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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 17.07.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188007175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18800717
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18800717
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- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-07
- Tag1880-07-17
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"^"77- "'^ »7,^, ! .,> >- .7. . ^,»»>"> WWAW^M»»V' ' '1^'»"^^ /v IK« Sonnabend, den N M. ^«»k-nb-V L,^,^ 2 §EuM^W>s S^F ^irksao^ Amtsblatt -er Röntgt. Amtshauptmannschaft Flöha, des Lönigl. Amtsgerichts und -es Stadtraths ;u Frankenberg. Erscheint taalich. mit AuSnaNme der Sonn- Mtd Festtage, Abends für den folgenden Tag. — Jnseraten-Ammhme für die jeweilige Abend-Nummer bis Vormittags 10 Uhr. Zu beziehen durch alle Postanstalten. Preis vierteljtihrl. 1 50 H. Einzelne Nummern 5 H. Inserate werden mit S Pf. für die gespaltene CorpusMe od-r deren Raum berechnet. Geringster Jnseratenbetrag 20 Pf. Com- plicirte oder tabellarische Inserate nach Uebereintommen. auf unser Blatt werden von uns und den Boten noch angenommen. Dtv Lxpvckttt«»» ck«8 l^r»nlLvi»I» vrxv» V»KvI»1. WM- Sonnabend, den 17. Juli, Abends 7 Uhr haben sich im Rath- haushofe einzufinden: Die Mannschaften der V. Abtheilung (Ersatz), 3. Zug, behuss Manometerprobe. Der Brandmeister. Wochenschau. Das politische Leben hat sich von der Ober fläche zurückgezogen, aber erstorben ist es nicht in unserem deutschen Vaterlande. Die Vorgänge bei Schluß der preußischen Landtagssession waren zu tiefgehend, die Bewegung, die durch unser Volk geht und die sich in den eigenthümlichen Erscheinungen bei den Nachwahlen zeigte, ist eine zu lebhafte, die politischen Aufgaben, die den nächsten Reichstag erwarten, sind zu wichtig, als daß wir uns vollständig der Ferienruhe hingeben könnten. Die Parteien sind denn auch sehr ge schäftig. Vertreter der liberalen Richtung reisen predigend durch das Land, die Centrumspartei bereitet eine große Action vor. Eine Reihe grö ßerer Katholikenversammlungen sind für die näch sten Wochen in Aussicht genommen. Innerhalb der nationalliberalen Partei gährt es, der rechte und der linke Flügel führen einen publicistischen Krieg, es bestätigt sich, daß Miquel sein Man dat niederlegen will und Prof. v. Sybel über raschte seine Wähler in Magdeburg mit der Er klärung, er habe sein Mandat bereits niederge legt. Die Regierung schenkt den Vorgängen innerhalb der Parteien wie der Bewegung im Lande jetzt volle Aufmerksamkeit. Die Rückkehr des Fürsten Bismarck nach Berlin, wo er vor der Abreise nach Kissingen einen oder zwei Tage verweilt, hängt mit der inneren Politik zusam men. Kaiser Wilhelm wird sich von der Insel Mainau im Bodensee, wo er augenblicklich weilt, wie alljährlich nach Gastein begeben und dort mit Kaiser Franz Josef zusammentreffen. Wie in diplomatischen Kreisen verlautet, wird zur Zeit des Begegnens der beiden Kaiser auch Kö nig Georg von Griechenland daselbst erwartet. Oesterreich erfreut sich diesmal ebenso we nig einer Ferienzeit. Aus der kaum begonnenen politischen Ruhepause wurde es ausgeschreckt durch die lärmenden Verhandlungen des böhmischen Landtags in Prag über die Sprachenfrage. Der Kampf gegen das Deutschthum ist im Wachsen. Die Landtage sind mit ihren Arbeiten fast alle zu Ende. Am lautesten geht es augenblicklich in Frank reich her. Das Nationalfest des 14. Juli brachte auch die schwer erkämpfte Amnestie. Eine ernstere Schwierigkeit scheint für die fran zösische Regierung bei der Durchführung der Ordensdecrete durch die Beschlüsse der Gerichts höfe zu erwachsen, die sich in Angelegenheit der von den Jesuiten angestrengten Prozesse wegen Besttzstörung und Verletzung des Hausrechts durch die Polizeiorgane competent erklärt haben. Be sonders wichtig erscheint in dieser Beziehung der Beschluß des Seinetribunals, weil derselbe sich in der That als eine Kundgebung gegen das Vorgehen der Regierung bei der Schließung des Jesuitencollegiums in der Sevrestraße in Paris und als ein von den Gönnern und Beschützern der Jesuiten errungener Erfolg darstellt. An dererseits giebt aber auch die Regierung zu er kennen, daß sie entschlossen sei, Behinderungen in der Ausführung der Decrete nicht zu dulden. In England haben sich die parlamentari schen Stürme ein wenig gelegt und auch die Befürchtungen in Betreff der griechischen Ange legenheit haben sich verzogen. Der Abbruch der diplomatischen Beziehungen Belgiens zum päpstlichen Stuhle hat die Bi schöfe veranlaßt, sich bei den Festlichkeiten zur Feier der fünfzigjährigen Unabhängigkeit des Landes in keiner Weise zu betheiligen. In Portugal schwirrt es von Kriegsgerüch ten. Aus Petersburg sind auf Ersuchen der portugiesischen Negierung Torpedosminenboote nach Lissabon abgegangen, um als Muster zu dienen. Baron Santos, Gesandter Portugals, unterhandelt wegen der Entsendung russischer Mineurosfiziere zur Unterweisung der Portugiesen, denen gleichfalls ein Krieg mit China droht. Ander montenegrinisch-albanesischen Grenze ist noch Alles beim Alten. Die Albane sen haben bis jetzt nicht angegriffen und die Montenegriner fahren fort, jedem Kampf be harrlich auszuweichen. In Griechenland werden alle Vorkehrun gen getroffen, um im geeigneten Augenblick auf den Posten zu eilen und die ihm von Europa überwiesenen Provinzen auch thatsächlich in Besitz zu nehmen. Die Collectivnote der Mächte ist am 12. d. M. in Konstantinopel und Athen überreicht wor den. Die Ersetzung Osman Pascha's durch Hus sein Husni Pascha im Seraskierat wird allge mein als ein nicht unwichtiges Ereigntß aufge faßt. Osman ist ein Vertreter der Widerstands politik bis zum Aeußersten und sein Einfluß auf den Sultan in dieser Richtung war sehr groß, so daß sein Rücktritt als ein Beweis eines min destens theilweisen Einlenkens der Pforte auf gefaßt wird. OertlicheS und Sächsisches. Frankenberg, 16. Juli 1880. f Mit dem gestrigen Tage haben im ganzen deutschen Reiche die Gerichtsferien ihren Anfang genommen, welche nunmehr bis 15. September andauern. Während dieser Zeit finden, wie nochmals hervorgehoben sein mag, bei den Ju stizbehörden nur die durch das gedachte Gesetz als Feriensachen bezeichneten Angelegenheiten ihre Erledigung. Es sind dies: 1) Strafsachen (also nicht auch Privatklagesachen) ; 2) Arrest sachen und die eine einstweilige Verfügung be treffenden Sachen; 3) Meß- und Marktsachen; 4) Streitigkeiten zwischen Vermiethern und Mie- thern von Wohnungs- und anderen Räumen we ¬ gen Üeberlaffung, Benutzung und Räumung der selben, sowie wegen Zurückhaltung der vom Miether in die Miethsräume eingebrachten Sa chen; 5) Wechselsachen; 6) Bausachen, wenn über Fortsetzung eines angefangenen Baues ge stritten wird. Ferner sind die Gerichtsferien auf das Mahnverfahren, das Zwangsvollstreckungs verfahren und das Concursverfahren ohne Ein fluß , auch kann das Gericht auf Antrag noch andere Sachen, soweit sie besondere Beschleuni gung bedürfen, als Feriensachen bezeichnen. Zur Ersparung von Kosten wird es sich empfehlen, Klagen, welche nicht Feriensachen betreffen, wäh rend der Gerichtsferien bei Gericht Überhaupt nicht anzubringen oder einzureichen, va die Ter mine vor der zweiten Hälfte des Monats Sep tember nicht stattfinden können, schon durch das Ansetzen der Termine auf die eingereichten Kla gen aber zwei Zehntheile der einfachen Gebühr als Gerichlskosten erwachsen, welche nebst den Zustellungskosten erspart werden, falls sich die Anstellung der Klage bis Mitte September er ledigt. — Nach Meldungen aus Dresden bekommt Ihrer Maj. der Königin die Brunnenkur in Ta- rasp ganz ausgezeichnet; ihre Rückreise von dort würde am 4. August erfolgen und für den Sep tember soll ein gemeinschaftlicher Besuch des Kö nigspaares bei der Herzogin von Genua, der Schwester des Königs, in Stiesa am Lago Mag giore geplant sein. — Nachdem schon bestimmt ist, daß das eine der beiden neuen Infanterieregiment«!, um welche das sächsische Armeecorps vom 1. April nächsten Jahres an vermehrt wird, Zwickau zur Garni son erhält, ist nun entschieden, daß das andere nach Leipzig in Garnison gelegt wird. Es han delt sich nun für Leipzig um die einstwei lige räumliche Unterbringung des Regiments, welche in unumgänglicher Weise mit beträchtli chen Kosten für die Stadtgemeinde verknüpft ist. Für später wird seitens des Mlitärfiscus ohne Zweifel eine Caserne gebaut werden und die Stadt vielleicht den Bauplatz dazu hergeben; bis dahin aber liegen nur zwei Möglichkeiten der Unterbringung vor: entweder werden die Solda ten in von der Stadt zu beschaffende Massen quartiere gelegt oder es werden Baracken er baut. — Das 6. mitteldeutsche Bundesschieben hat den befriedigendsten Verlauf genommen. Mn Glanzpunkt war die Dampfschifffahrt nach Weh len und zurück, die bei dem herrlichsten Wetter stattfand und den Gästen die Elbufer in bril lanter Illumination zeigte. Reichbefriedigt von der Aufnahme haben die Schützen das freundliche Pirna wieder verlaffen. „Besucher der Leipziger Pollenindustrie- Ausstellung werden auf die gestern im Gebäude des ehemaligen Reichsoberhandelsgerichts am Obst-
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