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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 15.06.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192906150
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19290615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19290615
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1929
- Monat1929-06
- Tag1929-06-15
- Monat1929-06
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igaie- iE, Ml-, m »ird<,!lIoil«teU 7» mm »mit) SV Wmilz. «l-Un NM st«s »ei wtfaak ,« deza-l«». gar NaHweU mld BermUllon- Ps«nnlg ««nlxrgßiessr. — JUr lchwkrtg« LaharUn, del AnMu» NM me-yrer Anstriigzcdrr I, Uulk Anzeige und bU Plagvorlchkllten chlag. VN grützeren Auslagen und Im Wkder-oUmgiabdnick «r- mäbigung na4 stlstiehender Stossel. Krw,S»M., «nzelnuMmeptVPlg., «oütiqiendnunM«;^vM. mck>,«»ta> Leipzig »»»»,. 8«>n»ii,d»-7^k*>n«i Nkankeatng. st. Seleaennem», LaMatt DnmkAdcrgsaqit». WMMÄMII Md8ttla«: «.G.Mber, «.«kWMWkss W.> w zrmwilier,. MrsntMktllA M dleAMWm: M! MM U MMM«S Hr M ^Sonnabend den iS. zunl 1828 nachmittags 88. Zahrgang «orzer Tagesspiegel In Madrid kam es in der öffentlichen VMNtz des Völlcrbundsratss am Freitag ge- Wsntlich der Verhandlung der deutschen Be schwerde über die Enteignung des deutschen Grundbesitzes m Polen zu einen, Zusammenstoß -ratschen Stresemann und Zaleski. Der Reichs- autzenminister legte in einer ausführlichen Rede den Standpunkt der Neichsregierung in der Ent- Ägnungsfrage fest. Der Ozeanflug des „Gelben Vo- Aels" ist geglückt. Das Flugzeug ist Freitag gbsnd in der Nähe von Santander an der norv- fpanischen Kaste mit 4 Personen, darunter elnem „blinden" Passagier" an Bord, gelandet. Präsident Hoover will in der Bespre chung mit McDonald diesen! eine Teilung des atlantischen Ozeans in Einflußsphären zwischen Amerika und England Vorschlägen. Die Sachverständigen der Pariser Konferenz Dr. Schacht, Dr. Melchior und Geheimrat Kastl wurden am Freitag nachmittag vom Reichskanzler Müller empfangen, der ihnen den Dank der Reichsregierung ausdrückte. Nach einer sozialdemokratischen Darstellung ist mit dem Scheitern der Verhandlungen über vke Arbeitslosenversicherung auch das Schicksal des Sofort-Programms besiegelt. Cs Wird jedoch angenommen, daß das Neichskabinett Kun das Sosort-Programm dem Reichstag unter- drekten wird. Neben den Engländern wollen auch, wie jetzt bekannt wird, die Franzosen im Herbst neue große Manöver im Rheinland abhalten. Der neue Botschafter Amerikas in Eifgland, General Dawes, ist in London eingetroffen. Bon sowjetrussischer Seite werden die Meldun gen über einen Einmarsch in die Mongolei kn Abrede gestellt. In der Pariser Kammer wurden an- süßlich einer Aussprache über dis französische Ko lonialpolitik schwere Anklagen gegen die Regierung lPolncarL erhoben. Der deutsche Sachverständige für die Markverhandlungen mit Belgien ist in Brüssel Hingetroffen. Zwischen ihm und den Vertretern Belgiens fand bereits eine Besprechung statt. Das saWstWe Natten Von unserem außenpolitischen Mitarbeiter. In unserer Zeit des hemmungslosen Jndivi- Dualismus, der bereits den unmündigen Kindern Welbstbestimmungsrechte verleiht, erscheint die strenge Gebundenheit des faschistischen Staats- Mems wie ein Ueberrest aus vergangenen Jahr hunderten. Ist es nicht dasselbe Italien, das oie Epoche des Mittelalters durch die grandiose Er neuerung der Renaissance beendete? Ist der Fa schismus wirklich etwas anderes als eine Art Ndaqtssozialismus? Noch stehen wir mitten in der Entwicklung, es erscheint uns zu frühe, um M abschließendes Urteil zu fällen. Immerhin ist e? nicht unangebracht, zu registrieren, was die Führer des Faschismus selbst über ihre Bewegung l u sagen haben. Das nämlich wird zu ost be« ' »er Beurteilung übersehen, daß es sich um eine Bewegung handelt, nicht um ein starres Schema, st das alles hineingepreßt wird. Wir haben natür- s ich weder die Absicht noch die Aufgabe, für den Faschismus Propaganda zu treiben. Der Faschismus ist jeder Theorie abhold. Viel fach ist dies dahin ausgelegt worden, daß er jeder 'Kritik^ jeder gedanklichen Analyse feindlich gesinnt M. Gewisse Vorgänge, z. B. die Beschränkung Der Pressefreiheit, scheinen derartige Urteile zu ipMtigen. Freilich könnte es der faschistische Vivat ja doch nicht verhindern, daß man sich im Nussand über ihn Gedanken macht, daß man ihn Mikt wenig wohlwollend kritisiert. Nun hat Hoffas, der Unterstaatssskretär der Korporationen, in einer Ansprache ausdrücklich di« „gedankenlose" Einstellung Zurr Faschismus zurückgewiesen und sich dabei auf die höchste Autorität — Mussolini berufen. Der korporative Staat ist ohne den korporativen Gedanken unmöglich. Nach Vottai find Diskussionen, Untersuchungen, kritische Ana- lysen aber das Funktionieren der korporativen Organisationen, theoretische Versuche, die ganze Arwegung in Gesetze zu fassen, historische Parak-- vkg zu suchen, nicht nur grlauVr, sondern direkt Erwünscht. Freilich verlangt MM von dein Kri- Wr «in unvoreingenommene» Urteil. Abgelehnt Gm> also der Doktrinär, der auf Grund seiner Einstellung zu einer schiefen Darstellung kommen muß. Der Faschismus ist — so erklärt uns Bottai — kein Staatssozialismus. Der Sozialismus scheidet schon damit aus, daß jede klassenkämpfe- rische Einstellung fehlt. Dem Staat kommt in der gesamten Bewegung nur die Kontrolle zu. Die privat« Initiative soll durchaus gewahrt bleiben. Nicht immer gewann man aus den Taten der faschistischen Regierung ein solches Bild. Man muß sich an die Anfänge dieser Bewegung er- innem. Sie richtete sich gegen die kommunistisch- anarchistischen Uebergriffe, die infolge des Krieges in Italien zu beobachten waren. Es war also sozusagen ein Kommunismus mit umgekehrtem Vorzeichen. Allmählich wuchs die Bewegung über das rein Negative hinaus. Immer neue Probleme boten sich im Laufe der Jahre, die ohne Scheu in Angriff genommen wurden. Wie erklärt sich nun die neueste Wandlung? Denn daß es sich um eine Schwenkung handelt, kann man wohl sagen. Vielleicht schrecken die Spuren des Kreuzzuges der sowjetistifchen Macht haber gegen alle Andersdenkenden, die zu einer unvergleichlichen Gedankenarmut geführt haben. Gerade wegen der oben sestgestelktsn Zusammen hänge erscheint uns ein derartiger negativer Ein fluß möglich. Möglicherweise merkt auch der Duce, der ein feines Gefühl für das innere Leben seiner Schöpfungen hat, die Versandung der Bewegung, über die aller einstimmiger Beifall der unselb ständigen Köpf« nicht hinwegtäuschen kann. Der frische Luftzug kritischer Erörterungen könnte dann neue Impuls« bedeuten. Bon besonderem Interesse ist die Kolonial politik des Regime Mussolinis, lieber die Ziele dieser Betätigung hat De Bono, der llnterstaats- sekretär der Kolonien, in einer Kammersitzung aus- jährlichen Bericht erstattet, der schon deshalb als authentisch angesehen werden kann, weil Mussolini diesem Vortrag lebhaften Beifall gespendet hat. Mit über 1,5 Mill. Quadratkilometern Landbesitz ist Italien ein« beachtenswerte afrikanische Macht. Dieses Kolonialgebiet betrachtet es als Siedlung für den 'großen Bevölkerungsüberschuß. Dafür eignet sich vor allem das Küstengebiet von Tri polis. Daneben haben sich auch zahlreiche italie nische Kolonisten im französischen Tunis nieder gelassen, was gelegentlich schon zu Spannungen mit Frankreich geführt hat. Natürlich dienen die Kolonien auch zur Repräsentation der staatlichen Macht. In Tripolis ist die Ansiedlung im vollen Gange. Die Erschließung durch Straßenbau schreitet rüstig fort. Von 1925 bis 1923 find 500 Kilometer Zivilstraßen erbaut worden. Dazu kommen 632 Kilometer, die vom' Geniekorps an gelegt wurden und ebenfalls dem allgemeinen Ver kehr dienen. Auch sonst zeigt die Kolonie einen ständigen Aufschwung, was sich durch die Zu nahme. der Transportmittel, der landwirtschaft lichen Maschinen, der Bewässerungsanlagen, der industriellen Entwicklung usw. zeigt. Die Zoll abgaben werden aufrechterhalten. Dein Handels- verkehr mit dem Mutterland werden besondere Erleichterungen zuteil. Dagegen wird die Einfuhr frenider Waren mit allen Mitteln verhindert. (Hier liegt der besondere Anlaß für uns, eigene Kolonien zu fordern. Wenn sich alle Staaten dazu verstehen würden, gegenüber fremden Erzeug nissen kein« Schwierigkeiten im Verkehr mit ihren Kolonien zu machen, so könnte man in der Tat den Besitz von Kolonien vom rein wirtschaftlichen Standpunkt aus für nicht gerade dringend er klären.) Der kolonial« Handel wurde durch Ent wicklung des Hafenverkehrs besonders in Erythcäa und Somaliland gefördert. Hier wurde der Hafen van Massaua und die Reede von Mogädiscio aus- gebaut. Neben der wirtschaftlichen steht die kul- tuvelle Erschließung. Zahlreiche Schulen wurden errichtet und auch das Lehrpersonal verstärkt. Für seine Kolonien treibt Italien eine umfang reiche Propaganda. Artikel in Zeitungen und Zeitschriften, Photographien, Vorträge, Reifen usw. dienen dazu, um den kolonialen Gedanken populär zu machen. Das Imponierende Ml Faschismus ist die große Auffassung aller Fragen, wodurch das ein zelne sofort «ine Fülle von Beziehungen findet. Auch wer den Zielen dieser Bewegung ablehnend gegenübersteht, wird viel von ihr lernen können. Schacht derlchtet (Ligons Meldung.) N erltn, 14. 6, Am heutigen Nachmittag Hai sine Besprechung zwiMn dem Führer der vsutschen Delegation in Paris, Neichsbankpräsi- denken Schacht und dm Mitgliedern des Neichs- kabinetts stattgefundsn, in der Schacht den ersten mündlichen Bericht über das Pariser Verhamd- lungsergöbnis erstattet hat. Wie wir aus gut unterrichteten Kreisen hören, ist die Stimmung kin Neichskabinett im allgemeinem dem Verhand- kungsorgebnks günstig, obwohl man sich die schwere Belastung der künftigem deutschen Reichs haushalts nicht verschweigt. Dis endgültigsn Ent scheidungen des Reichskabinetts über die weiter zu ergreifenden Maßnahmen, insbesondere über dis Frage einer Initiative in gewissen mit der Neparationsregelung zusammenhängenden Fragen kam, natürlich erst fallen, wenn der Reichsaußen- Minister von der Madrider Tagung des Völksr- bundsrates wieder nach Berlin zurückgekshrt ist. Stresemann Mrt (Eigener Informationsdienst.) Berlin, 15. Juni. Was man gestern an Berliner maßgebender Stolle anzweifelt«, hat sich inzwischsn bestätigt. Tis Abmachungsn über die politische Repara- tions- und Räumungskonferenz werden in Ma drid getroffen. Tie Einwände Macdonalds sind auf diplomatischem Wege sehr schnell beseitigt worden. Inzwischsn hat Stresemann die Füh rung in der Angelegenheit dadurch erhalten, daß er die Konferenz einladön soll. Dadurch wird dis erste Mutmaßung zur Wahrscheinlichkeit, daß diese Konferenz in «mein deutschen Orte statt- frndet. Nach dm in Berlin eingetroffenen In- formationsn ist man in dm persönlichen Bespre chungen in Madrid einer Verständigung über alle jetzt zu unternehmenden Schritts nahe gekommen. Es stcht auch bereits fest, daß Stresemann dis diplomatische Konferenz bereits für Mitte Juli einberufen wird. In der Frage der Rheinland räumung aber bleibt noch immer dis französische Forderung nach einer weiteren Kontrolle offen. Es hat den Anschein, als ob Briand in dieser Frage keine Konzessionen zu machen in der Lage ist, so daß sich dis Räumungskonserenz mit einem solchen französischen Mirage beschäftigen muß. Tiefer Antrag, der von Deutschland abgelehnt wird, findet auch die Gegnerschaft der englischen Liberalen, die durch Lloyd George bereits an die englische Regierung das Ersuchen gestellt haben, sofort und bedingungslose Räumung des besetzten Gebietes vorzunehmen. Da die Libe ralen bei der Arbciterregierung den Ausschlag geben, wird sich die Negierung Macdonald diesen, Wunsche fügen müssen. Er dürfte aber auch in der Linie der Politik der Arbeiterregierung liegen. Zur Unterredung Dr. Stresemanns mit Graham Madrid, 14. 6. Ueber die Unterredung zwischen Ta. Stresemann und dem Madrider eng lischen Botschafter Sir George Graham werden dem Vertreter der TslegraphewUnion von gut unterrichteter englischer Seite folgende Mittei lungen gemacht: Im Verlauf der Unterredung hat Dr. Strese mann den Gedanken einer diplomatischen Konfe renz der an der Tribut- und Nhemlandfrage beteiligten Mächte erörtert. Dr. Stresemann hat hierbei die Auffassung vertreten, daß außer den Locarnomächten mich ein Beobachter der Regie rung der Vereinigen Staaten cm der Konferenz tsilnehmen soll. Dieser Ansicht soll auch der französische Außenminister Briand sein. Da Macdonald am 15. August nach den Vereinigten Staaten abreist und erst zu Beginn der Voll versammlung des Völkerbundes Anfang Sep tember aus Amerika zurückkehrt, soll die Fest setzung des Zeitpunktes der Konferenz der eng lischen Regierung überlassen werden. In Kreisen der eiyftischen Abordnung nimmt man an, daß die Konferenz entweder Ende Juli oder Anfang August in London stattfinden könnte. Besuch Brlands des Stresemann Paris, 15. 6. (Funkfpruch.) Dks Madrider Meldungen der Morgenpresso bündigen für Sonn abend einen Besuch Briands bei Dr. Stresemann an. In ihm dürfte Man, wie der „Petit Pa- rifisn" erklärt, nur eine Höflichkeitshandlung er blicken, die nur deswegen Interesse haben wird, da dis beiden Staatsmänner den Besuch dazu benutzen würden, den Tag in der kommenden Woche festzusetzen, an dem sie sich bei der Rück reise Ta. Stresemanns nach Deutschland in der sraiHösischen Hauptstadt sehen würden. Gegen wärtig, fährt der „Petit Parision" fort, können sie ihre Unterhaltung vom Mittwoch mit Erfolg fortsetzen. Erst weim Briand Fühlung mit Poincarö und seinen Kollegen ausgenommen hat, und wissen wird, unter welchen Bedingungen der Ministerpräsident die Aussprache über die Schul« den Und das Sachoerständigenabkommen vor da» Parlament z» bringen gedenkt, wird er mit dem deutschen Außenminister prüfen können, welch« Folgen der Poungplan haben wird. Die polnischen Enteignungen vor dem Rat Madrid, 14. 6. In öffentlicher Sitzung behandelte der Völkerbundsrat am Freitag di« Beschwerde der deutschen Abgeordneten des pol nischen Sejm über die Enteignung des deutschen Grundbesitzes in Polen. Ties« Beschwerde hatt« Dr. Stresemann als dringliche Angelegenheit er klärt und sie als deutschen Antrag auf die Ta gesordnung des Rates gesetzt. Dr. Stresemann gab eins längere Erklärung ab, in der er betonte, die Bemühungen der deutschen Regierung, mit der polnischen Regie rung zu einer Verständigung zu gelangen, seien bisher an der Hältimg Polens gescheitert. Der polnische Außenminister Zaleski nahm dar auf sofort das Wort zu einer kurzen Erklärung. Er erhebe auf das energischste Einspruch gegen die Tendenz, Minderheitenfragen unmittelbar vor den Völkerbundsrat zu bringen, statt sie aus dem üblichen Wege der Dreierausschüsse für Minderheitenfragen zunächst behandeln zu lassen« Er spreche der deutschen Regierung amtlich das Recht zu einen, derartigen Verfahren ab. Gr hätte das gleiche mit den Oppelner Vorfällen tun können, habe jedoch davon abgesehen. Schuidembwmmen «nd 6achoerftMlsenpla» Frankreichs Sorge». Paris, 15. 6. (Funkspruch.) Die Opposi tionsparteien ebenso, wie die Auswärtigen Aus schüsse von Kammer und Senat kamen in ihrer Beratung am Freitag zu der Auffassung, zwischen den Schuldsnäbkommen und Sachverständigen- bericht bestehe eine enge Verbindung, so daß verständigonplcm von allen in Frage kommenden Mächten ratifiziert werde. Die Prüfung der Frage müsse daher bis zu dieser Klärung ver schoben werden. Poincare stellte am Freibrg abmd in den Wandekgängen der Kammer di« umlaufenden Gerüchte in Abrede, daß die Re gierung mit den Vereinigten Verhandlungen an geknüpft habe, um eine neue Verschiebung des Fälligkeitstermine« für die Handelsschulden zu erreichen. Der Ministerpräsident gab weiterhin zu verstehen, daß er bei der Ratifizierung der Schukdenabkommon mit Amerika und England sich nicht dem Zusatz einer Sicherheitsklausel widersetzen würde, die besage, daß Frankreich seine Zahlungen einstellen werde, falls die Deut schen ihrs Zahlungen unterbrechen sollten. Sondervcrtrag Amerikas mit Deutschland? Barlin, 14. 6. Wie sich das „Berliner Tageblatt" aus Washington berichten läßt, be steht in Senatskreisen ein Widerstand gegen dr« Verstrickung Amerikas in die Frage der euro päischen Kriegsentschädigung. Die aus diesem Grunde geltend gemachten Bederken gegen die Unterzeichnung des Poungplaues satten in Se natskreisei, die Erwägung nahegelegt haben, einen Sondervertrag Amerikas init dein Deut schen Reich abzuschließen. «MsMsgesahr im lernen osten (Eigene Meldung.) Berlin, 14. 6. Von der mandschurischen Grenze kommen beunruhigende Nachrichten über angebliche russische Truppenkonzentrationen. Au- englischer Quelle wird weiter berichtet, daß sich bedeutende Truppentransports auf der mand schurischen Eisenbahn nach dem fernen Osten un terwegs befinden. Bekanntlich ist zwischen Ruß land und China ein schwerwiegender diplomatischer Zwischenfall entstanden, well dis chinesische N«- gierung den russischen Generalkonsul in Mulden mit seinem gesamten Personal wegen angeblicher Umstupzbsstreblmgen hat verhaften lassen. An diese Maßnahme hat sich ein gereizter Noten wechsel zwischen der Nankingrcgierung und Mos- kau geschlossen, ohne daß es bisher gelungen wäre, den Zwischenfall diplomatisch beizulegon. Sowjetrutzland stellt den Einmarsch in die Mongolei in Abrede Kowno, 15. 6. Wie aus Moskau gemeldet
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