Suche löschen...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 05.07.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192107055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19210705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19210705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-07
- Tag1921-07-05
- Monat1921-07
- Jahr1921
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
der Organisation »1 Suche z. Ws Schwarz Wegen >t rur La« Nieder SS Rosten» Gönne! vergessen. So oft er sich auch wiederholte, daß sie selbst ihn ja zurückgewiesen, daß sie eigensinnig und falsch ge wesen sei, die Rechtfertigung vor ihm selber wollte nicht gelingen. Die Empfindung, als habe er sich gegen das junge Mädchen schwer vers ndigt, quälte und beunruhigt« thn unablässig. Die zweite Ira» Roman von Anna Seyffert-Klinger (Nachdruck verboten) Wmfg stürz e zu wer In einigen Monaten war Alfred eine gut dotierte Stelle in einem großen Bankhause sicher. Bis dahin konnte er Liebenau ja seine Zeit zur Verfügung stellen. — — In den ersten Tagen des Februar befanden sich die Herren in dem großen Garten promenierend, der die Villa umgab. Liebenau füblte sich zu seinem Sekretär sehr hinge« zogen, nur ein wenig mitteilsamer hätte er sich ihn ge wünscht. „Wissen Sie auch, wer Sie so angelegentlich empfohlen hat?" fragte der Baron, gemächlich seine Havanna rauchend. „Es wird Frau Petzold gewesen sein," meinte Alfred gleichmütig, „sie verkehrt mit meiner Mutter." Der Baron drehte an seiner Zigarre und tat ein paar kräftige Züge. „Kamen Sie zuweilen mit der Tochter Ihres früheren Chefs zusammen, Herr Howald?" „Selten," lautete die einsilbige Antwort, „ich hatte einige Male die Ehre, in Gesellschaften mit Fräulein Petzold zu tanzen, sie wurde sehr gefeiert." „Leider, muß ich sagen, die Auszeichnungen scheinen den kindlichen Sinn des jungen Mädchens verdorben zu haben." Howald schwieg; sobald die Sprache auf die Damen Petzold kam, wurde er noch zurückhaltender als sonst. „Ich muß Ihnen da — natürlich unter dem Siegel der tiefsten Verschwiegenheit — eine Geschichte erzählen, die unglaublich erscheint und doch den Vorzug der Wahr heit hat." Und nun gab Liebenau die Diebstahlsaffäre zum besten, so wie Julie sie ihm suggeriert hatte. „Was sagen Sie nun, mein Bester?" schloß er, seinen Begleiter gespannt ansehend. „Gar nichts I" entgegnete Howald kühl, ich meine nur, wer einmal nach Banknoten in dem Schreibtisch gesucht hat, wird es auch wieder tun." Diese Antwort machte den Baron sehr nachdenklich. Da er ein so überaus gütiger, weichherziger Mensch mar, tonnte er sich des Gefühls nicht erwehren, als habe er Irmgard ein großes Unrecht getan. Ihre traurigen blauen Augen verfolgten ihn, und so sehr es ihn auch berauschte, daß Julie sein Weib werden wollte. Irmgards liebliche (v. anrv SriiMri diS 40 kernm Ost m.' u. L b Eil zur Lai frleS» Größe SÄ zur Auf al> Lern - p' LNNI war e sehr w Schlak merkte daß « brächt« eigene find?« Abb« »i kaner, Wetter zählte Man l nächste garnich und Ec Ei, halb d Fremd« I es gelungen, in wenig Wochen Herr Lippe alle als böswillige iNooo deutsch« Männer um die scharen, ein organisatorischer lschland einzig dastand. Der "^en Zügen das Programm Ja, wenn er sie bei einem Unrecht direkt ertappen könnte, dann würde die innere unbequeme Stimme wohl endlich schwelgen! Wenn es möglich wäre, Irmgard einer Schuld zu überführen — er war ganz still geworden und sann angestrengt nach, ohne Howalds Lächeln zu be merken. — Julie war noch immer vortrefflicher Laune, aber sie meinte doch, daß es nun Zeit sei, all der Geheimtuerei ein Ende zu machen; sie bekam von ihrem heimlichen Verlobten weder Blumen noch Konfitüren, weder ließ er sie in seinem Wagen spazierenfahren, noch geleitete er sie in das Theater, es unterblieb alles aus Rücksicht für Irmgard. „Ich gewinne es nicht über mich, das Kind, welches schon so tief im Unglück ist, dadurch zu kränken, daß ich dir, Geliebte, all die Aufmerksamkeiten erweise, welche Irm gard, hätte sie meine Werbung angenommen, zugekommen wären . . . Gedulde dich noch wenige Wochen, du meine süße Herrin, nur kurze Zeit noch, dann will ich dir so viel köstliche Blumen senden, daß dein Zimmer in den schönsten Garten verwandelt wird. Dann gehst du ins Hotel, nimmst dir eine Gesellschaftsdame, und ich bringe dir all die Huldigungen dar, welche dir, du Königin meines Herzens, gebühren. Auch ich sehne das Ende dieser Prüfungs zeit herbei, sehne mich nach deinem melodischen Lachen, deinem bezaubernden Mutwillen. Ach, Julie, du mein Weib, welch eine wonnige, himmlische Zeit liegt vor uns l" So schrieb der Varon, und hä'ie er nur einmal in einem Zauberspiegel ihr spöttisches Lächeln, ihre zornige Ungeduld sehen können; so würde er gewiß ernüchtert worden sein. Aber Julie wollte auch nicht, daß Irmgard etwas von dieser wachsenden Unzufriedenheit merkte. Irmgard sollt« sich ja ärgern über dieses ostentativ zur Schau getragene Glück. Wie schade, daß der Baron solch eine „Wunderblume" war! Es wäre so recht nach Julies Sinn gewesen, täglich mit kostbaren Geschenken vor ihrer Stieftochter prahlen zu MlktzNeVkkn Weitestgehend« Unterstützung Veit MMosen Technischen Nothilse, di« «kn wesentliche» Mittel ist zur inneren Gesundung und zur Eininüiigkeit in den Grundfragen Unseres zerrissenen Volkes. Erwerb der Mitgliedschaft, di« kostenlos ist, ist zwingend notwendig, insbesondere seitens der.den einzelnen Bürg«rbünd«n zugänglichen technisch vor gebildeten Persönlichkeiten. Praktisch sozial« Betätigung ist «ine Pflicht für jed«n Volkrfreund." gestanden hat, schildert zunächst emige Erlebnisse aus der Kriegs zeit, aus denen er die Stimmung des deutschen Volkes sich wiederspiegeln sah: im Felde Gottoertrauen, in der Heimat schwindender Glaube an den Sieg. Bei Ausbruch der Revo lution wurden auch ihm, dem schwerverletzten LMzier, bei einer Ausfahrt im Krankenwagen von einem rohen Burschen Orden und Ehrenzeichen von der Brust gerissen und ihm von einer Frau ins Gesicht gespuckt. Monatelang habe ihn dieser Vorfall seelisch schwer bedrückt. Wie eine Erscheinung aus einer anderen Welt sei in der Zeit der höchsten Not des bayerischen Volke» plötzlich Forstrat Escherich erschienen. Kein Mensch habe ihn vorher gekannt, die selbstlose Liebe zu seinem Volke habe ihn angesichts der Unsinnigkeiten der Münchener Kommunistenherr- fchaft zu öffentlichem Vorgehen in Bayern getrieben. Willig und gern stellten sich ihm die ordnungsliebenden Kreise Bayerns zur Verfügung und in kurzer Zeit war dem Lande wieder Ruhe und Ordnung und die Möglichkeit zu neuem Aufstieg gegeben. Da seien dann Vertreter aus allen deutschen Frev staaten nach München gekommen und hätten den Forstrat ersucht, seine Organisation auch auf andere Staaten auszudehnen. Lange Zeit habe sich Ejcherisch dagegen gesträubt und als er es nennen." „So führen Sie ihn herein." Julie richtete sich lässig aus ihrer bequemen Lage auf. „Vielleicht eine Reisebekanntschaft! Wer mochte sie in diesem Versteck entdeckt haben?" Neugierig schaute sie nach der halbgeöffneten Tür, als sie aber in das lachende Gesicht des Mannes sah, der jetzt langsam auf sie zukam, stand sie mit beiden Füßen zu gleich auf dem Teppich- „Carlos, du — ? Wie kommst du hierher aus Brasilien ? Wie hast du mich ausfindig gemacht?" „Das sind viele Fragen auf einmal! Aus Brasilien knnmt ja wohl mancher zurück, dert ist man noch lange nicht am Ende der Welt, also darüber brauchst du nicht so besonders zu staunen, Und ausfindig habe ich nicht dich gemacht, sondern man hat mich ausfindig gemacht," „Das versteh« ich nicht, du mußt dich deutlicher aus, drücken, aber laß uns portugiesisch sprechen, denn hier haben die Wände Ohren." Sie hatte äußerlich ihre Fassung zurückerlangt, im Innern bebte sie. Von oben bis unten musterte sie den schlanken Mann, der eine gewisse Aehnlichkeit mit ihr hatt«, dunkles Haar und dunkle Augen, ein interessantes, schönes Be icht, dem aber der Stempel der Verkommenheit' aus geprägt war. „Dir scheint es famos zu gehen," sagte er, ein Etui hervorholend und sich eine Zigarette drehend, „und einen anderen Namen hast du auch angenommen." „Das geht dich nichts an, ich will wissen, was dich gierherführt." Er hatte sich ungeniert neben ihr niedergelassen. „Das ist mit wenigen Worten gesagt. Es gibt ein schönes Stück Geld zu verdienen für mich — entweder durch dich oder — durch «inen anderen." (Fortsetzung folgt.) dann endlich getan habe, da sei trotz aller Anfeindungen, die j Verleumdungen bezeichnete, 24r M L L'ln 'LU Redner streifte dann in großen Zügen das Prol. der Organisation Escherich: Bekämpfung jede» Putsches von rechts und links, nationale Ertüchtigung der Jugend durch Schaffung großer Spiet- und Sportplätze, Erziehung des deutschen Volke» zu einer idealen Lebensanschauung, Förderung des Siedlungswesen», um das Volk bodenständig zu machen, und besprach anschließend hieran die Vorzüge der von der Organisation Escherich, in» Leben gerufenen Arbeitsge meinschaften. Alles dies sei jetzt zerschlagen worden. In be geisterten Worten pries Redner den Forstrat Escherich als den deutschen Führer, der über jede Parteipolitik hinweg bestrebt gewesen sei, das deutsche Volk im nationalen Gedanken zu einigen und die Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten. Sein Werk sei zwar zerschlagen, aber sein Geist werde weiterleben. Ueber alle Verbote hinweg werde er, Redner, dem verehrten Führer die Mannentreue halten, und er bat die Versammelten, dem Forstrat Escherich gleichfalls die Treue zu halten. Wenn uns alle Waffen genommen seien, so bliebe uns doch noch der Glaube an die Zukunft unseres Volkes. Langanhaltender Beifall be zeugte, daß der Redner im Sinne der Anwesenden gesprochen hatte. Der Versammlungsleiter, Herr Fabrikant Esfigke, schloß dann mit Dankesworten an den Vortragenden die Versammlung. s Ueberseetelegramme. Vom 1. Juli an sind llebersee- telegramme zu halber Gebühr wieder zugelassen. Die Tele gramme müssen ganz in offener Sprache abgefaßt sein und dürfen Ziffern, Handelszeichen und abgekürzte Ausdrücke nicht enthüllen. Zahlen müssen/ganz in Buchstaben ausgeschrieben sein. Ueber die weiteren Bedingungen und die Ausdehnung de» Verkehrs geben die Telegraphenanstalten Auskunft. Die Telegramme können den Drahtweg oder den Funkweg benutzen, werden aber erst nach den gewöhnlichen oollbezahlten Tele- grammen und nach den Pressetelegrammen befördert. ' worin es beißt,: Da» Ergebnis"^ Mitte Juni wurde sowohl von britischen al» auch von französischen Offizieren al» durch aus befriedigend anerkannt. Das Vorgehen der bayerischen Regierung in der Frage der Einwohnerwehren habe einen guten Eindruck gemacht. Italien Kabinettsbildung in Italien. Bonomi hat die Kabinetts bildung übemommen. Er hatte eine lange Unterredung mit dem Abb« Sturzo, dem Sekretär der Partei der Populär«, der die Grundlagen für eine Vereinbarung bezüglich der Lösung der Kabinettskrise unter Beteiligung der Parlamentsattion der Popularpartei darlegte. Anscheinend wurde eine grundsätzliche Einigung erzielt. «utzland Stinne«-Ääufe in Rußland. Nach einer rusischen Meldung hat Stinnes in der letzten Zeit in Rußland Aktien aller russischer Unternehmungen sowie Grundstücke und Güter ausgekauft. Ü. a. habe er von der derzeit in Berlin weilenden Gräfin Kapnist ein Schloß in Moskau erworben, das er, um dessen Einrichtung vor Zerstörung zu schützen, der deutschen Regierung als Logis für die deutsche Handelsdelegation in Moskau angeboten haben soll. lDie Richtigkeit dieser Meldung konnte bisher nicht nach- geprüst werden. Die Red.) Politische Nachrichten Frhr. v. Schoen über den Kaiser. In seinen kürzlich er- schienen Memoiren beschäftigt sich der ehemalige deutsche Bot schafter v. Schoen sonst auch einer der Äenastlichen und durch schlechte Diplomatie Belasteten — mit dem Kaiser. Man mag am Kaiser viel auszusetzen haben und wird es doch beacht- sich finden müssen, wenn jemand für ihn ein tritt, so daß selbst pazifistische Blatter, wie die „Neue Nreie Presse" in Wien, nicht daran vorbeigehen können. Den Vorwurf, daß Kaiser Wilhelm ir. meist eigenen, unsachlichen Neigungen gefolgt sei, erklärt Freiherr v. Schoen als ungerechtfertigt. „Der Monarch war eine Persönlichkeit von ungewöhnlicher Eigenart," versichert Schoen, „in mancher Hinsicht hochbegabt, in anderer von kind lich schlichtem Geiste, im ganzen mehr ein Mann von weitem, lauterem Herzen wie von kühlem überragendem Verstand. Beseelt vom ernstesten Willen, nach göttlichen und menschlichen Gesetzen ein treuer Walter seines hohen Amtes zu sein, erfüllt von hochfliegenden Gedanken und dem Vertrauen, daß ihm die Kraft zu deren Ausführung verliehen sei. Ausgestattet mit einem empfänglichen Sinn, raschem Fassungsvermögen, einem erstaunlichen Gedächtnis, einer verführerisch leichten Handhabung des gesprochenen und geschriebenen Wortes, auf manchen Ge bieten des Wissens gründlich, auf anderen nur oberflächlich bewandert, frei von veralteten Vorurteilen und doch ein Gläubiger des Gottesgnadentums, häufig von übereiliger Ent schlossenheit, dann wieder von tastendem Zaudern, meist über zeugt von der Richtigkeit seines Handelns, zuweilen sich in Zweifeln und Selbstanklagen verzehrend." So urteilt einer, der die viel umstrittene Persönlichkeit aus der Nähe beobachtete. Relchseinspruch gegen die sächsische Besoldungsordnung. Man schreibt uns: Die sächsischen Staatsbeamten und Lehrer müssen sich abermals gedulden. Schon im Herbst vorigen Jahres sollte nach einem Versprechen der Regierung die Revi sion der Besoldungsordnung zur Vorlage an den Landtag kommen, beraten undsokortdurchgeführt werden. Dann wurde es für „gleich nach Weihnachten" verkündet. Aber erst am 4. April gelangte die Vorlage an den Landtag, und erst am 20. Juni wurde sie verabschiedet. Nun hoffte die Beamten- und Lehrerschaft, daß der Ausgleich der offenbaren Härten und Ungerechtigkeiten der Einreihung in der bisherigen Besoldung»- ordnung und die Auszahlung des restierenden Gehalts wemg- stens vor Sommerurlaub und Sommerferien erfolgen könnte. Aber auch diese Hoffnung wurde zuschanden. Aus den Land tagsmitteilungen erfahren wir's. In der Landtagssitzung vom letzten Donnerstag wurde der bisherige Besoldungsausschuß als Sonderausschuß eingesetzt, damit er „sofort" die wegen des Eingreifens des Reichsfinanzministers zu erwartende neue Vor lage über die Befoldungsordnung der Staatsbeamten und Lehrer beraten und dann „sofort" im Plenum Bericht erstatten kann. Also wieder heißt es: Hebt euch in Geduld! Vergiftung der Jugend. Unter dieser Ueberschrist meldet da» „Leipz. Tageblatt": „Die zurzeit stattfindende rote inter nationale Arbeilerkinderwoche fand am Sonntag vormittag mit einer Demonstration der kommunistischen Kinder auf dem Schlossplätze in Berlin ihren Abschluß. Einige hundert Kinder jeden Asters hatten sich unter Führung einiger Erwachsener am Neptunbrunnen und an den beiden Schloßportaien versammelt. Sie führten zahlreiche rote Fahnen sowie Tafeln mit, auf denen unsere Jüngsten die „Abschaffung der rohen Prügel- strafe und die Einführung der weltlichen Schule" forderten, sowie der Mitwelt versicherten, daß sie weder die „Orgesch" noch die Reichswehr und die Grüne Polizei fürchten. Rach dem gemeinsamen Gesang revolutionärer Kampflieder sprachen eine Anzahl Redner im Mter von 10 bis 17 Jahren, die die kommunistische Jugend zum Kampfe gegen die reaktionäre Lehrerschaft aufforderten und sie ermahnten, nicht an den Schwindel von Gott und einer Obrigkeit zu glauben. Der Jugend erwachse die Aufgabe, den älteren Genossen im Kampfe voramuschreiten und diese durch ihr Beispiel mit sich fortzureißen. Der revolutionäre Kampf wurde von der ange feuerten Jugend auch sofort in die Tat umgeseht, al« nämlich einige jugendliche Sammler für den Oberschlesterhilfstag aus der Bildfläche erschienen. Die ahnungslosen Kinder wurden von ihren klassenbewußten Altersgenossen energisch aufgefordert, fick mit ihrem nationalistischen Rummel schleunigst aus dem Staube zu machen und den Verkauf der kommunistischen Kinder marken und Jugendschriften nicht zu stören. Nach abermaligem Gesang verschiedener revolutionärer Lieder löste sich die Demonstration in mehrere kleine Züge auf." Die Entente ist zufrieden. Reuter veröffentlicht eine Ueber- ! sicht über den bisherigen Stand der deutschen Entwaffnung, s Frachtermäßigung für Milch. Durch die auf Verbilligung der Volksnahrungsmittel gerichteten Maßnahmen der Reichseisen- bahnverwaltung wird u. a. auch die Milch begünstigt. Am 1. Juli 1921 wurde im Bereiche der Reichseifenbahnen, preußisch- hefflscke», sächsisches, pfälzisches, mecklenburgisches und oldenburgi- lchxs Netz, ein Äusnahmetarif für die regelmäßige Beförderung von Milch eingeführt. Der neue Ausnahmetarif behält die für diese Besörderungsart der Milch einschließlich der Rückbeförde rung der leeren Gefäße bereit» bestehende vereinfachte Abferti gung unter Stundung der Fracht bis zum Monatsschluk im allgemeinen bei, gewährt aber gegenüber der regelrechten Fracht und auch gegenüber der bisherigen Frachlberechnungsart eine ganz bedeutende Ermäßigung. Es ist zu wünschen, daß die von der Eisenbahn trotz ihrer ungünstigen Finanzlage gewährte Ver günstigung auch wirklich den Verbrauchern zugute kommt. f Dl« Preise für Gold. Der Ankauf von Gold für das Reich durch die Reichsbank und Post erfolgt in der Woche vom 4.—10. Juli d. I. zum Preise von 310 M. für ein Zwanzig- markitüch 155 M. für ein Zehnmarlstück. Für ein Kilo Feingold zahlt die Reichsbank 43500 M. und für die ausländischen Gold münzen entsprechende Preise. s Zur Warnung! Die Telephonistin Stahr in Schwedt wurde bei einem Gewitter am Fernsprecher durch Blitzschlag rechtsseitig gelähmt. s Braunsdorf. Am vergangenen Sonntag wurden hier für das oberscklesische Hilfswerk 448,50 M. gesammelt. — Hohenstein-Ernstthal. Ein außergewöhnlich flotter Ge schäftsgang herrscht hier in der Webbranche. Alle Fabriken sind sehr aut mit Aufträgen versehen. Es herrscht zurzeit Mangel an geübten Fabrik- und Handwebern, was darauf zurückzusühren ist, daß in den letzten Jahren infolge der gedrückten Löhne keine jungen Leute diesen Beruf mehr erlernten. — Zwickau. Der durch seine kirchengeanerische Richtung aus dem Seelsorgerdienst entlassene frühere Pastor Dr. Fiedler im Vorort Planitz ist als Vikar an der Schule zu Niederplanitz eingewiesen worden. — In Zwickauer Flur hat der Schnitt der Wintergerste begonnen. — Grimma. Die Eulen scheinen sich in den Wäldern bei Grimma lehr vermehrt zu haben. Sie kommen nach Einbruch der Dunkelheit bis in die Stadt hinein und lassen sich auf den Häusern nieder, wobei sie jede Scheu verleugnen. Selbst aus Zurufe fliegen sie nicht weg. Es ist hier eine ganz ungewohnte Erscheinung, diese Nachtvögel in der Stadt beobachten zu können. — Noßwein. Die städtischen Kollegien beschlossen die Ein führung einer Wohnungrlurussteuer, rückwirkend ab 1. April d. I. Steuerfrei find für jede Person mit selbständigem Haushalte zwei Zimmer, für jede weitere Person ein Zimmer. — Tannenbergsthal. Der 57jährige Fabrikarbeiter Her mann Krauß von Gottesberg und der 29jährige Fabrikmaurer Adolf Lindner von hier fielen bei ihrer Arbeit in einem Kohlen- plo der Fabrik von Eduard Kessel, Ä.-G., hier in einen Kohlen- irichter, wurden von nachrutschenden Kohlen begraben und er litten dabei den Erstickungstod. Krauß hinterläßt eine Witwe und vier Kinder, Lindner eine Witwe und drei Kinder. Ein Verschulden an dem tiefbedauerlichen Unfall trifft niemand. Aus Heimat und Vaterland Frankenberg, den 5. 'Juli 1921. t Die hiesige Handelsschule hat am 30. Juni aufgehört, eine Dereinsschule zu sein. Kraft gefaßter Beschlüsse ging sie am 1. Juli in städtische Verwaltung über und ist mit der Gewerbe schule zur „Städtischen Handels- und Gewerbeschule" vereinigt worden. Dieser Anstatt dient mit Beginn de« Winter halbjahrs das im Umbau befindliche Webermeisterhaus als Schulgebäude. Die städtische Handels- und Gewerbeschule wird insgesamt von 365 Schülern und Schülerinnen besucht. An ihr wirken jetzt 14 Lehrkräfte. s Wünsch-Bonneschky» Marionetten-Theater ist wieder einmal in Frankenberg eingekehrt und gibt ab heute, Dienstag abend, im Roß-Saale Vorstellungen. Die Familie Wünsch ist hier nickt unbekannt, ihr Unternehmen steht in denkbar bestem Rufe. Als besondere Neuheit erscheint diesmal da« Marionetten-Variet«. Wir werden auf die Leistungen des Theater» morgen näher zurückkommen, können aber schon heute auf Grund der vorliegenden Kritiken den Besuch der Eröff nungsvorstellung bestens empfehlen. f Einen für Frauen und Männer gleich interessanten Bortrag bietet die Riege Knoth vom Turnverein D. L. am kdmmenden Sonntag vormittag >/,11 Uhr im Festsaal des Seminars bei freiem Eintritt. Wie aus der Anzeige int heutigen Blatte ersichtlich.ist, spricht Schuldirektor Uhlig aus Lauter üver Nach amer erlau nur werd deutss als 3 Der nierei decken körde Nur bet st Pitts auf r der C Dollo altess von k Rest I zum ' ist do freunl des Ü Matt au«T gliede gelun scher t zubrir aus si Preßt prosess bisher von n sind v Tabäi Krimi artige wärt', besont sür d< letzten lönne» 8 ttro billig«! Blatte und b und e> das Thema: „Volkstümliche Wette". Allen Freunden völkischer Sitten und Gebräuche kann der Besuch dieser Veranstaltung nur dringend empfohlen werden. s „Sind wir wehrlos?", das war das Thema eines Vor trages, den Herr Lippe aus München am Sonnabend abend in einer überaus stark besuchten Versammlung im Roß-Saale hielt. Der Redner, der bis zur Auflösung der Organisation Escherich zu deren Oberleitung gehört hat, betonte am Anfänge seiner Ausführungen ausdrücklich, dass er nicht mehr im Auf trage des Forstrates Escherich spreche, daß er aber alles tun werde, den idealen Gedanken dieses Mannes den Boden für das gesamte deutsche Volk vorzubereiten, denn was dieser Mann beabsichtige, sei weiter nichts als die Rettung des ge- samteN deutschen Volkes aus den unsicheren Verhältnissen zu neuem freudvollen Wirken und Schaffen. Er, der er lange Zeit mit Escherich zusammen gearbeitet habe, könne bezeugen, dass dieser Mann keinerlei, auch nicht die geringsten parteipoli- tischen Absichten verfolge, daß es ihm einzig und allein darauf ankomme, den Weg zu neuem Aufstieg unseres gesamten deutschen Volkes zu sichern. Zerr Lippe, der zuletzt als Kampfflieger im Felde I Schönheit, ihre sanfte Zärtlichkeit konnte er trotzdem nicht s tonnen, aver „e »ugl« ftcy, weil ,ie in r-leoenau einen nkt ki^, „,1^, mi-»>srs>nslo Nnk n- s-ik» > Charakter respektierte; sie wagte nicht, ihn zu reizen, jetzt wenigstens noch nicht. Hatte sie sich seiner Millionen erst versichert, dann war das etwas anderes. Sie lag auf dem Sofa und las in einem französischen Buche, als Minna ihr einen Herrn meldete. „Ist es Baron Liebenau?" fragte Julie freudig über rascht, weil sie glaubte, die Sehnsucht habe den festen Willen des Barons endlich besiegt. „O nein, es ist ein Fremder, er will seinen Namen nicht
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder