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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 20.06.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191806204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180620
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180620
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1918
- Monat1918-06
- Tag1918-06-20
- Monat1918-06
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kaufenden Bevölkerung, insbesondere ' chterung der deutschen Valuta, wird iolgendes aufmerksam gemacht: Das — Zwickau. Tin Zwickauer Geschirr wurde in einer der letzten Nächte aus der Staatsstraße Zwickau—Wildenfels von der Gendarmerie angebalten und durchsucht, wobei ein lebende, Kalb, 18 Stückchen Butter und ein größere Anzahl Würste vorgefunden und beschlagnahmt worden sind. f Zweimarkstück«. Wir machen darauf aufmerksam, daß die Einlösung der außer Kurs gesetzten Zweimarkstücke, mit Ausimhme der in Form von Denkmüi^en geprägten Stücke, nur noch bis zum I. Juli d. I, bei den Reichs- Md Landeskassen stattfindet. f Wer wird Feldwebeluutnant? Die Laufbahn des Feldwebelleutnants ist, wie schon im Reichstag mitgeteilt wurde, weiteren Kreisen zugänglich gemacht worden. Die Bestimmungen darüber liegen jetzt vor. Vorgeschlagen werden können jetzt auch Unteroffiziere des Friedensstandes mit einer aktiven Dienstzeit von mindestens 12 Zähren Friedensdienst, zeit, Friedensübungen und einfach berechneter Kriegsdienst- zeit. Sie müssen entweder sich am Feinde befinden öder sich befunden haben, aber infolge einer Kriegsdienstbeschädigung im Felde, in den Gebieten der Etappe oder Heimat verwendet werden, unmittelbar Frontdienst tun, zu Offizierstelloer tretern bestellt sein und sich so bewährt haben. Sie müssen sich in geordneten Verhältnissen befinden und ihrer Persön lichkeit nach die sichere 'Gewähr bieten, eine entsprechende bürgerliche Lebensstellung zu erringen. Auch ohne den Be sitz der wissenschaftlichen Befähigung für den einjährig-frei willigen Dienst können andere Unteroffiziere des Beurlaubten standes und des Landsturms vorgeschlagen werden, die ent weder eine Mindestdienstzeit von 12 Jahren aufzuweisen oder als Unteroffiziere des uizgedienten Landsturmes das dienst pflichtige Alter überschritten haben, sonst aber die Anannten Bedingungen erfüllen, wenn .ihre bürgerlichen Verhältnisse denen eines Offiziers des Beurlaübtenstandes entsprechen. Für dies« letzteren ist mit der Beförderung zum Feldwebel- leutnant ohn« weiteres der Uebertritt zur Reserve verbunden. Sie können nach der .Demobilmachung ihres Truppenteils auf Anttag bis zu einem Jahr im Dienst belassen werden^ bi» sie «in» Zivilstelkung gefunden haben. — Das Reichsgesetzblatt Nr. 78 vom 17. Juni enthält: Verordnung ^zur Abänderung der Verordnung über Pferde- leisch. — Chemnitz. Auf Grund der Verhandlungen zwischen Direktion und Angestellten der Straßenbahn haben die letzteren am Dienstag vollzählig die Arbeit wieder aufaenommen. — Chemnitz. Die Orte Siegniar, Stelzendorf und Reichen brand planen eine Verschmelzung. Die Vereinigung von Stelzen dorf mit Siegmar dürfte schon am 1. Januar 1919 erfolgen. — Bischofswerda. Der einzige Sohn der Familie Karich, der vor Jahresfrist die Sprache verlor, hat sie plötzlich wieder erlangt, und zwar infolge der Aufregung über den Tod seines Vater». — Ebersbach. Eine reiche Spende bat Frau Kommerzien rat Luise Hoffmann den Gemeinden Ebersbach, Neugersdorf und Dürrhennersdorf zukommen lasten, indem sie alle Mittel sowohl zur Einrichtung, als auch zur Unterhaltung einer ftän- digen Säuglingspflege für minderbemittelte Familien in diesen Gemeinden bewilligte. — Glauchau. Der Bezirksausschuß hat sich für eine für i ganz Sachsen einheitliche Milderung des Tanzverbotes ausge- s wrochen. — Sehma. Infolge der großen Trockenheit entstand in dem ! an der Weiperter Bahnlinie gelegenen Teile de» Sehmaer Ge- metndewalde» ein Brand. Etwa 1500 Quadratmeter 10- bi» löjährigen Fichtenbeftande» find dem Feuer «um Opfer gefallen. die sich, wie schon so ost, so auch diesmal durch ihre Tätigkeit in den Dienst der guten Sache gestellt haben, sei hierdurch herz lichst gedankt. f" De« Heldentod starb am 1. Juni Herr Paul Jobann« Findeisen, Fahrer im Feldart.-Regt. Nr. 28. Der gefallene Held, der im 26. Lebenjahre ständ, war früher al» Tischler in der Möbelfabrik der Firma Jäger tätig, er ging dann zur Staats eisenbahn und diente bei Knegsbegtnn da» zweite Jahr aktiv bet den Schützen in Dresden. In Dresden-Löbtau gründete er sich auch eine Familie. Seine Mutter, die hier Lerchenstraße wohnhaft war, starb vor zwei Jahren. Er ruhe sanft! fa 2m Interesse der kaufenden Bevölkerung, insbesondere zur Vermeidung der Verschlechterung der deutschen Valuta, wird von zuständiger Stelle auf folgendes aufmerksam gemacht: Das Medizinische Exporthaus in Kopenhagen » 102 vertreibt einen Hörapparat gegen Schwerhörigkeit, der in vielen Fällen von Schwerhörigkit schädlich, in den übrigen nutzlos ist. Auch ist bekannt geworden, daß die Firma nach Empfang einer Anzahlung von 63,90 Mk. den Apparat nicht geliefert hat. — Die Firma Mos Magisnet, Kopenhagen s 96, vertreibt ein vollkommen wertloses Haar- und Bartwuchsmittel. Durch große Anzeigen in verbreiteten ausländischen Zeitungen sucht sie Besteller, die den Betrag für ihre Bestellungen durch Postanweisung vorher einsenden müssen. >Das Geschäft soll ihren Untemehmem große Summen einaebracht haben. Der Gründer de» Geschäfts war ein gewißer Ove Nielsen, der seit Jahren in Paris lebt und sich ein Riesenvermögen verdient hat. Die jetzige Inhaberin ist eine gewiße Andersen. 1 Durchsuchung von „Hamster"-Gepäck ich Eisenbahn- wagen unstatthaft? Diese Frage ist neuerdings wieder viel seitig erörtert worden, da hin und wieder noch immer in den Eijenbahnzügen Revisionen und Beschlagnahmen sog. Hamster- artikel stattfinden. Wie das L. T. berichtet, «st nun von zustän diger Seite mitgeteilt worden, daß derartige Gepäckdurchsuchungen und Beschlagnahmen im Eisenbahnwagen nicht zulässig sind, ebensowenig wie die Durchsuchung von Paketen auf der Post. Dahingehende Anträge und Forderungen sind rundweg abzu weisen, da sie gesetzlich nicht zu begründen sind. Dagegen muß sich der Reisende am Bahnhof selbst gefallen saßen, daß sein Gepäck aus Hamsteroorräte untersucht wird: den Weisungen der Aussichtsorgane hat er dann unweigerlich Folge zu leisten. Selbst verständlich darf aber die Untersuchung nicht etwa derart vorge- nommen werden, daß der Reisende den Zug versäumt. — So weit wir bisher in Ermittelung bringen tonnten, darf während der Fahrt das Gepäck der Reisenden „nur ausnahmsweise,, durchsucht werden. Das soll, wohl heißen, wenn hinreichend Verdachtrgründe vorhanden sind, daß der Reisende unerlaubte Ware bei sich führt. s Sächsischer Flelschermeistertag. Unter sehr starker Be- teiligung aus ganz Sachsen hielt in Freiberg der Bezirksverein Königreich Sachsen im Deutschen Fleischeroerbande seinen 46. Bezirkstag unter Leitung seines Vorsitzenden, Obermeister Dreßler-Freiberg, ab. Die Beratungen erstreckten sich meist auf sachliche Gegenstände, am wichtigsten für die Oeffentlichkeit war der vom Vorsitzenden erstattete Bericht über den jetzigen Stand der Fleischversoraung im Königreich Sachsen, wozu der Vor sitzende eine Entschließung vorlegte, in der mit Rücksicht auf die gegenwärtige wirtschaftliche Lage des Fleischergewerbes die Re gierung um Erhöhung der jetzigen Rohverdienstsätze auf 30, 35 und 40 Pfg. pro Pfund, sowie um künftige Nichtanrechnung des 10prozentigen Hau- uttd Schwundverlustes bei der Be zahlung ersucht wird, weil schon bei den jetzigen 200 Gramm Fleisch und Wurst pro Kopf, besonders aber, da eine weitere Verkürzung sowie der Eintritt einiger völlig fleischloser Wochen in Aussicht steht, kein ausreichender Verdienst für die Angehörigen des Fleischergewerbes gesichert erscheint. — Dem Jahresbericht ist zu entnehmen, daß dem Dezirksverein in 128 freien, 2 Zwangs- und 9 gemischten Innungen etwa 4500 Mitglieder angehören. Die übrigen Verhandlungen betreffen rein sachliche und Bezirks vereinsangelegenheiten. Der bisherige Vorstand mit Obermeister Dreßler-Freiberg an der Spitze wurde wieder, statt Kickelhayn- Ehemnitz Obermeister Striegler gewählt und als Ort de» nächsten Verbandstag» Großenhain bestimmt. sb Ebersdorf. Sonnabend, d. 22. Juni, abends 8 Uhr wird Herr Obstbauwanderlehrer Dr. Bode, Chemnitz, in Reichels Gasthof über Obftschädlinge und deren Bekämpfung sprechen. In Rücksicht auf die beschränkte Zeit des Herrn Vor tragenden werden sämtliche Obstbaumbesitzer hierorts gebeten, sich pünktlich einzufinden. llermilcdt« ' Ein «tMche» Kultnrdokument. Di« englischen Mi litärbehörden ließen in Arras folgenden Pesehk anschlagen: „Befehl für die englischen Truppen in Arras. Es ist jeden, Offizier, Unteroffizier und Soldaten verboten: Erstens: El» Haus zu betteten, welches nicht auf seinem Einquartiemngs- 'schein bezeichnet ist, zweitens: Moblliarstücke, die Einwoh nern oder der französischen Regierung gehören, zu beschädigens zu zerstören undfortzuschaffen; drittens: Keller, Türen, Möbel, die vernagelt, verschlossen oder versiegelt sind, zu öffnen; viertens: Möbel von einem Haus in ein anderes zu schaffen usw. Der Befehl schließt: Es muß für jeden Soldaten unserer Armee Ehrenpflicht sein, das Eigentum der französischen Ein- wohner, unserer Alliierten, die von Hause abwesend und an der Seite der englischen Soldaten für eine edle Sache kämpfen, zu bewachen und zu beschützen." — Daß «in solcher Befehl notwendig war, ist ein Beweis für das disziplinlose, vor Dieb stählen und Raub nicht zurückschreckende Verhalten der Sol daten. Der Bericht paßt zu den Klagen der französischen Zivilbevölkerung. * Ein nachahmungswertes Beispiel. Der Vorstand de» Gewerkvereins der Heimarbeiterinnen Deutschlands hat kn seiner letzten Sitzung beschlossen, aus Verbandsmitteln 1000 Mark der Ludendorff-Spende für Kriegsbeschädigte zu über weisen. 'Außerdem wollen die Heimarbeiterinnen in ihren Ortsgruppen besondere Sammlungen veranstalten. Dress vor bildliche Haltung verdient Anerkennung, * Zur Wiedererrichtung von Handwerksbettkben Eine Stiftung von 100 000 Mark errichtete in Remscheid Gottlieb Ernst Hasenclever zur Wiederausrichtung durch dm Krieg geschädigter Handwerksbetriebe. " Lttilturprvbrn aus dem Land« her Gentleman. Die Eng- länder sind der französischen Führung nicht nur in der Stra tegie, sondern auch im Verhalten als Kulturvolk gefolgt. Jedenfalls ist ihre anfangs' leidlich anständige Gefangenen- behandlung mit der Zeit den französischen Gemeinheiten immer ähnlicher geworden. Die jüngst nach Holland übergeführten Deutschen beklagen sich bitter über das, was sie in englischer Gefangenschaft zu erdulden chatten. Gleich nach der Ge fangennahme sind sie regelmäßig ausgeplündert worden. Wi« in den französischen „Kuhwiesen" mußten sie auch, in Hürden unter freiem Himmel zusammengepfercht, ost tagelang auf ihren Abtransport warten. Bei diesem wurden sie bis zu vier zig Mann in «inen Viehwagen gepfercht, der während der ein einhalbtägigen Fahrt nicht einmal geöffnet wurde. Selbst Schwerverwundete fanden keine Schonung. Drei Offiziere, von denen zweien ein Bein amputiert war^ der dritte einen schweren Beckenschuß hatte, mußten di« Fahrt in offenem Wagen, „auf Stühlen sitzend, zurücklegen. Mit grimmigem Humor be trachten die Zurückgekehrten die idealisierten Darstellungen, die die Engländer von ihren Gefangenenlagern in. den neu tral«» Ländern verbreiten. Tatsächlich haben die Gefangenen die mannigfachst«« Mißhandlungen und Quälereien, die sich von den französischen kaum noch unterscheiden, zu erdulden. Selbst am Tag« ihrer Entlassung wurden sie noch wie Ver brecher mit Polizeigriff zur letzten Durchsuchung geschleppt und bei dieser Durchsuchung von den braven Tommies noch ein mal auf unverschämte Weife bestohlen. Aber damit bei englischer Sittenschau ja nicht das Lächerlich« fehlt: den Krüp- peln wurden die Gummiunterlagen von den Krücken genom- men, damit sie dies wertvoll« Kriegsmaterial nicht «ach Deutschland brächten. K« Heimat «ml vrttftaml Hrankenberg, d«n 19. Juni 1S1S. sa Auszeichnung. In Würdigung der großen Verdienste, die sich der frühere Besitzer de» „Lindengute»" in Gunnersdors, fetziger privatisierender Landwirt Herr Franz Bennewitz in Frankenberg, als landwirtschaftlicher Sachverständiger und Be rater de» Kommunalverbande» Flöha erworben hat, wurde diesem von Sr. Maj. dem König von Sachsen da» Krlegsver- dirnstkreuz verliehen. Ant« ehrenden Worten und mit der Bitte, seine Arbeitskrast und seinen bewährten Rat auch ferner in so aufopferungsfreudiger Weise wie bisher der Leitung des Kommunalverbandes zur Verfügung zu stellen, wurde Herrn Bennewitz diele Allerhöchste Auszeichnung gestern durch den Stellvertreter des Amtshauptmann», Herrn Regierungsaßeßor Dr. Pfotenhauer, überreicht. Herr Bürgermeister Dr. Irmer (Frankenberg), der bei der Aushändigung der Auszeichnung ebenfalls zugegen war, beglückwünschte Herrn Bennewitz auch seinerseits und dankte ihm für seine auch der Stadt Frankenberg zugute gekommenen wertvollen Dienste. fa Ludendorff-Spende. Die am Sonnabend hier veran- Miere Sammlung zur Ludendorff-Spende hat die erfreuliche Einnahme von «362 Mk. 68 Pfg. ergeben. Davon entfallen 1S33 Mk 63 Pfg. auf die Straßenlammlung (einschl. Abzeichen- und Postkartenverkauf), 6293 Mk. sind bei den errichteten Zeich- nungsstellen gezeichnet worden, und 136 Mk. 5 Pfg beträgt der Reinertrag des von Angehörigen des hiesigen Ersatzbataillons im „Katsersaal" veranstaNeten „Bunten Abends". An Unkosten find 29 Mk. 80 Pfg. entstanden, so daß die ansehnliche Summe von 8332 Mk. 88 Pfg. je zur Hälfte an den Verein Heimat dank hier und an die Stiftung Heimatdank abgeliefert werden konnte. — Auf den Kopf der Einwohner ent fallen 0,61 Mark. Die Sammlung wurde durch den Verein Leimatdank hi« geleitet. An der Straßensammlung beteiligten sich 126 Schüler und Schülerinnen des König!. Lehrerseminar«, der Realschule und d« Volksschule. Einzeichnungsliften hatten die Vereinsbank, die Frankenberger Bank und die Sparkaffe ausgelegt. Mm Spendern sowohl, al» auch allen denjenigen, stleim poliülcde Naedllcbte» Aus dem -Reichsameiaer" pd D« „Relchsanzeiger" bringt Verordnungen üb« die Getreidepreise, Frühdruschprämien und üb« die Abänderung d« Verordnung üb« Pferdefleisch. pd Berlin, 19.6. Der „B.Z." zufolge wuden heute unsere diplomatischen Vertret« in du Ukraine, Botschaft« Freiherr v. Mumm und General Grün«, hi« eintreffen. Sie werden bei d« Erörterung der Ostfragen hi« anwesend sein. D« Äeichstag wird sich am Freitag mit dem rumänischen Friedens vertrag und am Sonnabend und Sonntag mit dm Ostsragen beschäftigen. lOtsterreich-lltmarn pü Mm, 18. 6. (Prtvat-Telegramm.) In du Arbeiter zeitung fordert d« Parteioorstand die gesamte Arbeiterschaft auf, sich wegen der durch die Verkürzung der Brotration ent standenen Unzufriedenheit nicht zu Ausschreitungen auf der Straße hintetßen zu laßen, vielmehr die Beschlüße de» für heute nachmittag einberufenen Wien« Ärbeiterrates abzuwartm. Die «»genügenden Zufuhren ans der Ukraine pö Wien, 18. L Gin« Abordnung von Sozialdemokraten, die wegen d« Kürzung der Brotration für die Wiener Be- völkerung vorstellig wurden, «klärte Ministerpräsident v. Seidl«, daß von dm zivilen wie von den militärischen Stellen alles nur Erdenkliche unternommen würde, um die getroffene Verfügung au vermeiden. Seit der Erschöpfung d« heimischen Vorräte sei Oesterreich aus Zufuhren au» der Ukraine und Bessarabien an gewiesen, die jedoch gegenwärtig infolge der Stockung d« Auf bringung unbefriedigend seien. Gestern abend sei noch der Mi nister Paul nach Berlin gereift, und es bestehe immerhin die Hoffnung, daß deutscherseits im Sinne d« im Mat getroffenen Vereinbarungen gewiße Transporte an Oesterreich abgegeben würden. Wie wir von zuständig« Seite «fahren, ist die Abgabe von Brotgetreide au» deutschen Beständen ausgeschloffen. Die Echristleftung. Hollaad vH Haag, 18. S. Zur Landung eines französischen Fliegers bei Dlissingen wird noch gemeldet: Das Flugzeug wurde von dem niederländischen Fort de Nolle bei Vlissingen von holländi schem Militär beschoßen, worauf es auf dem dortigen Flugplatz landete. Beide Insassen des französischen Flugzeuges, deren «in«. Offizier ist, wurden interniert. Deutschland hält Wort, England verspricht nur pH Seit dem vorigen Monat versorgt Deutschland die in Holland internierten Gefangenen mit Mehl, die Engländer haben die» auch schon seit 3 Monaten versprochen, bis heute find ab« au» England noch keine Lebensmittelsendungen für die int« nierten Engländer eingetroffen; dagegen werden diese reichliä mit Geld ausgestattet und sind dadurch tn die Lage versetzt, au dem freien Markte den Holländern die knappen Lebensmitte zu teuren Preisen wegzukaufen. Die Aalandskrage pH Die beiden führenden Blätter in Finnland, »Dagen» Preß" und „Huventaddladet", beschäftigen sich mit derÄalands- frage und geben Schweden den Rat, sich jeden Gedanken aus dem Kopf zu schlagen, daß Finnland jemals freiwillig Aaland abtreten werde. Daß die Bewohn« dieser Inselgruppe die Ver einigung mit Schweden verlangt hätten, sei unt« dem früh« in Finnland herrschenden Verhältnissen verständlich gewesen, sei abu jetzt nicht mehr gerechtfertigt. Rumänisch-ukrainische Verständigung pU Die rumänische Negierung hat sich mit der Angliederung du beßarabischen Kreise Ackerman und Ehotin an die Ukraine einverstanden erklärt. Vie französischen Sozialisten lehnen den Eintritt in da» Ministerium ab pfr Genf, 19. 6. Aus Parrs wird gemeldet, daß Clemen- «au unt« dem Druck d« erregten Stimmung.der sozialistischen Parteien der gesamten Arbeiterschaft aus Wunsch de» Präsidenten Poincare den sozialistischen Führun den Eintritt tn sein Mini sterium angeboten hat. Seine Bemühungen blieben jedoch erfolglo», da die Sozialisten einmütig erklären, bei d« gegen wärtigen Lage keine Verantwortung übemehmen zu können. Finnlavd pf Stockholm, 11. S. Wie „Soenska Dagbladet" aus Hel- fingfors erfährt, ist die Umbildung du finnischen Armee nun mehr beschlossen. Die Mannschaften unt« 21 und über 25 Jahren werden vollständig vom Heeresdienst befreit. Im An schluß hieran teilt der finnische Generalstab mit, daß alle üb« 25 Jahre alten Soldaten heimkehren dürfen. Verhandlungen mit den Türken bt In Konstantinopel tritt eine Konferenz zusammen, deren Ziel eine Verständigung d« Mittelmächte über die militärischen und wirtschaftlichen Ziele im Kaukasus ist. bt Konstanttnopel, 17.6. lTagesberichtO Palästina-Front: Beiderseitige Artillerie- und Patrouillentätigkeit. Unsere schwere Artillerie beschoß feindliche Truppenlag« am Jordan-Brückenkopf und den von englischen Truppen und Depots besetzten Ort Jericho. Osfizierspatrouillen von uns machten erfolgreiche Vor stöße auf dem Oftuf« des Jordan» und brachten Gefangene zurück. Radoslawow und dle Opposition vb 2n Bulgarien ist eine Entscheidung üb« die zukünftige Regierung noch nicht gefallen. Es rst nicht ausgeschloßen, daß sich Radoslawow dadurch hält, daß « einige Oppositionelle in das Ministerium ausnimmt. Er hatte in letzter Zeit wohl zu «inseitig seine liberalen Parteigänger begünstigt. wtb (Amtlich.) Trotze» Hauptquartier, 19. Aani 1619. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Erhöht* Erkundungstätigkeit der Infanterie. Tellan- griffe des Feindes am Nieppc-Walde und nordöstlich von wurden abgewiesen. Der Arlilleriekampf lebt« «ur an wenigen Abschnitten auf. Heeresgruppe Deutsch« Kronprinz Südwestlich von Dommiers scheiterte am frühen Morgen der Angriff französischer Regimenter im Nordostteile do» Waldes von Villers-Cotterets. 'Am Tage mehrfach wieder holter Ansturm drückte unsere östlich von Montgobert vor springende Linie in das Innere des Walde? zurück. Im Eligno-Abschnitt nordwestlich von Chateau-Thierry stießen mehrere feindliche Kompanien zum Angriff vor; sie wurden von unseren Vorposten abm wiesen. Artillerie und Mrncnwerfer belegten mit starken Feuer überfällen die feindlichen Anlagen bei Reims. Nachstoßende Jnsanterieabteilungen brachten etwa 50 Gefangene ein. , Erster nwurden 23 feindliche Flugzeuge und 3 Fessel), ballone abgeschossen. Hauptmann Berthold errang seinen 95., Leutnant Veltjens seinen 22. Lustsieg. D« Erste Gentrakq-uart^meist«: L«d«nborfj!. , Briefkasten v. S. 52» Wenden Sie sich an das Kaiser!. Postamt. Ohn« nähere Kenntnis der Verhältnisse können wir »twa» Bestimmtes nicht sagen. Im allgemeine« ist da» von Ihnen angeführt« Verfahren unzulässig, Werfet die im Haushalte, auf den Höfen, in den Schuppen, auf den Dachböden usw., selbst in den Winkeln, Hemmliegenden L « mpe « Stoffabfälle, alte« Packleinen, Flicklappen, Musterlappen, alte Stricke, Bindfaden, Hüte, Kragen, Manschetten, Reste usw. nicht achtlos fort! Die Kriegswirtschaft braucht jede» Stückchen Lumpenmate rial, auch wenn es noch so wertlos «scheint. Sammelt deshalb alles! Verkaufet es an die richtige Ablieferungsstelle: den gewerbs mäßigen Lumpensammler. Dieser^liefert alles bestimmungs ¬ gemäß an die Sortier- und Wirtschaftsstellen der Heeresverwaltung ab. Kriegsamt.
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