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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 12.10.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-193410127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19341012
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19341012
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- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1934
- Monat1934-10
- Tag1934-10-12
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93. Jahrgang Freitag den 12. Moder 1934 nachmittags Rr. 239 Jnincumiu-ister Sarraul Ministerpräsident Doumergue Durch die Filmaufnahme bewiesen 1 aris, 12. 10. Der verbrochettschr Anschlag Paris, 12. 10. fiel, das au-MuMMch noch uachgeprüft wird/ emgeliesert worden. 3n Deulschland verboten Aufmachung, das-, in Agram, Sernjewo und moh- Mleft einig« Tage in Paris verbrachte. Nach Berlin, 11. 10. Der Reichsminister für reren anderen Städten ziemlich ernste italien- Ansicht der lokalen Polizeibehörden handelt es Volksaufklärung und Propaganda hat die Brr- feindliche Ausschreitungen zu verzeichnen seien. In «abiaettswechsel in Paris? Die rettenden MSnner Men auch die Verantwortung tragen unter dem Verdacht der Mrtbeteikigung an der Marseiller Mordtat Verhafteten Benesch und gegen, das, sie b-msichtlich der Organisierung des Empfanges des (Königs überhaupt nicht g«' agt worden seien daß vielmehr alle Ordnung sm asi- nahmen von einem aus Paris nach Marseille gekommenen Vertreter der Polizei ungeordnet worden seien. Der Bürgermeister von Marseille sei nicht einmal aufgefvrdert worden, sich dem Zuge zum Empfang des Königs anzuschließen. Den Verhafteten wurden Photographien unter breitet, worauf sie in Gesellschaft des Mörders Kalemen zu sehen waren. Dadurch gezwungen zuzugeben, daß sie Kalemen kannten, versuchten sie jedoch, jeden weiteren Zusammenhang mit ihm oder gar mit der Tat abzustreiten. Es scheint jedoch aus dem weiteren Verhör hervorgegan gen zu sein, daß sie es waren, mit denen Kalemen getreten. Der Generaldirektor der Sicherheitspolizei, Berthoin, wurde seines Postens enthoben, ebenso Da» Nanieaberaer Tageblatt Nt das zm B-kSfseatNchang der amtlichen Belanntmachnngen der AmtshaWtmannWast Wha md des Stadttals zu Franlenderg behördlicherseits bestimmte Blatt nachdem sie erst gefordert hatten, auf portugiesisch vernommen zu werden. 3nnenm!Mer Sarraut zurüSgetreten Beamtenmahregelungen Paris, 11. 10. Der französische JüNönMinl- ster Sarraut, der von der französischen Presse dafür verantwortlich gemacht wurde, daß der An- schlag auf den südslawischen König und den fran zösischen Außenminister gelingen konnte, ist zurück- 31alienfeindWe NundgebungM kn öndskawken Wegen der Bluttat in Marseille London, 11. 10. Nach einer Reutermeldung aus der südslawischen Stadt Laibach ist es dort zu italienfeindlichm Kundgebungen gekommen. Die Menge hatte versucht, das italienische Kon sulat anZugreifen, doch sei sofort Polizei emge- schritten und habe Uebergriffe verhindert. Die Kundgebungen, berichtet Reuter weiter, e- eigneten sich nach einer Protestversammlung, in der die Redner behaupteten, daß sämtliche An schläge gegen das Leben des Königs Alexander, auch derjenige vom letzten März in Agram, von Italien finanziert und vorbereitet worden seien. Wahrscheinlich, so folgerten die Redner, sei auch der Mörder Kalemen von derselben Seite ange- stiftct worden. Auch „Luening Standard" berichtet in größter Dle KSnkmn von Küdslawie» nach Belgrad abgereist Paris, 11. 10. Königin Maria von Süd- slawien ist am Donnerstag abend in Begleitung ihres Sohnes, der Königin-Mutter Maria von Rumänien, der Prinzessin Ileana von Rumänien sowie deren Neffen, Prinz Anton von Habsburg und des südslawischen Außenministers Jdwtitsch nach Belgrad abgereist. Der französisch: Staats präsident Lebrun, Ministerpräsident Doumergue sowie die meisten in Paris anwesenden Minister hatten die Königin an den Zug begleitet. Verhaftung der beide» MMec Genf, 11. 10. Wie aus Annemasse gemel det wird, sind die DpmmMgmprgen sich ZhoMN Eine Erklärung der Marseiller Stadtverwaltung Paris, 12. 10. (Funkspr.) Die Stadtver waltung von Marseille veröffentlicht eine Er klärung, in der sie den Gerüchten entgegentritt, daß sie sich gewissen Sicherheitsmaßnahmen an läßlich des Empfanges des Königs von Süd- slawien widersetzt habe, so namentlich der Der- Das Versage« des Marseiller GiGerHeitSdienftes Keine Geständnisse der Mitverschworenen genommen habe. In den Zeitungsbetrachtungm kommt zum^. Ausdruck, esZei gut, wenn, wie im vorliegender Falle, die verantwortlihe Persön lichkeit für das, was unter ihrer Leitung ge schehe, einstehe. Das „Journal" sagt: Die Un gnade fallt -auf Männer, von denen einige mir infolge ihrer Stellung geopfert werden, die sich aber selbst als Opfer angeboten haben, da sie emgesehen hätten, daß die Bezeichnung „Letter" künftighin nicht mehr von der Verantwortung befreit sein würde. In mehreren Blättern wird angesichts des folgerichtigen Rücktritts Sarrauts sich um einen überaus wichtigen Fang, der dar- führung des Filmstreifens von der Ermordung des Laibach habe die Menge den italienischen Konsul —" ' -- -- ----- .. - - - — - aus dem Hause gezerrt und auf ihn eingeschlagen. Ter Polizei sei es gelungen, iln in Siberheit zu j bringen, bevor er ernstlich verletzt wurde. Kein Geständnis der Verhafteten von Annemaffe? Paris, 12. 10. ^Entgegen der von einigen Pariser Abendblättern aufgestellten Behauptung, wonach die beiden in der Nähe von Annemasse verhafteten angeblichen Helfershelfer des Mörders Kalemen ein Geständnis abgelegt hätten, erklärt der Sonderberichterstatter der Agentur Havas, daß sie nur zugegeben hätten, den Mörder zu kennen. Sie hätten aber im! Gegenteil jede mit telbare oder unmittelbare Beteiligung an dem Verbrechen abgeleugnet. Ihre Vernehmung, die den ganzen Tag über dauerte, wird fortgesetzt. Die Verhafteten sollen anschließend nach Paris gebracht werden. Eine neue Ausfaqe über die MMsr Meinens Paris, 12. 10. (Funkspr.) Mn Krastwagen- sührer aus St.. Quentin erklärte der Polizei, er habe am.Dienstag einen Ausländer, der aus dem D-Zug Paris-Brüssel ausgestiegen war, von St. .Quentin- erst nach Lüke und dann nach Roubair gefahren, wo der Reisende nach Be zahlung des Fahrpreises verschwand. Der Kraft wagenfahrer will in dem Fahrgast Beneschmieder erkannt haben, dessen Bild in der Presse ver öffentlicht worden ist. Man hält es nicht für ausgeschlossen, dach dieser Mazedonier einen An- sch'ag gegen den König Alexander'in Patts hatte versuchen sollen. Als der Betreffende in St. Quentin von dem geglückten Anschlag gegen den König in Marseille Kenntnis erhielt, habe er seine Reise unterbrochen. Dle Bewaffnunq des Mörders von Marseille Paris, 12. 10. (Funkspr.) Wie dem „Matin" aus Marseille berichtet wird, war der Mörder des Königs von Südslawien außerordentlich schwer bewaffnet. Man fand bei ihm eine Mauser- Maschinenpistole, Kaliber 7,65 mm, 1240 Gr. schwer, 28,8 cm lang, bei der Ladeistreifen von 10 oder 20 Kugeln Verwendung finden, ferner eine Walter-Pistole, Kaliber 7,65 mm und schlletz- lich eine Bombe, deren Herkunft nicht festzu stellen ist. Sie enthält 80 Gramm Eheddrt. Sie ist eine Bombe, wie sie Anarchisten- gewöhnlich nicht besitzen, sondern wie sie im Kriege Ver wendung findet. An Patronen besah Kalemen zwei 20schüssig-e Ladestreifen für die Mauser- und sechs Ladestreifen zu neun Schuch für die Walter- Pistole. Zwölf Südslawen kn Parks festgenommen Paris, 11. 10. Im Walde von Fontaine bleau wird immer noch nach dem im letzten Augen blick den Gendarmen entkommenen Südslawen ge forscht, dessen Pach im Besitze der Polizei ist. Dieser Pach lautet auf den Namen Malny oder Chalny. Die Polizei ist überzeugt, dach er un-! mittelbar an dem Verbrechen beteiligt gewesen ist. ! -Zwölf Südsiawen, bei denen im Laufe des Mittwoch Haussuchungen -abgehalten wurden, wo bei der Polizei zahlreiches Material in die Künde Marin -als kommenden Justizminister. Aller dings löst di« Möglichkeit einer solchen Anwart schaft bereits den Einspruch der Linkskreise -aus, da Marin die -am weitesten rechtsgerichtete -Per sönlichkeit des Kabinetts Doumergue ist und die linksgerichtete öffentliche Meinung nicht wünscht, daß das Justizministerium einer zu sehr rechts eingestellten Persönlichkeit ausgeliefert wird. Neuerdings nennt man als möglichen Justizmini ster auch den Generalstaatsanwakt Matter. Kurzer Tagesspiegel Am Donnerstag wurde die am 6. Oktober para phierte deutsch-polnische Wirtschafts vereinbarung unterzeichnet. Die Landessynode in -Württem berg hat den Antrag ans zur Ruhesetzung des Landesbischofs Wurm -abgenommen. Aus dem Gebiet der bisherigen lutherischen Landeskirche in Bayern rechts des Rheines wurden zwei neue Reichskircheugebiete Franken und Altbayern mA den Bischofssitzen Nürnberg und München ge bildet. Mit der einstweiligen Verwaltung des Bischofssitzes in Nürnberg wurde Pfarrer Hans Sommerer als geistlicher Kommissar betraut. Das Reichs Propagandaministerium hat die Vorführung des Filmstreifens vom Mar seiller Attentat aus Gründen des internationa len Taftes für ganz Deutschland verboten. Der Reichsernährungsminister hat unter seiner Leitung einen „Siedlungsausschutz für die Neubildung deutschen Bauerntums" eingesetzt, nm das gesamte Aufgabengebiet der Neubildung deutschen Bauerntums besser und einheitlicher ge stalten zu können. Der Reichswehrminister und der Reichsbauernführer hoben Richtlinien zur Teilnahme der Reichswehr bezw. des deutschen Landvolks am WinterlMswerk herausgegeben. Der französische Innenminister Sarr aut ist in Auswirkung des Marseiller Attentats zurückgetreten. Der französische Ministerpräsident Doumergue hatte mit dem Präsidenten der Republik Lebrun eine längere Unterredung über die Frage der Nachfolgeschaft Batthous. Der südslawische Außenminister Jeftitsch erörterte am Donnerstag mit dem Generalsekretär am Quai d' Orsay, Leger, nach dem er eine Unterredung mit Doumergue gehiM hatte, eingehend die verschiedenen, bs'iv-e Länder betreffenden Fragen. Die beiden in Annemasse verhafte ten Helfershelfer des Marseiller Mörders haben zugegeben, daß sie mit K-a'emen in Marseille waren und daß sie den Auftrag hatten, in Patts einen zweiten Anschlag zu ver üben, wenn der erste feWsMagen sollte. Im Zusammenhang von Marseille wurden zwölf Südslawen verhaftet. auf den südslawischen König und Äußenminister Bart Hou hat, wie bereits berichtet, gefilmt wer den können. Dieser Film, der den amtlichen -Stellen sehr wettvolle Aufklärungen über die Art -des Ordnungsdienstes und die einzelnen Phasen des Verbrechens geben wird, ist jetzt in vielen Exemplaren fertiggestellt und sollte am Mitt woch abend in -allen Pariser Lichtspieltheatern Morgeführt werden. Im letzten Augenblick hat die Polizei die öffentlichse Vorführung des Films aber verboten. Der in London gezeigte Film ist Nicht das Original, sondern er ist stark beschnit ten. Nur ein einziges Pariser Lichtspielhaus kam den Anweisungen der Polizei nicht nach und zeigte den Film trotz des Verbotes. Augenzeugen be richten, daß aus diesem Dokument deutlich hervor- gehe, wie mangelhaft der Sicherheitsdienst orga nisiert gewesen sei. „Patts Soir" schreibt, man könne nicht von einer Kette von Polizei beamten sprechen, die die Bevölkerung zurückhielt, sondern Man sehe nur hier und da einen Beamten, der alle Mühe habe, die Straße freizumachen. Außer dem stelle man anhand dieses Fikmes mit >Lr- ,staunen fest, daß der Wagen, in dem sich der König und der französische Außenminister be- Danden, nur von zwei höheren Offizieren zu Pferde umgeben war und außerdem sehr dicht an der Zuschauermenge vorbeifuhr. aus Hinweise, daß es sich um «ine großangelegte südslawischen Königs und des frauzösichm Anßen- Ovganisation imd keinesfalls um einen Einzel- Ministers Barthou aus Gründen des internatio- Mxdtzr hay-rie, Das Verhör geht Freitag weiter, palen Taftes für ganz» Deutschland verboten. das Verbleiben des umstrittenen Justizministers Ehevon im Amte scharf gerügt. Bei der Neu- oder Umbildung des Kabinetts soll, Doumergue möglichst wenig das politische Gleichgewicht stören wollen. So würden Her riot und Tardieu Staatsminister ohne Ge schäftsbereich bleiben. Die Ernennung des der zeitigen Ministers für öffentliche Arbeiten, Flau- . d i n, zum Nachfolger Bartbous am Quai d'Orsay der Präfett des Departements Bouches-du-Rhone, Nehm« -an Wahrscheinlichkeit zu. Als künftiger ! Jouhannaud. Weitere Sanktionsmaßnahmen Minister für öffentliche Arbeiten wird der Ab- sind zu erwarten. Nosak den ganzen Tag über in Annemasse durch den Sonderkommiss-ar Pettt vernommen worden. M E^Erstäg^s^nte^ Mulmatzungen über die neuen Männer !^ordnete Pernotgenan^ IMIMterrum sollen die Abgeordneten uneuri- Paris, 12. 10. (Funkspruch.) „Matrn"rnd les Laval aderLamoureur inFr ge kom- „Journal" glauben berichten zu können, daß men rechtsstehenden Kreisen spricht man Ministerpräsident Doumergue das Rücktrittsge- ^ch von dem jetzigen Pensionsminister Louis such des Innenministers Sarr aut, das erst am — - - - Montag amtlich betanntgeg-eben werden soll, an- Der französische Konsul in- Genf, sowie der stän dige südslawische Bettreter in Gerts hätten sich über die Grenze nach Annemasse begeben, um den Verhandlungen beizu wohnen. Die Verhaf tung geschah in den frühen Morgenstunden in einem Hotel von Thonon -auf Anweisung von Paris. Die beiden Verhafteten haben keinen Widerstand geleistet. Sie hatten tschechoslowa kische Pässe del sich, die vom tschechoslowakischen Generalkonsulat in Triest ausgestellt waren, Mutz ten aber im Verlauf des Verhörs zugeben, daß di« Pässe gefälscht waren. Die Vernehmung Wendung des Heeres für den Ordnungsdienst, wurde dadurch erschwert, daß Benesch Und Nosak i Die Marseiller St-adtbehörden ^halten dem «nt- der französischen Sprache kaum mächtig waren,! I Millimeter Höh- einspaltig l— 22 mm breit) 4 Pfennig, im RedaktionSteil l— 72 nun breit) SO Pfennig. Kleine Anzeigen sind bei Aufgabe zu bezahlen. Für Nachweis und Vermittlung SS Pfennig Sondergebühr. — Für schwierige Satzarten, bei Anlün- digungen mehrerer Auftraggeber In einer Anzeige und bei Platzvorschriften Ausschlag. Bei gröberen Aufträgen und im WiederholungSabdruck Er mäßigung nach feststehender Staffel. Das Taaeblatt erlchei», an sedem Werktag - Monat»-»ezug«pret«! No M» Bet 'N den Ausgabestellen des Landgeblete, 10 Pfg. mehr, bei HutranupA dsg-, >m Landgebiet WvSenkarten so Pfg.,' Einzelnummer 1VPsg., Sonnabendnummer 20 Pfg. VoftscheMouto! Leipzigers«»!. Semetndegirokoöto: Frankenberg. Fürsprecher «1. — sceleoramme: Tageblatt Frankenbergsachsen.
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