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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 01.03.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-189203012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18920301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18920301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-03
- Tag1892-03-01
- Monat1892-03
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50 Dienstaff, den 1. März 1892 ^ezirksM^ Amlsbla» der MG. AmishmMamischast Löha, des SSnigl. Amtrgerichl« md der Ztadtrats M Frankenberg setzt «erde* Erscheint tLollch, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, abends sür den sol- kgcnden Tag. PrelS viertelfährlich I M. »0 Pfg., monatlich do Pfg., Einzel-Nrn. s Pfg. Bestellungen nehmen alle Post- anstalten, Postboten and die Ausgabe stelle» des Tage blattes an. Jnserat-Setllhren: Einspaltige Korpus- Yeile »d. deren Nau« 10 Pfg. > Eingesandt und EeNamen unter de« > Redaktionsstrich 20 Pfg. Nachweis und Offerten-Annahme pro Inserat 2S Pfg. extra. Kleinster Inseraten» !" betrag 20 Pfg. Komplizierte Anseratc nach beson derem Taris. Versteigerung in Auerswal-e. Dienstag, den 1. März d. I., Nachm. 3 Uhr, sollen in Auerswalde fol' gende Gegenstände als: 1 Tafelschlitten, 1 Kleiderschrank, 1 Ausziehtisch, 1 Kutsch Bekanntmachung. Es wird nochmals besonders darauf hingewiesen, daß nach 8 17 ä des Nach- irags I zum Tanzregulativ sür den Bezirk der unterzeichneten Königlichen AmtS- vauptmannschafttalle Tanzvergnügungen von tanzberechtigten Vereinen, die in den »^^Elnden des Bezirks in öffentlichen Lokalen abgehalten werden, der amtS- yanpMlanuschaftUchen Genehmigung unterliegen und daß zu deren Erlangung veim Gememdevorstand ein diesbezügliches Gesuch mit Angabe der Zeit, wie lange getanzt werden soll, einzureichen ist. Zuwiderhandlungen werden künftig unnachsichtlich auf Grund der Strafbe- stimmungen in Z 19 des Nachtrags geahndet werden. Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 24. Februar 1892. v. Gehe. Fischbach. „mustergiltige Anlage für alle Mittelstädte" erklärt wurde, ist vielfach schon von Abordnungen anderer Städte besichtigt worden. Heute früh war «dermal- eine aus sünf Herren bestehende Deputation der Stadt Oschatz hier. Dortselbst ist die Errichtung eines Kran kenhauses geplant; es haben die hier erschienenen Oschatzer Bürger ihre Befriedigung über die hiesige Anstalt bekundet und offen ausgesprochen, daß em Bau nach den Frankenberger Plänen ihnen ein Kran kenhaus schaffen würde, welches bei gleich vorteilhaf ten Einrichtungen doch nur die Hälfte von den Sum men kosten würde, welche die Durchführung anderer, ebenfalls vorliegender Pläne erheischen würde. f Die Theaterdirektion Clar hat sich schließlich dock zu einer kleinen Verlängerung ihres hiesigen Aufenthaltes entschlossen und wird während der lau fenden Woche noch einige Vorstellungen geben. Mor gen, Dienstag, abend wird auf Wunsch zum zweiten Male das hier mit so großem Beifall aufgenommene Suvermannsche Schauspiel: „Die Ehre" über die Bühne gehen. s Vom Marienverein kamen am heutigen Tage abermals 109 Scheffel Kohlen an 109 bedürftige Em pfänger zur Verteilung, von welchem Akt des Wohl thuns wir hiermit gern Erwähnung thun! -fl Sonntag abend, am 6. März a. o., findet im Hotel zum „Roß" das 10jährige Stiftungsfest de» WohlthätigkeitsvereinS „Stammtisch zum Kreuz" statt. Der Verein, welcher seine Einnahmen in diesem Zeit räume hauptsächlich durch Familienabende erzielt hat, wird auch diesen Abend nicht vorübergehen lassen, ohne für das Wohl der bedürftigen Armen zu wir ken. Es konnte genannter Verein während seines Be stehens ca 4200 M. an Hilfsbedürftige zur Vertei lung düngen. Außerdem sind von den jährlichen Einnahmen 10 Prozent zu einem Reservefonds ange legt worden, welcher bis heute die Höhe von ÄB M. erreicht hat und in hiesiger Sparkasse deponiert ist. Dieser Fonds soll, falls derselbe nicht durch gro ßen Notstand oder Epidemien, wovor Gott unsere Stadt bewahren möge, früher in Anspruch genommen werden sollte, nachdem er eine entsprechende Summe aufweist, zu einer Stiftung an die« hiesige Stadt behörde überwiesen werden. Hoffen wir, daß dieser Verein zu seinem Wirken vom geehrten Publikum auch fernerhin reichliche Unterstützung findet. _ »". .Dir angeblich auf der Eisenbahnstrecke von Hof ms Flöha vor etwa 14 Tagen abhanden ge kommenen beiden Barren Gold, 6000 Mark wtrt, sind in Bamberg wiedergefunden worden. Nähere Nachrichten fehlen noch. — Tin frecher Diebstahl, der aber nicht ohne Hu mor ist, wurde kürzlich zum Nachteil einer Getrelve- handlung in Roßwein schlau auSgeführt. «ine Frau kam mit einem Sack ins Geschäft, fand die Stallchürr offen stehen und ging dann in den Sttll, wo sie den mtt Hafer gefüllten Kasten ebenfalls off« fand. Sie füllte nün m aller Schnelligkeit ihren Sack Born Reichstage. In dcr 182. Sitzung vom 27. Februar nahm vor Eintritt in die Tagesordnung Moeller den gegen den Redakteur Fusangel in Bochum in der Sitzung vom 11. d. erhobenen Vorwurf, LaßFus- angel 30 Mal wegen Verleumdung bestraft sei, infolge eines Briefes von Fusangel zurück. Er habe den Ausdruck „Verleum dung" aus der Umgangssprache gebraucht, während es sich in juristisch-technischem Sinne nur um Beleidigungen gehandelt habe. Auf der Tagesordnung stand die Beratung des Etats sür die Verwaltung der kaiserlichen Marine. Berichterstatter sür das Or- dinarium war v. Koscielski. Eine Petition der Konstruktionszeichner Steudel und Genossen um Gleichstellung mit den expedierenden Sekretären der obersten Reichsbehörden wird dem Reichskanzler als Material überwiesen. Im Kapitel 49 „Rechtspflege" hat die Kommission statt der Besoldung für 6 Auditeure nur die sür 5 zu bewilligen beschlossen. Metzger (Soz.-Dem.) bringt die Mißhandlungen auf den Kriegsschiffen zur Sprache, die denen in der Landarmee nicht nach- stchen. Redner hält eine Erklärung der Marinebehörden auch über diese Angelegenheit sür erforderlich. Seien derartige Strafen, wie er soeben speziell geschildert, wirklich gang und gäbe, dann sei es dringend nötig, daß endlich dem Einhalt gethan werde, zumal es der Majestät der Gesetze widerspricht. Staatssekretär Hollmann erklärt, ihm sei nur einer der mit geteilten Fälle bekannt. Es gebe gesetzlich ganz bestimmte Arten von Strafen, andere als diese dürfen die Ossiziere nicht verhängen. Eine Strafe des Aushängens eines Mannes an einem Tau gebe es nicht. Er könne sich nur denken, daß der Mann an dem Tau heruntergelassen worden sei, um an schwer zugänglichen Stellen das Schiff zu reinigen. Der zweite Fall sei soweit richtig, daß in der That von der Mannschaft an 3 Mann, die Len Urlaub wie derholt überschritten hatten, jene Strase verhängt wurde. Die Untersuchung sei eingeleitet; die Mißhandlung war übrigens keine so grausame, wie der Vorredner meinte. Die Leute hatten nicht einmal blaue Flecke. Jedenfalls werden die Schuldigen ihrer Strase nicht entgehen, da die Disziplin darunter leiden würde, wenn die Mannschaft selbst die Strafvollstreckung in die Hand nehmen wollte. Daß derartige Fälle in der Reichsarmee gang »nd gäbe seien, müsse er bestimmt in Abrede stellen. v. Henk (kons.) konstatiert, wenn Metzger ihn als Zeuge heran zog, war dies ein Irrtum, das betreffende Buch, auf welches sich Metzger bezogen, sei von Werner; das geschilderte Vorkommnis sei auch kein wirkliches, sondem nur eine zur Belebung der Lektüre dienende Erfindung. ., Metzger betont, der von ihm zitierte Artikel stamme vom Lontreadmiral Werner. Der Fall mit dem Tau sei ihm doch «ickt recht klar, denn wenn die Leute das Schifi reinigen, sitzen Re auf einem Brett, was hier nicht der Fall war. Was den zwei ten Fall anlangt, so sei, wenn dre L-u - iv^ blauen Flecke hatttn, die Untersuchung wohl zu spät emgele tet. v Vollmar (Soz.-Dem.) meint, m der Erklärung der Offi zier«, wenn der Urlaub noch "»mal wiedn übestchE müßten alle miteinander drunter leiden, liege eine direkte Auf forderung an Lie Mannschaften, dre Mißhandlungen auSzuübem Verurteilt hat der Staatssekretär letzter^ nichts wie Entschuldigungen dafür gehabt. Wmn die Leute keine blauen Flecke hatten, find vielleicht andere °ls die Geprügelten untersucht worden. (Heiterkeit.) Dit „Wilhelmshav.Zt^ » welch« Vie Mißhandlungen so darstellte, «re Metzger, h°be auch von Ler Marinedehörde, die doch sonst damit schnell bn der Hand sei, keine Berichtigung erhalten. Merkwürdig sei e» d°ch, daß b« dem stuk- trn Gehorsam in >der Arme« trotz der steten Willensäußerungen ver hohen Offiziere gegen Mißhandlungen letztere fortgesetzt wieder vorkommem^ nach dem «orsch^ge der KomE^ «ei dem Kapitel Militärpersonal hat d« «°muM°n ^mu kleinen Abstrich vorgenommen Ö>on 22000 M.) durch Streichung w°» drei »mm L-pMuen M S««. ^«0 «n«°S Metzger bemängelt die Abkommandierung von Marinesoldaten zu Erntezwecken zu Ungunsten der freien Arbeiter. Auch seien zu Gunsten Ler Firma Jansen in Kiel Marinesolvaten zu Kohlen abladungen kommandiert worden Ches des Marineamts Hollmann erwidert, die Fälle seien ihm nicht bekannt. Bei dem Titel Deckoffiziere befürwortet Richter seinen oben mitgeteilten Antrag. Es liege kein Grund vor, auf kriegerische Eventualitäten hin schon im Frieden eine den Friedensbedarf über steigende Zahl — zur Ausbildung für den Kriegsfall — einzu stellen. Und im allgemeinen sei vor allem zu bedenken, man könne bei der Marine umso mehr sparen, als der Ausschlag doch immer bei der Landarmee liegen werde, für welche ja auch dies mal wieder bedeutende Mehrsummen bewilligt seien. Aus diesen Gründen könnten er und seine Freunde bei den vorliegenden Etats titeln sich den Beschlüssen der Kommission nicht anschließen. Fritzen (Zentr.) erklärt, er und seine Freunde würden den hier in Betracht kommenden Forderungen gemäß den Beschlüssen der Kommission zustimmen, da sie eine Konsequenz der bewilligten Schifssdauten seien. Die Besetzung von Helgoland müsse bewilligt werden, nachdem einmal die Befestigung von Helgoland bewilligt worden sei. v. Stumm (kons.) stimmt ebenfalls den Vorschlägen der Bud getkommission zu, weil seiner Ansicht nach jede Stärkung unserer Rüstungen die Gefahr eines Krieges verringert und seiner Ansicht nach die Opfer nicht groß seien. Hollmann giebt zu, die Regierung sei allerdings mit ihren Forderungen weit über das hinausgegangen, was sie 1889s90 als erforderlich bezeichnet habe. Zum Teil liege das an den Erforder nissen des politischen Dienstes. Dahin gehöre namentlich auch die Einrichtung der südamerikanischen Station. Namentlich sei aber auch die Jndieusthaltung der Schulschiffe in erheblichem Maße sür die Ausbildung der Offiziere und Mannschaften durchaus not wendig. Reichskanzler Graf Caprivi führte aus, es sei unzweifelhaft, daß die Anforderungen des überseeischen Dienstes an die Marine mit dem steigenden Exportverkehr und Exportbedllrfniffe nicht fallen, sondern steigen. Er glaube mit Richter, daß unser« Marine nicht ;edes unserer Handelsschiffe auf Lem Ozean schützen könne, aber im allgemeinen werbe unsere Kriegsflotte der Handelsflotte folgen müssen. Er bitte daher das Haus, in personeller Hinsicht an der Marine nicht zu sparen. Wenn auch im Kriege dem Landheere die Hauptaufgabe zufalle, so müsse doch unsere Marine immerhin in der Lage sein, die feindliche Marine zu schlagen und so die Land truppen in bezug auf den Küstenschutz zu entlasten. Die Marine werde ihre Aufgabe umso bester ersllllen, je stärker sie sei. Richter entgegnet: Was den politischen Dienst der Marine anlange, so verweise er darauf, daß Zanzibar jetzt unter das Pro tektorat von England gestellt sei und wir deshalb nichts mehr da mit zu tbun haben. Infolgedessen habe die Marine für Ostafrika dieselbe Bedeutung, die sie früher hatte. Früher sei die Samoa- politik maßgebend gewesen. Auch diese Politik sei infolge der Ab machungen mit Amerika definitiv aufgegeben und auch deshalb falle eine Anzahl von Ausgaben fort, welche die Marine früher hatte. Man könne den Deutschen im Auslande nicht denselben Schutz gewähren, wie dem Kaufmann in Berlin. Solches Ge schäft im Auslande sei eben ein gewagtes und das Wagnis müsse Übernommen werden. . , Nach weiterer kurzer Debatte wird der Titel „Deckosfiziere unter Ablehnung des Antrages Richter gemäß den Beschlüßen der Kommission bewilligt. Richter zieht nunmehr, infolge dieses Abstimmungsergebnisses, sein« Anträge aus Absetzungen bei den Titeln „Matrosrndivisionra" und Werftdlvistonen zurück. Nächste Sitzung Montag. örtliches «>» Sächsisches. Frankenberg, 2d. Februar 1892. 4 Unser Stadtkrankenhau», da» s. Z. vom Lan- dosmedi-tbalkoLegium in dessen Jahresbericht als aeschirr, 2 MannSröcke und 1 Paar Holzstiefeln gegen sofortige Bezahlung öffent lich versteigert werden. Sammelort: Böhme's Schankwirthschaft. Franke n be rg, am 26. Februar 1892. Müller, Gerichtsvollzieher. Issslserkml« ml mm Dis Anmeldung rur tur Osborn 1892 srbittet sied der Onterreiebnste knick unter Beifügung eins» Oeburtsnaobrveises, eines Imxksobeines und eines Zeugnisses über die bislror genossene Bildung. Dis ^uknabmeprülung soll Montag, den 25. ^pril 1892, vormittags 8 Olur statttinden. 2u weiterer Auskunft ist gern bereit I^ranlcenberg, den 8. danuar 1892. die Direktion:
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