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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 12.10.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188410126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18841012
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18841012
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-10
- Tag1884-10-12
- Monat1884-10
- Jahr1884
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SMtG dm 12. Oktoler. Aintsblatt der König!. Amtshanptmannschast Flöha, -es Königt. Amtsgerichts und -es Sta-trats )« Frankenberg. a -> 'M Inserat« ««rd» mit « Pf,, ftk t» ,est>aüene lkoiPi» «eile berechn«». «letnster Jnsettl«^ deka, ,v Pf» «oinPlijlerteuadch- Lellatlsch« I ns«« «üh besonbeM LaUs. Jafer-tm-Unitah» für di, fSorLW «Lend^rummerhW vomtittag» t»Mt. . Bekanntmachnng. 4->»-^.^«»^-....ar^"''^abgabenregulativs vom 14. Februar 1883 steht es jedem Amagenpflichtigen frei, sein Einkommen zu deelariren. Indem wir hierauf ausdrücklich aufmerksam machen, fordern wir zugleich alle Dtelemgen, welche von dem Declarationsrechte Gebrauch machen wollen, andurch auf _ , .. „. bis zum S«. diese- Monats ihr Einkommen schriftlich zu deelariren. Declarationen sind unter Benutzung der auf vorheriges Anmelden vom Stadtrath in der Stadtsteuereinnahme — unentgeltlich zu beziehenden Declara ¬ tionsformulare von den Anlagenpflichtigen selbst auszufertigen. Für Anlagenpflichtige, welche unter väterlicher Gewalt oder unter Vormundschaft stehen, sowie für juristische Personen des öffentlichen Rechts, "°AAnsemUbSbe. rechtigte Stiftungen, Anstalten und Personenvereine, für Äctiengesellschaften, ditgesellschaften auf Actien, Berggewerkschaften und Erwerbs- und MrthschaftSgenoM schäften für liegende Erbschaften und andere vermögenserwerbsberechtigte Vermögens massen haben deren gesetzliche Vertreter die Declaration zu bewirken. Frankenberg, den 11. October 1884. . . L ' DerStadtrat h. Kuh«, Brgrmstr. H. tlMglbotm, aurwaus Nlmtllch« »ünau« imd Malstellm der Drmmcmexpedttlonm: JnvaNdoütant — Kudorf viofst AuerSW«l»< Hr. Gastwirt Sticht« (im «rbg«icht), in «teverwiefa Hr. Materialwarmhändl« Mtmaim. — ->n betreff des Mordes an der in DreSde" bedienstet gewesenen Magd Schuster aus Birkicht ist am Mittwoch ein naher Verwandter des der Thäterschaft verdächtigen Schützengefreiten Tempel aus Niederoderwitz gefänglich eingezogen worden. Wie eS heißt, soll Tem pel unschuldig und das Verbrechen von seinem Vetter verübt worden sein, dessen Braut mit der Ermordeten zusammen auf dem sog. Falkenhofe in Dresden diente. — Die vor einigen Tagen in der Kirche zu Ho sterwitz gestohlenen versilberten Attarleuchter sind bei einem Dresdner Händler vorgefunden worden. Man hatte sie zerbrochen und als alte Metallstücke verkauft. — Wie man sich in Leipzig erzählt, sollen tpegrn .ches mit einem Kapital von etwa 1 Mill. M. von 2 Privatleuten gegründeten und hergestellten Panoramas mit dem Schlachtgemälde von Mars la Tour, dessen Besuch in ungeschwächter Zahl fortdauert, Verhandlungen mit einer Gesellschaft im Gange sein, welche das Pano rama mit allem Zubehör für den Preis von 900000 M. zu erwerben beabsichtigt. Als Veranlassung zu diesem möglichen Besitzwechsel wird der Toh eines der Unternehmer, des Rentiers Johannes, der unmündige Kinder hinterlassen hat, genannt. — Das Sterblichkeitsverhältnis in der Einwohner schaft Zwickaus ist gegenwärtig ein besonders günstige!?; namentlich ist der seit langer Zeit nicht vorgekommene Fall zu verzeichnen, daß daselbst in 10 Tagen (28. Sep tember bis mit 7. Oktbr.) keine einzige erwachsene Per son verstorben ist. — In der besonders in Annaberg heimischen Posamentenbranche klagt man über äußerst schlechten Geschäftsgang. Nach einem Bericht des dortigen ameri kanischen Konsuls ist im letzten Vierteljahr die Ausfuhr von Posamenten nach Amerika ans dem Annaberger Konsulatsbezirk um ca. 900 000 M. gegen die gleiche Periode des Vorjahres zurückgeblieben. — Eine schreckliche Verstümmelung erlitt am Mon tag ein Arbeiter in einem Steinbruche zu Elflr'a.Pas Unglück geschah dadurch, daß ein zum Abputzen , in'die Höhe gewundener, mächtiger Steinblock plötzlich in Be wegung geriet, sich dem Arbeiter auf den Kopf wälzte und dem Bedauernswerten die Kopfhaut samt einem Teile des Ohres buchstäblich losriß und über das Gesicht stülpte. Der Schwerverletzte wurde in das Lazarett nach Kamenz gebracht. — Von einem größeren Schadenfeuer wurde dieser Tage das kleine böhmische Städtchen Lubitz bei Eger heimgesucht. 18 Häuser, worunter auch der israelitische Tempel, sind vollständig eingeäschert worden. — Welche üble Folgen die Unvorsichtigkeit von Kinderwärterinnen nach sich ziehen kann, zeigt ein Fall, der sich dieser Tage in Groitschen (Sachsen-Alten burg) ereignete. Ein Dienstmädchen, Fem die Pflege des etwa 2jährigen Kindes eines Gutsbesitzers anver traut war, faßte dasselbe beim Spiel an beiden Armen, hob es in die Höhe und wirbelte es einigemal üi» sich herum. Dem Kinde wurde infolge dieser Unvernunft die Gelenkkugel zerrissen, sodaß sofort ein Arzt herbeigerufen werden mußte. Das Emporheben selbst kleinerer Kinder an beiden Armen ist eine ziemlich verbreitete Unsitte, die u. a. auch ein Schiefwerden der Schultern verür- fächen kann. — Line für di? Presse bedeutsame Entscheidung ist soeben vom «ammergericht in Berlisi in einem PLkß- Artliches md Siichfisches. Frankenberg, den 11. Oktober. 1- Die Tagespresse wird nach der „Dresdner Ztg.", welche am 10. d. eme Uebersicht der sächsischen deutsch- freisinnigen Retchstagskandidaturen brachte, die Kunde verbreiten, daß seitens der Deutschfreisinnigen für unsern 15. Wahlkreis der bekannte bisherige Reichstagsabgeordnete Eugen Richter aufgestellt sei. Von Dresden aus sucht man nämlich die erzielte Einigkeit in unserem Wahlkreis noch in letzter Stunde zu zerstören, nachdem sich die im Bezirk wohnhaften Männer aller Ordnungsparteien, welche sich um öffentliche Angelegenheiten kümmern, er klärt haben, an einem gemeinsamen Kandidaten in der Person des Hrn. August Penzig festzuhalten. Auf eine bet einem hiesigen Geschäftshaus gehaltene Anfrage, „ob man nicht geneigt sei, die Richtersche Kandidatur zu un terstützen", ist bereits entschieden ablehnend Antwort ge geben worden, möchte ein Gleiches auch aus den anderen Orten des Wahlkreises erfolgen, in denen bez. Anfrage erfolgt. Es könnte sich übrigens nur um eine Zählkan didatur handeln, da Eugen Richter bereits mehrmals aufgestellt ist, und um — Störung des Wahlfriedens. Der Name des gewandten Parlamentariers Eugen Richter steht denn doch wohl zu geachtet da, als daß wir glauben sollten, in seiner Absicht und seinem Wunsche geschähe das Bestreben, diejenigen der deutschfreisinnigen Partei angehörigen Wähler unseres Bezirks, welche bereits ihr Wort und ihre Zusage für die Kandidatur PenzigS gaben, noch in letzter Minute abwendig zu machen! f Der Saal des Webermeisterhauses wird am mor genden Sonntag und den folgenden Montag für eine recht sehenswerte Schaustellung geöffnet sein. Der Zei chenverein „Palette" beabsichtigt, an diesen beiden Ta gen eine Ausstellung der von seinen Mitgliedern in den letzten 2 Jahren gefertigten Zeichnungen zu veranstalten, und ladet zur Besichtigung der Arbeiten jedermann ein. Wir können nur empfehlen, dieser Einladung recht zahl reich Folge zu leisten, da uns noch frühere Ausstellungen der „Palette" in Erinnerung sind, welche vielen Beifall gefunden haben. f In dem die Amtshauptmannschaft Flöha und die Stadt Chemnitz umfassenden Schulbezirk Chemnitz I. wird die diesjährige Hauptlehrerkonferenz am Sonnabend, dem 1. Novbr., in Chemnitz in der Turnhalle an der Hed- wigstraße unter dem Vorsitz des Hrn. Schulrats Eichen berg abgehalten. -f Daß die gestrige Wetterprognose des Chemnitzer meteorologischen Instituts mit ihrer Voraussage „kälter" das Richtige getroffen hat, lehrt jeder Blick auf die Straßenpaffanten, die heute entweder schauernd mit be schleunigtem Schritte ihrem Ziele zusteuern öder bereits in die schützenden Winterkleider gehüllt sind und sich so picht ansechten lassen von dem rauhen Winde, der sein Spiel treibt mit den sich verfärbenden Blättern der Bäume, die in allen Farbentönrn erscheinen, um als- Vald des bunten Blätterschmuckes beraubt zu werden und, kahl, ein Bild des Winters zu bieten. So werden w,r eindringlicher daran erinnert, daß der „gestrenge Herr Vor dem Thore wartet und Einzug halten will mit , seinem Regimentx des Schnees und Elses, flll? svmmer- liche, und herbstliche Pflanzenherrlichkeit vernichtend und begrabend. MnkcndcrE M- UM AA Zezirksan^ —ID Niederwiesa, 10. Oktbr. Großer Teil nahme begegnet hier die Nachricht von dem nach langer schwerer Krankheit heute mittag erfolgten Tode des Hrn. Bahnhofsinspektors Karl Paul Riedel hier. Wie seine Familie mit ihm das treueste Haupt eingebüßt hat und seine Untergebenen in ihm einen humanen und für sie besorgten Vorgesetzten beklagen, wird in weiten Kreisen die Kunde, daß er nicht mehr ist, das schmerzlichste Be dauern Hervorrufen. Denn er hat zur vollen Zufrieden heit des Publikums, gewissenhaft und gegen jedermann leutselig und zuvorkommend, seinen schwierigen und ver antwortungsvollen Platz — verkehren doch an unserer Station täglich mehr als 60 Personen- und Güterzügel — in diesen 12 Jahren ausgefüllt. Er ruhe in Frie den, seiner Witwe und seinen 5 unerzogenen Kindern wird Gottes Schutz nicht fehlen, sein Andenken bleibt in den Herzen aller, die ihn gekannt haben! — Die Einrichtung von Sanitätswachen, wie sie in Leipzig besteht, soll auch in Chemnitz vorgenommen werden. Vom Bezirksverein der inneren Stadt ist eine besondere Deputation gewählt worden, welche sich mit den übrigen Bczirksvereinen, mit Vereinen und Personen, vie in der Lage sind, zu helfen, ins Vernehmen setzen wird, um das wünschenswerte Ziel zu erreichen. Der Zweck der Sanitätswachen ist der, jedem Hilfsbedürftigen bei plötzlichen Erkrankungen oder bei Unglücksfällen zu jeder Stunde der Nacht sofortige ärztliche Hilfe zu bieten. — Bon einem Gutsbesitzer wurde vor mehreren Tagen auf Hennersdorfer Flur bei Schellenberg ein Raubvogel, ein sog. Wasseradler, geschossen. Das Tier hatte eine Flügelweite von 3 alten Ellen, sein Körper gleicht an Größe dem einer Gans. Welch große Berühmtheit unsere kgl. Hüttenwerke „Muldenhütten" bei Freiberg nicht allein in Europa, sondern auch in den fernsten Erdteilen erreicht haben, zeigte sich dieser Tage wieder, und zwar durch eine Frachtsen dung von über 1000 Zentnern, welche den enormen Weg von mehr als 2500 deutsche Meilen zurückgelegt hatte. Es waren dies goldhaltige Erze aus den Bergwerken des fernen Australien, welche hier im kleinen Sachsen lande ihren Läuterungsprozeß rc. erhalten sollen. —** Die zur Dresdner handwerkstechnischen Ausstellung gehörige Abteilung für gewerbliches Schulwesen und Fach- litteratur befindet sich im Prinz-Max-Palais und man gelangt in dasselbe, wenn man von der Hauptausstellung durch den mit alten Bäumen gezierten parkartigen Garten wandert. Hier ist geweihter Boden, denn Palais und Garten gehörten einst dem Prinzen Max, dem Vater der sächsischen Könige Friedrich August II. und Johann, dem Großvater des jetzt regierenden Königs Albert. Hier verlebtest die genannten Fürsten und ihre Geschwister viele Tage glücklicher Kindheit. Es erinnern noch daran das Naturtheater, der Schießplatz und die abseteilten kleinen Gärtchen, von denen die am mittleren Ausguck den Prinzen Friedrich und Johann und die rechts davon gelegenen dem Prinzen Albert uhd seinen Brüdern und Schwestern gehörte. Das Beet des in Weesenstein ver storbenen Prinzen Ernst bezeichnet noch jetzt ein L mit Krone aus Buchsbaum, umstanden von Cypressen, die an deren je ein LebenSbäum. König Johann weilte gern hier, und noch in seinen hohen Jahren sah man ihn öfter« durch die Ostraqllce nach dem PalaiS gehen, um dort im Gärten zu promenieren und sich von den Re- gierungsgeschäften zu erholen. ck 240 Erscheint tiigNü MU iluinahme der Sonn- und Festtage, tbend« für den fol genden Lag. Preis vierteljährlich i M. 50 Pfg., monatlich so Pfg., Ltnz-I.Nrn. «Pfg. Bestellungen nehmen alle Post anstalten, Postboten lind die iluSgabe- stellen de« Tage blätter an.
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