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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 13.06.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-190806134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19080613
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19080613
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-06
- Tag1908-06-13
- Monat1908-06
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Anzeiger 67. Jahrgang. Begründet 1842. für Wiederholungsabdruck Ermäßigung na Nachweis und Offerten-Annahme werden 2b Jnseraten-Aunahme auch durch alle deutschen k/en z,er 7o^ m/r» cka^o- rvs/Äs ! IM m'7 -/sn Nnzeigenprei»: Die s-gesp. Petitzeile oder deren Raum 1b bei Lokal- Anzeigen 12 Z; im amtlichen Teil pro Zeile 40 „Eingesandt" im Redaktionstcile AS 4. Für schwierigen und tabellarischen Satz Aufschlag, für WiederholunHsabdruck Ermäßigung nach feststehendem Taris. Für H Extragebühr berechnet. Annoncen - Expeditionen. Die Gemeinde-Spavkaffe Flohn verzinst Spareinlagen mit S'/, °/o. ExVeditiouSzSit: an Werktage vor«. 8 bi- 12, «ach« 2 bis s Uhr, Sonn»d«nel« <ki»»vkg»k«nit vonin. S bi» navkm. S vki-. Durch die Post bewirkte Einlage« werde« schnell expediert. — Fernsprecher Rr. 1». Die Aufgabe von Inseraten ersuchen wir im Interesse der rechtzeitigen Fertigstellung und Ausgabe unseres Blattes gefälligst so zeitig als möglich erfolgen zu lasten. 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Za. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von C- G- Roßberg in Frankerberg i. Sa. kt-reise. >er 50 Kilo. 1.255.12 35 0.60- 10 75 9.75 10.- 9 75-10- 9 75 10.30 9.50. 0.10 1- - 9/0- 3 80 - 3 20- .20 - 55 - 2 20- 1.70- S.-- 240 . 6. Ll. trous, itor, mlie, ». 10. Juni h-k. Matrrkularveiträgen aufbringen wollten. Aber auch drei jähriges Nachdenken gewährt kaum wesentliche Erleichterung, wenn dieser Betrag sich, wie in den Jahren 1906 und 1907, auf 58 und 64 Mill. Mk. erhöhte. Und inzwischen hatte die verzinsliche Reichsschuld die vierte Milliarde überschritten, wozu dann noch für 274 Mill. Mk. unverzinsliche Schatz anweisungen und für 120 Mill. Mk. Reichskassenscheine kamen. Von diesen Reichsschulden nächstens noch ein paar Worte. Verfügung, die einer niedrigeren Kulturstufe angehören und entsprechend billiger arbeiten. Wenn auch in den europäischen Ländern die Landwirtschaft geringere Löhne bezahlt als die Industrie, so stehen sie doch pro Erzeugniseinheit wesentlich höher als zum Beispiel in Indien, in Argentinien, in den amerikanischen Südstaaten usw. Und wo, wie in Nordamerika, die Löhne in der Landwirtschaft sehr hoch stehen, da können durch billigen Boden, Raubbau und extensiven Betrieb die Gestehungskosten noch immer so herabgedrückt werden, daß wir in Mitteleuropa aber seine Landwirtschaft, namentlich seinen Körnerbau und damit das wichtigste Mittel wirtschaft licher Selbständigkeit nicht preisgeben, dann muß es diesen Verschiedenheiten in der Zusammensetzung der Produktions kosten durch seine Wirtschaftspolitik Rechnung tragen." Das geschieht bekanntlich durch die Schutzzölle. Calwer geht noch weiter. Er plädiert für einen wirtschaftspolitischen Zusammenschluß der mitteleuropäischen Staaten gegen die immer drohender sich gestaltende amerikanische und englische Gefahr und in erster Linie für eine Annäherung zwischen Deutschland und Frankreich. Gerade in der heutigen Zeit verdienen die Ausführungen des „Genossen" Calwer Beachtung. Seinen Parteigenossen freilich werden sie ganz und gar nicht in den Kram passen. Danach aber pflegt bekanntlich Calwer nicht zu fragen. Er vertritt vielmehr, was er für richtig er kannt hat, und pfeift auf die sattsam bekannten Phrasen anderer Leute. 7.40 7.80 1150 10.- 4 61 3 50 2 60. 2.10s 3.2b I 26«! ä ei'. »konon /ürun- ; statt. vsr flnsnrmren ürr beleb;. II. Zwei Institutionen insbesondere haben die Finanzgebarung des Reichs so über die Maßen verwickelt und unübersehbar gemacht: - die Matrikularbeiträge und die Ueberweisungen. Von den Matrikularbeiträgen war schon in dem ersten Ar tikel die Rede. Sie waren als provisorische Einrichtung ge dacht und sollten für den nichtgedcckten Teil der Neichsaus- gaben von den einzelnen Bundesstaaten aufgebracht werden, „solange Reichssteuern (d. h. genügende) nicht eingeführt" waren. Aus der provisorischen Einrichtung wurde aber bald — erst faktisch, später auch gesetzlich — eine dauernde. Und das hing mit den sogenannten „Ueberweisungen" zusammen. Bis zum Jahre 1879 waren die Reinerträge aus Zöllen und Reichssteuern ganz und unverkürzt dem Reich zugefallen; etwaige Defizite im ordentlichen Etat hatten die Matrikularbeiträge gedeckt. Das war übersichtlich und klar. Bei der Zoll- und Steuerreform von 1879 aber ward das Funditus geändert. Von da erwartete man ein Anschwellen der Einkünfte, das die Matrikularbeiträge verschwinden machen könnte, und das wollten verschiedene Parteien nicht. Die wünschten auch eine Art Einnahmebewilligungsrecht dem Reichstag zu erhalten, und zu dem Ende wurde auf Be treiben des Zentrums 1879 dem neuen Zolltarif im 8 8 die sogenannte Franckenstcinsche Klausel eingefügt: derjenige Er trag der Zölle und der Tabaksteuer, der die Summe von 130 Millionen Mark überstieg, sollte den einzelnen Bundes staaten überwiesen werden. Später wurde im Zusammen hang mit den Bestrebungen, die auf eine systematische Schul dentilgung abzielten, der Anteil des Reichs an diesen Ein künften aus Zöllen und Tabaksteuer, hinterher auch noch aus anderen Steuern auf 175,4 Millionen Mark festgesetzt. Der Sinn der Einrichtung war, ein künstliches Defizit zu schaffen: soll heißen, unter allen Umständen für das Vorhandensein eines solchen Defizits zu sorgen. Damit erhielt sich denn auch die Notwendigkeit, dies Defizit nach wie vor durch Matrikularbeiträge zu decken, und der Schlußeffekt war: das Reich blieb Kostgänger der Einzelstaaten, soweit die Ueber weisungen hinter den Matrikularbeiträgen zurückblieben, da neben aber erschien es als der gute Onkel, der Gaben spie, sobald die Ueberweisungen die Matrikularbeiträge übertrafen. Die Rechner und Kalkulatoren hatten eine gute Zeit. Blieben die Ueberweifungen hinter den Matrikularbeiträgen zurück, so bestanden sie nur rechnerisch; das heißt, sie lagerten hübsch ruhig in der Reichskasse und wurden den Einzelstaaten im Verhältnis zu ihren Matrikularbeiträgen nur angerechnet. Im andern Falle mußten bare Lieferungen des Reichs an die Einzelstaaten erfolgen. Die tatsächlichen Einnahme- und Ausgabeverhältnisse wurden aber auf die Art verschleiert und Reich und Einzelstaaten an einer sachgemäß selbständigen Ent wicklung ihrer Haushalte gehindert. Anfang 1904 gab es drei verschiedene Gruppen von Reichssteuern. Zum ersten: reine Ueberweisungssteuern, d. h. solche, die zwar von Reichs wegen erhoben wurden und in die iReichskasse flossen, von dieser aber im ganzen Betrag an die Bundesstaaten ausgezahlt werden mußten (die Reichsstempel- abgaben von Aktien usw., Kauf- und Anschaffungsgeschästen und Lotterielosen, sowie die Verbrauchsabgabe von Brannt wein). Zum zweiten: solche, von denen nur ein Teil der Reichskasse verblieb, der andere überwiesen wurde (die Zölle und die Tabaksteuer) und drittens: solche, die ihrem ganzen Betrag nach dem Reiche verblieben (hierher gehört u. a. die Maischbottich-, die Material- und die Brennsteuer). Die Finanzreform von 1904, die sog. „lox Stengel", brachte einige Ordnung in dies Kunterbunt. Sie beseitigte zunächst den Passus in Artikel 70 der Reichsverfassung, der den Matrikularbeiträgen nur provisorischen Charakter zusprach, und sie hob in bezug auf Zölle und Tabaksteuer die Francken- steinsche Klausel auf. Nun gab eS nur noch zwei Gruppen von Reichssteuern: solche, die ganz dem Reiche verblieben und andere, die auf dem Umweg über die Neichskasse ganz den Bundesstaaten zuflossen. Aber die Schwankungen der Ueber weisungen und der Matrikularbeiträge wurden dadurch nicht beseitigt und der Versuch, den man dann durch das Gesetz vom 3. Juli 1906 unternahm, brachte den Einzelstaaten nicht viel mehr als Stundung und vorübergehende Erleichterung. Die Einzelstaaten erhielten so Schutz vor unangenehmen augen blicklichen Ueberraschungen und drei Jahre Zeit zum Nach denken, wie sie den 24 Mill. Mk. übersteigenden Betrag von icrt: Weizen r 216 Mark, k bis 188 M., > Bahn mark., necklenb. fein tel 161 bis bis 161 M., ) bis 157 M, rk, russ. und kark. MaiS bis 177 M., rk. An der ;cn zu Anfang , bis -/, M. ! Verstauung neue will- 4dct wurde» zu 186 Mk. staUfandcn, Lieferungen h Liverpool ES schloß N. niedriger, rur '/< Mark gen den An- er lag ruhig csen. Rüböl e NapScrnte- ad verlor für kr nennt sieb aus. Die Notwendigkeit landwirtschaftlicher Schutzzölle wurde in den „Soz. Monatsheften" von dem sozialdemokratischen Wirtschaftspolitiker Richard Calwer folgendermaßen begründet: „England sucht nahen Anschluß an seine Kolonien und schafft sich dadurch ein sehr vorteilhaftes Absatzgebiet für seine Jndustricerzeugnisse, während die Kolonien das Mutterland mit Getreide, Vieh und anderen Erzeugnissen der Landwirt schaft billig versorgen. Amerika aber sucht aus einem ganzen Weltteil ein in sich abgeschlossenes Wirtschaftsgebiet zu bilden, das ebenso über eine reiche Landwirtschaft wie über eine höchst entwickelte Industrie verfügt. Das englische wie das ameri kanische Wirtschaftsgebiet vermag seine Bevölkerung mit billi gen Nahrungsmitteln ebenso reichlich zu versehen, wie mit Fabrikaten, deren Hersteller bis zum letzten Arbeiter hinunter gut bezahlt werden. Denn sowohl England wie Amerika verfügen neben einer hochbezahlten industriellen Arbeiterschaft über eine Unmasse äußerst niedrig gelohnter Arbeitskräfte, die namentlich in der Landwirtschaft Verwendung finden. Die Massenfabrikation gewerblicher Erzeugnisse ermöglicht aber auf der anderen Seite wieder einen Ausbau des Produktions- apparatcs, dessen Leistungsfähigkeit eine hochbezahlte Arbeiter schaft garantiert. Ganz anders liegen die Verhältnisse in Mitteleuropa, speziell in Deutschland und Frankreich. Die Landwirtschaft dieser Länder ist mehr als tausend Jahre alt, stark verschuldet und intensiv entwickelt. Weder kann Raubbau großen Stils auf ihrem Boden getrieben werden, noch stehen Arbeiter zur «erMebrr und Zäcbriredrr. !L«r Nachdruck »usrrrr Örtlichen Orlglnaldrrlchte IS nur mit «ruauer Ouelleuauaadr gestattet.) Frankenberg, 12. Juni 1908. fr. Bilder vom Tage. Die Ueberführung der Gebeine Zolas in das Pantheon zu Paris ist bekanntlich der Anlaß zu einer neuen Dreyfus-Affäre gewesen. Bei Schluß der Leichenfeier feuerte der Journalist Grögori auf den früheren „Einsiedler der Toteninsel" zwei Revolverschüsse ab, was große Demonstrationen hervorrief. Durch dieses Vorkommnis ist die ganze Veranstaltung noch mehr in den Vordergrund des öffentlichen Interesses gerückt worden. Und so dürften auch die heute von uns ausgestellten acht Wider von der Leichenfeier aktuellen Wert besitzen. Sie befinden sich an der Schautafel unserer Geschäftsstelle (Markt 8). fr. Prinz und Prinzessin Johann Georg von Sachsen passierten gestern in den ersten Nachmittagsstunden im Automobil unsere Stadt. Die königlichen Hoheiten weil ten im Laufe des Tages mit ihrer Begleitung (Hofdame Frl. v. Schönberg und persönlicher Adjutant Hauptmann v. Elterlein) als Gäste des gräflich Vitzthumschen Paares in dessen Schloß Lichtenwalde. Heute abend beabsichtigen die prinzlichen Herrschaften wieder in Dresden zu sein. f Ministerium und Bückereiverordnung. Der ge schäftsführende Vorstand des Sächsischen Bäckerinnungsver bands „Saxonia" hatte an das Kgl. Ministerium des Innern eine Eingabe wegen des täglichen Waschens der Fußböden in Bäckereibetrieben gerichtet und gebeten, die diesbezüglichen Bestimmungen zu mildern. Hierauf hat jetzt das Ministerium erwidert, daß es keinen Anlaß fände, die Verordnung abzu ändern, es solle vielmehr den beschwerdcführenden Mitgliedern des Verbands bedeutet werden, daß unter „Abwaschen" nicht zu verstehen sei, große Mengen Wasser auf den Stubenböden auszugießen, die dann wieder aufgetrocknet werden, sondern es sich vielmehr darum handle, den Fußboden der Backränmc täglich seucht, d. h. mit angcfcuchten Scheuertüchern zu rei nigen. Trocken reinigen würde den Staub nur von einer Stelle auf eine andere verjagen und solle lieber ganz unter bleiben. Würde dies im Auge behalten, dann sei nicht zu befürchten, daß die Dielen austrockneten und schlechte Luft aus dem Zwischcnboden aufsteige. Mit diesem Be scheid des Kgl. Ministeriums will sich indessen der „Saxonia"- Verband nicht zufrieden geben, sondern erneuten Protest über Anwendung der Verordnung an das Ministerium richte». f 296 Sondcrzttge wurden vom Freitag vor Pfingsten bis mit zweiten Pfingstfeicrtag auf den Hauptlinicn der Sächsischen Staatseisenbahnen abgefertigt. An erster Stelle steht die Linie Dresden—Reichenbach. Auf ihr wurden allein 87 Sonderzüge gefahren. Am stärksten war der Verkehr am Pfingstsonnabend. An diesem Tage verkehrten 104 Ent lastungszüge. Hiervon entfallen 29 Sonderzüge auf die Linie Dresden —Reichenbach. Am ersten Pfingstfeiertag wurden Lur Mbheebtmlonn In Sscbren. Als Erwiderung auf den in der „Nordd. Allg. Ztg." erschienenen Wahlrechtsartikel erläßt jetzt die Leitung der uationalliberalen Fraktion der Zweiten Kammer des sächsi schen Landtags folgende Erklärung: „Die „Nordd. Ällg. Ztg." bringt in einem Brief aus Sachsen Bemerkungen zur Wahlrechtsreform, die ohne jede eigene Mei nungsäußerung auch in die offiziöse „Leipz. Ztg." übernommen worden sind und sowohl dadurch, wie durch die ganze Haltung des Artikels die Meinung erwecken müssen, als ob sie aus ein- geweihten, der Regierung nahestehenden Kreisen hervorgegangen wären. Sollte eine solche Annahme, zu der wir uns nur sehr ungern entschließen würden, richtig sein, so könnten wir nur auf richtig beklagen, welche falschen und geradezu lächerlichen Illusio nen an maßgebenden Stellen über die Haltung der Parteien und die Stimmung, welche innerhalb derselben herrscht, bestehen. Jedenfalls hat die Haltung der nationalliberalen Partei zu keiner Zeit einen Zweifel darüber auf kommen lassen,dast es ihr mit derAenderung des jetzt geltenden Wahlrechts nicht voller Ernst wäre, sie hat aber ebenso wenig gezögert, sich sofort nach Er scheinen des Wahlrechtsentwurfs im Juni des Vor jahres auf ihrer Landesversammlung zu Leipzig gegen Kommunalwahlen zu äusiern und hat diese Stellung und das in ihr liegende Verlangen nach einem direkten, geheimen und einheitlichen Wahlrecht während der Ver handlungen in der Wahlrechtsdeputatio« unentwegt festgehalten. Sie ist dann dem von der Neunerkommission vorgeschlagenen Wahlkompromiß, das auch von ihrem Standpunkt aus beurteilt einige recht bemerkenswerte Schönheitsfehler zeigt, doch in ihrer großen Mehrheit beigetreten und wird daran festhalten, um zu zeigen, daß sie selbst unter Opfern, die ihr nicht eben leicht ge worden sind, doch bereit war, die Wege zu einer Verständigung zu ebnen und dadurch die endgültige Beseitigung des von ihr seit Jahren bekämpften Dreiklassenwahlrechts herbeizuführen. Wo sind also hier die fingierten Gründe und der heuchlerische Wunsch, die ganze Aktion zu Fall zu bringen, von denen der Briesschreiber der „Nordd. Allg. Ztg." fabelt? Vor dem Ge spenst der Landtagsauflösung, das in den Schlußworten des Brie ses erscheint, bangt uns nicht; wir wollen nur der Regierung wünschen, daß die Trümpfe, welche sie dafür in der Hand zu haben meint, nicht so sehr in das Reich der Illusionen zu ver weisen sind, wie die übrigen Ausführungen des Briefschreibers." * 1 Ui Frankenberger Tageblatt tu>or9«n, ? E 135 1908 So««ve»d, »e« 13. Jmü
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