Suche löschen...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 02.12.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191912020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19191202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19191202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1919
- Monat1919-12
- Tag1919-12-02
- Monat1919-12
- Jahr1919
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
wurde die Frage der Zuteilung der Flotte nicht erledigt. Dieser ! grundsätzliche Beschluß wird noch verschiedene Abweichungen den sich das Postamt in vertrag mit Ungarn klüglich der Lebensmittelieferung an Oesterreich zurückgewiesen. der 1 t k I t z o k r » > t l t I I l l l r I > l f l l 4 a i! i c l ii 2 ?aneltag Oer tlnabböngige« Zorislärmoilniie vemrcbliunl; lOriginalbericht unseres Leipziger Mitarbeiters.) Leipzig, 30. 11. Am Sonnabend vormittag wurde NachtgeheimnUe. Roman von K. Orth. oder Vs; Zcblclkttl an aestlcden flotte Abba« — Verteilung — Verleihung. Pari», 30. II. Der Oberste Rat hörte den Bericht an über das Schicksal der deutschen Flotte und über die für die bei Scapa Flow versenkten Schiffe verlangten Kompensa tionen. Der Rat beschloß grundsätzlich, die noch in der Hand der Alliierten befindlichen Einheiten abzubauen. Immerhin Matzuahme« gegen den Austauf De«tschla«-S Halbamtlich wird milgetetlt: Da» Problem de, Surverkaust Deumbland» (infolge de» schlechten Balutafiandr») beickälttät die beieiligien Kl«!r schon sm langer Zeit, und SMS Lisirtz! bestimmte Maßregeln noch nicht bekannigrgeben sind, so hängt das mit der SLsterigkett der Maisie zusammen. Line Ver besserung gegenüber dem bt»h«igm Zustand ist schon dadurch bewirkt worden, daß eine Auvsnürlontrolle bseit» funMontat, um dem zügellosen Export Einhalt »«tun. In der Frage der erfahren. Italien und Frankreich deren Wersten während des Krieges einige Zeit stillstanden, werden einige Einheiten ' als Kompensationen erhalten, um den durch die V«tri«bs- einstellung erfolgten Ausfall ihrer Tonnage auszugleichen, andere Einheiten werden vor ihrer endgültiger» Zerstörung an einige Staaten ausgeliehen werden. lieber das Hafenmaterial in den deutschen Häfen wurde noch kein Beschluß gefaßt- Dieses soll als Konpensation für die bei. Scapa Flow versenkten Schiffe betrachtet werden. Der Oberste Rat hat dir Zusatzklausel zum Friedens- Eise Denkschrift der Oberbeamt«, im Bankaewerb«. Di« Vereinigung der Oberbeamten im Bankgewerbe hat der Nationalversammlung vor Beginn der zweiten Lesung de» Entwurf«» «in«» Gesetzes über Betriebsräte im Siebener- aurschlsses «in« Denkschrift zugehen lassen, in welcher sie auf di« Bedenken hinweist, die Zusammensetzung des Betriebs rat«» in Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft gleich- gleichmäßig zu gestalten. Diese Vereinheitlichung der Zu sammensetzung der Arbeitnehmeroertretung widerspreche de» tatsächlichen Verhältnissen. Für die Zusammensetzung des Betriebsrates muß die Zusammensetzung der Arbeitnehmer schaft im Betriebe maßgebend sein. Die Zusammensetzung der Arbeitnehmerschaft im Bankgewerbe und in den großen Han- dekhäusern ist aber von derjenigen in der Industrie durchaus verschieden. Im Bankg«werbe und in den großen Handels häusern beträgt die Zahl der leitenden Angestellten «in Zehn tel der Arbeitnehmerschaft und ist der Zahl drr Arbeiter in diesen Betrieben mindestens gleich. Wenn nun der Sieben«r- ausschuß «s für «rforderlich gehalten hätte, sowohl den Än- grstMen in der Industrie, die weniger als ein Zehntel der gesamten Arbeitnehmerschaft darstellen, als auch den Arbei tern in d«n Bankhäusern, die zum mindesten zahlenmäßig nicht fttrker find, als die leltenden Angestellten, besonder« Aus schüsse zu geben, würde sich aus Gründen d«r Gerechtigkeit nicht umgehen lassen, den leitenden Angestellten, zum min deren in den Banken und großen Handelshäusern, wo sie an Zahl den Arbeitern gleichstehen, gleichfalls besonder« Aus ¬ benutzt hatte, habe ich keine Ursache, mich zu beschweren, denn diese Tabelle wies als Gegenwert für 50 Centimes 1,58 Mark aus. Der Minderbetrag, den sich das Postamt in Zürich errechnet, lst rund IVO Mark, und es wird die Frage aufzuwerfen sein, wie die schweizerisch« Paßbehörde dazu kommt, sich bei einer Ueberweisung von 50 Franken einen Kursgewinn von rund 100 Mark zu berechnen." — Wir glauben, daß die deutsche Geschäftswelt «in gewisses In teresse daran hat, diesen recht «ig«narttgen Fall zur Kenntnis , zu nehmen, weil sich daraus die Lehr« ergibt, Geldüber weisungen aus der Schweiz nicht etwa durch di« Post vornehmen zu lassen, sondern, im Wege eines Schecks in Franken, der gewiß bei jeder deutschen Bank zum Tageskurs« umgewandelt werden kann. Jedenfalls würde sich die deutsch« Bank hierbei' keinen Kursgewinn von rund 100 Mark berechnen. Parteitag der Unabhängige»» Sozialdemokratie mit d«r 1. ! Reichs-Frauenkonferenz der Unabhängig«» Sozialdemokratischen Partei Deutschlands eröffnet. Frau Luise Zietz begrüßte die j Versammlung vün etwa über 100 Frauen, indem sie ein- I leitend des Todes Abg. Haases gedacht«. Sodann wies Frau Zietz in kurzen Umrissen auf die Aufgaben der Fraurn innerhalb der U. S. P. hin. Nach der Erledigung des Büros ! hielt Krau Zietz das erste Referat über die politische Lage, j dessen erster Teil Agitation und Organisation, und dessen zwei- «lEMMt-na mit ceMiwa Schaukn, 29. 11. Am 26., 27. und 28. November fanden bei Ianischki Waffenstillftandsverhandlungen mit dem letti schen Oberbefehlshaber Ballod durch Vermittlung d«r inter alliierten Kommission statt. Die Verhandlungen hatten zu nächst folgendes Ergebnis: „Die interalliierte Kommission übernimmt auf Grund lettischer Zusicherungen volle Gewähr, daß der Abtransport deutscher Truppen aus Lettland bis zum 13. Dezember ein schließlich von lettischer Seite nicht gestört wird. Als Be dingungen für diese Zusicherung wurden gestellt: 1. daß die Eiserne Division Lettland bis zum 28, November räumt, 2. daß die Eisern« Division am 1. Dezember an der Bahn linie Murajewo—Schaulen versammelt steht." lieber den Austausch der Gefangenen und Geiseln wird mit den lettischen Vertretern in Schaulen noch verhandelt. D«r Abtransport verläuft weiter günstig. rosigen Wangen und flachsblonde»,, glattgescheiteltem Haar kam ihnen entgegen. „Fragen Sie doch den Herrn Konsul, Lina, ob er für mich zu sprechen ist," sagte der Aeltere. „Aber er soll sich keinen Zwang auferlegen, falls er jetzt lieber niemand sehen möchte. Ich kann recht wohl ein anderes Mal wiederkommen " „Jawohl, Herr Ollendorf, ich werde cs ausrichten," gab die Kleine zurück und huschte die Treppe hinauf, um schon nach sehr kurzer Zeit zu den Harrenden znrnckzukehren. »Der Herr Konsul läßt bitten," berichtete sie. Wie sie es vorher verabredet hatte««, stieg der Vater in das obere Stockwerk empor, während der junge Mann unten zurückblieb. An der.Schwelle seines Arbeitszimmers schon empfing Ger hard Brüning den Besucher und streckte ihm mit einer herz lichen Bewegung die Hand entgegen. »ES ist^eine große Freundlichkeit, Paul, daß du dich vom Friedhof noch einmal hierher bemüht hast. Da draußen unter den vielen Menschen fand ich nicht Gelegenheit, dir für deine Teilnahme zu danke»." „Als wenn dergleichen auf Dank berechnet wäre oder deS Dankes bedurfte! — Du hast mir in diesen Tagen auf richtig leid getan, Gerhard, obwohl man ja nie recht weiß, ob eS der Himmel nicht besser meiut mit denen, die er hinweg- nimmt, als mit denen, die er in den Kampf deS Lebens hinausstößt. — Freilich, es iväre ivohl nicht viel gewesen, waS dein Töchterchen von diesem Kampf bemerkt haben würde." Er hatte gewiß herzlich reden «vollen, und er ahnte es wohl selber kaum, wieviel Bitterkeit und verbissener Groll auS seinen letzten Worten geklungen. Der Konsul aber hatte eS ebenfalls nicht gehört oder nicht höre» wollen. Er rückte ihm mit eigener Hand einen Sessel zurecht und ließ sich erst wieder in seinen Schreibstuhl nieder, als der Besucher Platz ge nommen. „Ich muß mich daniit abzufinden suchen, Paul, wie ich mich mit. manchem anderen in meinem Leben habe abfinden mästen. — Es ist ja auch nicht überraschend gekommen. Ilses vieljährige unheilbare Krankheit hat mir zu meinem Kummer Gelegenheit genug gegeben, mich darauf vorzu- bereiten." „Gewiß, du wirst eS überwinden. — Wenn man, wie du, hundert Möglichkeiten hat, sich zu zerstreuen —" ' Er brach ab. und da er offenbar nichts Tröstliches mehr zu sagen wußte, gab eS eine längere Pause.. Dann begann der Konsul in unverändert freundlichem Tone: „Alich aus einem anderen Grunde ist mir's lieb, daß du heute gekommen bist, Pauli Ich muß mich ja bei dir wegen einer Unterlassung entschuldigen, die nur durch die trau riges« Vorgänge in meinem Haufe erklärt werden kann. Der Brief, den du mir vor fünf oder sechs Tage«« geschrieben, ist leider bis heute unbeantwortet geblieben und —" Abwehrend hatte Paul Ollendorf die Hand erhoben. „Davon «vollen «vir jetzt nicht reden, Gerhard i — Hätte sch gewußt, wie es hier ausfiem, würde ich d«ch selbst«,rstand» sich mit meinen unb,deutenden An-ele-mhelten pyichvnt dahsm Vorsicht bei Geldüberweisungen aus -er Schweiz! „Es sandte mix ein« Züricher Firma am 15. Oktober 50 Franken durch die Post, wofür ich 150,73 Mark in Berlin ausgezahlt erhielt. Da die Mark in Zürich am 15. Oktober auf 20 Centimes stand, so hätte ich 250 Mark bekommen -sollen. Bei «iner Rückfrage in Zürich wurde mir «in« Kure- tabelle der schweizerischen Post übersandt, die das Werb- oerhältnis zwischen den« schweizerischen Franken und der deut schen Mark festgesetzt. Nach dieser Tabelle, die das Postamt Zürich am 15. Oktober zur Umrechnung der 50 Franken (Nachdruck derdaleu ) Di« 'wohlwollende Fran Lorenz ließ ein kurzes, spöttisches Lachen vernehuien. „Wenn Sie Ihren selige» Grasen und fein« aristokratische Sippschaft nur endlich im Grabe ruhlN lasten wollten, Hackeri Sie können sich, wie eS siieint, noch immer »richt damit abfinden, daß Sie von der Höhe eines gräflichen Kammerdieners bis zur Niedrigkeit eines bürgerlichen Portiers hinabsteigen mußten. — Aber an, Ende ist unser Herr Konsul, vor dem die ganze Stadt Respekt hat, doch noch mehr wert, al» so ein knickeveimger Aristokrat." Sie kamen sollst recht gut aniteinander auS, die Haus hälterin und der Pförtner, für dessen schönen Bart Frau Lorenz unleugbar eine kleine Schwäche hatte. Nur der Schatten des seligen Grasen, den« der redliche Hacker eine saft ab göttisch« Verehrung weihte, fiel zuweilen störend in die Harmonie shreS Zusammenlebens. Da» Gespräch würde vielleicht auch jetzt mit einem leisen Mißklang geendet haben, wenn nicht die Aufmerksamkeit der Frau Lorenz in diesem Augenblick dnrch etwas anderes abgclenkt worden iväre. „Da kommen richtig auch die Heiden Ollendorfs," sagte fie, durch eine Kopfbewcgung auf die beiden Gestalten hin- deutend, die fick dnrch die mit Kastanie» bepflanzste V>llcnstraße dem Brüningsche» Gruudstück näherten. „Na, ich «mine. der Herr Konsul würde es ihnen wohl verziehen haben, wenn sie ihn heut« in Ruhe gelassen hätten. Aber als feine einzigen Ver wandten haben sie jetzt nach dem Tode der kleine»« Ilse die beste Aussicht auf die feite Erbschaft. Da ist es nur natürlich, daß sich die beiden Hungerleider linsereu Herr» Brüning jetzt «och eifriger warm zu halten suchen als bisher." Schon bei den letzten Worte» hatte sie ihre nicht sehr wohllautende Stimme vorsichlig dämpfen müssen, denn die von denen sie in so wenig achtungsvollen Ausdrücken gesprochen, hatten inzwischen das Gitter des Vorgartens erreicht. ES wären zwei gutgeklcidcte Männer, denen man'S unschwer ansah, m welchem verwandtschaftlichen Verhältnis sie zu einander standen, denn dieselben charakteristischen Züge, ine das Gesicht des Kelteren aufwics, fanden sich auch in dein des Jüngeren wieder, nur gemildert durch die jugendliche Fülle der Formen, di« nm Mund und Kinn sogar etivas beinahe Weiches und Zartes hatieu, währuid das Antlitz des anderen gerade hier so zarte uiid herbe Linien auswies, wie nur viel- zähriaeS Leid undlange Verbitterung sie zu hiuterlasseu pflegen. Die beiden Manner grüßten kurz, lind der Aellere fragte, ob der Konsul bereits vom Friedhöfe heimgekchrt sei. Als der Pförtner bejaht hatte, wandte er sich an seinen Begleiter: „Ich denke, es ist am besten, «venu ich allein hinaufgche, um ihm noch einmal unirr Beileid auszudrücken. Lu kaunst mich ja unten in der Halle erwarten." -Wt» du's für gut hältst, Later!" lautete die Erwiderung. Die ßk-rq durch den Garten in- Haus. Will allrrWst^ ^fmmrmädchm Mit ssiydWen Formen. WW Vie Zteseworl«-« i» lleied»« Berki«, 28. 11. Die heutige öffentliche Sitzung des Reichsrates unter Vorsitz des Reichssinanzministers Erzberger wurde mit der Plenarberatung der neuen Steuervorlagen (Kapitalertragssteuer, Reichseinkommrnsteuer und Landes- steuergesetz) begonnen. Nach dem Referat des Berichterstatters erklärte Minister Erzberger namens der Regierung di« Aus- sMßbeschküsse für unannehmbar, wonach di« einzelnen Län der auch am Ertrage der Kapitalrenten steuer beteiligt werden sollen. Dann erklärt« der preußisch« Ministerpräsident Hirsch, «» politischen Gründen, wenn auch schweren Herzens, auf die Ausschußbefchlüsse über die Beteiligung der Länder am Ertrage per Kapitalrentensteuer zu verzichten. Die gleich« Er° Särun» gaben Vertreter von Württemberg, Baden und Ham burg ab. In der dann folgend«» Generalaussprache erklärte der preußische Ministerpräsident Hirsch namens seiner Regie- nmg, daß die drei Steuervorschläge d«m Reichsrat so spät von der Reichsregierung vorgelegt worden sind, daß eine auf gründlicher Prüfung beruhende Stellungnahme nicht mög lich «ar. Di« preußisch« Regierung erklärt« ausdrücklich das fle in Zukunft b«i d«rartiA wichtigen Vorlagen auf Beach tung der geschästsordnungsmäßigen Fristen bestehen müsse. . Der bayrische Gesandte schloß sich dem formalen Protest Preußens an, brachte dann aber auch scharfe materielle An- sprüch« vor, di« sich insbesondere grgen da» «Verhaftete TeNHw in d«r Entwicklung zum Einheitsstaat richteten. Der sächsisch« Gesandte erklärte, daß Sachfen, wenn auch im Landesbesteue rungsgesetz nicht alle seine Wünsch« erfüllt feie», und namens sich große Sorgen hinsichtlich der Entwicklung der sächsischen Gemeinden beständen, doch entschloss«» sei, dem Gesetz zuzu- stimmen, um einen bitter notwendig««« Schritt vorwärts nicht aufzuhalten, der eben gemacht werd«» müsse, wenn «vir üb«r Wasser bleiben wollten. In formaler Beziehung schloß er sich dem Vorbehalt der preußischen Regierung durchaus an. Der badische Vertreter schloß sich namens seiner Regierung den formalen Bemängelungen an. In der GesamtabstimmunA wurde das LandeSstenergeseh gegen dir Stimmen von Baden und Hessen angenommen. di« Rednerin über das Problem der unehelichen Mütter und des unehelich«,, Kindes, über die Prostitution in Gedankt», die nicht Mletnbrsitz der Unabhängig««, Frauen, sondern All gemeingut der Frauenbewegung sind, gesprochen hatte, wandte sie sich zu den Parteien lm einzeln«». Am schlechteste» kamen die Mehrheitssozialiste» weg. Was sie den ehemaligen Ge nossen zu sagen hatte, sah allerdings nicht wie Annäherung aus. Die Rede hatte einigennaßen enttäuscht; sie war nicht klar gegliedert und ließ die überlegene Behandlung des Stoffes vermissen. Nach den menschlich warme» Worten einer De batterednerin, die nichts mehr von den Phrasen „Verrat" und „Vergeltung" gegenüber den Mehrheitssozialsiten hören wollte, trat eine Paus« «in. Nachmittag» wurden zwei Referate über „Die Frauen und das Rätrfyftem" und die „Frauen- erwerbsarbesi" gehalten. 4« WMW0IM K»beittll»»kekt« H««. SV. 1l. wie „Ni-uwe Courant" a« Washington meldet, Hal die tniernattonole Arbeitskonferenz mit 91 argen g Stimmen beschloss««, daß Kinder unter 14 Jahren ln Fabig- betrieben nicht verwendet werben dürfen, auß« in den Betrieb«», in welchen Mitglied« derselben Familie befKSitlgt find. Ein- stimmig wurde beschlossen, Mr eine jährltche Untersuchung de» Gefundbeitnuvande, der Arbeit« in den einzelnen Fabriken «inzutreten. Ml 4S gegen LS Stimmen wurde beschlossen, daß die auf der Kousoren, »«treten«, Regierungen Arbeite«tnuen für die ZÄt der Entbindung S Monat« Lohn ausrahlen. ! »<»—»— Du wirst mir doch wohl nicht die Taktlosigkeit zutrautn, daß ich deswegen gekommen wäre l" „'Nein, sicherlich nicht I — Aber ich seh« nicht ein, weshalb wir nicht davon sprechen sollten. Wäre» du nicht gekommen, so wnrde ich dir doch brieflich mitgeteilt haben, daß der ge wünschte Betrag selbstverständlich jederzeit zu deiner Der- fügmiäist." „Ohne daß du die Papiere und Beleg« sehe,« willst von Leue» ich dir geschrieben?" „Du weißt doch, daß ich ein unbegrenztes Vertrauen in deine Rechtschaffenheit habe." Auch das feinste Ohr hätte auS dieser Versicherung nichts anderes als den Klang vollster Aufrichtigkeit heraushören könne». Aber die tiefe Furche zwischen Paul Ollendorfs Brauen war nichtsdestoweniger »och schärfer geworden, „Das ist sehr gütig. Und doch wirst du mir'S nachfühlen können, daß ich nicht gerne bloß auf mein ehrliches Gesicht hin Geld von dir nehmen möchte. Ja, wen«» es das erste wärel" „Das erste oder nicht — mir ist üm die Rückzahlung nicht bange." „So? —Und ich soll glauben, daßdaS mehr ist als eine freundliche Redensart, als eine liebenswürdige Forn« für ein großmütig gegebenes Allmusen? Die Summen, die ich in» Lauf der Jahre von dir erhielt, gehen jetzt schon hoch in die Tausende, und noch bin-ich nicht in der Lage gewesen, dir auch nur den winzigsten Bruchteil zurückzuerstatten. — Könnt« ich dir'S da vielleicht übelnehmen, «renn du mich in der Stille deines Herzens für eine», Windbeutel oder für einen Schwindler hieltest, der di« Verwandtschaft daz» mißbraucht, den reichen Mann gehörig zu schröpfen — die sogenannte Ver wandtschaft, denn eigentlich gehl dich der Halbbruder au- der ersten Ehe deiner Mutter doch ebensowenig an, wie de» erste beste Bettler draußen aus der Straße«" Gerhard Brüning neigte sich ein wenig vor und legte dem Besucher, der sich in eine gewisse Erregung hiueinge- sprochen batte, beschwichtigend die Hand auf den Arm. „Hast du mir nicht bei einer frühere» Gelegcnheit daS Wort gegeben, lieber Paul, «te wieder ohne Veranlassung in diesen bitteren Ton zu verfallen? Habe ich dir ctiva heut« einen Anlaß dazu gegeben? Niemand weiß die Beharrlichkeit und den eisernen ^leiß, mit denen du um die Verwirklichung deiner Ideen kämpfst, besser zu würdigen als ich. Ich habe auch lange genug im Getriebe des Lebens gestanden, utn die Schwierigkeit«» zu schätze», die du z» überwinden hast. Sollte es mir, oxm vom Geschäflsgllick Begünstigten, ha nicht di« ausrichltgste Frende bereiten, dir hier und da helfend die Hand zu reichen?" „Aber ich will keine Geschenke mehr, und ich würde lieber verhungert sein, als daß ich mich noch einmal an dich ge wendet hätte, wenn nicht diesmal eine volle Garantie dafür vorhanden wäre, daß ich dir aus den« sicheren Ertrage meine» Unternehmens nicht nur das neue Darlehen, sondern auch all, kfihevn «statt«» kann.- Betätigung od«, w«g«n einer Zugehörigkeit Hörigkeit zu einem politischen, konfessionellen ' »der beruflichen Verein oder militärischen Verband erfolgte; , 2. wenn die Kündigung odrr Entlassung ohne Angabe von Gründen erfolgt«: 3. wenn d«e Kündigung deshalb erfolgte, weil der Arbeit- i »ehmer sich «veigert«, dauernd andere Arbeit als die bei der Einstellung vereinbarte zu verrichten; 4. wenn die Kündigung sich als eine unbillig«, nicht , durch die Verhältnisse des Betriebes bedingte Härte darstellt. Betrachtet d«r Angestellten- oder Arbeiterrat di« Kündi- > gung für unbegründet, so hat er bei dent Arbeitgeber auf ein« > Verständigung hinzuwirken. Gelingt eine Verständigung nicht, i so kann d«r Arbeiter- oder Angestelltenrat oder der ge troffen« Arbeitnehm«r den Schlichtungsausschub anrufen. In d«n weiteren Bestimmungen wird di« Enschädigungs- pflicht bei unbegründeter Kündigung und die Bestimmung«» bei der Wiedereinstellung festgesetzt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder