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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 20.07.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188007209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18800720
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18800720
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-07
- Tag1880-07-20
- Monat1880-07
- Jahr1880
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' ' ' ' '7 . - Hk l«8. Dienstag, da L» IM. »««0. Amtsblatt der Königl. Amtshauptmannschast Flöha, -es Lömgl. Amtsgerichts und -es Sta-traths M Frankenberg. Erscheint tätlich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, Abends für den folgenden Tag, — Jnseraten-Anuahme für die jeweilige Abend-Nummer bis Vormittags IO Uhr, Zu beziehen durch alle Postanstalten, Preis Vierteljahr!. 1 50 H. Einzelne Nummern 5 H. gegenstand verfügt werden wird. Frankenberg, den 19. Juli 1880. Der Stadtrat h. Polizeiabtheilung. Sitzung -es Stadtverordnetencollegiums Dienstag, den 20. Juli 1880, fällt auS. Der S tadtverordneten-Vorsteher Nr. mvü. Meding. OertlichrS und Sächsisches. Frankenberg, 19. Juli 1880. f Der an Gewittern so reiche Sommer brachte uns am vorigen Sonnabend eine Stunde, in der man mit Angst den kommenden Dingen ent gegensah und sich Gedanken an die Schicksale der Oberlausitz und anderer unglücklicher Land schaften Sachsens hingab. Nach der wohl hei ßesten Temperatur, die je Heuer geherrscht — 28° L. zeigte das Thermometer im Schatten —, tobten sich von der 5. bis zur 7. Stunde meh rere heftige Gewitter aus und der starke wolkenbruch artige Regen, der zum Glück nur einige Zeit währte, brachte auch schon Schloßen mit sich. Einer der heftig zuckenden Blitze schlug im nahen Merzdorf in das Wohnhaus der Nichter'schen Wirthschaft ein und im Moment stand das ganze Strohdach in Flammen und ergriff die Gluth so rasch das übrige Gebäude, daß nur Weniges gerettet wer den konnte. Der Besitzer Richter hat viel Voi- räthe verloren; der Viehstand, von welchem eine Kuh durch den Blitz betäubt worden war, konnte in Sicherheit gebracht werden. Die mit vielen Brennstoff bietenden Vorräthen gefüllte Scheune blieb erhalten. — Schlimm ist die zur Miethe in dem Hause gewesene Wittwe Schmidt, eine 70jährige Backwaarenhändlerin, dran: sie war zur Zeit des Unglücks im Dorfe auf dem Han del und ist ihr Alles verbrannt bis auf wenige Kleider, welche noch dem gierigen Element ent rissen werden konnten. Wohlthätige Menschen haben durch Unterstützung dieser schwer geschä digten Frau Gelegenheit, ein gutes Werk zu stif ten ! — Von gleich heftigem und sogar stärkerm Auftreten der Gewitter zu gleicher Zeit erzählen Berichte aus Großenhain und Schwarzenberg. In der Großenhainer Gegend ging ein furchtbares Hagelwetter nieder, wobei zuerst die Getreide- puppen auf den Feldern durch den Sturm um geweht und dann die Aehren durch den Hagel ausgedroschen wurden, während das Kräudigt der Kartoffeln zerschlagen wurde; die Schloßen lagen handhoch. In Schwarzenberg war das Gewitter von einem heftigen Wirbelsturm beglei tet, der balkenstarke Stämme abdrehte und ent wurzelte, Ziegel, Schiefer und Eisentheile umher trieb, auf dem Bahnhofe 2 Lowrys in Bewegung setzte und Breter wie Federn umherschleuderte. -j- Die regelmäßige Früh - Fahrpostverbindung zwischen Frankenberg und Flöha, zu der seitens der städtischen Coliegien eine Beihilfe gewährt wird, tritt als Privatunternehmung des Hrn. Post halter Lange mit nächstem l. August für dauernd wieder ins Leben. Die Abfahrt hier wird vor aussichtlich gegen 45 Uhr früh erfolgen, damit Anschluß an den Morgenzug nach Dresden (ab Flöha 5" Uhr) erreicht wird. Unmittelbar nach Durchgang des Eilzuges durch Flöha (6^ Uhr) fährt die Post retour nach Frankenberg. Diese Fahrverbindung nimmt einfache Briefschaf ten von hier mit fort und bringt diejenigen Post fachen (Briefe und Zeitungen), welche bisher von Niederwiesa mittelst Boten hierher gebracht wur den, anher. Die Abfahrt wird am hiesigen Post amt erfolgen und ist der damit verbundene Per sonenverkehr lediglich Privatsache des Unterneh mers, es befaßt sich daher das Postamt nicht mit Einschreiben von Personen. — Es ist in die ser neugeschaffenen Verbindung für Frankenberg wenigstens ein theilweiser Ersatz des ausgefallenen Morgenzuges auf unserer Bahnlinie zu begrüßen. -s Um dem auswärtigen Publikum die Besich tigung der Leipziger Wollenindustrie-Ausstellnng zu erleichtern, beabsichtigt die Generaldirection der Staatsbahnen, zunächst am 1. August einen Extrazug von Chemnitz nach Leipzig mit An schluß in Chemnitz von und nach der Franken- berg-Hainichener und Annaberger Linie verkeh ren zu lassen. Von der Betheiligung, welche dieser Extrazug findet, wird es abhängen, ob weitere Extrazüge veranstaltet werden. — In Meißen wurde am 13. und 14. Juli der 21. Verbandstag der sächsischen Creditgenoffen schaften abgehalten. Die Vorsitzenden waren Stadtrath Rechtsanwalt Franke-Meißen und Dir. Schulze-Frankenberg. Verhandelt wurden 1) zwei Anträge des mitanwesenden Regierungs raths vr. Böhmert, Dir. des Statistischen Bu raus in Dresden: ») Der 21. VerbandStag der sächsischen Creditgenossen- schäften erkennt in der solidarischen Hast der Mitglieder dasjenige Princip, welches zu den Erfolgen der deutschen Creditgenoffenschaften bisher vorzugsweise beigetragen und allen Gläubigern eine Hauptsicherheit geboten hat; er giebt jedoch der Anwaltschaft anheim, ob und in welcher Weise es sich empfiehlt, bei der Revision de« deutschen Genossen- schaftSgesetzcS neben den Genossenschaften mit unbeschränk ter Solidarhaft auch eine zweitcArt von Genossenschaften mit beschränkter Solidarhaft unterbesonderenNormativbedinaun- gen für zulässig zu erklären, damit insbesondere auch denjeni gen Genossenschaften, welche sich nicht mehr der unbe schränkten Solidarhaft unterwerfen, sich aber auch nicht in Actiengesellschasten umwandeln wollen, die Beibehaltung des Charakters der Personalgenossenschaft ermöglicht werde. b) Der VerbandStag giebt anheim, bei der Revision de« deutschen GenossenschastSgesetzes dahin zu wirken, daß alle Creditgenossenschaften verpflichtet werden, alljährlich an da« statistiiche Lande« - Bureau einen Geschäft«. Bericht und eine Ausstellung ihre« Status, für dessen Richtigkeit der Vorstand der Genossenschaft verantwortlich ist, einzureichen. Beide Anträge wurden nach Mündiger Debatte angenommen. 2) Austausch gewonnener Resul tate und Erfahrungen der einzelnen Verbands vereine. 3) In Berücksichtigung der durch die neuen Prozeßkostengesetze veranlaßten hohen Ko- -tnlcrate werde» mit s Pf. für die gespaltene Corpuszetle oder deren Raum berechnet. Geringster Jnjeratenbctrag so Pf. Com- plicirte oder tabellarische Inserate nach Uebereinlommen. stenbeträge Megen entsprechender Abänderung deS zweiten SatzeS in 8 418 des bürgerlichen Gesetz buchs für das Königreich Sachsen bei der hohen Staatsregierüng vorstellig zu werden. Wurde ebenfalls angenommen. — Der 11. deutsche Feuerwehrtag hat am Sonnabend früh mit der in Gegenwart des Mi nisters des Innern, mehrerer RegieruMsräthe seines Ressorts und andrer Mitglieder königli cher und der städtischen Behörden Dresdens er folgten Eröffnung der in der vormaligen Cava- leriecaserne zu Neustadt arrangirten und von 90 Firmen (46 außerfächsischen beschickten) Ausstel lung von Feuerwehrgeräthen aller Art seinen Anfang genommen. Reg.-Rath Prof. Hartig beleuchtete dabei in einer Ansprache das Feuer löschwesen vom Standpunkte der Wissenschaft und Stadtrath Teucher, der Vorsitzende des Cen tral-Festausschusses, dankte in seiner mit einem Hoch auf Kaiser Wilhelm und König Albert schließenden Rede, mit der er die Ausstellung er öffnete, allen Behörden für die dem Unterneh men gewährte Unterstützung. Im Laufe des Tages brachten alle einlaufenden Bahnzüge zahl reiche Feuerwehrgäste aus allen Theilen des Reiches wie aus Oesterreich und der Andrang war dadurch wie durch den gleichzeitigen Beginn der Ferien aller Schulanstalten auf den sächsi schen Hauptstationen so groß, daß mannigfache Zugverspätungen erfolgten. Von Nachmittags 5 Uhr an fand auf der prächtig geschmückten Ter rasse die Begrüßungsfeier statt, bei welcher An sprachen, musikalische und gesangliche Vorträge abwechslungsreiche Unterhaltung boten. In teressant war es, die verschiedenartigen Unifor men und Dialecte dsr Gäste zu beobachten. Durch reiche Uniformirung traten besonders die süd deutschen, österreichischen und ungarischen Gäste hervor, während man in den kräftigen, gedrun genen Gestalten in einfachen praktischen Älousen oder Waffenröcken leicht die norddeutschen erkannte. Nach 9 Uhr erfolgte die Begrüßung der Dele- girten durch Stadtrath Teucher. Das Belvedere erglänzte in einem wahren Lichtmeere, auf der fortwährend durch bengalisches Feuer der ver schiedensten Farben magisch beleuchteten Elbe suhren Kähne aller Größe in reizendem Lampion schmucke hin und her. Gegen 10 Uhr kam von der Albertbrücke das in reichem Lichte erstrah lende Festschiff, welches die Sänger des Elbgau- sängerbundes und ein Musikchor trug, deren Vorführungen wundervoll wirkten und stürmisch applaudirt wurden. Mit einem auf der der Terrasse gegenüber liegenden Wiese abgebrann ten Brillantfeuerwerke schloß dieser Theil des Festes. Der Fest-Sonntag wurde früh 5 Uhr Donnerstag, den 22. Juli 1880, findet von Nachmittags 5^ Uhr an öffentliche BezirksauSschuß- sttzung im hiesigen Verhandlungssaale statt; Tagesordnung ist im Canz- leigebäude angeschlagen. Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 16. Juli 1880. von Weiffenbach. Dch. In hiesiger Stadt ist ein Hundertmarkschein gefunden worden. Zur Ermittelung des Eigenthümers wird Solches mit dem Bemerken bekannt gegeben, daß nach Ablauf der gesetzlichen Frist über den Fund-
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