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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 22.07.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188407228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18840722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18840722
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-07
- Tag1884-07-22
- Monat1884-07
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l«s Dienstag, ken 22. Juli Amtsblatt der Lönigl. AmlshaaptamMschast Flöha, des Lönigl. Ämtrgerichts mid de« Äadtrals M Frankenberg. Inserate werd« mit « M. für dA gespaltene Soq«»» geile ierechnat. ««Inster Inserate» detrag >0 Psß. «ompltgtertenadt«» b-llartsche Inserat« nach besonder«« Laris. Inseraten-«nnaha» ttr di« teweMA «denb-gruom« d* vormMag» io Utz«. «rschetnl tdglich, SFrankcnl>crMrS«geb/,n vestellungm nehmen all« Post- anstalten, Postboten »ss O» t und bi« Ausgabe- MU FU FU MezirLsaE^ äh von NvI» nn. Str.' ist sofort zu verkau- » Jnva- ra Flöha. nigreich irrt und n Ttaa- halt. falt wer- irkoi, idt. Em- ! vorzügl. esold. Ug jährige suche! ich! Das Weisen im 18. und das Weisen im 19. Jahrhundert. (6 Stunden im Kurterzug.) (Schluß.) Wie so ganz anders ist das heutzutage! Man steigt in das Koupee, das der „Herr Schaffner" zu öffnen beliebt. Wer darin sitzt, davon nimmt man kaum No tiz, vielmehr aber davon, wer nicht darin fitzt, wie rtel« Plätze noch leer sind. Daß das Menschen sind, zu denen man hier einsteigt, — Menschen, mit uns zu einem und demselben zeitlichen und ewigen Leben ge schaffen, das kommt hier gar nicht in Betracht, sondern nur «ins: ein bequemer Platz, wo man möglichst wenig inkommodiert wird. Die praktischen Franzosen haben sogar eine kleine Maschine erfunden, welche dazu die nen soll, die Menschen von dem Koupee, in dem man sitzt, abzuschrecken. Wenn man nämlich auf den Knopf dieses kleinen Mechanismus drückt, so gtebt er Töne ab, die dem Geschrei kleiner Kinder sehr ähnlich sind. Man weiß, daß die meisten Menschen dieses aufgeklär ten Jahrhunderts so philistermäßig und Hagestolz ge ¬ sinnt sind, daß sie vor dem Lieblichsten und Besten, was diese Welt noch bietet, wie vor der Pestilenz fliehen, — nur um des etwaigen bißchen Geschreies willen. Ohne Zweifel werden wir in diesem Zeitalter der Humanität auch auf unsern deutschen Bahnen noch zu diesem Fortschritte durchdringen! — O, wie eiskalt ist auf diesen großen Weltstraßen der Verkehr der Men- schen unter einander! Wenn man bet seinem Eintritt freundlich grüßt, so fällt man fast auf; denn man kann sich ja vorher sagen, daß man den Passagieren, zu denen man sich gesellt, sehr unangenehm und unbe quem ist. Murrend wird man von den Insassen des KoupeeS ausgenommen, nachdem sie vorher vielleicht alle Köpfe ins Wagenfenster hineingeschoben und gelo- gen haben, hier sei kein Platz, — alles besetzt. Da ganz hinten sei noch alles leer, dahin solle man nur gehen l Doch unerbittlich expediert der Schaffner einen unter diese Murrenden, die alle Bänke mit ihren Effek ten belegt haben, und nun, ohne Streben nach dem Ruhm der Selbstverleugnung, abwarten, welcher von ihren Kollegen dem Ankömmling zuerst Platz macht, falls dieser nicht vorzieht, sich selbst zu helfen und, auch ohne Erbarmen, das Bein eines scheinbar Eingeschlafe nen auf die Erde zu schieben. Man ist gegenwärtig auf Reisen fast immer ein unwillkommener Gast, ein feindlicher Eindringling, da man den andern Reisenden etwas von ihrem Platze raubt. Wie man in den Gast höfen jetzt nicht mehr ein Mensch, sondern nur eine tote Nummer ist, je nach der Nummer der Stube, die man bewohnt, so ist man auf der Eisenbahn nur ein Kollo, das so und so viel Platz einnimmt, so und so viel wiegt und da oder da abgeladen wird. Eigent liches Interesse nimmt selten ein Reisender an dem an dern, und die Gespräche, die sich nach und nach recht schwerfällig entwickeln, bleiben in der Regel höchst all gemein und darum langweilig. Fast nie werden Dinge, die mehr in die Tiefe gehen, verhandelt, nicht einmal von Familie und Heimat ist die Rede, sondern nur: woher man heute kommt, — wohin man geht ; ob man in B. Anschluß hat nach C., ob in D. Zeit ist, eine Tasse Kaffee zu trinken, und ob man in F. oder G. aussteigt, — letzteres in der Regel nur mit dem hu manen Hintergedanken und der stillen Frage: „Wann werden wir dich wieder los, damit wir uns behaglicher örtliches nnd SSchfischeS. , - Frankenberg, den 21. Juli. f Der Schluß der insgesamt von über 20000 Per sonen besuchten Hainichener Gewerbeausstellung ist am Mittwoch abend durch einen mit Musik eingeleiteten Aktus erfolgt, bei welchem Bürgermeister Friedel in längerer Ansprache auf den günstigen Lerlauf des Unter nehmens hinwies und ein lebhaft aufgenommenes Hoch auf das Kömgspaar ausbrachte. Es folgten dann weitere Ansprachen, die den Förderern der Ausstellung galten, währenddessen von der priv. Schützengesellschaft Böllerschüsse abgefeuert wurden. Am Donnerstag wurde die Gewinnziehung vorgenommen, wobei der in einem Buffett bestehende 1. Gewinn auf Nr. 10175, der 2. Ge winn in Gestalt einer Plüschgarnitur auf Nr. 8897, ein den 3. Gewinn bildender Schlitten auf Nr. 6940 und der 4. Gewinn, ein eichener Schreibtisch, auf die Nr. 11 250 entfiel. In den Ausstellungsräumen soll, bevor dieselben zum Abbruch kdmmen, noch eine Festlichkeit stattsinden. --/Oberlichtenau. Am gestrigen Sonntag, dem 20. Juli, fand die Fahnenweihe des Lichtenauer Mili tärvereins statt. Ganz Lichtenau hatte Festschmuck an gelegt, über 40 Ehrenpforten mit „Willkommen, Kame raden" und vielen Erinnerungen in Schlachtennamen überspannten die Straße vom Eingang des Dorfes bis an den Bahnhof. Der dichte Regen am Morgen ließ wenig Hoffnung auf einen so glänzenden und zu letzt noch ganz sonnigen Verlauf. Els der geladenen Nachbarvereine mit ihren Fahnen und zum Teil mit Musikchören waren erschienen. Auf der großen Wiese hinter dem Gasthofe wurde die Weihe unter Anwesen heit einer übergroßen Menge von Festgästen vollzogen. Von einer laubumkränzten Rednerbühne aus, vor wel cher die 11 Fahnen der Vereine im Kreise aufgepflanzt wurden, begrüßte nach dem in gemischtem Chore vom Merzdorfer Gesangverein unter Leitung des Hrn. Orts- lehrerS Müller ausgesührten erhebenden Gesänge „Die Fahne weht" der Vorsteher, Watdwärter Röber, frühe- Bekanntmachung für Ebersdorf. Durch Beschluß des hiesigen GemeinderatHS mit Genehmigung der Aufsichtsbehörde der König!. Amtshauptmannschaft zu Flöha werden von nun an auf Grund des Ge setzes vom 15. April 1884 die allgemeinen Veröffentlichungen und Anordnungen in Gememde- und ortspolizeilichen Angelegenheiten für obgedachte Gemeinde in dem an der Müller'schen Restauration „iZ 87 k des Br.-C. angebrachten Kasten bekannt gemacht. Ebersdorf, den 19. Juli 1884. Der Gemeinderat h. - Richter, G.-Borst. H»ferM.A«str^e übernchmen ,uß«r der «erlagSexpedttdm Mch der«, ZettungSboten, auswärts sttmaich« «ürrau» Md FUtalstellm der «mwncenexptMoqan Jnvaltdendant AudolfMoff* — HMsmstck t Vogler - «. L. Daub« t K. X. -r außerdem In Auerswald« Hr. »astww Amm Richter (da «rbgertcht), in Riederlvtef. Hr. Materialwarenhllndler «ttm-m. rer Unteroffizier bei der Reiterei, die Versammlung in einer schwungvollen Ansprache, deren Schluß ein be geistertes Hoch auf Ihre Majestäten den König von Sachsen und den deutschen Kaiser bildete, und übernahm die von 12 in Weiß und Grün gekleideten Jungfrauen mit einer dichterischen Ansprache des Frl. Ulbricht über gebene verhüllte Fahne. Die nun folgende Weihrede des Hrn. k. Unger, hinter dem der Kirchenvorstand und die Gemeinderäte ihre Stellung genommen hatten, gab mit Hinweis auf die Umschrift der einen Seite: „Her, und Hand fürs Vaterland", „Gott war mit uns, ihm sei die Ehre", mit der Germania in der Mitte und die Verzierungen auf der andern Seite, 2 säch sische Wappen und Eichelzweige, die reich in Gold gestickte Inschrift: „Militärverein von Lichtenau" um gebend, der Fahne die dreifache Bedeutung: Dankes- zeichen geweihter Erinnerungen, Mahnerin an ein ge segnetes Friedenswerk und Trägerin heiliger Gelübde. Die Sachsenhymne, gespielt vom Frankenberger Stadt musikchor, besiegelte den Eindruck der Weihe, der unter ernsten, erhebenden Ansprachen die Uebergabe kostbarer Geschenke folgte — ein schön mit Eichelzweigen in den sächsischen Landesfarben besticktes Bandelier durch Frl. Paul, ein goldner Nagel durch Frl. Arnold, bei des Geschenke der Jungfrauen, dann 25 andere goldene und silberne Nägel, wovon einer nebst schönem Bande von Sr. Maj. dem König durch den Vertreter des Bundesoorstehers in Frankenberg, sowie von den Mili tär- und Krieg erv-reinen zu Ottendorf, Hilbersdorf, Claußnitz, Wiesa, Altmittweida, Mittweida /2), Fran kenberg (2), Lichtenwalde, Sachsenburg, Schloßchemnitz, Röhrsdorf, Mühlbach, 1866er zu Chemnitz, Altendorf, Erlau, Ebersdorf, Auerswalde, KöthenSdorf, Franken stein, Schützenverein von Oberlichtenau, Gemeinderäte zu Ober- und Niederlichtenau und Merzdorf, Gesang verein zu Merzdorf. — Nachdem die so reich beschenkte Fahne dem erwählten Fahnenträger, Hrn. Hückel, über geben und vom Vorstande nach einem kräftigen Dan- kesworle für alle dem Verein zugewandle Liebe und Teilnahme ein nochmaliges Hoch aus die Majestäten Im Auftrage des König!. Amtsgerichts Hainichen soll Dienstag, de« »v. Juli, und Mittwoch, de« »«. Juli, Stellmachermeisters Johann Friedrich Hanbold m Berchelsdon, bestehend tn Möbels, Betten, Kleidungsstücken, Wäsche, allen Sorten Stellmacher handwerkszeug, Nutz- und Brennholz u. A. m., rm Nachlaßgrundstück 71 in Berthelsdorf meistbietend versteigert werden. Ortsgerichte ausaebracht worden war, ordnete sich der imposante, von etwa 20 Festordnern zu Pferde begleitete und ge- aen 40 in Weiß mit grünem Epheuschmuck gekleidete Jungfrauen in sich schließende Festzug, um den langen Weg durch das ganze Dorf ab- und aufzuziehen. Al- Nachfeier bietet für die Mitglieder und die geladenen Gäste nebst deren Familien der Montag Konzert und Festesten mit darauffolgendem Ball. Die sehr schön gearbeitete Fahne ist aus dem Geschäft von Hanicke in Leipzig bezogen und zum größten Teil aus einer lang jährigen Sammlung der etwa- über 100 zählenden Mitglieder beschafft worden. — Die beiden Geucke-Wagnerschen Extrazüge nach München, Salzburg, Kufstein und Lindau sind gestern wohlbehalten und bei vorzüglichem Reisewetter in Salz burg und Lindau angekommen. Der von Dresden abge gangene Zug barg ursprünglich 450 Personen, die sich auf den Zwischenstationen und besonders in Chemnitz noch um ca. 150 vermehrten. Den andern Extrazug, der Leipzig als Ausgangspunkt hatte, benutzten etwa 450 Personen. — Auch die Turnerextrazüge sind am Sonn abend abend glücklich, indessen unter heftigem Gewitter regen, in Innsbruck angekommen. — Nachdem der Ertrag der Bußtagskollekte aus sämtlichen Ephorien eingegangen ist, teilt der LandeSver- ein für innere Mission mit, daß das Gesamtergebnis der Kollekte 13897,40 M., d. i. 2482,77 M. mehr als im Vorjahr, beträgt. Auf den Kopf der evangelischen Bevölkerung in Sachsen kommen hiernach 0,41 Pf. Im Jahre 1879 betrug die Kollekte nur 6628 M. — Dem Bürgermeister vr. Rüger in Dresden, der, wie schon gemeldet wurde, wegen der Haltung einiger Stadtverordneten seine Entlassung eingeretcht hat, sind von der Regierung unter Ernennung zum Geh. Regierungsrat die Geschäfte des zweiten Chefs der kgl. Brandversicherungskommission vom 1. Oktbr. ab über tragen worden. — In den Räumen der Kunstgewerbehalle auf der Prager Straße in Dresden ist am Freitag die von der Direktion derselben veranstaltete Ausstellung von
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