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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 15.05.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-190805158
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19080515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19080515
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-05
- Tag1908-05-15
- Monat1908-05
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kehörbr ausdrücklich zuaelassen worden sein. Mr ieden Ort lm Bezirk der Polizeibehörde sind deshalb je nach Bedürfnis min desten- zwei Zeitungen im vorau- zu bestimmen, wobei in erster Linie auf deren Verbreitung in dem betreffenden Orte Rücksicht zu nehmen, eine Beschränkung auf da- Amtsblatt oder eine Rück sichtnahme aus den politischen Charakter der Zeituna aber unzu- ISssig ist e) Da- Plakat ist am Versammlungsort an der für öffentliche Ankündigunaen bestimmten und behördlich bekannt ge machten Stelle anzubringen. -7. Neben dem nach 8 31 des OrganisationSarsetzes in der Fassung vom 19. Juli 1900 gegen die erstinstanzlichen Entschei dungen der Verwaltungsbehörden zulässigen Rekurs findet die Be- stimmung in 8 73 Ziffer 1 de- Ersetze- über die Verwaltung-- rechtspflege vom gleichen Tage (G- u. B -Bl. S. 486 —, dahin- gehend, daß gegen die zweitinstanzlichen Entscheidungen die An fechtungsklage zulässig ist —) nunmehr auch in den Fällen der 88 2, 7 und 15 deS Reich-vrrein-gesetzes Anwendung. 8 8. Die Entschließung über die Zulassung von Ausnahmen im Sinne deS 8 3 Abs. 4 des Gesetzes hat von der Krrishaupt- mannschast von Fall zu Fall zu erfolgen; die Polizeibehörden baden daher in solchen Fallen an diese umgehend gutachtlichen Bericht zu erstatten. S 9. Die Erbebuna von Eintrittsgeld, sowie sonstig« Geldsammlungen bei öffentliche« Versammlungen fallen unter den Begriff der öffentlichen Geldsammlung und sind ent sprechend den bestehenden Vorschriften an eine besondere behörd liche Erlaubnis gebunden. z 10. Hinsichtlich der kirchlichen und religiösen Vereine und Versammlungen, kirchlichen Prozessionen, Wallfahrten und Bitt gänge, sowie geistlichen Orden und Kongregationen bewendet es bi- auf weitere- bei den bisherigen laudesrechtlichen Vorschriften, insbesondere auch bei denen im Gesetz, da» Vereins- und Ver sammlungsrecht betreffend vom 22. November 1850, der dazu ge hörigen Ausführungsverordnung vom 23. November 1850, sowie de- 8 3 der Verordnung vom 22. August 1874. Bom Landtag. Erft« Kammer. 45. öffentliche Sitzung am 13. Mai vormittag» 11 Uhr. V. DaS HauS erledigt in längerer Sitzung Kavitrl 38 de» ordentlichen Etats für 1908/09, Overrechnungskammer brtr., Titel 16 deS außerordentlichen Etat-, Erbauung eine- »weite« Gleises »wischen der Umlade- «nd Raugierftelle Renk- Gera und Bahnhof Wünschendorf betr, Kapitel 6 deS ordent lichen EtatS, Elfterbad betr., und Kapitel 42 de» ordentlichen Etat» für 1908/09, Ministerium des Innern betr., nach den Beschlüssen der Zweiten Kammer. Beim letztgenannten Kavitrl gibt Minister Graf Hohenthal die Zusicherung, daß Automobil wettfahrten im Lande nicht mehr zugrlassen werden sollten. StandeSherr Nauman« verlangt größere Freiheit für den Automobilverkehr, ebenso Graf v. Schönburg. Geheimrat Prof. Wach und der Berichterstatter Kammerherr Tahrer v. Sahr vertreten den entgegengesetzten Standpunkt. Nächste Sitzung: Donnerstag vormittag 11 Uhr; Tagesord nung: Teile deS Rechenschaftsberichts; Etat der Gymnasien, Real- gymnasien und Seminare; Dampfheizung beim Seminar zu Bautzen; Verschiedene Petitionen. * * Zweite Kammer. 111. öffentliche Sitzung am 13. Mat vormittag- 10 Uhr. Die Zweite Kammer nahm zunächst Kapitel 1 des Etats, Forste« betr., in Schlußberatung. Däbritz ikons.) hob in seinem Bericht hervor, daß die Depu tation nach Rücksprache mit der Regierung beantrage, die für die Errichtung einer Försterschule in Olbernhau eingestellten Beträge abzulehnen, da die Deputation angesichts der Ueberfüllung des Postfachs diesen Plan zur Zeit nicht für ausführbar erachte. Finanzminister v. Rüger sprach sich gegen die Einziehung von Obersörsterstellen und gegen die Beseitigung der Obrrsorst- meistereien aus. Er bat, den Gedanken einer grundstürzenden Organisationsänderung nicht weiter zu verfolgen. Nach längerer Debatte beschließt das Hau», bei Kapitel 1 die Einnahmen mit 14,322000 und die Ausgaben mit 6,033888 Mk. zu bewilligen. Die übrigen Punkte der Tagesordnung werden fast debattelo» erledigt. Bei Titel 2 des außerordentlichen Etats, Arealerwer bungen, werden die geforderten 1,250000 Mk. nach der Vorlage bewilligt, ebenso die im Dekret 38 zur Erweiterung der Werk stätten in Chemnitz und Dresden-Irirdrichstadt geforderten 975000 Mk. Schließlich werden die Petitionen des Gemeinde- ratS Niederhäßlich und der Ortsgruppe Plauenscher Grund des Gebirgsvereins für die Sächsische Schweiz um Fortführung der elektrischen Bahn von Deuben nach Niederhäßlich, ferner der Ge meinde Ottendorf um Ausbau des Haltepunkts Ottendorf zu einem Bahnhof, und des Gemeinderats Zwota um Errichtung einer Per- sonen-Haltestelle im oberen Ortsteil von Zwota der Regierung zur Kenntnisnahme überwiesen. Nächste Sitzung: Donnerstag vormittag 10 Uhr: Besoldungs- Vorlage, Stempelsteuerreform, Overrechnungskammer. * * '/* Dresde«. Die Vertag««» de- sächsischen Landtags wird voraussichtlich am 4. oder 5 Juni erfolgen. V. Dre-ve«. Gestern nachmittag fand eine Sttz«ag der Wablrechtsdev«tatto« statt, der Mnister Graf v. Hohrnthal beiwohnte. Es fand eine Abstimmung über 8 16 statt, der einen zweijährigen Wohnsitz im Wahlort für die Wahlberechtigung vor aussetzt. Dieser Anttag wurde gegen 4 Stimmen angenommen. Ein Antrag Zöphel-Pflug (natl.), diesen Zeitraum aus 6 Monate herabzusetzen, wurde adgeiehnt. Ferner wurde 817 angenommen, der von den Zusatzstimmen handelt. ES wurde die Gewährung von 3 Zulatzstimme« beschlossen. Nach Annahme des 8 18», der von der Ausschließung der Wahlberechtigung handelt, vertagte sich die Deputatton. */' Dresde«. In einigen Blättern ist die Nachricht ver breitet worden, daß der Minister de- Innern, Graf v. Hohenthal, berett» die Zustimmung de» König» zur Aufgabe der Komm«- «aldertreterwahle« erlangt habe. .Wolff» Tel.-Vur." ist von zuständiger Stelle ermächtigt worden, diese Nachricht als jeder Grundlage entbehrend zu bezeichnen. oenlleder «nä 5Scdri«de». lV«r NaHdruck >N!l««r örtlich«» O^jbialdrrtchte M »»r «>t ,«ua»«r Qurllenaunab« »-attrt.) Frankenberg, 14. Mai 1908. fr. VUder dam Tage. Heute haben wir an den Schau tafeln unserer Geschäftsstelle, Markt 8, wiederum photogra phische Aufnahmen altsgestellt. Auf der ersten ist der feier liche Empfang des deutschen Kaisers durch die Mitglieder des österreichischen Kaiserhauses auf dem Bahnhof zu Penzing veranschaulicht. Man sieht, wie Kaiser Wilhelm (in öster reichischer Generalsuniform) an der Seite seines Bundes genossen Kaiser Franz Josef (in deutscher Generalsuniform, in der er dem hochseligen König Albert von Sachsen ähnelt) und in Begleitung der Erzherzöge Franz Ferdinand, Eugen, Ferdinand Karl und Leopold Salvator die Front der Ehren kompanie abschrritet. Das zweite Bild ist eine Aufnahme des Aetna-AuSbruchs am 29. April. fr. Die „gestrengen Herren" Mamertu«, Pankratius «ns Servatius, denen die Tage vom 11. bis 13. Mai im Kalender Vorbehalten blieben, sind Heuer nicht zur festgesetzten Zeit eingetroffen. Sie scheinen den „Anschluß verpaßt" zu haben. Daß sie noch kommen, möchte man annchmen, nach dem bereits im Vorjahr die Tage der „Eisheiligen" dieselbe milde Temperatur aufzuiveisen hatten, wie Heuer. Wir denken noch heute mit gelindem Grausen an die Kälterückschläge des Vorjahrs, wo sie sich Ende Mai und bis hinein in den Juni bemerklich machten Die bekannte Maikühle beruht auf Natur gesetzen. Sie wird hervorgerusen durch Winde, die vom nörd lichen Teil des Atlantischen Ozeans zu uns herüberstreichen. Diese meteorologischen Erscheinungen haben an den Küsten Grönlands und Labradors ihren Ursprung. Auch die rapide Bodenerwärmung, die jetzt in Südeuropa Fortschritte macht, steht mit den „gestrengen Herren" in gewisser Beziehung. Es gesellt sich Niederschlagsarmut hinzu, die Trockenheit der Luft bedingt und Nachtfröste begünstigt. Man hat es also bei den „Eisheiligen" gewissermaßen mit den letzten winterlichen Anwandlungen des fortschreitenden Frühlings zu tun. Es kann ja sein, daß ihnen durch den rauhen und feuchten April dieses Jahres viel von ihrer Schärfe genommen ist. Man soll trotzdem nicht zu früh jubeln. Man kann nicht wissen, was schon die allernächsten Tage bringen. f Die BekSmpfu«g der Non«e in den sächsischen SkaatSwaldunge» hat im vergangenen Jahre rund 125000 Mk. Kosten verursacht. In diesem Jahre dürfte der gleiche Betrag zu demselben Zweck nicht zureichen, da die Nonne an Verbreitung gewonnen hat und die Absicht besteht, die Ver tilgung auch weiterhin durchzuführen. f 13.Bölkerschlachtdenkmal-Lotterie. Am 1.Ziehungs tag wurden an größeren Gewinnen gezogen: Nr. 189216 mit 200 Mk., Nr. 122072 mit 200 Mk., Nr. 9718 mit 100 Mk., Nr. 61835 mit 100 Mk., Nr. 80609 mit 100 Mk., Nr. 169152 mit 100 Mk., Nr. 112159 mit 100 Mk., Nr. 165 736 mit 100 Mk., Nr. 90614 mit 200 Mk., Nr. 43048 mit 100 Mk., Nr. 192163 mit 200 Mk., Nr. 147635 mit 100 Mk., Nr. 162517 mit 10000 Mk., Nr. 65440 mit 100 Mk. — Am zweiten Ziehungstag wurden an größeren Um spätes Glück. Roman von Ferdinand Runkel. lik Forttetzunsi) (N-Kdnick v-rbotrn. „Kömmt mir doch nicht immer mit Eurem Predigen, Schmied, das höre ich nun schon all' die Jahre her . . . Kann mir der da droben 50000 Mark auf den Tisch schaffen?" „Ob er es kann, wenn er nur will." Der Schmied reckte sich hoch auf und aus seinen alten blauen Augen brach ein Feuer heiligster Ueberzeugung. „Ach, das sind ja nur Redensarten. Warum ändert mir Euer lieber Gott, den Ihr immer im Munde führt, den Herrn nicht, daun wär' Alles besser." „Vielleicht haben Sie es nicht verdient, Madame, vielleicht ist Ihnen der Herr so wie er ist, zur Strafe gegeben, weil Sie Ihr Herz an den Doktor gehängt haben. Wenn der liebe Herrgott wieder cinzieht, dann wird's auch besser, danu hört die Süude auf, und die Sünde ist Schuld gu allem Unheil." „Ach, Schmied, redet nicht so Zeug daher, was wißt Ihr, was könnt Ihr wissen? Ihr seid hier auf dem Hofe groß gewachsen und alt geworden, als früh morgens der Herr noch mit dem Gesinde in der Leutcstube gebetet hatte, ehe es an die Arbeit ging." „Ja, ganz recht, Paulinchen, ganz recht. Ta waren Sie noch so ein ganz klein Dingelchen, das ich auf dem Arm herumgctragen habe. In der Zeit bitl ich groß ge wachsen und alt geworden hier auf dem Hof, das sind nun schon viele Jahre her, vierzig oder fünf,zig, und wie ist da Alles gut gegangen, auf dem Hofe, eiu Vierteljahr Vorher hat der selige Herr schon die Zinsen in dem Schreib tisch liegen gehabt und keinen Pfennig Schulden hatte man geduldet auf dem Waldhof." „Ja, schmied, das waren eben noch andere Zeiten." „Andere Zeiten warcu's nicht, Madamchen, andere Menschen waren's, die den lieben Herrgott im Herzeil und vor Augen hatten." „Laßt das, Schmied, die am schlechtesten sind, haben's auf der Welt am Besten, warum geht's denn drüben auf Geislitz gut uud warum müssen wir mit Schimpf und Schande vom Hof herunter? Dort ist sicher ebensoviel Sünde wie hier, oder vielleicht nicht?" . . . sie machte eine kurze Pause und als der Schmied nicht antwortete, fuhr sie fort: „Wo bleibt da die himmlische Gerechtigkeit?" „Heiliges Gericht Gottes steh' uns bei!" „Nun ja, Schmied, heraus mit der Sprache, warum ist es so?" „Weil's dem lieben Herrgott so gefällt und aus keinem andern Grund, Madamchen, weil's ihm recht nnd gut scheint, die da drüben noch in ihrer Sünde schwelgen zu lassen und weil er sich hier auf dem Hof der armen Kinderchen erbarmt und sich sagt, lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Lassen Sie den Doktor seiner Wege gehen, Madame, eher kommt doch kein Frieden auf den Hof." „Der Tvktor hat uns immer gut genützt und nie geschadet, mir war er wie ein Bruder all die Jahre her. Was wißt deun Ihr, warum ich mich an den Doktor angcschlossen habe." „Wenn man verheirathet ist, Madamchen, schließt man sich an seinen Mann an und wenn Sie dem Herrn eine liebe Frau gewesen wären, dann wär' er nicht saufen gegangen und alles Andere nicht. So hängt eins ain Andern und Sünde bringt Sünde zur Welt, aber das End' von der Sünde ist der Tod." „Der Tod? Wär's nur erst so weit! Ob ich cs überlebe, weun ich von Hans und Hof muß, das weiß ich noch lange nicht, das weiß ich »och lange nicht." „Pfui, Madamchen, wer wird so etwas sagen, denken Sie an den Alexander und das kleine Lisabethchcn, was soll denn ans den armen Würmchen werden, wenn Sie von hinnen gehen. Lassen Sie nur, wenu der Doktor erst vom Hof herunter ist . " „Dann hab' ich kernen Menschen mehr, aber ich will hoffen, daß er hier bleibt." Ker Schmied lachte grimmig. Gewinnen gezogen: Nr. 1S9715 mit 100 Mk., Nr. 194760 mit 100 Mt, Nr. 44717 mit 300 Mk., Nr. 37 788 mit 300 Mk., Nr. 118379 mit 100 Mk., Nr. 3055 mit 300 Mk., Nr. 117413 mit 100 Mk., Nr. 193309 mit 3000 Mt., Nr. 76571 mit 100 Mt., Nr. 160212 mit 100 Mt., Nr. 69043 mit 100 Mk-, Nr. 67216 mit 200 Mk., Nr. 63580 mit 100 Mk., -Nr. 150239 mit 100 Mk., Nr. 192818 mit 300 Mk., Nr. 66400 mit 100 Mk., Nr. 112609 mit 100 Mk., Nr. 103870 mit 200 Mk., Nr. 91828 mit 300 Mk., Nr. 65 423 mit 300 Mk., Nr. 134281 mit 200 Mk. (Ohne Gewährl) f «esderuu, -er Schulferte« t« Sachse«. Das „Dr. Journ." schreibt: Trotz der bereits von einzelnen TageS- blättem verbreiteten Berichtigung ihrer ersten Auffassung be- gegnet man noch immer der irrigen Ansicht, eS sei schon für den bevorstehenden Sommer eine Aenderung der Schulferien an den höheren Lehranstalten Sachsen« zu erwarten. Dem- gegenüber sei hier auf Grund amtlicher Nachrichten nochmal« ausdrücklich festgestellt, daß — wie auch die am 29. April d. I. in der Zweiten Ständekammer abgegebene Erklärung de« Kultusministers klar erkennen läßt — eine Neuregelung der Sommerferien in der in jener Sitzung angegebenen Weise zwar erwogen wird, in diesem Jahre aber noch nicht statt finden kann. f Die Jahre»vers«m»la«ß de- Verein- Sächsischer Schuldirektoren soll am 19. und 20. Juni d. I. in Dres den stattfinden. Der erste VerhandlungStag ist der Bespre chung interner Angelegenheiten gewidmet. Am Sonnabend wird zunächst Schuldirektor Petzold au« Falkenstein sprechen „Ueber die Errichtung von Fortbildungsschulen für Mädchen". Sodann behandelt Schuldirektor Czerwenta auS Döbeln die Frage: „Wie ist dem Geiste der modernen Pädagogik in Be urteilung einer Lehrstunde Rechnung zu tragen?" Den Haupt vortrag hält Schuldirektor Julius Otto aus Chemnitz: „Ueber die Berechtigung einer Umgestaltung des Religionsunterrichts". 7 Kurse für Aortbtlduus-schullehrer. Das Ministe rium des Kultus und öffentlichen Unterrichts hat beschlossen, im laufenden Jahre wiederum zwei vierwöchige Kurse für Fortbildungsfchullehrer zu veranstalten. Der eine dieser Kurse, der für Lehrer an Fortbildungsschulen bestimmt ist, deren Schüler vorwiegend im Gewerbe ihre Beschäftigung suchen, soll vom 22. Juni bis 17. Juli wiederum in Chemnitz unter Leitung des Bezirk-schulinspektorS Schulrat Or. Böhme statt- finden. Dagegen soll der andere, für Lehrer an ländlichen Fortbildungsschulen in Aussicht genommene Kursus vom 22. Juni bis 18. Juli wiederum in Bautzen unter Leitung des Bezirksschulinspeltors Schulrat Bach abgehalten werden. Die Teilnahme am Kursus ist unentgeltlich. Für Fortkommen und Unterkommen haben die Lehrer selbst zu sorgen. Das Ministerium stellt den Teilnehmern an diesen Kursen die Ge währung einer Beihilfe von 120 M. in Aussicht. Dabei wird aber vorausgesetzt, daß die Deckung der etwaigen Ver tretungskosten von den Schulgemeinden übernommen wird. Die Lehrer, die sich an einem dieser Kurse beteiligen wollen, haben nach Einholung der Zustimmung ihres Schulvorstands oder Schulausschusses ihre Gesuche um Zulassung spätestens bis zum 25. Mai bei dem Schulinspektor ihre» Bezirks ein zureichen. fr. Schönborn. Ein nnerhörter Frevel ist in den lctztverflossenen Tagen an den Obstbäumen am Kommunika tionsweg von Sachsenburg nach Mittweida verübt worden. Auf hiesiger Flur sind nämlich sieben blühende Kirschbäume umgebrochen worden. Da es leider noch nicht gelungen ist, den oder die Täter ausfindig zu machen, sieht sich, wie aus dem amtlichen Teil dieser Nummer hervorgeht, die hiesige Gemeindeverwaltung veranlaßt, auf die Ermittelung der Buben eine Belohnung von 30 Mark auszusetzen. Jeder, dem An haltspunkte zur Ergreifung der Täter bekannt sind, sollte der Behörde davon Mitteilung machen, damit solch empörendes Treiben, wie es sich in der mutwilligen Beschädigung von Obstbäumen kundgibt, wenigstens nicht ungeahndet bleiben muß. — Hainichen. Seit Jahren schon wurde im Keller des Ziegerschen Gutes im benachbarten Ottendorf das Auftrete« vou Erdöl bemerkt,' bald schwächer, bald stärker, sodaß zu Zeiten der Keller des intensiven Geruches wegen nicht benutzt „Ja, wenn ihn das Gericht frei läßt." Pauline schrak heftig zusammen. „Das Gericht — und frei läßt, was soll dascheißen?" „Ich hab's gerade noch gesehen in der Stadt, wie er mit dem Inspektor in den Polizeihof einfuhr und Sie wissen doch, Madamchen, der Schutzmann Lage ist ein Dutzfreund von mir, sie haben den Doktor geholt, weil er den Herrn drüben von Geislitz . . . nun ja, ich will nichts sagen." „Was? Sollte das wirklich wahr sein, um Gottes- willen, und so eine That nur um ein bischen Jugend und Schönheit." „Sinnenlust und Augenlust, weiter nichts, und da haben Sie Ihren ganzen Doktor, Madamchen, einer, der einen braven Mann umbringt, weil er's mit der Frau haben möchte. Herunter vom Hof, damit der liebe Herr gott wieder einziehen kann und wenn er erst wieder da ist, dann wird er auch helfen, um der Kinderchen willen." Panline starrte wie geistesabwesend vor sich hin. Alles, was ihr durch den Kops gegangen war, was sie gefürchtet hatte, war eingetroffen. Ter Tvktor war verhaftet, schreck lich! Wie man die Sache auch betrachtete, es war und blieb ein brutaler Mord, und er hatte es ja ihr gegenüber nicht einmal verheimlicht. Schrecklich! „So was dürft Ihr nicht weiter erzählen, Schmied) wißt Ihr, wenn der Doktor unschuldig ist, so schadet ihm das und Euch auch." „Wenn er unschuldig ist, aber ich glaube es nicht. Nun, Sie werden ja hören, was cs für Neuigkeiten giebt, da kommt ja der Inspektor Steub von Geislitz, der Wird wohl mehr wissen, als wir Alle." Pauline warf einen Blick durch's Fenster und sah den Inspektor schnell und gewandt vom Pferde springen, und einem herbeieilenden Hofbedicnten die Zügel zuwerfen. Ter Schmied ging hinaus, dem Ankömmling entgegen, nm ihn hereinzuführen. , (Fortsetzung folgt.)
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