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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 07.12.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191512071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19151207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19151207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1915
- Monat1915-12
- Tag1915-12-07
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Kankenberger Bezirks- Anzeiger MW fm die MM MMmmW M, d« MM ME M dm Mlü zu KMM, i. ZL - «erantwortNcher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und »erlag von T, «. Roßberg ia Frsokenbrrz i. va. 284 Dienstag, den 7. Dezember 1915 74. Jahrgang Oeffentliche Sitzung »es Bezirksausschusses ri»v»ag, üsn 18. IVIS, nachmittag» 5 Uhr, im Verhand- lungszimmer der Amtshauptmannschaft. Die Tagesordnung hängt im Wartezimmer der Amtshauptmannschaft aus. Fl Sha, am 3. Dezember IVIS. Der AmtShauPtmau«. Achtung Pferdeziichter Zwischen 4. und 10. d. M. werden mehrere Transporte halbjährige Fohle» in Gäbler » Reitbahn Dre»den«R, Turnerweg, erwartet Versteigerung von ea. öv Stück täglich von Ubr an an Mitglieder des FohlenaufzuchtvereinS (Mit gliedskarte als Ausweis) und an sächsische Landwirte. Vorherige Anfrage, Telefon 144S2 Dresden, wird empfohlen, da Eintreffen der Transporte unbestimmt. Der Borstand des Fohlenanfznchtvereins. Graf Münster. Die Verteilung der weiter eingegangrnen Kleider und Schuhe wird WttAmovk, «len 8. vvLvinksn 8». Zu., Nachmittag von 2 Uhr an im Zimmer Nr. 4 der Volksschule vorgenommen werden. Es können nur solche Personen bedacht werden, die sich bei Herrn Robert Schramm bereits gemeldet haben. Alle« Geber« fei hierdurch herzlich gedankt. Frankenberg, am 8. Dezember 1V15. Der Stadtrat. SeefischverkauflunterMdtrMcher Aufsicht ! am Dienstag, den^7., und Mittwoch, denß8. Dezember ISIS. Das Pfund zu 62 Pf. Verkaufsstellen r Grünwarenhändler Hanbold, Chemnitzer Straße, und Grünvmen- händlerin Müller, Winklerskaße. ' Nachruf und Dank. Wir erhielten die uns tief betrübende Nachricht, daß der Grenadier Kerr Ernst Bruno Schlegel am 27.^v. M. ein Opfer des Krieges geworden ist. Herr Schlegel hat^alS Mitglied H jdes unterzeichneten Gemeinderates und Schulvorstandes mit großer Treue und ernster Hingabe während einer Reihe von Jahren für das Wohl unserer Gemeinde und Schule gewirkt, so daß wir uns gedrängt fühkn, ihm dafür öffentlich den Herzlichsten und innigsten Dank nachzurufen. Sein Abschiedswunsch, wenn er nicht wieder heim komme, ihn in gutem Andenken zu behalten, ist erfüllt; wir werden ihm ein gut.s und treues Aedenke« bewahren. Er ruhe sanft in fremder Erde! Lichtenwalde, den 5. Dezember 1915. Der Schulvorstand. Der Gemeinderat. Hofmann, Bors. Rockstroh, Gem.--Vorst. Vie steicdtfivsnren aacb dem Krieg Der nationalliberale ReichStagSabgeordnete Böhme ver- brritrt sich in dir „Magdeb. Ztg.* eiugthrnd über die Not wendigkeit neuer Steuern nach dem Kriege und kommt zu dem Schluß, daß dir neuen Erfordernisse nur auf dem Wege der direkte« Steuern, der Vermögens-, Einkommen, und Erb schaftssteuer gedeckt werden können. Im allgemeinen, so heißt rS ia dem Artikel, werde« wir nach dem Kriege zunächst mit denselben Kosten der Lebenshaltung zu rechnen haben, wie vor dem Kriege. Die BevölkerungSschtchten der Arbeiterschaft und des Mittelstandes werden aber in den ersten Jahren nach dem Kriege mit wesentlich verminderter wirtschaftlicher Lei- stungsfähigkeit diesen Ausgaben grgenüberstehrn. Dir auch in diesen Kreisen vorhandenen Reserven in Spargeldern, Mo- bilar, reichlich vorhandener Kleidung und in anderen Dingen werden verbraucht, verpfändet, stark abgenutzt und der Er neuerung bedürftig fein. SS find dies Tatsachen, die für die große Mehrheit unserer Arbeiterschaft, unseres kleinen nnd mittleren BeamtenstandeS, de« städtischen Mittelstandes und auch für di« breitesten Schichten der ländlichen, durch den Futtermangel schwer betroffenen Bevölkerung zutr-ffen werden. Diese Lage der breitesten Volksschichten wird man sich klar machen müssen, wenn man an die Lösung der gewaltigen Fi- nanzreform herangrht, die sofort nach Friedensschluß dem Reichstage wird unterbreitet werden müssen. Die Finanzrrform von 1909 brachte eine halbe Milliarde, der einmalige auf drei Raten verteilte Wehrdeitrag sollte eine Milliarde bringen. Jetzt sollen zunächst allein anderthalb» Milliarden Mark an Zinse« für die bisher bewilligten Kriegs- kreditr aufgebracht werden. Dazu treten die neuen Ausgaben für die SrtegSinvalidrn und die Hinterbliebenen. Dir Ein nahmen des ganzen ordentlichen und außerordentlichen Elais des Jahres 1913 betrugen 3,7 Milliarden Mark. Man kann bei unsern großen Waffmersolgen auf Gewinn an Land und Leute« hoffen, daß aber ein« höher« KriegSkostenentschädtgung bei dem fraglosen finanziellen Zusammenbruch einer Anzahl unserer Gegner herauSkommt als für eine ausreichende und anständige Versorgung der Opfer des Krieges nötig ist, ist kaum zu erhoffen. Groß werden daher die finanziellen Auf gaben fein, dir die Zukunft bringt, unüberwindlich für alte Anschauungen, aber durchaus lösbar für alle diejenigen, die aus de« verfahrenen Geleisen einer vergangenen Zeit hrraus- wollen in di« größers deutsche Zukunft. Der Weg der in- direkten Steuer«, der Mattikularbetträgr und dH Steuerfest setzung durch die Einzelstaatrn darf in keinem Falle beschritten werden. Indirekte Steuern bringen zu wenig ein. Ueberall ist auch die Einsicht durchgrdrungen, daß hinter den Opfern an Blut selbst et« großes Opfer der wirtschaftliche« Leistung»- kraft in den Schatten tritt. In solcher Sphäre sittlich poli tischer Empfindungen wird am Schluffe de» Kriege» di« Kraft und Bereitschaft zu finden sein für Steuerlristungen von un gewohnter Größe. uad ungewohnter Unabänderlichkeit. Ein fache Gründe der Gerechtigkeit in der Verteilung der Steuer lasten werden dahin führe«, daß di« RilchSvermögrnSstrurr, die RetchSeinkommrn- und die RtichservschaftSsteurr, dir zu schaffen sind, auf dem Wege de» WrhrbeitrageS vorwärtS- fchrett««. Knipp sir kirieber In all die peinlichen Erörterungen über unverhältnis mäßig hohe KrtrgSgewinne und Dividenden solcher Gesellschaf ten, die durch den Krieg einen besonder» guten Geschäftsgang HeerMW vm Tmtais WIS (Amtl.) Großes Hauptquartier, 5. Dez. WAlicher und östlicher Kriegsschauplatz keine wesent lichen Ereignisse. BalkankriegSschanpLatz A^Oolgretchen Kämpfe« bei Pl-vlje «nd im Gebirge gemacht von Ipek wurden mehrere Hundert Gefangene Bulgarische Truppen haben südwestlich von Prizren den znrückaehenden Feind gestellt, geschlagen «nd ibm über Lvv Geschütze und große Mengen KriegSgerät, da» runter LUV Kraftwagen, abgenommen. Im Jama-Gebirge (östlich Debra) und halbwegS Kreova—Ochrida wurde« serbische Nachhuten geworfen. In Mouaftir sind deutsche «ud bulgarische Abteil««» ge« eiugeruckt und vou de« Behörde«, wie von der Be völkerung freudig begrüßt worden. Oberste Heeresleitung. WmiW-iMWw TiMrilhi Wie«, 4. Dez. Amtlich wird verla«tbart: Russischer Kriegsschauplatz Nichts neues. Italienischer Srieg»scha«platz Die AngriffStätigkeit des Feindes gegen den Lörzer Brücken kopf und den Nordteil der Hochfläche von Doberno hält an. Schwächliche Angriffe und Annäherungsversuche bei Oslavija und vor der Podgora wurden abgewtesen. Die Beschießung der Stadt Görz dauert fort. Stegen den Monte San Michele und bei San Martino griffen stärkere italienische Kräfte an. Unsere Truppen schlugen auch hier Vorstötze zurück. Südöstlicher Krieg»scha«platz Unsere Truppen haben gestern die Höhen südlich von Plevlje im Sturm genommen. Auch bet Tresnjevica südlich vou Sjenica wurden die Montenegriner geschlagen. Westlich von Rovibazar vertrieben bewaffnete Muselmanen plündernde montenegrinische Banden. An Gefangenen wurden gestern bei Rovibazar und Mitro- viea insgesamt 2000 Mann etngebracht. Der Stellvertreter de« Ebefs des GeueralstabeS. Wie«, 5. Dezember. Amtlich wird verlautbart: Russischer Krieg»scha«platz Stellenweise Grfchützkampf. Ftalieutscher Kriegsschauplatz Gestern beschränkten sich die Italiener an der Jsonzofront auf Geschützfeuer von wechselnder Stärke Nur bet Lölavtja versuch ten sie bet Tag und Nacht vereinzelte Angriffe, die alle abge wiesen wurden. An der Tiroler Front entwickelte die feindliche Artillerie eine lebhafte Tätigkeit gegen den befestigten Raum von Lardaro. SüdöstlicherKriegsschauplatz Bei Celebie kam es neuerlich zu einem größeren Gefecht. Die Montenegriner wurden durch eine von Foca aus eingreifende Gruppe an die Grenze zurückgeworfcn. Südlich von Plevlje wiesen unsere Truppen heftige moutenegrtntsche Gegenangriffe ab. Un ter dem in Plevlje erbeuteten Kriegsmaterial befinden sich etne Million Jnfanteriepatronen und 10« ArttUertewnntttonsvcrschlSge. Südlich von Rovibazar wurden gestern abermals 000 Gefangene etngebracht. Der stellvertreteude Ches des Geperalstabs.» aufzuweifen haben, kommt eine Nachricht, die rin«« W«g z«igt, wie KrirgSgewinue vrrwerttt werd«« müsse«. Die Firma Krupp hat im abgelaufenrn Jahr etwa 40 Millionen mehr Gewinn gehabt als sonst Aber sie hat drSwegr« nicht ihr« Dividende in die Höhe schnell«« lassen, sondern sir hat di« ganze gewaltige Summe i« der gesamte« Höhr, mit der sie den Gewinn des letzten Friede«Sjahr«S übersteigt, öffentliche« und gemeinnützigen Zwecken dienstbar gemacht. Sie hat Äso von dem eigentliche« KrtegSgrwinn nicht« für sich behalten. Dieses Vorgehen sollte vorbildlich sein. Und wenn e» nicht freiwillig zu erreichen ist dann sollte man vor einem gesetz lichen Zwang «tcht zurückfchreckeu. Wir sehen nicht ei«, daß darin eme Ungerechtigkeit liegen sollte. Wir all« finde« «S srlbstvrrstäudlich, wenn jetzt der Staat von jedem da» Größt« und Beste fordert, wa» «r zu geben hat: sein Leben «nd sri« Blut. Wir finden r» selbstverständlich, wenn manche Familt« ihren ganzen Reichtum an Söhne«, mcmchmal zwei, drei und noch mehr dem Vaterlande zum Opfer bringt. Ist d«r Di« videndengewin« unantastbarer al» da» kostbare Lebe« unserer Volksgenossen? Ma« könnt« gtwiß «ine Grenze nach unten srstsetzen, um allzugroße Härte« zu vermeiden. Man könnt« auch von vornherein festlegen, daß da» so gewonnene Geld nur zur Erleichterung der durch de« Krieg in besondere Rot Gekommenen verwendet wird — über da» Wie der AuSsüh- rung läßt sich ja reden. Aber daß Gesellschaften, darunter Mühlen, KriegSgrwinne bi» zu 40 Pro», einstecke», muß je den rechtlich «nd sozial Denkende« verstimmen. Da sollt« Krupp al» Erzieher wirken! Der Balkankrieg K. Dir Einnahme Monastirs ist jetzt auch von deutscher Seite bestätigt worden. Wie der deutsche Heeresbericht meldet, zogen deutsche und bulgarische Truppen in Monasttr ei« mW wurden von den Behörden wie auch von der Bevölkerung sreudig begrüßt. Dir Serbin scheinen die Stadt freiwillig geräumt zu haben, nachdem sie die Unmöglichkeit einer wei teren Verteidigung eingesehen hatte«. Bald darauf kamen einzelne kleinere Kavallerieabteilungen der Verbündeten in di« Stadt, dr«rn dann erst das Gros der Trupp«« folgt«. Daß di« Bevölkerung dir rtnzirhrndrn Sieger freudig begrüßte, ist begreiflich. Die Mehrzahl der Einwohner sind ja Moham medaner, drnrn die Verbündeten al» ersehnte Befreier vom serbischen Joch gelten. Gerade Monasttr ist der Ausgangs punkt der jungtürkischen Bewegung gewesen. Wohin der Rück zug der Serben «folgt ist, darüber verlautet noch nicht». Offenbar werden die letzteren aber versuchen, nach Wrstrn, um den PreSbasre herum, nach Albanien zu entkommen. Ein Rückzug nach Osten zum Zweck eine» Anschlusse» a« dir Ententemächte ist ihnen ja durch den bulgarischen Vorstoß östlich von Monasttr gegen die griechische Grenze unmöglich gemacht worden. Ein schmaler Strelsen der Südwesteck« Serbiens ist jetzt noch das einzige Stück serbischen Boden», das noch nicht von den Verbündeten besetzt ist. Und auch aus ihm ist der Rest des serbischen Heeres in vollem Rückzug. Aus der Straße von Krcova (Kicero, 45 Kilometer west- lich von Prilep) nach Ohrtda (an der Rordostecke deS Ohrtda- SeeS), sowie im Jama-Sebrrge (zwischen Krcova und dem an drr albanischen Grenze gelegenen Debra) kam e» zu Kämpfen mit serbischen Nachhuten, die grworsrn wurden. Auch die vo« Prizren nach Albanien zurückgehenden Reste des serbisch« HauptheereS hat da» Geschick nochmal» ereilt. Sie wurorn südwestlich von Prizrt«, also offenbar schon auf albantschrm
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