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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 25.07.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188307257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18830725
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18830725
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1883
- Monat1883-07
- Tag1883-07-25
- Monat1883-07
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Mittwoch, den 23. Juli " Inserat« werde». Frankenberger Tageh/a»Z v UVW nach drsi>nder«l>t>' Erscheint ldgllch, mit Ausnahme der Lonn- und Festtage, abends sltr den sol- > genden Tag. Preis vierteljährlich ' 1 M. so Pfg., monatlich so Pfg., Einzel-Nrn. »Pfg. Bestellungen nehmen alle Post onstalten, Postboten und die Ausgabe ¬ stellen des Tage blattes an. betrag ro Pf,. ' Komplizierte und la- M bellarisch« Ins»»««. .« nach best>nbrr«öt Tarif. Inseraten. «ImohWl'^A für die j««Mchk W Abend-Nummer d» '«H vormittag« tv1M- . BÄ» — Verlagsexpeditton auch deren Zeitungsboten, auswärts sämtliche BüreauS und Filialstellen der Annoncenexpeditionen: Jnvalidendank - Rudolf Mosse . G. L. Daube L Ko. re. außerdem in Auerswalde Hr. Gastwirt Anton Richter (im Erbgericht), in Niederwiesa Hr. Matertalwarenhändler Tittmann. ki .s: Die Grenzen des Eigentumsrechts. 7^I„L V'V S'^FLL' tumsbegr.ffs weiter verbreitet hat und daß im Eigentum mcht nur die individuelle Seite, sondern auch die sozial zu beachten ist; aber die bisher in den verschiedensten und^ verschiedensten Völkern wiederholten Angriffe auf das Eigentum haben der Volkswohlfahrt im allgemeinen und insbesondere dem Emporkommen der unteren Klassen empfindlich geschadet Die Institution des Eigentums beruht, volkswirtFaftlich u?d juW der Notwendigkeil der Güteransammlung zur Fri- stung des Daseins, auf dem sozialen Nutzen und auf der Einfachen, natürlichen, allgemeinver ständlichen Rechtes für jede Person, das Produkt ihrer Arbeit zu behalten oder aufzusparen und ausschließlich zu verfugen über dasjenige, was sie sich entweder selbst erarbeitet und erspart hat, oder was andere für sie er arbeitet und erspart und ihr freiwillig überlassen haben. . ist ebenso wie das Eigentumsrecht «ine sittlich wirkende Einrichtung und spornt die Men schen an, nicht bloß für sich selbst, sondern auch für andere fleißig und enthaltsam zu sein. Ohne Eigen tums- und Erbrecht würde sich der Menschheit ein all gemeines Verzehrungsfieber bemächtigen. Die Erspar nisse oder Gütervorräte würden abnehmen und allgemei ner Mangel und Elend an Stelle der jetzt beklagten Unterschiede zwischen Reichen und Armen treten. Wie alle Privatrechte, so wird auch das Eigentums recht durch das öffentliche Recht und Wohl überall ge wissen Beschränkungen unterworfen. So ist z. B. die Besteuerung, d. i. die eventuell zu erzwingende Er hebung von ersparten Werten oder Vermögensteilen der Staatsangehörigen, eine im Interesse der Gesamtheit not wendige Beschränkung der Eigentumsrechte. Diese Schranke beruht aber in allen freien Staaten auf der Bewilligung der Volksvertreter und es knüpfen sich an das Steuerbewilligungsrecht fast überall die Anfänge des konstitutionellen Lebens. Die allgemeine Dienstpflicht hindert den Einzelnen ebenfalls am Erwerb oder an der Benutzung von Eigen tum. Ferner bestehen fast überall über Vererbungen und Vergabungen auf den Todesfall fixierte Bestimmun, gen des Pflichtteils, wie Familienpflicht und Ver wandtengesinnung sie verlangen müssen. Endlich pflegen mit dem Fortschreiten der Zivilisation und mit der Zu nahme der Berührungspunkte der Menschen unter ein ander auch sogenannte Expropriationsrechte von feiten des Staates und den Gemeinden beansprucht zu werden. Alle diese gesetzlich sanktionierten Beschränkungen und in ganz bestimmten Grenzen sich bewegenden Ausnahmen der Verfügungsfreiheit über redlich erworbenes Gut be stätigen nur die Regel und die Heiligkeit des Eigentums. Der Schutz des Eigentums gilt daher in allen Kultur staaten als eine Hauptaufgabe der Gesetzgebung und Ver waltung. Staaten ohne Sicherheit des Eigentums, wie die Türkei, bleiben zurück in der Kultur. Außer den staatlichen Gesetzen hat jeder Eigentümer noch innere Gesetze und sittliche Schranken des Prwat- eigentums anzuerkennen, welche ihn verpflichten, selbst ersparte oder ererbte Vorräte nur als unverdiente Gnade von oben oder als anvertrautes Gut A betrachten, wo- «it er das Wohl seiner Mitmenschen f^dern soll! örtliches md Sächsisches. , . Frankenberg, 24. Juli 1883. f Am heutigen Morgen ist hier die Nachricht einge gangen, daß am Montag früh Herr Pastor Robert Schmeil zu Nauenhain bei Geithain sanft entschlafen ist. In den Jahren 1860—1869 war der Verstorbene hierselbst als Schuldirektor angestellt und hat sich der selbe durch sein Wirken ein dankbares Andenken bei vie- len Schülern bewahrt. In Nauenhain hatte leider der Verstorbene lange und schmerzhafte Augenkrankheiten zu bestehen, die ihn nahe an das Erblinden gebracht haben. Eine zahlreiche Familie beklagt den Heimgang ihres Oberhauptes. Mit regem Fleiß hat Herr Pastor Schmeil trotz seiner Augenleiden im letzten Jahre gearbeitet, um in seinen „Lutherliedern" einen litterarischen Beitrag zum Jubiläum des großen Reformators zu schaffen, der denn auch in der Presse die günstigste Beurteilung gefunden hat. Leider hat der Dichter der Lieder das Fest selbst nicht erlebt. — Er ruhe in Frieden! f Gestern abend 9 Uhr beriefen Hornsignale die Mannschaften der Pflicht- und Turnerfeuerwehr und die Pioniere zu einer Nachtübung zusammen, deren Abhal tung bezüglich der Zeit öffentlich nur soweit bekannt ge geben war, als man hierfür einen Abend von Montag bis Mittwoch bezeichnet hatte. Die Schutzwache war schon vorher versammelt worden und zum Zwecke der Absperrung des fingierten Brandplatzes auf der Feld straße dahin abgerückt. Als Brandobjekt galt das Ru- delsche Haus. Das Wasser für die beiden Spritzen der Turnerfeuerwehr, deren eine durch das angrenzende Haus nach der Gartenseite gebracht worden war, lieferte der von der Pflichtfeuerwehr bediente große Zubringer aus dem in der Nähe befindlichen Reservoir in vollständig für beide Spritzen erforderlicher Menge. — In Chemnitz wird fortgesetzt an der Verschö nerung der Stadt gearbeitet. Am Hauptmarkte fällt allmählich der unschöne Anbau am alten Rathause, der bisher auch das Portal der dahinter liegenden Jakobi kirche verdeckte, und wird nun letzteres frei und direkt vom Markte aus zugänglich. Für den Neustädter Markt plant man eine gleiche Zierde, wie den Neumarkt aus zeichnet, die Errichtung eines monumentalen Brunnens,, für welchen ca. 30000 M. in Aussicht genommen sind. — Der Verein für Ferienkolonien in Chemnitz hat in diesem Jahre 80 Kinder nach auswärts senden und 50 in Stadtkolonien unterbringen können, trotzdem aber noch 105 schwächliche Kinder unberücksichtigt lassen müssen, da dem Vereine im ganzen 235 Kinder gemeldet waren. Immerhin bedeutet die Zahl der diesmal Be rücksichtigten gegen das vorige Jahr eine wesentliche Vermehrung. — Das Chemnitzer Landgericht verhandelte am Don nerstag über 25 aus verschiedenen Orten des Bezirks ge- bürtige junge Leute, welche unter der Anklage als Wehr pflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubnis das Bundesgebiet verlassen oder nach erreich tem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundes gebiets aufgehalten zu haben, standen und zur Hauptver handlung nicht erschienen waren. Sie wurden je zu 150 M. Geldstrafe, an deren Stelle im Falle der Uneinbring lichkeit 1 Monat Gefängnis zu treten hat, verurteilt. Burgstädt, 23. Juli. Gestern wurde die von dem hiesigen Gewerbeverein unternommene Ausstellung gewerblicher Erzeugnisse von Burgstädt und dem Amtsge richtsbezirk in feierlicher Weise durch den Vorsitzenden des Gewerbevereins, Klempnermeister Müller, eröffnet. Erschienen waren zu dieser Eröffnung der Vertreter der Kreishauptmannschaft Leipzig, Geh. Reg.-Rat Gumprecht aus Leipzig, Amtshauptmann Schäffer aus Rochlitz, die königlichen und städtischen Behörden, die Gemeindevor stände des Amtsgerichtsbezirks. Aus Chemnitz waren erschienen der kgl. Fabrikinspektor, das Präsidium der sich weit mehr gegen die Konservativen, als gegen die Sozialdemokraten richte, dennoch angesichts der drohenden gemeinsamen Gefahr, „da, wo von liberaler Seite in loyaler und aufrichtiger Weise der Wunsch nach Ver ständigung und Verhandlung über die Mittel zum ge meinsamen Kampfe gegen die Sozialdemokratie ausge sprochen wird, diesem Wunsche zu entsprechen und in entgegenkommender Weise zur Erfüllung Desselben die Hand zu bieten, soweit dies ohne wesentliche Schädigung der konservativen Interessen geschehen kann". Hoffent lich hat dieses von der konservativen Partei gezeigte Ent gegenkommen doch die Wirkung, daß wenigstens in den Wahlkreisen, die entweder schon jetzt durch Sozialdemo kraten vertreten oder doch durch dieselben in besonderer Weise gefährdet sind, nicht durch doppelte und dreifache Kandidaturen seitens der Ordnungsparteien ein Sieg der letzteren von vornherein in Frage gestellt wird. — Zu der Notiz über die in der Großeschen Glocken gießerei zu Dresden ferliggestellten Glocken für das Glockenspiel der St. Petrikirche in Hamburg wird noch mitgeteilt, daß von den für diese Kirche bestimmten 40 Glocken bereits im Jahre 1878 die 4 größten Glocken - gegossen und abgeliefcrt wurden, es sind demnach jetzt nur 36 Glocken fertiggestellt worden. — In Dresden wurden vor einigen Tagen 2 Leute aus einem preußischen Grenzorte betroffen, welche einige alte Silbermünzen bei einem Silberarbeiter zu verkau fen beabsichtigten. Rian fand bei ihnen 1744 Zwanzig kreuzer, 1164 Sechstel- und 553 Drittelthalerstücke, 14Ü Landels- und Gewerbekammer und eine Deputation deS s Handwerkervereins. Die Ausstellungshalle, reich und A geschmackvoll dekoriert, macht einen herrltchen Eindruck. - Dw ausgestellten Gegenstände sind ausstellungswürdig und wurden denselben feiten des Regierungsvertreters, H wie der Präsidenten der Handels- und Gewerbekammer, U anerkennende Worte zu teil. Höchst mtereffqnt ,st die Z Ausstellung der Firma Winkler u. Gärtner, welche den z Betrieb der Handschuhfabrikation zur Veranschaulichung ' i bringt, sowie der Firma G. F. Großer in Markersdorf, welche auf den eigens fabrizierten Maschinen ebenfalls ö wie vorgenannte Firma arbeiten läßt. Für Speise und u Trank sorgt Bahnhofsrestaurateur Preger m dem in der Z Ausstellungshalle aufgestellten und von ihm geleiteten H Büffett in ausgezeichneter Weise. Die Halle wie alle sonstigen Räume sind durch zahlreiche Gewächse zu Ä Gärten umgewandelt. In der Halle befindet sich M Springbrunnen, der erquickende Kühle verbreitet. Je- M denfalls wird kein Besucher die Ausstellung unbtfriedlgt H verlassen und zeigt ja auch der wachsende Besuch daS U Steigen des Interesses der Bevölkerung an der Aus«E stellung. Wir machen auch die Bewohner der weiteren Z Umgegend aufmerksam und glauben versichern zu dürfen, M daß alles aufgeboten ist, zu beweisen, daß der Schaffens- Z trieb der Gewerbetreibenden in Burgstädt und Umgegend Z in edle Bahnen geleitet ist und so wirkt. > M — Das Resultat der am 10. Januar vorgenomme- > nen Viehzählung im Königreiche Sachsen ist, wie nun- ,Z mehr definitiv festgestellt wurde, folgendes: Auf 176720 > L Viehbesitzer kommen 76462 landwirtschaftliche Arbeits- H Pferde, 128836 Pferde überhaupt, 18 Maultiere, 26 I Esel, 174691 Kälber und Jungvieh, bis 2 Jahre alt, 29685 sonstige Stiere und Ochsen, 442950 Kühe, 651329 Rinder überhaupt, 149037 Schafe, 355550 H Schweine, 116517 Ziegen und 53756 Bienenstöcke. M — In Erwägung des durch auswärtige Blätter be- W kannt gewordenen von der sozialistischen Parteileitung M gelegentlich der „Kopenhagener Zusammenkunft" gefaßten M Beschlusses, die Sozialdemokratie in Sachsen solle sich W an den demnächst bevorstehenden Landtagswahlen in al- W len Wahlkreisen selbständig und mit eigenen Kandidaten PW beteiligen, hat der konservative Landesverein in einer am M 14. d. in Dresden abgehaltenen Direktorialsitzung ejn- D stimmig beschlossen, trotz des sog. „Döbelner Kompromis- , D ses" der Liberalen und trotzdem, daß die Spitze desselben W Ämtsbla» d« LSnigl. ÄmtshMPtmamschast Flöha, des Lönigl. Ämlsgerichls md de- Lladtrals M Frankenberg. j
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