt Möckern für rückfällig gewordene Individuen ein in körperlicher Züchtigung bestehendes „Will kommen" eingeführt werden; dieser Beschluß des Bezirksausschusses der Amtshauptmannschasl Leip zig bedarf indeß noch der höheren Bestätigung — Auch der Gewerbeverein zu Riesa hat für. dieses Jahr die Abhaltung einer Gewerbeaus stellung beschlossen und ist in die nöthigen Vor arbeiten eingetreten. — Das Jahr 1880 ist dadurch ausgezeichnet, daß eS einen Februar mit 5 Sonntagen hat, ein Fall, der in jedem Jahrhundert nur 3, höch stens 4 Mal vorkommt , in' diesem nicht wieder. In unserem halben Jahrtausend findet, er über haupt nur in 16 Jahren statt: 15lä, 1540, 1568, 1604, 1632, 1660, 1688, 17^8, 1756,' 1784, 1824, 1852, 1880, 1920, 1948, 1976, während er in den ctsteren 1500 Jahren unserer Zeitrechnung, unter dem julianischen Kalender von 28 bis 1484 aller 28 Jahre, also 53 Mal, eingetreten ist. — Ein Riesaer Kaufmann war am Morgen des 10. d. nicht wenig überrascht, als er in sch nem Geschäftslocal fernen „feuerfesten und die bessicheren" Geldschrank nicht mehr vorfand. Mch soMch angestellM würde, der-, selb« 'inPausitzer Mr aufgefunden; der SWänt' trug zahlreiche Spuren gewaltsamer OeffMgS- TageSgeschichte. Deutsche- Reich. — Von einer dem Reichskanzler Fürsten Bis marck sehr nabestehenden Seite wird versichert, daß die vielfachen Nachrichten über eine schwer» Erkrankung desselben tncorrect und übertrieben feien. Beim Fürsten habe sich zwar das alte nervöse Leiden wieder eingestellt, jedoch nicht in größeren Dimensionen als bisher, und würde ihn sein Zustynd durchaus nicht geniren, nach Berlin zu kommen. — Das Reichsjustizamt beabsichtigt die im vorigen Jahre im Reichstage nicht erledigten Entwürfe, namentlich über das Faust-Pfand recht für Pfandbriefe und ähnliche Schuldver schreibungen und über das Pfandrecht an Eisen bahnen wieder vorzulegen. — Am Sonnabend hät sich die neue deutsche Seehandels-Gesellschaft, welche die Godeffroy'schen Unternehmungen in der Südsee weiterführen wird, constituirt. Man hofft, daß das Actien- capital von 8 Millionen M., welches am 15. und 16. d. M. zur Zeichnung aufgelegt wird, mindestens vollgezeichnet werden wird. — Nach dem Berichte des geschäftsführenden Ausschusses der Stiftung für die Hinterbliebenen der auf dem „Großen Kurfürsten" untergegange nen Seeleute pro 1879 waren- Hinterbliebene von 226 der untergegangeuen 269 Personen zu unterstützen. Eine einmalige Unterstützung erhiel ten 70 Personen, eine dauernde 156. Die ein maligen stiegen von 100 bis 500 M. und be trugen 13900 M. Die Gesammtsumme der Jahrespensionen für 1879 belief sich auf 23450 M. Das Stistungscapital beträgt 311 850 M. Die Admiralität verwaltet außerdem noch ein größeres Capital für dieselben Zwecke selbststän dig. Die Dauer der Stiftung ist auf 14 Jahre bemessen. — Der in Berlin wegen nihilistischer Bestre bungen verhaftete Schriftsetzer Werner hat sich nach dem dasigen „Tageblatt" schon von,Jugend auf als Anhänger aller revolutionären Ideen erwiesen und ein abenteuerliches Leben hinter sich. Als Junge von 17 Jahren betheiligte ex sich an der Revolution in Polen, kam dann in russische Gefangenschaft, aus der er auf Verwen dung des Fürsten Bismarck entlassen wurde. Später hat er bei den Kämpfen gegen die Re gierung auf Seiten der Carlisten in Spanien mitgefochten, wurde indeß auch hier gefangen und nur durch Intervention des nachher selbst, von den Carlisten umgebrachten Hauptmanns Schmidt vöm Tode gerettet. Nach, Deutschland zurückgekehrt , scheint ep gelegentlich, seines Auf- enthalsts in Leipzig mit Hödel bekannt geworden zu sein. Die Berichte aus dem Mai des Jah-- res 1878 sprachen bei der Untersuchung, bezüg lich des ersten ruchlosen Angriffes auf das Le-, den unseres Kaisers davon, daß in LeipM eifl- bekannter Anarchist Werner verhaftet und ver nommen worden sei,, daß er aber, da man ihnt Nichts Nachspeisen konnte, wieder entlassen wer den mußte/ Hödel soll bei Wepper in Leipzig,. SchretbünlerrM genommen habest. Seine nA htlistischep BHM scheint Werner während! seiner Gefangenschaft in Rußland, angeknüpft,^ sich, auch dort die Kenntniß der russischen Sprach«: erworben, zu haben.
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