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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 12.04.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191804127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180412
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180412
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1918
- Monat1918-04
- Tag1918-04-12
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teidigung eingerichtete weite Ebene mit ihren zahllosen, in jahrelanger Arbeit zu starken Stützpunkten ausgebanten Ge höften, Häusern und Baumgruppen. Unter tatkräftiger Füh rung des Generalmajors Höfer wurde noch am Abend des 9. April der Uebergang über die Lys bei Bac St. Maur durch schneidiges Zufassen des Leutnants Drebing vom Infanterie- Regiment 370 erzwungen. Gestern wurde der Angriff auf noch breiterer Front fortgesetzt. Truppen des Generals Sirt von Arnim nahmen Hollebete und die südlich anschließenden ersten englischen Linien. Sie erstürmten "die Höhen von Mcesen und umklammern Mesines und behaupteten sic gegen starke feindliche Gegenan griffe. Südlich von Waasten (Warneton) stießen sie bis an den Ploegstert-Wald vor und erreichten die Strotze von Ploegstert—Armentieres. Die Armee des Generals von Quast überschritt an Meh reren Stellen zwischen Armentieres und Estaires die Lys und steht im Kampfe mit neu herangeführten englischen Truppen auf dem Nordufcr des Flusses. Südlich von Estaires haben wir kämpfend die Lame und die Gegend nordöstlich von Bethune erreicht. Die Eesangenenzahl ist auf weit über 10 000 gestiegen, darunter ein porkugiesischer General. An der Schlachtfront zu beiden Seiten der Somme und auf dem Südufer der Oise blieb die Gefechtstütigkeit auf Artilleriekämpfe und kleinere Jnfanterieunternchmungen be schränkt. Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. Der Erste Gcncralquarticrmeisttr: Ludendorff. lg Haag, 11. 4. Dis holländisch- Presse sieht über einstimmend in den Erklärungen des englischen Ministerpräsi denten den Beweis, daß die Lage an der Westfront kritisch sei, und datz alle maßgebenden Kreise Großbritanniens diese Tat sache erkennen. Das „Handelsblad" unterstreichi Lloyd Georges Worte, daß das ernsteste Stadium des schrecklichen Krieges angebrochen sei. „Vaderlond" sagt: Lloyd George habe deut lich die große Enttäuschung der Alliierten über die späte Hüf« Amerikas erkennen lassen. , , Sachs. Künstlerhilfswoche in Frankenberg - 1. Kirchenkonzert Osten Di« Türken auf VSm Marsch« nach Kars bt Konstantinopel, 10. 4. Türkischer Heeresbericht vom 8. April. Palästinasront: Stellenweise Patrouillen- und Hand- granatenkämps«, in welche auch die beiderseitigen Artillerien eingriffen. Kaukasusfront: Die gestern bei Wan geschlagenen Banden werden in östlicher Richtung verfolgt. In Wan erbeuteten wir Maschinengewehre, viele Fahrzeuge, Munition und Ver pflegungsvorräte. Zn neuen Kämpfen bahnen sich umere Truppen ihren Weg nach Kars. Gegenüber Datum ist das Knie des Tschorokflusses überschritten. Aus den Vorstellungen der Festungen wurden die Banden vertrieben. 5. Klasse 172. König!. Sachs. Landes-Lotterie. 1. Ziehungstag am 10. April. (Ohne Gewähr.) 40000 M. Nr. WML» »000 M. Nr. MISS 80357 99994 105085 «000 M. Nr. 13897 14891 25560 27578 28182 88714 89585 10501 11188 50710 52252 57518 71757 78888 88111 88581 98881 95108 103888 101857 107598 108174 2000 M. Nr. 87 9818 18785 80993 81798 88011 89599 10015 10898 41074 45227 48881 19881 51789 53507 58752 58058 68821 85198 71891 78508 80899 81015 81817 82275 83715 88871 91189 96918 99108 106C0 1000 M. Nr. 2918 5811 9580 12617 12881 17128 17187 18147 18518 22112 28121 24059 27125 27712 28218 80283 80417 82322 85510 86001 86568 18801 48682 15898 18671 16791 47688 48169 48354 48909 50481 50971 56048 58403 61884 87065 67137 71852 77974 80064 83179 83203 87874 80149 90361 91154 92839 98590 98942 96049 99459 1011991 108481 101861 105725 I08I88 »an M. Nr. 1895 12863 15195 15715 17698 19221 19551 20081 21608 25278 28462 27290 28581 80918 82174 87600 18764 44107 45248 47601 49968 51510 55020 55198 55702 56938 57343 80392 80668 86163 69321 74203 76010 75852 85995 87889 88859 89958 90084 91432 92880 95878 98690 99556 103835 103768 104464 104548 107508 107878 gleiae KolMcde ttacdücdte« Eine soziale Versicherung in Belgien pd Amsterdam, 11. 4. Eine Doppelverordnung des Ge neralgouverneurs von Belgien führte in Flandern und Wal- Ionien eine soziale Versicherung ein, die sich in der Hauptsache auf eine vor dem Kriege in der belgischen Kammer einstimmig angenommene Vorlage stützt. De» Getreideabkommen mit der Ukraine unterzeichnet pd Kiew, 10. 4. Nach lanaen schwierigen Verhandlungen ist am Dienstag mittag das Abkommen über die Beschaffung von etwa 60 Millionen Püd Brotgetreide, Futtergetreide, Hülsen- früchten und Oelsaaten von den ukrainischen, deutschen und osterreichisch-ungartschen Deligierten unterzeichnet worden. Zur geschäftlichen Durchsührung der großen Ausgabe haben Deutsch land und Oesterreich-Ungarn in Kiew eine kaufmännische Wcrl- schaftsttelle errichtet. Sie nimmt mit ihren Kommissionären das Getreide von der ukrainischen Handelsorganisation oder durch eigene ukrainische Unterkommissionäre ab. Im April sind 9, im Mai IS, im Juni 20 und im Juli 19 Millionen Pud zu liefern. Die bestehenden Höchstpreise für die ukrainischen Erzeuger, S Rubel für Roggen und 6 Rubel für Weizen, dürfen nicht erhöht werden. Die Zuschläge für Unkosten aller Art der Kommissionen und die Frachtraten sind entsprechend dem hohen ukrainischen Preisniveau leftgelegt. Die Getreidelieferungen haben bereits begonnen. DI« Aeußerungen Kaiser Karls entbehren jeder Grundlage pö Wien, lt. 4. Kaiser Karl wird den Grafen Czernin, der heute aus Bukarest zurückkehrt, in Audienz empfangen. Die Andeutungen Llemenceaus über angeblich schriftliche Aeußerungen Kaiser Karls bezüglich Elsaß-Lothringens werden hier als jeder Grundlage entbehrend bezeichnet. Voraussichtlich dürste ein Kommunique dieses Inhalts nach Rückkehr des Grafen Czernin veröffentlicht werden. Km beim« «ml iftUtlNgä Frankenberg, den 11. April 1918. f e Grundstock für «in neues Geläute. Gestern übergab die Witwe eines Freundes unserer Kirche zur Erinnerung an fhren Gatten dem Vorsitzenden des Kirchenvorstandes 1000 M. als Beitrag zur Anschaffung eines neuen Geläutes. Die ganze Kirchgemeinde wird diese Gesinnung ehren und ihre Vertretung wird das Andenken der wertgeschätzten Familie, die hier nicht genannt sein will, immer dankbar im Herzen bewähren. — Die Kirchgemeinde hat dem Vaterlande mit der Hergabe der Glocken «in schweres Opfer gebracht; denn sie vermißt nicht nur bei den friedlichen Anlässen °des Lebens das schöne Ge läut, das «inst durch die Anregungen des sei. Kirchners Windisch mühsam zusammengebracht worden war, sondern sie hat bei der Abgabe auch nur den Metallwert der Glocken entschädigt bekommen und davon noch die Kosten für den Abbau bezahlen müssen. Da nun schon der Wert der Bronze nach dem Kriege ein höherer sein dürfte, als zur Zeit der Schätzung und der Kunstwert und die Neuaufrichtung auch noch dazu kommt, so dürste das zu beschaffende neue Geläut einen wesentlichen Zuschuß erfordern und jede Gabe herzlich will kommen sein, damit ein schönes Geläut wieder ein persönliches Geschenk von Kirchgemeindegliedern bleibt. Das Bronzemetall aber möchte als edelste Glockenspeise beibehalten werden, denn Eisen klingt dumpf und scharf, weil es nicht soviel mit schwingende Töne hat. Am besten möchte man auch wieder wie früher auf 4 Glocken zukommen, weil dann nicht nur «in Dur-, 'sondern auch ein Moll-Geläute möglich ist. sMJ Warnung an Gastwirtel In einzelnen Gastwirt schaften wird noch immer vieljach Fleisch ohne Fleischmarken ab gegeben. Die Polizeibehörden sind neuerdings besonders an- gewiesen worden, diesen, die allgemeine Versorgung schwer ge fährdenden Uebelstand, der seine Quelle nur im Schleichhandel haben kann, mit allen Mitteln zu bekämpfen. Gastwirte, die sich in dieser Beziehuna vergehen, haben nach Befinden nicht nur mit Bestrafung, auf Grund der Verordnung gegen den Schletch- Unterstühung durch Flieger. Um 8 Uhr 45 Minuten vor« mttags trat die Infanterie zum Sturm an. Breits nach 2 Stunden waren die drei ersten Erabenlinftn genommen. Mit bewundernswerter Energie und Schnelligkeit folgte der Infanterie auf dem Fuße die gesamte Artillerie, obwohl ihr in dem eben beschriebe i Gelände große Schwierigkeiten erwuchsen. Harte Kämpfe eacsnamcen sich um die Uebergänge. Die Feindverluste sind außerordentlich blutig, die deutschen blieben infolge des dichten Nebels und der völlig geglückten Uebcrraschung ebenso gering wie am 21. März. Schwere Bedrängnis Haig« und Foch« w Genf, 11. 4. Die Havasnote über die letzten Operationen an der Westfront ist heute ausgeblieben. Die natürliche Er- . ktärung hierfür bietet die kritische Lage Haigs, der infolge der gtstern erfolgten Eindrückuna seines von Portugiesen gehaltenen Zentrums zwischen La Bassee und Vrmentieres in schwere Be- dränanis geriet. Ein weiterer Grund für das Schweigen der offiziösen französischen Agentur ist die unsichere Lage Fochs südlich von Loucn le Chateau. Die durch die Ersolge der Deutschen stark gesährtete Verteidigung des Oise-Defilees läßt augenblicklich alle anderen Vorgänge an der Westfront in den Hintergrund treten. Die hoNSndlsche Presse über die neue deutsche Offensive w Amsterdam, 11. 4. Zu der neuen deutschen Offensive auf dem Nordteil der Westfront schreibt „Nieuve van den Dag": Rian erhält au» dieser Lage den Eindruck, daß Hindenburg nun, wo der erste Sturm der Offensive auf einer beschränkten Front geglückt ist, er einen Schlag auf einem viel breiteren Teil fort- letzen wird. Auf die Erklärungen Lloyd Georges hinweisend, daß die Alliierten noch eine Mehrheit an Menschen und Ma terial haben, sagt das Blatt weiter: Wenn die Alliierten den noch ohne gleichen mit Menschen und Material versehen stnd, und eine Uebermacht haben, warum haben sie denn Anfang März beispielsweise ihren Vorteil nicht ausgenutzt, indem sie selbst eine Offensive herbeiführten und der deutschen Offensive zuvorkamen. Die Antwort kann kurz sein. Zweifellos würden die Alliierten das getan haben, wenn sie sich wirklich so stark fühlten wie Lloyd George vorgibt. Für die holländische Presse sind die Reden Lloyd George im Unterhaus und Lord Curzon im Oberhaus ein Beweis dafür, daß die Lage im Westen Eng land mit großen Sorgen erfüllt. w Genf, 11. 4. Aus dem Hauptquartier des Generals Foch wird berichtet: Amiens sei derzeit außer Gefahr, obschon die gegnerischen Unternehmungen in dem dortigen Abschnitt stetig« Beunruhigung erwecken. Als Einleitung zur Frankenberger Künstlerhilfswoche fand am Mittwoch den 10. April in der Stadtkirche eine geistliche Musikaufführung statt, die an die Stelle der sonst üblichen Früh jahrsmotette trat und außerordentlich starken Zuspruch fand. Eine stimmungsvolle Vortragsfolge, sorgfältig vorbereitet, wie alle Veranstaltungen, die Herr Kirchenmusikdirektor Schröpfer leitet, gewährleistete von vornherein eine musikalische Erbau ungsstunde hehrster Art. Mit hervorragenden solistischen Kräften war der Abend geradezu verschwenderisch ausgestattet. Und mit Freude sei es bekannt: Unsere heimischen Solokräste bestanden in vollen Ehren, voran wieder unser Damenterzett Frauen Apotheker Canzler, Rosa Schiebler, Dr. Stumpf. Die ses herrliche Dreigestirn am musikalischen Knnsthimmel unserer Stadt bot Terzette von Stadler, Mayerhoff, Gackstctter und Mendelssohn und erhöhte mit seinen Darbietungen die religiöse Weihe der Stunde um ein Beträchtliches. Unbeeinflußt von jedem Lokalpatriotismus kann man dem heimischen Terzett voll stes Lob spenden. Es sang herrlich. Die schön ausgeglichenen und edel ausdrucksreichen Stimmen, die feine Abrundung und stilvolle Art des Vortrags brachten den Hörern wieder einen un getrübten Genuß. Von ganz besonderer Schönheit und Rein heit auch in den höchsten Lagen war die Sopranstimme. Man darf wohl annehmen, daß die glänzende Stimmenbeherrschung und die hervorragende Gesangstechnik des Terzetts auf den Ein fluß der Frau Rosa Schiebler zurückzusühren ist, die auf das Kunstleben unserer Stadt so sehr befruchtend wirkt. Als weitere heimatliche Solokrast von hohem Können zeigte sich Herr Se minarlehrer Schmidt an der Orgel. Er eröffnete den Abend mit dem Präludium in 6-dur von I. S. Bach. Im weiteren spielte er noch die Fantasia in v-dur desselben Meisters mit hoher technischer Fertigkeit und erwies sich als Orgelspieler von virtuosem Können und nachschaffender Kraft. Durch eine echt musikalische Auffassung und W edergabe wußte Herr Schmidt den inneren Bau der gehaltvollen Werke des Altmeisters der Kirchenmusik dem aufmerksamen Hörer psychisch mitzuteilen. Die Töne waren von ergreifender Wirkung. Mancher der Hörer wird überrascht gewesen sein von den trotz aller ihrer Schwächen noch vorhandenen Fähigkeiten unserer Orgel, mancher auch wird vieles wunderbare Instrument gestern erst recht schätzen gelernt haben. Wenn vorhin von den aufmerksamen Hörern ge sprochen wurde, so geschah dies in besonderer Absicht, denn es gab «rotz der starken Wirkung der Orgel immer noch einen Teil der Besucher, welche das Orgelspiel als eine Art Zwischenakts musik ansahen, bei der man glaubt, nach Kaffeekränzclart den Redefluß munter plätschern lassen zu dürfen. Don dem Dirigenten unserer Garnisonkapelle, Herrn Musik- leiter Falkenberg, weiß man stets, daß ein Genuß wartet, wenn sein Name auf der Vortragsordnung steht. Er bot eine Beethooensche Romanze für Violine und Orgel und das Andan- tino au« dem Konzert für Viola alto und Orgel von Hans Sitt. Den Orgelpart führte in der vorhin gekennzeichneten Künstlerschaft Herr Seminarlehrer Schmidt aus, Herr Falken berg meisterte die Violine und die Viola alto aufs glücklichste. Sein fcelenvolles weiches Spiel ließ die Klangschönheiten der Werke und deren inneren Geholt zu voller Wirkung kommen. Für Herrn Opernsänger Erl (Baß) aus Chemnitz, der zur Mit- Wirkung an dem Kirchenkonzert aueersehen, aber verhindert war, trat Herr Opernsänger Kriener (Bariton) aus Chemnitz ein. Herr Kriener hat eine kraftvolle weittragende Stimme und ist vielleicht ein guter Bühnenkünstler, leider aber kein Konzert- änger. Seine Stimme entbehrt der erforderlichen Tonbildung and der Modulationsfähigkeit, während das Tremolo im Konzert saal, als welcher in diesem Falle auch die -Kirche anzusehen ist, .richt gern gehört wird. Die Stimme ist sehr dunkel und wird tark von der Gurgel beeinflußt. Unter diesem Einfluß leidet auch die Tertbehandlung. Die Paulusarie, wie auch die An rede des Hans Sachs kamen nicht zu der Wirkung, die ihnen icgeben ist. Am besten gelang der Gesang des Amfortas aus Varsisal. Hier vermochte der Sänger wenigstens in etwas die dem Gesang innewohnende Kraft auf die Hörer zu übertragen. Die Begleitung an der Orgel durch Herrn Seminarlehrer Schmidt war im allgemeinen etwas zu stark. Der Kirchen chor bot unter Leitung des Herrn Kirchenmulikdirektor Schröpfer zwei Chorwerke: Eine Motette für gem. Chor von E. Fr. Richter und den Chor aus Psalm 95 mit Orchester (Kapelle der König!. Sächs. Ünteroffizierschule) und Orgel (Herr Organist Seyfferth) von Mendelssohn. Beide Werke waren aufs beste vorbereitet, insbesondere die Mo tette kam rhytmisck fest und tonlich sauber heraus. So war alles in allem der Austakt der Frankenberger Künstlerhilfswoche chön und verheißungsvoll. Wir sind überzeugt, daß die Künstler, woche am Freitag in der Kammermusik im Festsaal des Kgl. Lehrerseminars eine gute Fortsetzung und acht Tage später mit dem Bunten Abend im Stadtpark einen glücklichen Ausgang nehmen wird. Reschke. handel vom 7. März 1918, sondem auch mit Schließung ihre« Betriebes zu rechnen. so Bekämpfung der Obstbaumschädling«. Am 5 Avril 1918 fand im „Gasthof zum Löwen" in Flöha eine stark betuchte Verlammluna der Vertrauensleute für Gemüse- « 'd Obstbau der Königlichen Amtshauptmannschaft Flöha statt. Herr Obst- bauwanderlehrer Oberlehrer Dr. Bode besprach zunächst die gefährlichsten Obstbaumschädlinge und die Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung. Besonders wurde zur BekämpfiGa des Wurmes oder Obstmade aufgefordert und darauf hi..ge- wtesen, daß dieses Tier am wirksamsten durch einen in Brusthöhe oder niedriaer anzubringenden Fanggürtel be- kämpft werden könne. Sodann wies Herr Dr. Bove auf den in der Knospen- und Blütezeit der Aepfelbäume auftretenden, sehr gefährlichen Blütenstecher hin, dessen grimmigster Feind der Sperling ist. Nicht weniger gefährlich ist der Frostspanner, dessen im Frühjahr ausschlüpsende Raupen die Knospen, Blätter und jungen Früchte besonders der Kirschbäume zerstören. Zu seiner Bekämpfung ist am geeignetsten ein zehn Zentimeter breiter Streifen Leimpapier, der, um den Stamin gelegt, festgebunden und mit sogenanntem Raupenleim dünn bestrichen wird. Am Schlüsse der Versammlung zeigte Herr Dr. Bode noch praktisch die Anlegung von Fangqürteln an die Bäume, wobei besonders die jetzt zur Versagung stehenden Ersatzmittel berücksichtigt wur- den. — Mr benutzen die Gelegenheit, die Obstbaumbesitzer er neut auf die Wichtigkeit der Bekämpfung der Obstbaumschädlinge hinzuweisen und empfehlen ihnen, sich mit den vom Kommunal verband der Königlichen Amtshauptmannschaft in jeder Ort schaft bestellten Vertrauensmännern für Gemüse- und Obstbau in Verbindung zu setzen. Von diesen wird auch ein Aufruf an die Obstbaumbesitzer verteilt, au« dem die gefährlichsten Schäd linge und die Art und Zeit ihrer Bekämpfung zu ersehen stnd. — Annaberg. 10000 Mark für den Heimatdank der Amts- hauptmannschaft Ännaberg stiftete Fabrikbesitzer Oswald Geßner sen. in Niederschlag. — Bischofswerda. Zur Erinnerung an den Besuch des Königs in Bischofswerda stiftete die Firma Buschbeck L Heben streit, Ärmaturenfabrik, 20000 Mark für Säuglings- und Klein- kindeifürsorae und ein ungenannt bleiben wollender Bürger 10000 Mark, von denen die Hälfte für die Schule, die Hälfte für gemeinnützige Zwecke verwendet werden sollen. — Bad Elster. Die Regierung hat hier eine wesentliche finanzielle Unterstützung des Theaters sowie den Bau eines großen Hotels mit Bad für Minderbemittelte in Aussicht ge nommen und sür den Badeort insgesamt 1300000 Mark aus geworfen. — Sayda. Ein schweres Gewitter, begleitet von heftigen elektrischen Entladungen und von stärksten Regengüssen und Graupelschauern zog Montag abend über unsere Gegend. Ein zündender Blitzstrahl traf die Weicheltsche Wirtschaft im Wolfs grund und äscherte das Stall- und das Wohngebäude ein. — Gotha. Der gestorbene Kommerzienrat Blödener hat sein über 1V, Millionen Mark betragendes Vermögen der National stiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen vermacht. llemlscbter * Budapest, 10. 4. Nach einer Mitteilung der Donau- Dampsellchiffohrtsgeselllchaft stnd aus dem Wrack des infolge eines Zusammenstoßes gescheiterten Schiffe» „Drina" bisher 22 Leichen geborgen worden. Im ganzen werden 35 Personen vermißt. ' Grog« Stintfänae werden jetzt täglich von den Fischern bei Stettin gemacht. Noch nie wurden die Stinte in solchen Massen gefangen wie in diesem Kriegsfrühjahr. Mehr als 1600 Zentner wurden allein von der Sammetstelle verschickt. Weit über 1000 Zentner harren de» Abtransports. Die Stintschwärme erscheinen m allen Flußläufen so dicht, daß sie nur herausgeschöpft zu werden brauchen. Kinder fischen die Stinte stellenweise ein fach mit Eimern aus dem Wasser. Trotzdem die Großpreise in den letzten Tagen sehr gesunken stnd, bringen die Stintsänge den Fischern doch gute Einnahmen. * Der Dieb im Rattenelsen. In Oranienburg erbrach ein Dieb einen Kaninchenstall, fand aber das Nest leer, da der Be- sitzer die Tiere einige Tage zuvor wegen Rattenaefahr an an derer Stelle untergebracht halte. Beim Herumtasten nach Ka- ninchen geriet der Dieb mit einer Hand in ein Natteneisen. Am nächsten Morgen fand der Besitzer der Kaninchen die vor. derste Spitze eines menschlichen Fingers in dem Ratteneisen vor jetzt wird der Mann gesucht, der dazu gehört. * Bayerische Friedensmarken. Die bayerische Verkehrsver waltung hat die Ausgabe von neuen Friedensbriefmarken in Erwägung gezogen. Die Entwürfe sehen Stücke vor, die etwas größer sind als die alten Marken. Als Markenbilder wurden gewählt: Friedensgöttin, Friedenstaube, Löwe mit Rautenwim pel, Waffensäule mit Schwert und Kranz und Friedensgöttin mit einem Löwen. Die Zeichnung der Bilder ist scharf, die Farben sind lebhaft. " Die Zuckerkriegsgewinnler. Die Zuckerfabrik Kannstadt erzielte 1917 einen solchen Riesengewinn, daß sie nicht nur ihr ganzes Kapital, alle Gebäude, Maschinen usw. abschreiben und 25 Prozent Dividende zahlen konnte, sondern auch noch jedem Aktionär weitere 175 Prozent Dividende in Gestalt einer neuen Aktie schenkte. " Ein Schwel» im Luftballon. Dieser Tage landete in Stefansried (Bayern) ein Luftballon, dessen Insassen ein leben des gehamstertes Schwein mit sich führten. Von der Landungs stelle aus begaben sich die „modernen" Hamsterer nacy Atten hausen, wo sie gleichfalls Hamsterstreifzüge veranstalteten, um dann wieder durch die Luft das Weite zu suchen. " Der Vorteil Les neuen Gepäcktarifs. Der neue Gepäck- tarif hat im Vergleich mit dem bisherigen den Vorteil gebracht, daß die unterste, die Vorstufe von 25 auf 30 Kilogramm erhöht worden ist. Man wird sich also nicht mehr so genau mit seinem Gepäck einzurichten haben. Die Vorstufe ist immer noch ver hältnismäßig billig. 30 Kilogramm Gepäck kosten bis 50 Kilo meter 50 Pfa., bis 300 Kilometer 1 Mark, aus weitere Entkernung 2 Mark. Sobald aber dieses Gewicht überschritten wird, steigen die Gebühren auf größere Entfernungen bi» zum Vielfachen. So kosten 31 bi» 40 Kilogramm bis 50 Kilometer auch nur 50 Pfg.. darüber 1 Mark, bis 150 Kilometer 1,50 Mark usw., sodaß 31 Kilogramm auf eine Entfernung von 801 Kilometer und mehr 10 Mark kosten. Bei dem Gewicht von 91 bi» 100 Kilogramm steigen die Sätze gar von 1,30 Mk. bis auf 25 Mk. ' Ermordung seiner beiden Söhne. Der Maurer Göröcke aus Diemitz, der vor einigen Wochen unter dem Verdacht ver haftet wurde, seine beiden acht- und zehnjährigen Söhne in die Saale geworfen zu haben, wobei der jüngere Knabe ertrank, hat in diesen Tagen an der Leiche seines Sohnes, die inzwischen ausgefunden worden ist, die Tat eingestanden. Ueber die Be weggründe der seltsamen Tat ist nicht« Näheres bekannt. Erfolgreiche Schlacht bei Armentleres wtb (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 11. April 1918- Westlicher Kriegsschauplatz Die «Schlacht bei Armentieres ist seit dem 9. April im ! vollen Gange. Die Armee des Generals von Quast hat l zwischen Armentftres und Festubert die englischen und portu- giesischen Stellungen auf dem Südufer der Lys und dem Ostufer der Lawe genommen. Nach Erstürmung von Bois Grenier und Neuchapelle, überwand sie iin ersten Anlauf über das verschlammte Trichterfeld hinweg die zu zäher Ver-
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