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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 03.12.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-193412031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19341203
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19341203
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- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1934
- Monat1934-12
- Tag1934-12-03
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Rm einfache Sranzspenden llnl»!chi<d«b,«--g s«i dn- WS» Berlin, 3. 12. Die Adiutantur des Chefs des Stöbes der SA gibt nach der NSK folgenden Erlaß, bekannt: Bei Kranzspenden wurden bisher sehr Hoh« -Beträge ausgegeben. Dies entspricht nicht dem Geist der SA. In Zukunft sind für solche Zwecke einfach« Lorbeerkränze oder Cichenlaubkränze mit ein facher Schleife zu verwenden. Ter ersparte Unterschiedsbetrag ist deu, Winterhilfswerk zuzuführen. Der Chef des Stabes, gez. Lutze. Inserieren heisst - interessieren Deutsche Amzmgrspra-e an der Wiener 6taatsoper erwSnM Wien, 1. 12. Welchen Umfang die Der» ausländerung an manchen Wiener Theatern angenommen hat, geht aus einem bemerkens werten Erlaß der Wiener BMsoper hervor. In diesem Erlab wird erklärt, dach die deutsche Umgangssprache innerhalb des Theaters er wünscht sei. Die Mehrzahl der Mitglieder der Volksoper sind nämAch Rumänen, Polen, Süd- slawen und dazu noch meistens Juden. bezirklichen Organisation der gewerblichen Wirtschaft, der Industrie- und Handelskam mern und der Handwerkskammern. Die Reichs wirtschaftskammer erhält einen Leiter und einen oder mehrere Stellvertreter, die der Reichswirtschaftsminister beruft, und einen oder mehrere Geschäftsführer, deren Bestel lung der Zustimmung oeS ReichswirtschaftS- minlsters bedarf. Der Reichswirtschaftsminister hat de» Prii- fidenten der Industrie- und Handelskammer Hannover, Rrgierungsrat a. D. Pg. Ewald Hecker, Vorsitzender des AufsichtSrates der M- feder Hütte, al» Leiter Ler ReichswirtschastS- lkammer, de« Präsidenten der Industrie- und Handelskammer Frankfurt a. M., Professor Pg. Carl Liier, Leiter der Reichsgruppe Han del der gewerblichen Wirtschaft und de« Reichshandwerksmeister Pg. Wilhelm Schmidt, Leiter der Reichsgruppe Handwerk der ge werblichen Wirtschaft, als Stellvertreter be- rufen. Die Berufung weiterer Stellvertreter ist in Aussicht genommen. „ZH für MH, Du für mich" Ein Film der Reichspropaqandaleitung der NSDAP Berlin, 2. 12. Der Film „Ich für dich«, du für mich" gehört zu den erfreulichsten Film merken dieses Winters. -Vs ist zu wünschen, daß, recht breite Kreise des Volke- diesen Film! sehen. Im Rahmen einer spannenden Film- Handlung gibt er einen ausgezeichneten Aus schnitt «us dem Arbeitsdienst. Er sp-ielt m einem Mädchenarbeitsdienstlager. Gedreht hat den Film Carl Fröhlich. Das Drehbuch das alle Längen vermeidet und fede Verkit schung umgeht, stammt von Hans G. Kern- Mayr. Der Mkm wurde im Auftrage der Abteilung Film der Reichspropagandaleituna der NSDAP und der NSG „Kraft durch Freude" der Deutschen Arbeitsfront hergesiellt. Mädels aus allen Berufen tragen diesen Gilm, größtenteils keine Schauspielerinnen, sondern Mädchen im Arbeitsdienstlager spielen sich selbst. So gewinnt dieser Film doppelt an Wert durch die Natürlichkeit und Frisch;, die von ihm ausströmt. Der Film läuft seit Freitag abend in 20 Filmtheatern Berlins. Erst am Sonnabend abend fand die offizielle Uraufführung in einem Filmtheater des Berliner Ostens statt. Zu dieser Uraufführung waren erschienen Reichsminister Dr. Goebbels, ' Reichsarbeits führer Hierl, der Rsichswalter des Winter hilfswerkes, Hilgenfeld, zahlreiche Arbeits dienstführer, leitende Beamte der Ministerien! und Führer der NSDAP. Reichserlaß über den Flaggengru- Gegenüber den Kriegsschiffen. Der Reichs- und Preußische Minister des Innern hat im Einvernehmen mit den betei ligten Reichsministern u. a. bestimmt: Dienstfahrzeuge des Reichs und der deut schen Länder, in Fahrt oder vor Anker, haben den die Reichskriegsflagge führenden deut schen Kriegsschiffen (nicht deren Beibooten) beim Begegnen in deutschen wie außerdeut schen Gewässern den Flaagengruß durch ein maliges Dippen der Dienstflagge zu erweisen! Das Dippen der Dienstflagge kann unter bleiben, wenn das Fahrzeug durch das Be dienen der Flagge im Zeitpunkt der Begeg nung in seiner sicheren Fahrt oder der Wahr nehmung seiner besonderen Aufgaben wesent lich behindert würde. Für Häfen, belebte Reeden und Kanäle kön, nen die zuständigen Hafenbehörden im Ein vernehmen mit den Stationskommandos der Marine weitere Befreiungen von der Gruß pflicht festsetzen. Bei wiederholtem Ein- und Auslaufen ist der Flagaengruß nur beim erst maligen Einlaufen und letzten Auslaufen zu erwersen. Ausländischen Kriegsschiffen ist der Flag gengruß und die Teilnahme an einer Flag gentrauer nach internationaler Gepflogenheit wie deutschen Kriegsschiffen zu erweisen. Die -rotze SS.-Mrertagung in Dresden i Im Hygiene-Museum zu Dresden wurde am 1. Dezember die Führertagung des SS-Oberabschnittes Mitte eröffnet. Ueber 700 führend« SS-Männer haben an dieser Zusammenkunft tei'genommen. Vor Be ginn der Sitzung schritt SS-Oberg ruppen- führer Prinz v. Waldeck die Front des Ehrensturmes ab, den die SS-Brigade 66 gestellt hatte. SS-Gruppenführer Witt je, Chef des SS-Amtes, nahm an dieser Sitzung ebenfalls teil. Am Nachmittag fand im Staat lichen Schauspielhaus eine Sondervorstellung statt, zu der sich auch Reichsstatthalter Mutschmann und die sächsischen Stääts- minkster Dr. Fritsch, Lenk, Kamps und THierack eingefunden hatten. Am Abend des gleichen Tages traf man sich zu einem Kameradschaftsabend im Festsaal des neuen Rathauses. Dort begrüßte Oberbürgermeister Zörner seine Gäste. Der Führer des SS- Oberabschnittes Mitte, Freiherr v. Eber stein, hielt am Schluß dieser Zusammenkunft eine packende Ansprache. Bei diesem Zu sammensein ergriff auch Reichsstatthalter Mutschmann das Wort, der diese 'Ge legenheit gem wahrnahm, seiner Verbunden heit mit-der SS lebhaften Ausdruck zu ver leihen. Am 2. Dezember begannen um d Nhr di« Sonderbesprechungen. Um 14 Uhr wurde die große Tagung, die interner Na sirr war, im Hygiene-Museum eröffnet. Dort sprach SS- jGrrrppensührer Wittje über die Arbeit der SS in den nächsten Monaten. Damit fand die erste große Fübrertagung des SS-Oberab- schnittes Mitte ihr End«, Ser Sekretär der Leningrader Parteiorganisation ermordet Dev Sekretär Ler LeningraLer Parteiorga nisation, Kirow, würbe im Gebäude -es Le ningrader Sowjets von einem Terroristen er schossen. Kirow war Mitglied Les Politischen Büros des Zentralkomitees der Kommunisti schen Partei und Mitglied LeS Vollzugsaus schusses der Sowjetunion. Der Mörder, dessen Name noch nicht bekannt ist, wurde von der OGPU festgenommen. Der ermordete Sekretär der Parteiorgani sation in Leningrad, Sergei Mironowisch Ki row, war schon vor dem Kriege Mitglied der Kommunistischen Partei. Er gehörte mit zu den Vertrauten Stalins. Nachdem Sinowjew (Apfelbaum) wegen seiner oppositionellen Hal tung von dem Posten als Sekretär der Par teiorganisation in Leningrad entfernt worden war, wurde Kirow zu seinem Nachfolger er nannt. Auf dem letzten Kongreß der Partei wurde Kirow zum dritten Gehilfen Stalins als Parteisekretär gewählt. Außerdem wurde er in das Präsidium des Vollzugsausschusses der Sowjetunion gewählt und spielte eine be deutende Rolle in der Jndustrialisierungspo» litik Nordwef wßlands. Kirow galt als einer der treuesten Anhänger Stalins und hat des sen Vertrauen in vollem Maße genossen. Der Mord wurde vor dem ehemaligen Smolni-Palast begangen, in dem jetzt die Lei tung der Parteiorganisation untergebracht ist. Bei dem Täter fand man eine Waffe und mehrere Patronen. Die sowjetrussische Presse veröffentlicht ei nen Nachruf für Kirow. Nicht nur der Mör der, so heißt es darin, sondern auch diejeni gen Kreise, die mit dem Mörder in Vcrbin- dung standen, würden bestraft und ausgerot tet werden. Der Nachruf ist von Stalin, Wo roschilow, Kalinin und der Chef der Politi schen Polizei, Jagoda, unterzeichnet. Wie weiter bekanntgcgeben wird, wurden in Leningrad noch zahlreiche Verhaftungen vor genommen. In erster Linie handelt es sich dabei um Verwandte des Mörders. In der Sowjetunion besteht bekanntlich das Gesetz, daß Verwandte eines politischen Mör ders oder eines Volksverräters in Hast genom men werden können, wenn durch diese ver brecherische Taten Mitglieder der Regierung betroffen werden. Das Verfahren geben den Mörder und wenn er Helfershelfer hatte, so auch gegen diese, wird durch das Bundeskom- miisariat des Jnuern (früher OGPU) abge wickelt werden. Das Urteil fällt der Obersts Gerichtshof der Sowjetunion. Drei Beamte aus dem bayerischen Innenministerium entlasten Der frühere Polizeidirektor von Augsburg, Dr. Eichner, hatte am 23. Januar 1933 an das bayerische Innenministerium einen Bericht ge* richtet, in dem er die Nationalsozialisten nicht nur mit den Kommunisten auf die gleich? Stufe stellte, sondern sich auch in undefinier baren Ausdrücken mit ihnen beschäftigte. We nige Wochen nach der Revolution brachte Dv. Eichner es dann fertig, der NSDAP, beizutree ten und in ein Reichsamt berufen zu werden! Der bayerische Innenminister Wagner, Lev erst jetzt von dem Bericht Eichners Kenntnis erhielt, veranlaßte seine Inhaftnahme. Die beiden Personalreferenten des Ministeriums, deren Aufgabe es gewesen wäre, den Mini ster über diesen Mann zu informieren, wur den zur Rechenschaft gezogen. Auch der Staats rat des Innenministeriums hat aus dem Fak die Konsequenzen gezogen. Die drei Beamte« mutzten ihre Aemter verlassen. Ein Erfolg in Genf? Das memelländische Direktorium zurück getreten. Aus Kowno kommt eine überraschende Kunde, die teilweise auf erhebliche Spannun gen im litauischen Regierungslager, teilweise auf Einflüsse von Genf zurückgefuhrt werden muß: Wie nämlich amtlich mitgeteilt wird, ist am 1. Dezember das Direktorium -eS Memelge biets zurückgetreten. Der Gouverneur Les Memelgebietes, Navakas, hat Sen Rücktritt an genommen. Bis zur Neubildung der memel ländischen Regierung wird das Direktorium Rcisghs Lie Geschäfte weiterführen. * Der Rücktritt wird Wohl mit ein Ergebnis der Besprechungen in Genf gewesen sein, bei denen der litauische Delegierte Klimas in mehrstündiger Rücksprache mit Eden und La val den Eindruck gewonnen haben dürfte, daß die Signatarmächte gewillt sind, sich litauische Vorstöße gegen das Memelstatut nicht weiter gefallen zu lassen. Die Litauer, die zwar in ihrer Presse über das Ergebnis dieser Bespre chungen bisher hinweggegangen sind, werden auf Grund des Berichtes von Herrn Klimas zu der Ueberzeugung gekommen sein, daß es sich empfiehlt, gegenüber den Signatarmächten einzulenken. Man rechnet auch mit der Mög lichkeit, daß die Signatarmächte direkt den Rücktritt des Direktoriums Reisghs gefordert haben. Auf der anderen Seite kommen aber von den Memelländern erhebliche Bedenken wegen der Neubildung des Direktoriums, da die Memelländer befürchten, daß die Litauer nunmehr eine noch viel schärfer litauisch orien tierte Regierung bilden werden. »Nao «utz «ll -wer frechen" Der «ufozialistisch« Wgevldueit Monta»»»« für de«tsch-fr«^ische B«rstiwdig«,g Paris, 3. 12. (Fmiffpr.) D«r neufoAG Wische Abg. Montägnon, der schon am SontH abend in der Kammer gegen di; Ausführung^ Franklin Bouillons Stellung genommen hatttz gewährt« einem Vertreter des „Petit Journal eine Unterredung, in der er auf die Notwendig keit yon deutsch-französischen Verhandlungen; hinwies. Die deutsch-französische Entspannung sH augenblicklich die wichtigste Aufgabe. Da sich die Pariser und die Berliner Diplomaten nichts verstünden, sei das Eingreifen der ehemalig«» Frontkämpfer voWommen berechtigt. Auf dH Frag« des Berichterstatters, ob der Führer «L mit seinen Annäherungsbestrebungea denn auch ehrlich meine, erwidert« der Abgeordnete, mach brauche sich nur die Tatsachen vor Augen zu, halten, um diese Frage in positivem Sinne be antworten zu können. Die Nationalsozialistens wünschten den Frieden, um das politische, wirt schaftliche und sozial« Regime wett« ausbaueif zu können. Wenn man ihm vorhalte, daß de» Führer den Frieden nur wünsche, weil er sein» Stellung befestigen wolle, so antworte er dar auf, die Hauptsache sei, daß er den Friede« wünsche. Es sei keine Zeit mehr zu verlieren. Mau müsse mit Hitler sprechen. Ein Wirtschaft* sicher und militärischer modus vivendi könnß gefunden werden. Der Abgeordnete bezeichnet« im weiteren Verlauf seiner Ausführung«« diq Haltung Südflawiens gegenüber Ungarn undi Italien als gefährlich. Rei-smW« Seldte w Vesta« Ga«app«ll des Stahlhelm. Deslau, 3.12. In Dessau fand am Sonn tag «in Gauappell des NSDFB (Stahlhelm) des Gaues Magdeburg-Süd statt. Der Tag erhielt besonder« Bedeutung durch den offi- uelken Besuch, den der Bundesführer und Reichsarbeitsminsster Seldt« dem Reichsstatt- Halter von Braunschweig und Anhalt, Haupt- wann Loeper, und dem anhaltischen Staats- mmkster Freyberg machte. Aus dem Marktplatz vor dem Rathaus fand mittags der Aufmarsch statt. Nach Be- grüßungsworten des Gauführers Friedrich (Dessau) ergriff Reichsminister Seldte das Wort. Es sei für ihn, so erklärte er^ die Ueberzeugung des Herzens und auch eine Tat des Wilckens geschehen, als er sich zum IFührer bekannte. Di« Frontsoldaten haben aus dem gemeinsamen Fronterlebnis Brücke« schlagen können. Wenn wir alten Soldaten den Blick hinaus richten und die Hände, dis uns aus einem fremden Lande gereicht wer den, ergreifen, so liegt das im Sinn« Adolf Hitlers und im Sinne aller Kämpfer, deren Lebensziel nicht roher Kampf ist, die vwll- mehr Werte schaffen wollen in friedlicher Ar beit. Und das ist letzten Endes das groß« Lebensziel Adolf Hitlers, daß er die deutschen Manschen befreien wM von einem Druck, der von draußen kommt, daß er die Schlagbäume niederreißen Mill, die uns hindern, Mensch zu Mensch und Kamerad zu Kamerad zu sein. Das ist auch das Ziel vieler Menschen vorher gewesen; aber keiner war so entschlossen und stark, vor di« Front zu springen, bis Adolf Hitler kam, dem unser Herrgott die Kraft und den starken Willen gab, Franz Seldte schloß: Möchte ein gnädiges Geschick das Le benswerk Adolf Hitlers krönen. Dem Führer Siegheil! Es sprachen dann noch der Reichsstatthalter, Hauptmann Loeper und der Landesführer des Stahlhelm Huh old. Dann folgte der Vorbeimarsch vor dem Bundesführer und dem Reichsstatthalter. Am Abend fand ein Deut scher Abend statt, auf . dem Graf Luckner, der Kommandant des ..Seeteufel", die Fest ansprache hielt. SeuWaM Stndentensthafi protestiert Gemeinschaftskundgrbung in Berlin. Nach zahlreichen Protestkundgebungen an deutschen Universitäten gegen die Vorgänge in Prag hatte die Reichsschaft deutscher Stu dierender zu einer gemeinsamen Kundgebung aufgerufen, um die Verbundenheit der reichs deutschen Studentenschaft mit ihren sudeten- dcutschen Kameraden zum Ausdruck zu brin gen. An der Kundgebung nahmen die Rekto ren aller deutschen Hochschulen sowie zahl reiche Professoreu und Studenten aus dem Reich und dem Ausland teil. Der Rektor der Friedrich-Wilhelm-Univer sität und der Reichsführer der Deutschen Stu- oenteuschaft sprachen über die furchtbare Schmach, die dem Deutschtum in Prag ange tan worden ist und riefen die studentische Ju gend der ganzen Welt zum Protest auf. Die neue Aula, geschmückt mit deu Fahnen des Dritten Reiches, bot deu würdigen Rahmen für diese feierliche Protestkundgebung, und das gewaltige Wandgemälde „Fichtes Reden an die deutsche Nation" wurde in dieser Stunde zum Symbol für den Kampf um die Freiheit deutschen Volkstums uud deutscher Wissenschaft. Rektor Prof. Dr. Fischer nahm zuerst das Wort: Ein einziger Schmerz hat uns bisher geführt, der Schmerz um un sere gedemütigte Schwester Prag, eine Empö rung über das ungeheuerliche Vorgehen gegen eine altehrwürdige Stätte geistiger Arbeit, ein Gefühl der Verbundenheit mit denen, die in der Abwehr ein Stück Deutschtum vertei digten, eine deutsche Hochschule, an der man sich vergriff. Es geht nicht um materiellen Wert, es geht um deutsche Ehre, die beleidigt und getreten ist, es geht um ein Stück deut scher Kultur, um einen Hort des Deutschtums und ein Symbol ist es, daß Schritt um SchriK deutsche Leistung und deutsches Leben ans Außenposten im Osten gedrosselt werden soll, und gerade heute, wo unser Führer der gan zen Welt die Friedenshand reicht. Wir legen Verwahrung ein vor der ganzen geistigen Welt! Als Zeichen des Abscheus und der Trauer ruht heute an allen deutschen Hoch- schulen Arbeit und Unterricht. Der Rektor schloß unter dem stürmischen Beifall des Au ditoriums mit dem Ruf an die gedemütigte Schwester Prag: Harret aus und bleibet stark! Denn Recht muß Recht bleiben, so wahr uns Gott helfe!" ' Der Führer der Deutschen Stu dentenschaft. Pg. Andreas Feickert. schilderte noch einmal die unwürdigen Vor fälle des 24. November in Prag und sagte dann u. a.: „Wir sehen jetzt in den provozie renden Angriffen tschechischer Studenten auf die deutsche Universität in Prag die Grund lage der bisherigen Zusammenarbeit gefähr det und wollen nicht annehmen, daß dieser Willkürakt die Meinung der gesamten tschechi schen Studentenschaft ist. Nicht Willkür und gewaltsame Durchführung veralteter Be schlüsse können die Grundlage Ler Zusammen arbeit der jungen studentischen Schichten der Völker bilden, sondern nur Kameradschaftlich keit unter Anerkennung der Eigenwilligkeit. Der 24. November wird als ein schwarzer Tag in der Geschichte der Deutschen Studentenschaft in ihrem Bewußtsein fortleben!" Das Deutschland- und Horst-Wessel-Lied be schlossen die würdige Protestkundgebung der Deutschen Studentenschaft. Organisation -er gewerblichen Wirtschaft Im Reichsgesetzblatt erscheinen als erste Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Vorbereitung des organischen Aufbaus der deutschen Wirtschaft die Bestimmungen über den Aufbau der gewerblichen Wirtschaft. Die Verordnung umfaßt 10 Abschnitte uno 48 Paragraphen. Der Abschnitt 1 regelt Len Aufbau der gesetzlichen Wirtschaft selbst. Hier nach wird die gewerbliche Wirtschaft fachlich und bezirklich zusammengefaßt und gegliedert. Fachlich wird die gewerbliche Wirtschaft in einer Reichsgrnppe Industrie in Hauptgrup- pen und in den Reichsgruppen Handwerk, Handel, Banken, Versicherungen und Energie wirtschaft zusammengefaßt. Bezirklich wird die gewerbliche Wirtschaft in Wirtschaftsbe zirken zusammengefaßt. Die bestehenden Wirt schaftsverbände sind, soweit tunlich, in die fach liche oder bezirkliche Gliederung zu überführen und erhalten damit die neue Rcchtsform. Die bezirkliche Organisation der gewerblichen Wirtschaft, die Industrie- und Handelskam mern und die Handwerkskammern eines Wirt schaftsbezirkes erhalten eine gemeinsame Ver tretung in der Wirtschaftskammer. Abschnitt 2 regelt die Zugehörigkeit zur Or ganisation der gewerblichen Wirtschaft. Ab schnitt 3 regelt die Bestellung und Befugnisse des Leiters der Gruppe. Jede Gruppe der gewerblichen Wirtschaft erhält einen Leiter, der ehrenamtlich tätig ist. Die Leiter der Ncichsgruppen nnd der Hauptgruppcn der In dustrie werden vom Reichswirtschaftsminister bestellt und abbcrufen. Abschnitt 4 enthält die Aufgaben und Pflichten. Die Gruppe der gewerblichen Wirtschaft hat ihre Mitglieder auf dem Fachgebiet zu beraten und zu be treuen. Der Leiter hat die Gruppe im Sinne des nationalsozialistischen Staates zn führen. Abschnitt 5 regelt die Bildung und Befug nisse des Beiräte-?. Jede Gruppe der gewerb lichen Wirtschnft erhält einen Beirat. Ab schnitt 6 regelt die Mitgliederversammlung, Abschnitt 7 die Auflösung und Zusammen- Icgnng von Grnpven. Abschnitt 8 umfaßt die Bestimmung über die Wirtschaftsknmmern. Die Wirtschastslammer ist die gemeinsame Vertretung der bezirklichen Organisation, der gewerblichen Wirtschaft, der Industrie- und Handelskammern und der Handwerkskammern eines Wirtschaftsbezirkes. Di« Reichswirtschaftskammer (Abschnitt 9) ist tzie LMttnsaiyx Vertretung der fachlichen und 102 Schwarzhörer verurteilt In Berlin sind im Vierteljahr Juli biS September 102 Schwarzhörer verurteilt wor den. In 100 Fällen wurde auf Geldstrafen (bis zn 60 RM) und in 2 Fällen auf Ge fängnisstrafen (in einem Falle S Monate, im andern 3 Wochen und 3 Tage) erkannt. In weiteren 172 Fällen der Verfolgung von Schwarzhörern wurde daS Strafverfahren auf Gru^d des Am^testjeaesetzes eingestellt.
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