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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 06.09.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188109066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18810906
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18810906
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-09
- Tag1881-09-06
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m. Erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, abend» sür den fol- . gcndcn Tag. Preis, vierteljährlich l M. so Pfg., monatlich so Pfg., Einzel-Nrn. sPfg. Bestellungen nehmen alle Post anstalten, Postboten und die Ausgabe stellen der Tage blattes an. M. Dienstag, den K. September. Kleinster Inseraten» Tarif. ' Inserate werben mit s Pfg. für di« gespaltene Korpus» geile berechne/. beilarische Inserate nach besonderem Inseraten. Annahme »K/ V sür die j-weiltg, ^ezirksM^v ^7^^ Ämtsdlatt der Lönigi. Amtshauptmamschast Flöha, de- MG. Ämtsgerichts und des Mdtrats ,n Frankenberg. >arr aus Dürrenbach, wel- aufmerksam zu machen. Augustusburg, am 1. September 1881. Der König!. Amtsanwalt. 0r Kluge. Vorladung. Der Schieferdecker Christian Heinrich Ernst Ktti .. , cher in letzterer Zeit bei semem Bruder, dem Schieferdeckermeister Knarr in Franken berg, sich aufgehalten hat, ist über eine gegen ihn erstattete Anzeige zu vernehmen. Da Knarr's jetziger Aufenthalt unbekannt ist, wird derselbe hierdurch vorgeladeo, ungesäumt bei dem Unterzeichneten sich zu melden. Alle zuständigen Behörden werden ersucht, den rc. Knarr auf diese Vorladung Verordnung LLN ZAG-- in mÄ Gcmelndeobngkeiten — als welche in dieser Beziehung für revrdlrte Städteordnung gilt, die Stadträthe, für die Städte, Stadteordnung für mittlere und kleine Städte gilt, die Bürgermeister und für das platte Land die Amtshauptmannschaften zu betrachten sind — hierdurch angewie- im Wahlgesetze sür den Reichstag vom 31. Mai 1869 (Bundesgesetzblatt vom Jahre 1869 Seite 145 fg.) und in dem zur Ausführung die- es Gesetzes erlassenen Reglement vom 28. Mai 1870 (Bundesgesetzblatt vom Jahre 1870 Seite 275 fg.) enthaltenen Bestimmungen NNgesSumt — und zwar zugleich für die m ihren Bezirken gelegenen exemten Grundstücke — die in 88 6 und 7 des nehmen^" ^^ ements vorgeschriebene Abgrenzung der Wahlbezirke vorzu- tziernächst haben die Stadträthe, Bürgermeister und Gemeindevorstände in Ge mäßheit von 8 8 des Wahlgesetzes und 8 1 des Reglements die Wählerlisten auf- In Gemeinden, welche in mehrere Wahlbezirke einzutheilen sind, hat die Aufstel lung dieser Listen für reden Bezirk gesondert zu erfolgen und es sind daher die Ge- memdevorstande von den Amtshauptmannschaften wegen der geschehenen Bezirkseinthei- lung rechtzeitig mit Anweisung zu versehen. Die Auslegung der Wählerlisten hat am 28. September dieses Jahres zu beginnen, und es ist deshalb von den Stadträthen, Bürgermeistern und Gemeinde- Vorständen seiner Zeit die in 8 2 des gedachten Reglements vorgeschriebene Bekannt machung zu erlassen. Da auch zum Zwecke der bevorstehenden Wahl für die über die Abgabe der Stimmen aufzunchmenden Protokolle, sowie für die Gegenlisten gedruckte Formulare verthcilt werden sollen, so ist der alsbaldigen Anzeige der Gemeindeobrig- keiten über die Anzahl der in ihren Bezirken gebildeten Wahlbezirke und der hiernach Vom Landtage. Die feierliche Eröffnung des Landtages fand gestern, Sonntag, Mittag 1 Uhr im Thronsaale des Residenzschlosses durch Se. Maj. den König statt. Der selben war früh 9 Uhr ein Gottesdienst in der evange lischen Hofkirche vorangegangen, welchem die Staatsmi nister und die Mitglieder der Kammern beiwohnten. Kurz vor 1 Uhr fanden sich im Thronsaale die Herren vom Zivil und vom Militär ein, von ersteren die meisten in Galauniform, während die letzteren im Paradeanzug — gestickte Uniform, großes Ordensband, Schärpe, Helm mit Busch — erschienen waren. Links und unterhalb der Stufen des Thrones stellten sich die Vertreter der auswärtigen Mächte auf, sämtlich in reich mit Gold ge stickten Uniformen. Hieran reihten sich die höheren Hof beamten, während inmitten des Thronsaalcs Staats beamte, die Herren der verschiedenen Klassen der Hof rangordnung, sowie die verschiedenen Mitglieder beider Kammern standen, an deren Spitze die Mitglieder der Direktorien derselben. Im Korridor der zweiten Etage, woselbst der Thronsaal gelegen ist, war eine Parade des Gardereiterregiments und am Anfänge der Treppe eine Ehrenkompanie des Leibgrenadier-Regiments aufgestellt. Schlag 1 Uhr ertönte Parademarsch, und alsbald erschien Se. Maj. der König und Se. kgl. Hoh. Prinz Georg, sowie Se. kgl. Hoh. Prinz Friedrich August, der zum ersten Aale an dem Staatsakte der Eröffnung des Land tages Teil nahm, unter Vorantritt der Staatsmimster, sowie der Herren der ersten und zweiten Klasse der Hof rangordnung, der Kammerherren und FlügeladManten. Während der König dem Throne zuschritt, brachte der Präsident der 1. Kammer, Hr. v. Zehmen, em dreifaches Hoch auf denselben aus, in welches die Teilnehmer an der Feier auf das lebhafteste einstimmte. Der König nahm auf dem Throne Platz, während Prinz Georg sich rechts und Prinz Friedrich August sich links von dem Throne aufstellten. Hierauf bedeckte der König das Haupt mit dem Helme und verlas folgende Thronrede: Meine Herren Stände! Sie sind heute zusammengekommcn, um nach verfajsungsma- ßjaer Ordnung die dem neunzehnten ordentlichen Landtage ovue- genden Geschälte zu erledigen, und Ich heiße Sie in Meiner Ri- sidenzstadt willkommen. , , . m-. Ich' habe Sie schon heute zusammen berufen, da Ich es Mir Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des verstorbenen Factors Hein rich Max Seidler in Auerswalde ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichmß der bei der Bertheilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwerthbaren Vermögensstücke der Schlußtermin auf den SS. September 1881 Bormittags 11 Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst bestimmt. Frankenberg, am 3. September !881. Körnig, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. nicht versagen wollte, die fünfzigste Wiederkehr des Tage«, an wel chem die Verfassung unseres Landes verkündigt worden ist, in Ih rer Mitte zu begehen. Ein Tag so wichtiger Erinnerung darf nicht mit Schweigen übergang-n werden. Gern gedenken wir alle der Art, in welcher vor einem halben Jahrhunderte unsere Bersassung gegründet worden ist. Sie ist nicht mit einem gewaltsamen Abbruch der Vergangenheit entstanden, sondern aus einer durchaus maßvollen Entwickelung hervorgegan gen. Hatte ber Kurstaat Sachsen schon seit Jahrhunderten eine Vertretung in der Form des älteren deutschen Ständewesen« beses sen, und in treuem Zusammenwirken mit dieser ein geachtetes Kul turleben errungen, so galt eS vor fünfzig Jahren, unserem Staate eine neue Organisation zu geben, damit er befähigt würde, die grö ßeren Aufgaben de« öffenllichen Leben« diese« Jahrhundert» zu er- füllen. Wir wissen, mit welcher Umsicht und Opserbcreitschaft man damals gehandelt, und in welchem Frieden sich der Uebergang au« dem älteren in den neuen VersassungSstaat vollzogen Hat, und dankbar erinnern wir uns heute der Männer, deren patriotischem Wirken wir dieses entscheidende Ergebnis zuschreiben. Steht mau aber an dein halbhuuderljährigen Abschluß der Wirksamkeit einer solchen Organisation, so fühlt man sich wohl aufgesordert, die Frage zu beantworten, was sie in einem Zeiträume geleistet hat, in welchem e» galt, Ansprüche des Volkslebens zu be friedigen, wie sie so umfassend in keiner früheren Zeitperiode aus getreten sind. Denn wenn sich unser früheres SlaatSlebeu Jahr hunderte hindurch auf wesentlich unverändcrlen Bahnen bewegte, so gab eS in dieser Periode kein Gebiet des öffentlichen Rechts, da« nicht eine planmäßige Erneuerung nach den politischen Bedürfnis sen der Zeit gefordert hätte. In der That bedarf es nur eines Blickes auf das, was in diesen fünfzig Jahren in Gesetzgebung und Verwaltung geschehen ist, um sich von der Fruchtbarkeit unsere» neuen VersassungSleben« zu überzeugen. Justiz und Verwaltung, Finanzverfassung und Steuern, das Heerwesen, Kirche und Schule, da» Recht der Ge meinden und des gewerblichen Lebens haben völlig neue Ordnungen erhalten, und ost ist es nicht bei einer einmaligen Umgestaltung geblieben. So ist unter Mitwirkung der Stände der jetzigen Ver fassung unser Slaat ein völlig neuer geworden. Wenn Ich hieraus Hinweise, so thue Ich die» nicht in dem Gedanken, daß diese Ergebnisse unsere« neuen Verfassungslebens überall als abgeschlossen zu gelten hätten. Denn definitive Ab schlüsse lasten sich im Staate, zumal bei dem Charakter unseres modernen Staatswesens, nur selten erreichen, da die Wechselwirkung der Kräfte eines gesunden Volkslebens von selbst zu weiteren Ent wickelungen hinsührt. Aber trotz der rascheren Veränderung der politischen Bedürsniffe kann auch da« moderne Staatsleben nicht bestehen ohne jene konstanten Kräfte, welche die Mannigfaltigkeit im Wechsel regeln und beherrschen; sie wurzeln in der unverbrüch lichen Treue und Liebe zum Vaterlande und in der selbstlosen Hin- gebung bei der Pflege seiner Interessen. Und wenn die Stände unserer Verfassung in diesem halben Jahrhundert es verstanden haben, gleichzeitig als Vertreter der mannigsaltigen Interessen de» Volks, wie als treue und zuverlässige Stützen bei der Erhaltung de« Vaterlandes zu dienen, wenn serner die aus dem Inhalte un serer Verfassung ruhende h-lbhundertjährige Arbeit zur Förderung der Gerechtigkeit, zur Hebung der Sittlichkeit de« Volkes und zur Entwickelung seiner geistigen und wirtschaftlichen Kräfte geführt hat, so darf man sagen, daß die vor fünfzig Jahren gegründete Verfassung die Erwartungen ihrer Einführung erfüllt und al« ein Segen unseres Volkes sich erwiesen hat. E» ist Mir ein lande«- väterliche» Bedürsni», diese Anerkennung mit dankbarem Herzen heute öffentlich auszusprechen. Sowie aber in früheren Jahrhunderten unser Staat sich mit dem Gesamtleben des deutschen Volks verbunden gezeigt hat, Ma die von hier auSgegangenen Einwirkungen auf alle Gebiete deS deutschen Kulturlebens sattsam bezeugen, jo will auch unser heutiger Staat seine Kraft und Gesundheit vor allem in dem Gedanken er halten, daß er damit sich als ein wirksame» und dem ganzen för derliche« Glied des deutschen Reichs erweise. So wolle» wir uns denn heute dankbar daran erinnern, wa» unter Golle» gnädiger Führung unser Vaterland in diesen fünfzig Jahren mit seiner Verfassung erreicht hat, und zugleich getrost in die Zukunst mit der Hoffnung ausblicken, daß unser Volk, wenn abermals ein halbe» Jahrhundert verflossen ist, mit denselben Em pfindungen d.'S Dankes und VertrancnS seiner Bersassung gedenken werde. Es gereicht Mir zu großer Befriedigung, den ge genwärtigen Landtag, welchem Meine Regierung nur wenige Gesetzentwürfe vorzulegen Veranlassung hat, mit der Erklärung eröffnen zu können, daß mit der allmählich fortschreitenden Hebung der wirtschaft lichen Verhältnisse des Landes auch die Finanzlage de« Staates eine erfreuliche Wendung zum Besseren genommen hat. Die im Steigen begriffenen Erträge der Betriebsverwaltungen des Staate«, insbesondere der Eisenbahnen, bei welchen die günstigen Wirkungen der Konsolidierung de» Sächsischen Staat'Seisenbahn- netzes und der angestrebten Betriebsvereinfachungen immer mehr zur Geltung gelangen, gestatten e«, sür die nächste Finanzperiode aus den größeren Teil der außerordentlichen Steuerzuschläge zu verzichten. Mögen auch die Verhandlungen diese« Landtags vom besten Erfolge begleitet sein und zum Segen des Landes gereichen. Im Anschluß an diese Thronrede, deren Stelle über die in Aussicht gestellte Verzichtleistung auf den größe ren Teil der außerordentlichen Steuerzuschläge eine freu dige Bewegung unter den Teilnehmern an der Feierlich keit erkennen ließ, trug Geh. Justizrat Held verschiedene ps Mitteilungen über die Ausführung der auf dem letzten ordentlichen Landtage vom Jahre 1879 und 1880 von den Ständen gefaßten Beschlüsse vor, wonach Staats minister v. Fabrice im Namen des Königs den Landtag für eröffnet erklärte. Se. Majestät und ihre Königlichen Höhnten, sowie das Gefolge verließen in derselben Rei henfolge, wie sie gekommen, den Saal, während Präsi dent Haberkorn ein dreimaliges Hoch auf den König erforderlichen Protokoll- und Gegenlistenformulare entgcgenzusehen. Dresden, am 2. September 1881. Ministerium desJnnern. v. Noftitz-Wollwitz. Paulig. ^ünnörAtaa, den 8. 1881, findet von Mittags 12 Uhr an öffentliche Bezirksausschutzfitzmig iM hiesigen Berhandlungssaale statt ; Tagesordnung ist im Canzleigebäude angeschlagen. Königliche Amtshauptmannschaft September 1881. von Werffettbach.Dch.
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