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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 19.11.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-193411195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19341119
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19341119
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1934
- Monat1934-11
- Tag1934-11-19
- Monat1934-11
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!^LLli6ruLlc säoatliclivr Artikel uo6 lUustratioaso verboteal Zest- unö Schulkleiöung für Mnöer 8123 3124 3131 3132 3133 - 3134 31.'6 3135 3125 1129 3130 312? Derlagsjchnittmuster nur für Abonnenten. Mäntel, Kostüme, Kleider 0,90 M., Blusen, Röcke, Wndergarderobe, Wäsche 0,65 M. Zu beziehen durch die Geschäftsstelle. Nr. 312?. 2—4 Jahre. Feftkleidchen für kleine Mädchen mit ge zogenen schmalen Volants. Nr. 3128. 8—10 Jahre. Wollkleid mit großem farbigen oder wei ßen Kragen. Nr. 3129. 6—8 Jahre. Rock und Bluse, letztere hemdartig, Leder gürtel. Nr. 3130. 6—8 Jahre. Samtkleid mit doppelter Kragengarnitur aus Leder, desgl. Gürtel und Manschetten. Geschicklichkeit, werden, um dekorativer zu wirken, an der ganzen Fläche ausgenäht. Als Halsumrandung nehmen sie sich bei ovalem Ausschnitt an einem schwarzen Samt- oder blauem Wollkleid sehr vorteilhaft aus. Die Vorliebe für stichelhaarige Stoffe rückte auch Loden wieder in den Vordergrund. Man schätzt ihn heute ebenso wie einst wegen seiner Unverwüstlichkeit. Marengo und Graufarben sieht netter aus als das etwas gewöhnliche Grün. Im übrigen besteht bei der Mädchenkleidung eine starke Vor liebe für Rot. Vom frohen Kirschrot bis zu Buchen- und Bur gunderrot sind alle Nüancen vertreten. Rote Gürtel, Knöpfe schutensörmigen Häubchen der Kleinsten wiederholt. Der Abwechs lung halber können einmal einige Hermelinschwänzchen oder win zige Pelzköpfe austreten. Letztere pflegen die Stelle von Knöpfen zu vertreten. Am eleganten Wintermantel der Größern, der aus Samt bestehen kann, sind Flüzelärmelchen und Vierknopsverschlüsse anzutressen. Mr Kinder kommt nur kurzhaariges Pelzwerk in Frage. Die Knöpse fallen nicht zu dunkel aus. Perlmutt oder Bein sind besonders hübsch. Nicht mit Unrecht ziehen praktische Mütter karierte Mäntel den einfarbigen vor. Solche Stosse sind nämlich weitaus unempfind licher. Daß das schottische Stosskleid, das klassische Garderobenstück der weiblichen Jugend, in unveränderter Beliebtheit vorherrscht, bedarf keiner besonderen Erwähnung. Mag Blau, Braun oder ein mattes Flaschengrün den Grundton bilden, Rot überwiegt stets in der Musterung. Die weiße Batistgarnitur sowie der schmale Lack gürtel werden von der heutigen Jugend am Schottenkleide ebenso getragen, wie dies schon in Mutters und Großmutters Schultagen der Fall war. Eine ähnliche Machart erfahren auch die karierten Taststofse, die an den kleinen Mädchen höchst apart wirken. Ein solches Taftkleidchen besitzt eine strenge unö sehr angezogene Note. Nr. 3131. 6—S Jahre. Kamelhaarmantel für Knaben. Nr. 3132. 4—6 Jahre. Kamelhaarmantel für Mädchen. Nr. 3133. 10—12 Jahre. Mantel für größere Mädchen, leicht tailliert mit Pelz. Nr. 3134. 4—6 Jahre. Mantel für Knaben, einreihig geknöpft. Nr. 3135. 4—6 Jahre. Pullover aus Wirkstoff mit Beinkleid. Nr. 3136. 4—6 Jahre. Pullover aus Wirkstoff mit Faltenröck chen aus Cheviot. 3126 3127 kinüer sollen zur Kameraüfchaftlichkeit erzogen werüen Die moderne Erziehung sucht den Sinn sür Kameradschaftlich keit und Zusammengehörigkeit Jugendlicher in hohem Maße zu fördern. Man weiß heute sehr genau, daß von frühester Jugend bewährte Kameradschaftlichkeit eine moralische Stärkung des Cha rakters und innere Bereicherung des Daseins mit sich bringt. Die Meisterung selbstsüchtiger Regungen, die gerade im frühen Kindes alter rücksichtslos in Erscheinung zu treten pflegen, werden auf diese Weise gut in Schach gehaiten. Im späteren Leben kann sich aus so früher Schulung Opserjinn, Hintansetzung der eigenen In teressen und Selbstdisziplin ergeben. Der Verzicht auf eigenen Vor teil fördert die Gabe, anderen Freuoe zu bereiten und fremde Freude als eigene mitzuaenießen. Es gibt heute weit mehr Einzelkinder, als dies in früheren Zei ten der Fall war. Schon aus diesem Grunds muß dem geschwister losen Kinde Ersatz geboten werden. Dies ist nur durch' Kamerad schaftlichkeit mit Altersgenossen möglich. Der erfahrene Erzieher, die aufmerksame Mutter, können schon beim kleinen Kinde, etwa beim Dreijährigen genau erkennen, wie es sich beim Umgang mit ^UtWWWisMsMMI^WWiii^ Die heutige Jugend, die auch im Winter mit nackten Knien geht, scheint das Gefühl der Kälte überhaupt nicht zu ten- «eu. Trotzdem benötigt auch ein Kind warme Kleider und Wäsche und insbesondere eines wärmenden Mantels. Ist ein dunkles Reststück von Mutters Stofs vorhanden, so Hilst man sich bei Herstellung eines Kinderkleides durch Aufnähen von bunten Wollblumen. Diese vermögen selbst düstere Farben kindlich zu gestalten. Noch ist farbliche Zurückhaltung, diese ost gefährliche Geschmacksklippe der Erwachsenen, nicht am Platze. Solche Wollblumen, meist Erzeugnisse der eigenen Wenn die ersten kühlen Tage Hereinbrechen, dann pflegen die Erwachsenen in der Mode Umschau zu halten, um sür die Kleinen das, was angeyt, m entnehmen. Große Neuigkeiten gibt es in der Kindermode niemals, aber ihre allgemeinen Grundlinien (in zarter Anlehnung und sanfter Milderung aller Uebertreibungen) folgen vermach den neuesten Schöpsungen. Diesmal hat es der flauschige Kamelhaarmantel der Erwachsenen den Kleinen angetan. Er scheint das gangbarste Garderobenstück sür den Winter werden zu wollen, denn Jungen und Mädels tragen ihn gleich gerne. Der Abwechselung halber wählt man ihn einmal ln hellgrauer oder marineblauer Tönung, denn beigefarben wirkt er bereits zu allgemein. Für ganz kleine Kinder kommen Mäntelchen in hellster Ausführung in Betracht. Weiß, Rosa und Hellblau ge hören zu den führenden Farben, doch sind auch Helle Töne von Grün vielfach zu sehen. Zu Vielem Zwecke gibt es reizvolle Fla nelle und Wollslauschstosse mit gewafselter Obersläche. Gepreßte Mischgewebe sowie schwerer Trikot mit ausgerauhter Innenfläche wird ebenfalls verarbeitet. Diese Mäntel zeigen durchwegs Passen oder Pelerinensorm. An der kleinen Pelerine kommt Schwanen besatz oder Heller gepreßter Plüsch als Ausputz vor, der sich an dem o ! k Nr. 3123. 6—8 Jahre. FestkleW- chen mit plissierten Volants und farbiger Samtschleife. Nr. 3124. 8—10 Jahre. Festkleid für größere Mädchen aus ge punkteter Kunstseide mit Ansteckblume und gezogenen Volants. Nr. 3125. 6—8 Jahre. Festanzug sür Knaben. Seidenhemdbluse, Eamthose, Schlips. Nr. 3126. 4—6 Jahre. Wollkleidchen mit Matrofenkragen und farbiger Schleife. und Lederpaspeln werden vielfach verarbeitet. An Kinder mänteln ist die Gürtelform mit Ausnahme der für die Aller kleinsten üblichen Sattelpassenmäntel durchweg anzutreffen. Ein gegürteter Mantel pflegt fester zu sitzen und daher wär mer zu halten. Taschen, Tastblenden und breite Steppnähte werden womöglich angebracht. Kirschroter Flanell sowie maisgelber Trikotstoff wirken für sportliche Kinderkleidung höchst apart. Die noch immer stark vertretenen mit hölzernen oder metallenen Buchstabenclips verzierten Baskenmützen er halten durch aufgeschlagene Sporthüte aus Filz und Stoff, die man durch Steppnähte ziert, starke Konkurrenz. Am Sonntagskleid der Heranwachsenden sieht man Effekte, die sich von der Mode der Erwachsenen herleiten. Einseitige Jabots, Dop pelbubikragen, Stoffrollen aus der Schulter, schräg aufgesetzte Ta schen und aparte Clips kommen vor. Letztere zeigen'kindli'che Motive, etwa die Form einer Spinne, eines Maikäfers öder eines Elefanten, denn es wäre höchst unvorteilhaft, an einem Kinder- oder Jung mädchenkleid glitzernden Aufputz anzubringen. Der Anzug des kleinen Jungen betont nach Kräften das praktische Moment. Die kragenlose Westensorm wird stark bevorzugt. Umer einer solchen Jacke kann das farbige Polohemd hervorsehen. Strick-, Wirk- und Jerseystoff in melierter Musterung.oder Pepitakaros sind sehr modern. Der neueste Trainingsanzug zeigt Knieverstärker, denn die Hersteller kennen die „schwachen Stellen" des Stoffes und die Achillesferse der Jungen. Für die ganz Kleinen sind Reiß verschlüsse am Hosenschlitz üblich. Die Lumperjacks werden auf die gleiche Weise verschlossen. Aparte kleine Lederquasten zieren len Reißverschluß, auf den die Jugend in der Regel mächtig stolz Ist. Auch die UlaNkasorm ist an Sportwesten gebräuchlich. Diese wirken dann joppenartiger und erweisen sich daher auch für Schule und Haus, nicht nur für den Sportplatz als richtig. Spielgefährten verhält. Es gibt Kinder, die nur mit andern spielen wollen, während manche immer wieder aus dem Kreise der Spie lenden enteilen, um sich allein zu beschästigen. Hier gilt es, ihnen Lust und Liebe für die Gemeinsamkeit beizubringen. Daß dies nicht zwangsweise, sondern durch allmähliches Gewöhnen geschehen muß, ist selbstverständlich. Kinder, die in der Schule, im Pensionat, auf der Ferienkolmie, kurz unter ihresgleichen ihre schönsten Stunden verleben, besitzen hohes Kameradschastsgesühl. Sie neigen zur Geselligkeit, und die Einordnung in das Gefüge der Allgemeinheit fällt ihnen nicht schwer. Ein geschwisterloses Kind muß in dieser Beziehung vieles entbehren. Die heutigen Eltern sind allerdings so vernünftig, in einem solchen Falle regelmäßig geeignete Spielgefährten zur Ge sellschaft heranzuziehen, um einen wohltuenden Ausgleich zu schaf fen. Allzuleicht könnte es sonst geschehen, dpß das Kind in heißem Weh und stillem Neid seine mit einer srohen Geschwisterschar ge segneten Gefährten betrachtet. Dies ist stets ein gutes Charakter- zeichen, denn ein Kind, das sich darüber freut, daß es allein ist und mit Keinem zu teilen braucht, bekundet starke Ichsucht und mangeln den Opfersinn. Läßt man ein Kind ohne Spielgefährten heranwachssn, ver bringt es, wie das leider immer wieder geschieht, die meiste Zeit in Gesellschaft Erwachsener, so legt es sehr bald ein frühreifes r n-. kindliches Wesen zur Schau. Wir alle kennen solch altkluge Kinder, die auf den ersten Blick besonders „klug" wirken, in sehr kurzer Zeit aber starkes Mitleid erwecken. Denn sie büßen durch den Unverstand der Eltern den schönsten Teil des Daseins, nämlich ihre Kindheit ein. Jeder Mensch, und selbstredend auch das Kind, hat ein Recht auf ungesellige Stunden, wo es allein sein, sich aus sich selbst besinnen und ausgleichende Beruhigung sammeln soll. Dieses wohlberechtigte Streben,' das bei jedermann austritt, braucht noch lange nicht dem Zusammenhang mit Anderen zu entziehen. Erst wenn der Erwach sene den Fehler begeht, sein Kind vom regelmäßigem Umgang mit Spielgefährten abzuschließen, entstehen moralische Gefahren: sehr leicht wird dann der Weg zur Eigenbrödelei beschritten, der wohl nie wieder, restlos verlassen zu werden pslegt. Die heutige Schule pflegt den Kameradschaftsgeist der Jugend in nie dazewesener Weise. Man übertreibt nicht,' wenn man die Erziehung zur Gemeinschaftlichkeit als wichtigsten Erziehungsfak tor der Gegenwart bezeichnet. Berufliche Interessen, die sich später ergeben, bilden überdies ein festes Lebensband zwischen Jugend lichen. Gleiches Lebensalter pslegt in der Regel stark zu kitten, und manch Erwachsener staunt, wie'rasch ein sonst verschlossenes Kin dergemüt aufzutauen vermag, wenn es unter seinesgleichen gerat.
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