„Wo sind die Freunde des Handwerker und Gewerbestandes Offenbar nur, um die wegen der Reichsfinanzresorm harschende Mißstimmung abzulenken, stellt Generalsekretär Kunze in einem Flugblatt zuguafteu der „Mittelftaudsvereiniguug" willkürlich zusammen, was den Nationalliberaleu schaden soll. Sein Verjähren ist durch und durch unlauter. Bon vornherein verschweigt er, daß die vom Jahre Ml, um deren Einzelheiten es sich haupt ¬ sächlich handelt, vom Reichstag nahezu einstimmig, »Ls« nullt LnstllinnmnK «llvr LtnnsSO^Mtll^w angenommen wurde!! Wie lächerlich und wie unehrlich ist es, wenn man heute im Vertrauen ans das schlechte Gedächtnis der Menschen dit Sache so darstellt, als seien nur die Nationalliberalen sür die Mängel, die sich später an dieser Gewerbeordnung herausstellten, verantwortlich. Abstimmungen von untergeordneter Bedeutung, zum Teil über Innungsfragen, über die heute die Handwerker selbst noch »«einig sind (z. B. 8 IVO4 der Gewerbeordnung), führt man säuberlich an-, dagegen nnt«m8«I»llLUt man folgende, für die Haltung der nationaUideralen Partei wirklich deweiskräftige Tatsachen: 1811. Antrag Wehrpscnnig (natl.) aus Regelung des Lehrlingsweseus. 1891 Zustimmung der Mehrheit der nationalliberalen Fraktion zu der großen Lll«nÄHv«rllL«rnmK«»ll8«tllnn8- (Jnnungsgesetz, Einrichtung von Handwerkerkammern). 1805. Antrag Bassermann (natl.) aus Einführung eines Gesetzes zum Schutz der Forderungen der Wiederholt wurde diese Anregung 1801, 1003 und 1006. 1001. Zustimmung zu diesem Gesetz über die Bauforderungen. Für die Ablehnung desZoklllls»l«rL8«ll»«» allgemeinen Befähigungsnachweises ist der nationalliberalen Partei kein Vorwurf zu machen, da es Tatsache ist, daß sehr viele Handwerker von dieser Wiederbelebung einer alten Einrichtung nichts wissen wollen. Der 1005 in Köln abgehaltene JUnmllHvvrllLS- nnÄ ^SHvvrk«lL»iniuSrt»K »n I»88«»r Die »«tLnn»Illllll»«r»Iv Partei ist dagegen SllnKvtrStv» Ä«n IrlSLNSn nämlich sür die Beschränkung des Rechtes aus die Ausbildung von Lehrlingen auf Meister. Mtt Lustllinninnßx wurde das Gesetz über diesen kleinen Befähigungsnachweis angenommen. Das Osnabrücker InnnnKsstntnt- das bei der Innungsgesetzgebung als mustergültig anerkannt wurde, rührte her von dem damaligen Osnabrücker Bürgermeister Miguel — dem bekannten Führer der Nationalliberaleu! Die nationalliberale Partei stimmte sür die Gesetze gegen den Wucher (1880 und 1803); sie trat 1815 ein für die Einführung einer Börsensteuer und 188W5 beantragte sie den Schlußnotenzwang und die Staffelung der Börsensteuer. Es ist also nicht wahr, daß sie, wie das oft behauptet wird, stets die Börse geschont habe. Sie trat ein sür das Gesetz über die Abzahlungsgeschäfte und für das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb, dessen letzte Erweiterung und Verschärfung von ihr verlangt und mit ihrer Zustimmung (1000) angenommen wurde. äieseu ist uielrt LU rütteln! Der Flugblattschreiber schasst sie damit nicht aus der Welt, daß er sie unterschlägt, und dafür Nebensächlichkeiten einschiebt. Er beleidigt aber durch sein Verfahren die Handwerker und Gewerbetreibenden, denn er setzt bei ihnen Leicht gläubigkeit und Unwissenheit voraus. Die nationalliberale Partei, die ja zum größten Teile aus Angehörigen des Mittelstandes besteht, beweist durch ihre Vergangenheit, daß sie immer bereit war, die Interessen des Mittelstandes zu fördern. Die nationalliberale Partei wird auch in Zukunft die Partei des Mittelstandes sein! Der einsichtige Handwerker und Kaufmann, Arbeiter und Beamte wird sich nicht beirren lassen, nnd am Wahltage seine Stimme abgeben für den Kandidaten der nationalliberalen Partei: W W« M MI W WM. Der Wahla«sfch«H.