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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 29.12.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191012296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19101229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19101229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1910
- Monat1910-12
- Tag1910-12-29
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statt. Im Anschluß hieran händigte der Seniorches der Firma Herr Viktor Weidenmüller unter herzlichen Worten den Judi- laren ein Sparkassenbuch mit der Einlage von je 500 Mk. aus und gab gleichzeitig bekannt, daß die Inhaber der Firma beschlossen haben, ihrem Dank und ihrer Anerkennung lang jähriger Dienstzeit durch Gewährung von Prämien tätige« Ausdruck zu verleihen, und zwar sollen erhalten: 1) eine jährliche Prämie, die jeweils Vorm Weihnacht-feste zur Bertrilung gelangen wird, alle Arbeiter unk» Arbeiterinnen nach erfülltem 10. bis einschließlich 15. Dienstjahre in Höhe von 20 Mk., nach erfülltem 15. bis einschließlich 20. Dienst- jahrr in Höhe von 25 Mk., nach erfülltem 20. und mehr Dienst- jahren 30 Mk. Ferner: 2) alle diejenigen Arbeiter und Arbeiterinnen, welche mindestens 20 Jahre ohne Unterbrechung (Militärzeit und Krankheit ist keine Unterbrechung) bei der Firma in Arbeit gestanden haben nnd wegen Unfalls oder Krankheit oder hohen Alters arbeitsunfähig geworden sind und denen deshalb eine rrichsgesetzliche Invaliden- oder Altersrente zuerkannt wurde, einen jährlichen Zuschuß zur Rente in Höhe von 200 Mk., der in vierteljährlichen Raren von 50 Mk. pränuwerando am Quartalseisten ausgezahlt werden wird Es konnte bereits dies« Weihnachten 110 Ar beitern und Arbeiterinnen in Antonsthal und 26 Arbeitern in Drriwrrden erstmalig die Weihnachtsvrämie ausgehändigt werden. — Chemnitz. Am zweiten Weihnacht? sei-rtag starb während des HauptgotteSdienstes in der Schloßkirche an einem Schlaganfall der 53 Jahrc alte Fabrikarbeiter Mehner. — Am Heiligenadend kam eine Dresdner Dame hier an, um da» Weihnacht-fest im Kreise der Famili: ihres hier wohnen den Schwiegersohnes zu feiern. Als Weihnachten gefeiert wurde, bekam sie ein Unwohlsein; kurz darauf starb sie. — Rteter-vbritzsch. Am zweiten Meihnachtsfeiertag nachmittags wurde der seit dem 12. November vermißte 23 Jahre alte Fabrikarbeiter Helbig von hier in dem Hohl weg der sogenannten Schubertmühle tot anfgefunden. Helbig ist an jenem Morgen bei dem großen Schneetreiben umgekommen. Der Leichnam war vollständig in Eis gehüllt. — Meitze«. Eine vollständige Havarie erlitt am Sonntag der mit 15000 Zentner Klarschlag beladene Kahn des Schiffseigners Wenig aus Aken. Er hatte beim Rehbock geladen und sollte rückwärts durch die Brücke ge bracht Verden. An der Straßenbrücke wurde das Fahrzeug von dem schweren Südweststurm auf die Sette gedrückt und vor das linksufrige Brückenjoch geschleudert. Die Ladung muß abgelrichtert werden. — Döbel«. Schlachthofverwalter Willy Biesecker glitt vor einigen Tagen abeuds auf der Treppe aus. Man fand ihn mit einer Wunde an der Stirn ohnmächtig auf der Treppe liegend. Der Zustand deS Verletzten verschlimmerte sich. Am zweiten Weihnachtsfeiertag ist der erst 41jährige Mann gestorben. — Grvtzeahat«. Doch ein Raubmord! Der seit dem 18. November d. I. vom Rittergut Seußlitz, wie da mals gemeldet, verschwundene 63 Jahre alte polnische Arbeiter Mikolaj ist am F.eitag als Leiche in einer Feldscheune in der Nähe dcS Rittergutes, unter Stroh versteckt, aufgefunden worden. Daselbst Warrn Leute mit der Dampfbreschmaschine beschäftigt und entdeckten beim Wegnehmen der unteren Schicht Weizeagarben den Leichnam, der von. den Garben bis dahin verdeckt worden war. Die Leiche wies Stiche in der Brust gegend auf. Soweit steht nun definitiv fest, daß der alte Mann, der sein ganzes erspartes Ge d (gegen 160 Mk.) stets bei sich trug, ermordet worden ist. Als Täter kommt ein fett dem 20. November vom Rittergut Seußlitz verschwun dener 21 Jahre alter polnifcher Pferdeknecht in Frage, von Vdith VuMuers Vick. Roman von Er. Lehne. 1 — »rr»»tru.) 1 ES war ein kühler Septembertag, der gar nichts von der müden Sehnsucht an sich hatte, die sonst den letzten .Sommerlagen eigen ist. Kalt und hart wehte der Wind, die Bäume gewaltsam ihres letzten Schmuckes beraubend und im Straßenstaube die braun, rot und fahlgrün gefärbten Blätter in tollem Tanze vor sich herwirbelnd; kalt und hart war auch der Sonnenschein, ohne jede Wärme — dem Lächeln einer schönen, aber erbarmungslosen Frau gleichend. Edith Bürkner beflügelte ihre Schritte; es machte ihr Mühe, gegen den Wind zu kämpfen, und manchmal blieb sie an einem Schaufenster sieben, um ein wenig zu Atem zu kommen. Außerdem schien sie zu frösteln; denn ab und zu durchflog ein Zittern ihre schlanke Gestalt, die von einem dünnen Musselinkleide umhüllt war. Schließlich eilte sie in ein Automatenrestaurant, das sich in der Nähe befand, und erwärmte sich dort durch eine Tasse heißen Kaffees. Als sie erquickt wieder heraustrat, stieß sie beinahe mit einer Dame zusammen. Tag, Martha," sagte sie, diese erkennend. „Ah, du bist es, Edith — ' Tag!" antwortete die andere, das junge Mädchen von oben bis unten musternd, „Woher kommst du denn? Etwa gar aus dem Auto maten ?" „O doch, direkt von da! Und warum nicht? Mich fror, und da hab' ich eine Tasse Kaffee getrunken —" „Da geht eine junge Dame doch nicht in den Auto maten! Uebrigens ist Cafv Schreyer ja ganz in der Nähe —" „Liebe Martha, hier hat mich der Spaß zehn Pfennige gekostet, und dort hätte ich das dreifache zahlen müssen! Für mich ist das ein Unterschied," bemerkte Edith ruhig. „Ueberdies habe ich da drinnen soeben Frau Staatsanwalt Müller gesehen, die ein Glas Bier trank und ein belegtes Brötchen dazu aß. Also so ganz ungeeignet ist der Auf enthalt dort nicht für Damen, wenn sie sich schnell durch irgend etwas stärken wollen! — Wie geht's dir übrigens, Martha? Ich habe dich la:ge nicht gesehen!" „Danke, gut. Ich bin erst kürzlich wiedergekommen; ich war in Hannover bei einer Pensionsfreundin. Dann sind wir ja auch den ganzen Sommer verreist gewesen!" Die beiden jungen Mädchen standen plaudernd an der Straßenecke. Martha war etwas zerstreut und blickte d«m man annimmt, daß ec über oie russische Grenze ent kommen ist. — H»he«stet«-Gr«ftttzal. Der Bau einer «lektri- schen Buhn vom hiesigen Bahnhof nach Oberlungwitz— Gersdorf—Lugau -OelSnitz i. Erzgb. ist gesichert. Er dürste voraussichtlich im Frühjahr beginnen. Die KonzessionSertri- lung durch die sächsische Regierung steht demnächst bevor. Geplant ist Personen- und Güterverkehr auf der ungefähr 14 Kilometer langen Strecke. Die Gesamtanlagekostrn dürften sich auf ungefähr 1^ Millionen Mark belaufen. — Pl««e» t. v. Eine auffällige Bevölkerungs abnahme des platten Landes wird durch die vor läufigen Bolkszählungsergebnisse im Bezirk der Kgl. Amts- hauplmannschaft Plauen sestgestellt. Nicht weniger als 44 Orischasten weifen einen Rückgang der Einwohnerzahl auf, 3 Orte haben die gleiche Zahl wie vor fünf Jahren. Plauen selbst hat dagegen bekanntlich sehr schnell zugenommen, in den letzten fünf Jahren allein um 15723 Seelen oder 14,92 Prozent; es zählte am 1. Dezbr. 1905 105381, am 1. De- zcmber 1910 121104 Einwohner. Di: an sich wenig erfreu liche Landflucht wird durch die gewaltige Entwicklung unserer Industrie erklärlich. —— tagergucstcbtt. Ae» Ische» Reich. — Die Ausbildung unserer Ersatzreserv- auf freiwilliger Grundlage nach dem Muster der englischen Terri- torial-Armee wird von den „Berl. N. N " enipfohlen. Der Grund zu dieser Anregung liegt in ^:m Umstand, daß ein überaus wertvolle» Material aus Mangel an Mitteln all jährlich der Ersatzreserve überwiesen wird, und daß diese Mannschaften gänzlich ungeschult bleiben, da wieder mit Rück sicht auf die Finanznot des Reiches die vorgeschriebenen Uebungen für diese Formationen nicht abgehalten werden. — Gegen die Einrichtung von Freiwilligen-Kadres bestehen bei unserer Militär-Verwaltung, besonders auS Gründen der Disziplin, ernste Bedenken. Diese Bedenken würden unter drückt werden, wenn für absehbare Zeit irgend eine Kriegs gefahr vorhanden wäre; solange das nicht der Fall ist, werden sie kaum aufgegeben werden. Es ist hier ähnlich wie bei der Wehrsteuer, gegen die sich die maßgebenden Militärs auch stets entschieden sträubten. Moltke meinte bekanntlich, es würde für unser Heer verhängnisvoll sein, müßte es heißen: Wer dient, zahlt nicht; aber wer nicht dient, bezahlt. Finanz- sragen mit soldatischen Tugenden so nahe zu verbinden, hat etwa« Bedenkliches; auf dem gleichen Gebiet bewegen sich auch die Bedenken gegen eine Ausbildung der Ersatzreserve auf freiwilliger Grundlage. — Ein ReichstagSabgrordneter, der in 17 Jahren nie das Wort ergriff, ziert unser Reichsparlament, wie die „Boss. Ztg." herausgefunden h >t. Es ist der konservative ReichstagSadgeordnete Oberamtmann Rother. Er gehört dem Reichstag seit 1893 für den Wahlkreis Ohlau Nimptsch- Strchlen an, ist aber bis heute seine Jungfernrede schuldig geblieben. Für die kommenten Reichstagswahlen ist er wieder als Kandidat aufgestellt worden und wird auch wohl wieder gewählt werden, so daß er also Gelegenheit hat, seine Schweig samkeit fortzusetzen. In dem mehr als redefrohen Reichstag dürfte er wohl ein Unikum bilden. — Die wegen Spionage verurteilten englischen Offi ziere haben jetzt ihre Strafe angetreten. Kapitän Trench ist nach der Festung Glatz, Leutnant Brandon nach Wesel übergeführt worden. W — Ueber die Sch ul zücht heißt eS in den neuen Be unruhig um sich — offenbar hatte sie das Bestreben, bald und allein weiterzugehen. „Ich habe nicht viel Zeit, Edith," sagte sie endlich, „habe noch eine ganze Menge zu besorgen! Wie kalt es geworden ist! Und du bist dabei so leicht angezogen, erkälte dich nur nicht — du hättest auch lieber ein Jackett anziehen können — welcher Leichtsinn von dir!" Edith errötete ein wenig. Es war ihr aber zu pein lich, der verwöhnten Kusine einzugestehen, daß ihr Jackett unmodern sei und sie es gar nicht mehr gut tragen könne, da sie darin wie verwachsen aussehe. „Ach, weißt du, Martha, das habe ich mir gar nicht so recht überlegt, als ich von Hause wegging," meinte sie deshalb. „Ich bin schon seit zwei Uhr unterwegs, und da schien die Sonne so schön, nnd das Wetter war so verlockend! Ich bin sonst gar nicht so empfindlich, nur weil ich jetzt so abgehetzt war —" „So?" Martha lächelte etwas, da sie selbst den Grnnd ebenso genau wußte, wie Edith, oder sich ihn wenigstens denken konnte. In diesem Augenblicke gingen zwei Offiziere grüßend vorüber, worauf Mactha sich ziemlich hastig und unvermittelt verabschiedete. Edith war noch einen Augen blick stehen geblieben, ihr nachzusehen, und da bemerkte sic, wie die beiden Herren die Kusine ansprachen und mit ihr weitergingen. „Aha, daher —" dachte sie mit einem leisen Gefühl der Bitterkeit und blickte dann an sich herunter. Freilich, sie in dem einfachen, blauen Musselinkleide mit den weißen Tupfen, das sie schon seit drei Sommern trug, sie konnte sich mit der eleganten Kusine nicht messen! Martha trug ein raffiniert gearbeitetes, graues Schneiderkleid, das bei jedem Schritt raschelte und rauschte; zum Schutz gegen die kühle Witterung hatte sie eine Persianerstola darübergelegt. Die Hände waren mit tadel losen weißen Glacehandschuhen bekleidet. Unwillkürlich blickte Edith auf die ihrigeu, die häufig gewaschene, an den Fingerspitzen auch schon gestopfte, weiße Baumwoll handschuhe waren. „Freilich, dann allerdings —" Doch nur einen Augenblick dauerte dieser immerhin etwas niederdrückcnde Vergleich. Dann schüttelte sie die bitteren Gedanken gewaltsam von sich und ging weiter. Und wenn die Kusine noch zehnmal elegantere Toiletten besaß, sic — Edith — würde doch nicht mit ihr tauschen — nein, sicher nicht! Sie war zufrieden — wenn sie an Lucian Waldow dachte! Der Biclbcwunderte, der Viel gefeierte, ihr gehörte er -- nnd sie nur allein liebte stimmungen für die Oberlehrer in Preußen na.: „Sein Lehrer ist befugt, einen Schüler zu sich in die Wohnung zu bestellen. — Scheltwort«, die daS Ehrgefühl der Schüler ver letzen, sind zu vermeiden. Die körperliche Züchtigung soll nur in außerordentlichen Fällen zulässig fein und im wesent lichen aus die untere» Klaffen beschränkt werden. Schläge an den Kopf sind zu vermeiden. — Sollte sich ein Lehrer zu einer körperlichen Züchtigung vrranlaßt sehen, so hat er vor her oder unmittelbar danach dem Klassenleiter und dem Di rektor Mitteilung zu machen." — Ueb«r da» AuSwärtSwohnen der Lehrer heißt e»: „Zu jedrr, auch nur vorübergehenden Verlegung deS Wohnsitzes außerhalb de» Schulortes rst für den Direktor und die Lehrer die Genehmigung de» Provinztal schulkollegiums erforderlich." — Die Einwohnerzahl Baden». DaSGroßherzog tum Baden hat nach der letzten Volkszählung vom 1. De zember d. I. 2140605 Einwohner gegm 2010728 am 1. Dezember 1905. — Was die englischen Parlamentarier von Beruf sind. Einer Statistik zufolge befinden sich unter den Mitgliedern deS neugewählten englischen Parlaments: 81 Advokaten, 65 Offiziere, 44 Junker, 29 Industrielle, 26 Journalisten, 25 Sekretäre und sonstige KomiteemitgliRee, 14 Zeitungsverleger, 12 Schiffsrreder, 12 Großgrundbesitzer, 11 Direktoren ton Gesellschaften, 10 Bankier«, 9 Pächter, 4 Ae te, 3 Brauerribesitzer, 1 Brennereibesttzcr und 1 Schneider. vulg^rie«. — Aufsehenerregender Vorfall in der Na tionalversammlung. Unter großem Andrang d«S Pu blikums erschienen rm Dienstag nachmittag die ehemaliger Mißbräuche beschuldigten Minister de» Stambulowistifchen Regimes in der Nationalversammlung, um sich zu rechtfertigen. Beim Eintreten wurde einer derselben, Exfinanzminister Paya- kow, von einem Gehirnfchlag getroffen. Er starb wenige Minuten nach dem Vorfall. Infolge deS Vorfall», der ein ungeheures Aufsehen erregte, mußte die Sitzung auf Donners tag verschoben werden. LLrrei. — Diebstahl von Geheimdokumente«. „Tania" zufolge wurden sehr wichtige Geheimdokumente aus der tür kischen Gesandtschaftskanzlei in Sofia gestohlen. Die Diebe forschten besonders nach Dokumenten bttreffend die Haltung Rumäniens im Falle eines türkisch-bulgarischen Konflikte». — Neue Kämpfe in Süd-Syrien. Blättermel dungen zufolge griffen die Beduinen neuerdings Maan im Wilajet HedschaS an, wurden jedoch von den Truppen ver trieben. Nach Maan sind fünf Bataillone entsandt worden. Die Hedschasbahn ist nunmehr bis Medina frei. — Die „Turquie" berichtet über einen Kampf mit den Drusen bei Kerak. Die Drusen flohen nach großen Verlusten. Die Staatrbahnen im Jahve Die RentabilitätSberechnunq für die Linien der kal. sächsische« Staatseisenbahnen auf da» Jahr 1909 ist jetzt erschienen. Wir entnehmen ihr folgende interessante Mitteilungen: Die Betriebs einnahmen, die im J chre 1908 gegen die im Jahre 1907 um 4.964071 Mark zurückaegangrn waren, nnd im Jahre 1909 wieder gestiegen und übertreffen die de» JahreS 1908 um 5.057 SOO Mari. Gegen da» Vorjahr haben der Personenverkehr 2.905946 Mark mehr, der Güterverkehr 4,505413 Mark mehr und andere Quelle« 2,353759 Mark weniger ergeben. Der Ausfall bei den Einnahme« au» anderen Quellen ist auf die Abminderung der Vergütung für Ueberlasiung von Betriebsmitteln zurücktMührcn, da nur die auf die Monate Januar bi» mit März 1909 entfallenden Vergütung«« enthalten sind. Dagegen erscheinen die Abrechnungen für dj^ er doch! Ihre Gedanken schienen ihn herbeigezaubert zu haben, denn an der nächsten Straßenbiegung traf sie mit ihm zusammen. Freudiges Erschrecken spiegelte sich auf ihrem Gesicht« „Lucian l" „Schätzel, das nenne ich halt Glück! Wohin willst du? Ich begleite dich ein Stück —" er kehrte sofort mit um — „hast du Zeit?" „Noch ein gutes halbes Stündchen! Frau Herbst kommt erst gegen sechs Uhr nach Hause, und da sie mich sprechen will, hatte ich nicht Lust, wegen der kurzen Zeit heimzugehen." „Und da frierst du lieber! O ja, ich sehe es dir doch an der Nasenspitze an. Faktisch, sie ist ganz rot! Herzele, wie kannst du dich nur so leicht anziehen? Der Wind geht einem ja durch und durch! Wer schaust trotz dem mal wieder zum Anbeißen aus!" „Du, Lucian, nicht so laut! Wenn dich jemand hörte!" mahnte sie. „Das tut nix — ist halt Tatsache! Alle Leute schauen dich ja an," entgegnete er lächelnd in seiner einschmeichelnden Sprechweise mit dem leisen Anflug süd deutschen Dialektes. „Das tun sie erst, seit du mich begleitest, vorher bin ich niemandem ausgefallen. Aber freilich, wenn Lucian Waldow mit mir ausgeht, fällt wohl etwas für mich Mit ab !" Neckisch lächelnd sah sie ihn an, der so keck und' siegesbewußt neben ihr herschritt, und sie war so glücklich im Gefühl seiner Nähe. „Weißt du, Herzele, ein Gedanke von Schiller! Statt daß wir hier in der Kälte herumlaufen, könnten wir halt mal nach Cafa Schreyer gehen, bis deine Frau Herbst daheim ist. Mach zu, überleg nit lang, es ist doch weiter nix dabei —" Edith gab seinem Drängen nach. Und sie ließ sich die Schokolade sowie den Kuchen gut schmecken, den er für sie bestellt hatte. Lustig plauderten die beiden miteinander, und mehrere Male mußte das junge Mädchen herzhaft über seine drolligen Einfälle lachen. Es war merkwürdig, wie gut sie das Lachen kleidete; für ge wöhnlich sah sie immer ernst aus, und er liebte das so gar nicht an ihr. Er brauchte Sonne, viel Sonne, wie er sagte, und sein Lieb sollte ihm das sein! Zärtlich schaute er sie an. „Nochmals muß ich's dir sagen, wie lieb du wieder flusschaust, Djtele! Das Kleid mit dem Matrosenkrageq
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