Suche löschen...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 13.06.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188006137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18800613
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18800613
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-06
- Tag1880-06-13
- Monat1880-06
- Jahr1880
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
. ^tz<» ' Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschast Flöha, des König!. Amtsgerichts und -es Stadtraths M Frankenberg. Erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, Abends für den folgenden Tag, — Jnseraten-Annahme für die jeweilige Abend-Nummer bis Vormittags 10 Uhr, Zu beziehen durch alle Postanstalten. Preis vierteljährl. I 50 H. Einzelne Nummern 5 H, Inserate werden mit s Pf, für die gespaltene CorpuSjeile oder deren Raum berechnet, Geringster Jnferatenbetrag s» Pf. Com- plicirte oder tabellarische Inserate nach Uebereinlommen. «Kissi«». Der Neubau eines Schulgebäudes für die Schulgcmeindf Sachsenburg mit JrberSdorf soll auf dem Wege der Submission an den Mindestsordernden mit Vorbehalt der Auswahl unter den Lici- tauten vergeben werden und können Reflectanten auf bezügliche bis zum 20. Juni eingehende Bestellungen Blanquets gegen Erlegung der Co pialgebühren durch Unterzeichneten geliefert erhalten. Sachsenburg, den 8. Juni 1880. Der Schulvorstand daselbst. Hermann Schulze, Vorsitzender. OertlicheS und Sächsisches. Frankenberg, 12. Juni 1880. f Alle sich für die Jahrmarktsfrage interessi- renden Gewerbtreibenden machen wir nochmals auf die nächsten Montag Abend im Saale des „Roß" stattfindende öffentliche Versammlung des Gewerbevereins aufmerksam, in welcher diese für so viele Gewerbszweige wichtige Frage zur ein gehenden Erörterung gelangen soll. f Wie die kgl. Amtshanptmannschaft Flöha den Gemeindebehörden ihres Verwaltungsbezirkes bekannt macht, erhält nach einem ihr vorliegen den Berichte des vr. moä. Nobis zu Chemnitz in der von demselben geleiteten „Augenklinik für Arme in Chemnitz" jeder arme Äugenkranke, welcher in der festgesetzten Zeit — jeden Wo chentag Mittags 12—^1 Uhr — daselbst darum nachsucht, unentgeldlich ärztlichen Rath und bei ganz besonderer Bedürftigkeit auch die Medica- mente gratis. Die auswärtigen Patienten der Augenklinik haben sich durch amtliches Attest über ihre Bedürftigkeit auszuweis-n, um vor Mißbrauch möglichst zu schützen. f Vor einigen Tagen hat sich der 59 Jahre alte Handarbeiter Grünert aus Schönborn im Zschopauflusse unweit Dreiwerden ertränkt. Lan ges körperliches Leiden soll den Aermsten zum Selbstmord getrieben haben — Das Königspaar hat gestern den mehr wöchentlichen Aufenthalt im Jagdhause Rehefeld mit dem im Hoflager zu Pillnitz vertauscht. — Nach der Erhebung vom 1. Januar d. I. bestehen in Sachsen in Summa 438 Turnver eine gegen 404 zu Anfang des Jahres 1879, und davon gehören zur deutschen Turnerschaft 369 Vereine, von denen 5 Vereine wegen Nicht einsendung des Berichtes nicht mit berechnet wer den konnten. Die verbleibenden 364 Turnver eine zählen überhaupt 33186 Mitglieder gegen 32686 zu Anfang 1879, wovon 19210 tur nende; die Zahl der Vorturner beträgt 1721, die Zahl der Turner, welche das Jahr hindurch den Turnplatz besuchten, 821276; im Winter turnen 283 Vereine, 38 Vereine haben eigene Turnhallen. Die Turnerschaft des Königsreichs Sachsen gliedert sich in 23 Gauverbände, von denen der Leipziger Schlachtfeldgau-Verband der stärkste ist; nach ihm kommen der Mulden-Zscho- pauthalgau, der Vogtländische Gau, der Ober tausitzgau rc. Der Regierungsbezirk Dresden umfaßt 61 Vereine mit 5623 Mitgliedern, der Regierungsbezirk Leipzig 94 Vereine mit 9629 Mitgliedern, der Regierungsbezirk Zwickau 168 Vereine mit 14507 Mitgliedern und der Re gierungsbezirk Bautzen 41 Vereine mit 3427 Mitgliedern. Bis 50 Mitglieder haben 145 Vereine, von 51—100 Mitglieder 128, von 101 bis 200 Mitglieder 67, von 201—300 Mitglie der 16, mehr als 300 Mitglieder 16 Vereine. — Der stärkste sächsische Turnverein ist der All gemeine Turnverein in Leipzig mit 905 Mit gliedern, dann folgen der Turnverein in Chem nitz mit 679, der Leipziger Turnverein in Leip zig mit 553, der Turnverein Freiberg mit 529, die Turngemeinde Zwickau mit 528, der Allge ¬ meine Turnverein in Dresden mit 459, der Neustädter Turnverein in Dresden mit 456, der Männerturnverein in Crimmitschau mit 450, der Allgemeine Turnverein in Zittau 428, der Turn verein Frankenberg mit 400, die Turngemeinde in Plauen im Vogtlands mit 389 Mitgliedern rc. Die kleinsten Turnvereine sind in Burgk und Oberseifersdorf mit je 8 Mitgliedern. — In gemeinschaftlicher Sitzung haben gestern Rath und Stadtverordnele zu Chemnitz den An schluß der Gemeinde Schloßchemnitz an die Stadt- gemeinde Chemnitz einstimmig beschlossen; die rechtliche und thatsächliche Verschmelzung wird am 1. Octbr. d. I. erfolgen. — In Bautzen hat sich ein Verein zur Unter stützung studirender Wenden gebildet. Den Hauptantrieb hierzu dürfte der Umstand geben, daß es immer mehr an wendischen Seelsorgern zu mangeln beginnt. — Die am 1. d. abgeschlossene Zählung der im Sommeriemester auf der Universität Leipzig immatriculirten Studirenden hat die noch nicht dagewesene Summe von 3093 ergeben, allein 157 mehr als im vorigen Sommer, 232 mehr als im Sommer 1878, 251 mehr als 1877, 363 mehr als 1876. — Wie sehr leicht man sich der Hinterziehung der Wechselstempelsteuer schuldig machen kann, zeigt folgender Vörfall. Ein Geschäftsmann in Sebnitz, welcher zufällig eine Reise nach Dresden machen mußte, von der einer seiner Bekannten Kenntniß hatte erhielt von diesem einen Wechsel von mehreren Lausend Mark, in Dresden zahl- All« äM (FrgtMleben äqij Grätz. 2. Aus dem Familienleben der Turkmenen. Von A. von Schweiger-Lerchenfeld. (Schluß.) Als Frau genießt die Turkmenin verhältnißmäßig große Freiheiten, vielleicht in noch größerem Grade al» die Kurdin. So finden wir hier beisplel». weise eine Sitte, die nicht einmal bei den christ lichen Armeniern und Nestorianern aufzukommen vermag, die nämlich, daß die Frau weder das Zelt, noch ihre Arbeit zu verlasse» braucht, wenn ein Gast in das erstere tritt. Ob der mit dieser auf- fälligen Ungenirtheit verbundene üble Ruf der Turk meninnen, daß sie sich ihren Gästen über daS Maß de» Erlaubten zugeneigt zeigen, Berechtigung hat, wird von keinem Reisenden apodiktisch zugestanden. E» ist vielmehr bekannt, daß solche Gunstbezeigungen nur auf Aeußerlichkeiten beruhen und in der Regel den Zweck »erfolgen, den Fremden zur Verletzung der Gastfreundschaft zu verleiten. Dieser verab- scheuungSwürdigen Handlungsweise liegt übrigen» keine bösartige Koketterie zu Grunde, sondern viel mehr ein« rafflnirle Habsucht. Die solcherart ver letzte Gastfreundschaft wird nämlich jederzeit durch totale Beraubung, häufig auch durch Mord oder Verkauf in die Sklaverei gerächt .... Natürlich zählen solche Vorfälle auch bei einem so primitiven Volke, wie die Turkmenen, nicht zu den Alltäglich, keilen. Im Allgemeinen sind die Frauen ziemlich sittsam, und sie ziehen wenigsten» über da» Kinn den Zipfel ihrer Schleier», wenn ein Fremder in da» Zelt tritt. Dann sprechen sie nur mit leiser Stimme und besorgen die gewöhnlichen Erfrischungen, Brod, Milch, saueren Rahm oder Obst. Um den Frauen da» rasche Verschleiern zu erleichtern, Ist e» Brauch, daß jeder Ankommende die ersten Augen blicke nach der Höhe de» ZelteS sehe .... Gehen wir nun auf die äußere Erscheinung der Turkmeninnen über. Hinsichtlich ihre» Gesichts» typuS gilt da- bereit» über di« Turkmenen im All gemeinen gesagte: sie haben feingeschnittene, etwa- gebräunte Gesichter mit regelmäßigen Zügen und sehr lebhaften, leuchtenden Augen. Als besonder» natürlichen Schmuck werden ihre dichten, langen und glänzenden Haar« grrühmt, in die sie leider Ziegenhaare einflechten, um die Länge der Strähne noch bedeutender erscheinen zu lassen. Die beiden Schläfenlöckchen, welche bis unter'S Kinn laufen, abgerechnet, wird daS Haar einfach gescheitelt und über den Rücken herab getragen. Füße und Hände scheinen nicht sonderlich zart und klein zu sein; dagegen ist ihr Körper elastisch, und gleich ihren Männern zählen viele Turkmeninnen zu Pferde al- schneidige und gewandte R'iterinnen. Die Kleidung der turkmenischen Frau ist au» nachfolgenden Stücken zusammengesetzt. Zunächst ist daS Beinkleid zu erwähnen, da» ziemlich um fangreich, bet den Knöcheln «nge zusammenläuft; darüber kommt daS lange, meist seiden« Hemd und da» Slrschalak, ein kurzärmeliger Rock, d.r gleich» zeitig zur Aufnahme «ine» Theile» de» über alle Maßen pompösen Schmucke« dient. Wir werden auf diesen sofort zurückkommen und wollen nur noch die Toilette einer vornehmen Turkmenin ver vollständigen. Ueber den Rock wird der Kalat, «in plaidariigeS Kleidungsstück, in welche» sich die Frauen förmlich einhüllen, geworfen. Al» Fuß bekleidung trägt man entweder Pantoffeln oder Sandalen, zu Pferde oder bet kaltem Wetter immer hohe Röhrenstiefel au» rothem oder g«lbem russischen Leder mit schnabelförmig nach aufwärts gebogenen
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite