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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 24.10.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192710244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19271024
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19271024
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1927
- Monat1927-10
- Tag1927-10-24
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8«. Mr-ang Montag den 21. Moder lS27 nachmittags 21« > Ixr «rundpril» Mr dl« »« wm breite «i»IpaUI>« Peilt,«u« belrSgt 8« Soldplennt>, für dl« 147 WM breite amtliche Zille 80 «°ld»Ien«lg, Mr dl« 72 ii>« dielte Zelle lm RedaMon,teile «« Eolddknvl,. «leine «Njeigen sind bei «llllgabe ,» dejahlen. Für Nachte eit » > L«ll« Sandergebllhr. — Für schwierige Ea-art«n und del Platzvoychrlften Aufschlag. Bel größeren Aufträgen und lm WIed«r, holungrabdruei tirmSßlgung nach seststehender Staffel. Vas zrmMderg« r-gMa« md« W WW«»«nng der «M-W BkMMMlW«« ^Er NMMMWM Wha, des AmtsEs »ad de, St-dk-tr p «rattender, «ad der «emetads Mderme!« »«rrkdll^rM »rW«e Mit WtttNmMMI M vertag: «.».M»«, Wch.«riift Mda, W.»« Kaaenderg. «enmtooültch M dl« veSMsii: Nrt Neger» in Nase««« »»iMatt -lipchbUe« all i«d«m Werltag: '^7?" " b«n «ul-adest-llen der Stadt 1.80 Ml., I» de» «uSgade- , dl E-ndd-girl«, 1.Ü0 «t., »ei Zutragun, im Stadt,ebtet 1.0» Ml., d«i Zutragun, t» Land,edle» 8.0« Ml. Wlarte»IS«Pfg , «nielnummerIVPfg., LonnadendnummerLVPfg ! L-tpjig «,n„ind,,iroi,onta! grankenberg. ifp«»ch«» »1. ««l»,,am»», i Tageblatt Sranleabergs-chl-n. eine abermalige Belastung eines Mehrs von 480 der Bcamtengehälter. gung, die ihre grasten Gefahren dann habe, wenn Reichsfinanzminister und dem Generalagenten zu grunde, die bereits begonnen haben." Im übrigen schweigen sich die amtlichen Stellen über den Inhalt der Denkschrift nach wie vor aus und erklären, es käme ihr keine besondere Bedeutung zu. Es ist aber jetzt kein Geheimnis mehr, dast sie der Gestaltung des Etats im Jahre 1928 gewidmet, wo Deutschland, wie man weist, Liegnitz, 23. 10. Anlästlich einer Wähl kreistagung der schlesischen Wahlkreisverbände der Nom, 23. 10. Nach der Note des Nepara tionsagenten an die Reichsregierung bereitet di- römische Presse bereits auf eine starke Reaktion bei der deutschen Oeffentlichkeit vor. Die Note sei, so schreibt „Messaggero", eine unberechtigte Ein- Stresemann mahnt zu sparsamster AusgabenwilMaft Eine Rede in Liegnitz. NoG keine BeröffenMGung des Giivert-«riefeS Sine amtliche Mitteilung Berkin, 23. 10. Ueber die Verhandlungen zwischen dem Reparationsagenten und Reichsfinanzminister wird folgende amt lich Mitteilung herausgegeben: „Im Zuge der zwischen dem Reichsminister der Finanzen und dem Generalagenten für Reparationszahlungen seit längerem gepflogenen Erörterungen über die Finanz-, Kredit- und Wirtschaftslage in Deutsch land und ihre Auswirkungen auf den Dawes plan hat der Generalagent dem Reichsfinanz- Kurzer Tagesspiegel Reichsverkehrsmini st er Dr. Koch hielt .kn Düsseldorf ein« Rede über Neparationsfragen, Sozialpolitik und Verwaltungsreform. Fürst Wilhelm von Hohenzolkern- Sigmaringen ist am Sonnabend infolge Dines Herzschlages gestorben. Wei einer Anschlustkundgebung des Asterreichisch-deutschen Volksbundes In Köln sprach Neichstagspräsident Löbe über Den Anschluß. Die Ozeanfliegerin Frl. Grayson, die gestern nach Kopenhagen gestartet war, muhte infolge des schlechten Wetters wieder umkehren. Infolge eines starken Taifuns ist ein japanischer Dampfer mit einer Besatzung von 600 chinesischen Arbeitern untergegangen. sBe! einem Manöverunglück in Argen tinien wurden 6 Soldaten getötet und 60 verletzt. Die Arbeit im mitteldeutschen Braunkohlenbergbau ist am Montag wieder ausgenommen worden. Der deutsche Botschafter in Paris, Koesch, hat am Sonntag Briand einen Besuch abgestattet. Die amerikanisch-französische Aus einandersetzung in der Zollfrage wird durch eine amerikanische Note fortgesetzt werden. >. _ > Minister eine Darlegung seiner Auffassung über. l" ^«ivr „wlepaggero das öffentliche Finanzwesen und über die Kredit-' Mischung in die inneren Angelegen ) s )- Politik in Deutschland übersandt. Diese Darlegung! lands, solange dieses, wie b-sher, pünktl^ liegt den weiteren Besprechungen zwischen dem Auch sei es nicht Aufgabe des Repa --- - - - -- ten, die deutsche Wirtschaft zu kontrollieren, >on- j dern die deutschen Zahlungen entgegenzunehmen und weiterzuleiten. aber zweifellos kann dies nicht eine Dauereinri-ch- tung sein. In der ganzen Ausgabenwirtsckaft dürfen wir nicht den Eindruck eines wohlhabc.den Volkes erwecken, das wir in Wirklichkeit absolut nicht sind. Hand in Hand mit der Besoldungsvorlkge must eine weitgehende Verwaltungsreform gehen. Nach den notwendigen Ausgaben für die Vesol- dungsreform und das Liquidattonsschädengesetz kann daher die Uebernahme weiterer Lasten durch das Reich bei dem Schulgesetz nicht in Betracht kommen. Die Deutsche Nolkspartei wünscht die freie Entwicklung aller Schularten sicherzustcllen; aber sie wird nicht die Hand dazu bieten, durch Fortfall der finanziellen Verantwortlichkeit einen Anreiz zur Bildung neuer Schulen zu geben, son dern sie ist der Meinung, dast die Umbildung von Schulen nur dann zu erfolgen hat, wenn sie unter voller finanzieller Verantwortlichkeit der beteiligten Länder und Gemeinden erfolgt. Dr. Stresemann ging sodann noch auf die Handelsvertragspolitik ein. Er wies dabei auf die Bedeutsamkeit des Handelsvertrages mit Frank reich hin. Auch die Verhältnisse mit Polen be dürften nach mehr als zweijährigen Verhandlungen nunmehr der Regelung. Nachdem über das Nie derlassungsrecht eine Vereinbarung endlich erfolgt sei, müsse man jetzt an die Endverhandlungen über die wirtschaftlichen Fragen denken. Ohne Zweifel würden diese Verhandlungen schwierig sein, da beide Länder in den für Polen in Be tracht kommenden Agrarprodukten und Rohpro dukten selbst Produzenten seien und dast Rücksicht auf die Lage Ostpreußens geboten sei. Regierung im Ernst, diesen Ansprüchen an ihren Etat ohne Steuererhbhung nachkommen zu kön nen? Dann wird man sehr dringlich darum bitten müssen, dast jetzt schon Auskunft darüber gegeben wird, wie dies« Ausgaben gedeckt wer den sollen. Mit einer — noch dazu verklausu lierten — Versicherung, eine Erhöhung der öffent lichen Abgaben sei vorläufig nicht beabsichtigt, wird sich das Volk kaum zufrieden geben können, nachdem jetzt eben erst abgestritten worden ist, dast der Reparationsagent Einspruch erhoben hat, bis dis Deutsche Oeffentlichkeit durch eine aus ländische Zeitung eine; Besseren belehrt worden ist. Es soll dahingestellt bleiben, ob er sich j frejsiaqung der chiepiHen Lvaylirersveroanoe vrr Millionen Mark für die Reparationen auf sich. Deutschen Volkspartei sprach Reichsminister des zu nehmen hat. Seltsam an der ganzen Situa- l Ueuberen Di. Stresemann am Sonnabend abend Ition ist jedoch, dast diese Denkschrift mit dem -- - — - " I Hinweis auf die angebliche Unmöglichkeit, diel Augenblicklich werden zwei v-r>chiedene Plane ^t restlos zu produktiven Zwecken angewandt genannt, d.e be.de eine ziemlich erhebliche Um- ^de. Wir können, so erklärte Dr. Stresemann, Entwurfs bedeuten würden Nach Lichts der gesamten deutschen Produktivkraft beteiligten Fraktionen ist deshalb guM^dische Anleihen noch weiterhin aufnehmcn, noch nicht zu übersehen, wie der Entwurf über - - - -- - - -- die Beamtenbesoldung letzten Endes aussehen wird.. Diktator Popitz (Von unserem Berliner Vertreter.) Berlin, 24. Oktober. Es ist nicht das erste Mal, dast wir erleben, wie ursprünglich an zweiter Stelle stehende Män ner das Kommando übernehmen, sobald sie ihre sZeit gekommen glauben. Das berühmteste Bei- sspiel dafür ist der unselige Geheimrat von Hol- fftein, in dem Bismarck den genialen „Zweit m" schätzte, und der nach seiner Verabschiedung als gtmpler Geheimrat jahrelang die Politik eines PO Millionen-Volkes geleitet hat, nachdem er Arinen Staatssekretär, den Freiherrn von Mar schall, ganz leise und unmerklich aus dem poli- stischen auf das wirtschaftliche Gebiet geschoben wat. Auch Geheimrat Huber dürfte noch in bester Erinnerung sein, der halb vergessen im Reichsamt ldes Inneren säst, bis Caprivi erschien, zu dem er oute Beziehungen hatte, durch die er sich eine 'Zeit lang als Zolldiktator aufspielen konnte. Destigia terrent! Nicht immer und nicht alle. Much im Reichsfinanzministerinm gibt es einen Staatssekretär Popitz, der ständig bestrebt ist, Jein Machtbereich auszudehnen. Unter Luther, der IÄbst seine Minister unter Diktatur hielt, hat irr nicht viel zu melden gehabt, mit Schlieben Hat er ausgezeichnet zusammengearbeitet, und als Meinhold kam, war es wieder für eine Zeil lang finit seiner Herrlichkeit vorbei. Dieser jüngste saller Reichsminister, den wir seit langer Zeit ^gehabt haben, wollte „alles alleine machen". Trübe Zeiten für einen Staatssekretär, der das Aeug in sich fühlt, mehr zu sein als ein tüch tiger Verwaltungsbeamter. Popitz ist zweifellos ein Mann von Format, ein glänzender Natio- Malökonom mit tiefgründiger Kenntnis der wirt schaftlichen Verhältnisse. Damit imponierte er Köhler, der seinerseits eine gründliche Kenntnis Her Finanztechnik besitzt, aber vielleicht doch nicht Hanz die Verbindung mit den Faktoren des prak tischen Lebens hat. Die aber gerade, diese Le ibensverbundenheit mangelt auch seinen. Staats sekretär, der auch mehr dazu neigt, vom grünen Tisch aus zu dekretieren, als sich in die prak- Iischen Auswirkungen seiner Beschlüsse zu ver- 'Aefen. Hinzu kommt, dast Popitz ausgesprochen Diktatorische Neigungen hat und nicht gern Be- lehrungen von Mä.mevn ontaegennlmmt, die zwar nicht seme nationalökonomischen Kenntnisse haben, wohl aber dafür mitten im Wirtschaftsleben When. Wir sind heute auf einen, finan- Hieilen Standard angelangt, wo eine Fort setzung dieser Methode unbedingt zum Ver- jHängnis führen must. Di« Verschuldung Deutsch- Aands an das Ausland beträgt inklusive der Daweslasten fünf Milliarden Goldmark. Vom Nächsten Jahre ab haben wir 408 Millionen Mark mehr für Reparationsleistungen aufzubrin- aen als bisher. Hinzu kommen di« Mehrkosten Mr das Beamtenbesoldungrgesetz, für die Durch führung des Reichsschulgeletzes und für die Ab- veckung der Liquidationsschäden« Glaubt die. hier um eine bemühte Aktton gegen Dr. Köhler gehandelt hat, der mit dem Reparationsagenten nicht so steht, wie es bei seinem Vorgänger der Fall gewesen ist. Am Sonnabend nachmittag hat endlich eine Aussprache zwischen Parker Gil bert und Dr. Köhler stattgefunden. Wie sie verlaufen ist, ist bis jetzt noch nicht bekannt. Dast der Reparationsagont seine schwerwiegenden Bedenken zurücknehme» wird, dürfte umso un wahrscheinlicher sein, als diese von weitesten Krei sen des deutschen Volkes geteilt werden. Auch von der Beamtenschaft liegen zahlreiche Neuste- rungen vor, die beweisen, dast man sich auch hier völlig klar darüber ist, dast jede Gehaltserhöhung Beifallsgeschrei in Paris Drohung mit Wiederbesetzung geräumter Gebiete. Paris, 23. 10. Der Demarche des Repara tionsagenten Parker Gilbert Lei der Neichsregre- rung wird in Paris austerordentliche Beachtung geschenkt, sie bildet das Tagesgespräch der poli tischen Kreise. Man sieht in diesem Schritt eine ergänzende Unterstützung für die eigene Einstel lung zum Dawesplan und zu der Finanzpolitik der Reichsregierung. Besonders verargt man es in Paris, dast die Reichsregierung an eine Er höhung der Beamtengehätter denke. Der „Temps" erklärt, Deutschland sei von einer Art Verschwendungsfimmek befallen. Die meisten Posten des Reichsbudgets, besonders diejenigen für Reichswehr und Marine, seien ungebührlich angeschwollen. Der gegenwärtige Wohlstand Deutschlands, der zum Teil einer geschickten An- leihepolitik zu verdanken sei, rechtfertige keines^ wegs diese Ausgabentorheit. Die deutsche Politik gehe unter dem Vorwand, dem deutschen Volk die grössten Eristenzerleichterungen zu verschaffen, dazu über, die öffentlichen Ausgaben zu über treiben, um die Quelle zu gefährden, deren Strom logischerweise in die Reparationskasse fliesten sollte. Anscheinend vergesse man in Deutschland Artikel 428 des Versailler Vertrages, wonach die Be- setzung der rheinischen Gebiete eine Garantie für die Erfüllung des Vertrages darstelle, und Artikel 430, nach dem die Besatzungsverlängerung oder die Wiederbesetzung schon geräumten Gebietes er folgen könne, wenn die Reparationskommission teilweise Nichterfüllung der vertraglichen Bestinv mungen festestllen sollte. Unberechtigte Einmischung Eine italienische Stimme. in Liegnitz über die politische Lage. - V - .... In ausführlicher Besprechung der Wirtschaft- Summen für die Erhöhung der Beamtengehalter Lage betonte Dr. Stresemann, dast wir auftubrmgen, m dem Augenblick geschieht, wo der ^mn Standpunkt der gegenwärtigen Lage ohne Reichstag die Beratung des Beamtenbesokdungs- o^ifel positive Ergebnisse buchen können: Nück- gesetzes ausgenommen hat. Außerdem hat Parker Ang der Arbeitslosigkeit, Zunahme der inneren Eslbert die Denk chnst vorher durch d,e amenka- Kaufkraft. Das dürfe aber keineswegs dazu füh- msche Presse Mitteilen lasftn, und zwar so, dast die wirtschaftliche Gesamtlage als gesichert m der Oeffentllchkei^ Der Wegfall früherer Vermögen und es handele sich tatsächlich um einen Einspruch zweifellos noch geringe Spartrieb machten des Reparatwnsagenten gegen d.e Erhöhung abhängig von ausländischer Kapitallversor- illusorisch ist, wenn sie zur selben Zeit durch eine Teuerung überholt wird. Dast diese Teue rung nicht durch „Regierungsmatznahmen" auf- gehalten werden kann, dürfte inzwischen auch Herrn Popitz klar geworden sein. Alarmbereitschaft (Eigener Informationsdienst.) Berlin, 24. Oktober. Die außerordentlich gespannte politische Lage wird am besten dadurch gekennzeichnet, dast der Fraktionsvorstand des Zentrums beschlossen hat, während der Reichstagsferien jede Woche einmal die Zentrumsfraktion zusammentreten zu lassen. Die Sitzung soll regelmäßig an jedem Donners tag um 5 Uhr nachmittags stattsinden und Ge legenheit geben, mit allen Fraktionsmitgliedepn in Fühlung zu bleiben, um sie ständig über den Gang der Verhandlungen im Bildungsausschutz wie im Haushattsausschust des Reichstages auf dem Laufenden halten zu können. Es steht noch nicht endgültig fest, ob die anderen Fraktionen sich zu derselben Maßnahme entschließen werden. Die Oppositionsparteien dürsten davon absehen, doch besteht auch bei der Deutschen Volkspartei der Wunsch, die ganze Zeit über lm engsten Könner zu bleiben. Wahrscheinlich wird man dies dadurch zu erreichen suchen, dast die Vertreter der Fraktion vor einer wichtigen Ent scheidung betr. des Reichsschulgesetzes und der Besoldungsordnung beantragen werden, die Ee- samtfraktion ebenfalls zu einer Sondertagung nach Berlin einzuberufen. Im übrigen sieht man bei der Deutschen Volkspartei der Tagung des Partei- oorstandes nzit größter Spannung entgegen, der am 20. November in Braunschweig Zusammentritt. Die Mitglieder der Bayerischen Volkspartei wie der deutschnationalen Fraktion sind ebenfalls erneut darauf hingewicsen worden, dast sie jeden Augenblick bereit sein müssen, ihre Ferien zu unter brechen, um nach Berlin zurückzukehren. Der AelchroerkeSrsmlnift« über Makattonsfragen, Sozialpolitik und Berwattungsreform Düsseldorf, 23. 10. Auf dem deutschnatio- nalen Landesparteitag in Düsseldorf beschäftigte sich Neichsverkehrsminister Dr. h. c. Koch in einer Rede mit Reparationsfragen, Sozialpolitik und Verwaltungsreform. Die bisherigen Leistungen der Dameszahlungen seien, so führte der Minister u. a. aus, nur infolge der Auslandskredite möglich gewesen. Die sogenannten Normalleistungen stän den sogar erst noch bevor. Die innere Aufbrin gung der Reparationssumme und die damit zu sammenhängende starke Auslandsverschuldung sek eine große Belastung unserer Wirtschaft. Auch die Heraufsetzung des Reichsbankdiskonts, die Schwie rigkeiten der Beamtenbesoldung, die Lohnkämpfe, der Bergarbeiterstreik gingen letzten Endes auf die durch die Reparationen geschaffenen Verhält nisse zurück. Man sollte nicht etwa der deutschen Sozial politik die Schuld in die Schuhe schieben wollen. Der Direktor des internationalen Arbeitsamtes, Thomas, habe darauf hingewiesen, oast die deutsche Sozialpolitik unter keinen Umständen den Re parationen geopfert werden dürfe. Die Frage der Reparationen wirke sich aber auch innerstaatlich aus und zwar auf das Ver hältnis von Reich und Ländern unter den. Ge sichtspunkt der Erzielung von Ersparnissen. Die Parteien der Opposition propagierten mit ver stärkter Energie den Einheitsstaat. Gewiß seien vielfach Einsparungen möglich. Der Redner ver wies dann auf die verschiedenen Verkehrszweig« seines Arbeitsgebietes. 'Positive Arbeit sei bet Ausgestaltung der Reichswasserstrastenverwaliung zu leisten. Außer den vom Sparkommissar ge machten Ersparnissen könnten hier durch klaren Behördenaufbau Fortschritte erzielt werden. Selt samerweise leisteten hierbei aber gerade diejenigen Länderregierungen den stärksten Widerstand, an denen Sozialdemokraten und Demokraten beteiligt seien. Zum Schluß betonte Minister Koch unter Hin weis auf die Wahlen in Hamburg und Königs berg, dast bei einem Wetterverharren der bürger lichen Gruppen in stumpfer Gleichgültigkeit nicht der zur Fortführung der deutschen Wiederausbau- arbcit erforderliche Wahleffolg erzielt werden könnte.
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