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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 30.06.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-193706303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19370630
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19370630
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- Saxonica
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1937
- Monat1937-06
- Tag1937-06-30
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Frankenberger Tageblatt V^Z!kat<»la« «schstat an ledrm M«r«a,! »No«a»--V«ius.>rel»! M». »«I I« d«n «lu«,ad-sl-II-n da« La»d^dl«te» U Pf». »qr, »«1«»trag»»« Im «ladlzrdlct > i Vf,., I« Landg-bl-I «a Pf«. Valanlatzn. wrchntlartm SV Pf , «I-tklaumm-r l« Vf.. «-nna»endnumm-r SO Vs. »-y^r-pr-i»! i MUUm-t-r HSH« «tnyalti, l— t« wo» »nlt) 8 Vskanl«, I« LextM k-- 7i MW drei») »0 Vs-Mllg. Rabattstaff-l Jür Nachweis und Vermittlung US Pfennig Sondergebühr. VoMeiherNonto: Leihgi, ,»,»1. ««metadrgtroroato: granlenberg. «*r»wr. S«S — LrahtaaschrM r ragellatt lsranlenbergsachfen. Var raaedlatt Ist dar M «ekösstM-mig d« amtlichen Manntmachnnaen des «mtshaaptmame» za M-a und der Ersten «Srgermeisters der Stadt zrankenberg dehSrdllchersetts desttamtt« Matt ^Hs Mittwoch, den M. zuni l»S7 nachmittags S6. zahrgang Mchlerne Tatsachen l Die Eröffnungssitzung deS Berliner Kon gresses der Internationalen Han delskammer hat den Teilnehmern mit den offiziellen Begrüßungsworten der Reichsregie- Lung auch einige Richtlinien gebracht, die für hie weitere Tagung manche Anregung brin- D»n dürften. Der Reiö^wirtschaftsminister bat u. a. deutlich darauf hingewiesen, wie nützlich eS diese- Mal sein kann, den bereits fn Vergessenheit geratenen Ursachen nach- ßugehen, anstatt — wie bisher — nur die Symptome der ökonomischen Krankheit der Welt zu untersuchen. Er wies auch darauf hin, daß man di« vielen konventionellen Rück- nchten gegenüber den politischen und geistigen Machtströmungen unserer Zeit überwinden Müsse, wenn man den Mißerfolg so vieler Vorangegangener internationaler Kongreß- Und Konferenzbemühungen nicht noch einmal Wiederholen wolle. Generaloberst Göring fand als verantwortlicher Mann des zweiten deut schen VierjahresplaneS Gelegenheit, zu beto nen, daß die deutsche Regierung ganz beson deren Wert darauf lege, daß recht viele Aus länder unser neues Deutschland wirklich ken nenlernen mögen. Er stellte in den Vorder grund, daß sich nur dann Mißverständnisse hintanhalten oder beseitigen lassen, wenn eine den Dingen auf den Grund gehende Erkennt nis der Besonderheiten im Leben der einzel nen Völker sich jeder zu eigen macht. Nicht alle- ist von außen her festzustellen; es tL- Nicht ohne weiteres für den Fremden ersicht lich, was sich in der Tiefe der deutschen VolkL- feäe bei dem nationalsozialistischen Umbruch tatsächlich vollzogen hat. Um so wichti ger ist es, daß sich jeder bemühen möge, den wahren Kern der Dinge zu erfassen und kei nesfalls an Aeußerlichkeiten haften bleiben darf. Der Ministerpräsident ist überzeugt, daß dann auch vom Ausland erkannt werden Wird, daß die deutsche Leistung seit der Macht übernahme eine Leistung ist, die gerade für die Arbeit der jetzigen Tagung von beson derem Interesse und von besonderer Bedeu tung sein kann. ES wäre ein Fehler, anzunehmen, daß Deutschland und seine Wirtschaftspolitik ein Hindernis für die Entwicklung eines zwischen staatlichen Handelsverkehrs bilden. Das natio nalsozialistische Deutschland hat sich von An fang an zum Außenhandel offen be kannt und seinen Willen in dieser Richtung mehrfach begründet. Es wäre allerdings ab wegig, dieft Aeußerungen immer als eine Rechtfertigung gegen die vom Auslands her üorgebrachten Vorwürfe anzusehen. Die maß gebenden Männer waren bislang dank ihrer Verantwortlichkeit gezwungen, die Tatsachen zu zeigen so, wie sie sind, und das ist jetzt bet der Eröffnung der Tagung der Internatio nalen Handelskammer zum so- und sovielten Male geschehen, und zwar hörte das Ausland die Ausführungen nicht durch die Presse oder mit Hilse des modernsten technischen Instru mentes, des Rundfunks, sondern unmittelbar aus dem Munde derjenigen, die das Unter nehmen des Vierjahresplanes im Auftrage deS .Führers Lurchzuführen haben. Die auf der Tagung vertretenen prominenten Wirtschafts führer des Auslandes werden, wie wir has sen, von den Ausführungen der Regierungs- Vertreter endgültig di« Meinung mitgenom men haben, daß im deutschen Vierjahresplan keine agresfiven Elemente vorzufinden sind, genau so wenig, wie das von ähnlichen Be strebungen verschiedener anderer Länder an genommen werden darf. Worauf es aber besonders ankommt, ist die Einsicht, daß der Welthandel nur von der Krast der handeltreibenden Volkswirtschaften leben kann und daß diese wieder nur bestehen können durch die Arbeit und den Leistungs willen ihrer Völker. Es ist gewiß nicht ver messen, bet dieser Gelegenheit herauszustellen, daß Deutschland zuerst dem Grundsatz gehul digt hat, daß ein Welthandel sich nur auf ge sunden Volkswirtschaften aufbauen kann. Wenn zahlreiche fremde Länder sich dieser Er kenntnis nicht verschließen konnten, dann mag da» zugleich wieder ein Beweis sein, wie ziel bewußt die deutsche Wirtschaftspolitik vor- goht. Eine gedeihliche Entwicklung der Welt» Wirtschaft fordert gewisse politische Voraus setzungen. Deutschland hat daraus Wert ge legt, die internationalen Störer deS Welt friedens wissen zu lassen, daß sie auf keiner- ; Dr. Ley kündigt neue große Maßnahmen an Einstufung der Belegschaften in den Betrieben nach dem Alter — Jede Stadt bekommt ein KdF.-Haus — Gute Kuchen für die Betriebe — Schaffung von Werkwohnungen, Erholungsheimen und Reiseschiffen vrobklndaebuna der DAS. la Köln Köln, 30. 6. (Funkspruch). Am Dienstag besuchte Reichsorganisakionskeiter Dr. Ley Köln, um in einer g rohen Kundgebung der Deutschen Arbeitsfront zu den Schaffenden zu sprechen. Die Messehalle in Köln-Deutz, in L«r um 18 Uhr die große Veranstaltung der DAF begann, war dem Andrang der Massen nicht gewachsen. Selbst nachdem die, übrigen Säle des Messegebäudes geöffnet.worden waren, fan- den noch Tausende keinen Einlaß, so dah man die VeranstMuna durch Lautsprecher nach dräu en übertrug. Von begeistertem BeifaM be grüßt, führte ReichsorganisationÄeiter Dr.Ley u a aus: Bei der Besichtigung einer Arbeits stätte, die er am gleichen Tage vorgenommen habe, habe er wiederum den Eindruck gewon nen, dah die Menschen, Obmänner, Betriebs führer und Arbeiter anders geworden seien, freier, einfacher und fröhlicher. Darin äußere sich der Erfolg, wie die Richtung der neuen deutschen Sozialpolitik. Sie sei aufgebaut auf der Kunst, mit Menschen umzuaehen, ohne die ein Führertum nicht möglich fei. Wer diese Kunst nicht beherrsche, könne nicht Führer sein. Wer di« Verbindung mit dem Volk ver liere, verliere auch das Volt selbst. Der Betrieb stelle heute eine lebendige Zelle dar, auf der das große Nene eMporwachse. Jeder Betrieb sei eine Lehenszelle des Volkes, und jeder, der in ihr schaffe, sei von der Le- benseristenz dieser Zolle abhängig. Jeder müsse deshalb von dem Gedanken besessen sein, für diese Zolle zu arbeiten, die ihm das Brot gebe. Da. Ley erklärte hier, er müsse vom Unternehmer verlangen, dah er an der Spitze marschiert. Auf die persönliche Beziehung des Unternehmers zu seinem Arbeiter müsse er den größten Wert legen. Er verlange von dem Un ternehmer, daß er sich in der Fürsorge für seine Arbeiter von niemand, auch nicht von der DAF übertreffen lasse. Unternehmer und Ar beiter seien als Soldatm der Arbeit gleichbe rechtigt und hätten die gleiche Ehre. Um diese Ausrichtung zu «rhoKten, habe er al» eiserne weltanschaulich« Kerntrupp« die Werkscharen in den Betrieben gegründet, nach derem Marsch tritt sich die ganze Belegschaft ausrichten müsse. Vertrauensrat, Betriebsobmänner und Unter nehmer dürften ihre Arbeit nicht mit der der vergangenen Betriebsräte verwechseln, keine „Partei" bilden, sondern müßten Hand in Hand arbeiten. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley machte dann bedeutsam« Ausführungen über zukünftig« Pläne und Pro bleme, die nunmehr gelöst «er de« solle«. Er nannte in dieser Richtung zunächst die Ein stufung der Belegschaften in dr« Betrieben nach dem Alteft; denn «in KMHriger könne mit einem 30jährigen bei der Zusammenarbeit nicht die gleiche Leistung erbringen. Ein sinnvoller Einsatz der Arbeits kräfte an ihren Plätze» nach dem Alter würde die Leistung der deutschen Wirtschaft jährlich um 20 Prozent erhöhen. Das Problem des Lebensstandards könne nicht von der Lohn erhöhung her gelöst werden, da man nicht vom Lohn, sondern -von der Erzeugung der Ware lebe. Dr. Ley kündigt« an, daßinjederStadtdtmnächsttin „KdF"-Haus gebaut werden würde, ausgestattet wie «in «rstklassig«s Hotel, aber zu Preise», di« für Arbeit«! mit d«m gering- sten Lohn leicht zu «schwingen seien. Er werde weiter darauf dring««, bah die Arbeiter keine Butterbrote mehr in die Be triebe mttzunehnren brauchten. Vielmehr sollte« die Unternehmer aller daran setzen, gut« Küchen einzurichten, die für billiges Geld Essen liefern könnten. Weiter sollen Werkwohnung«« geschaffen werden, keine «intönigen und gerade ausgerichteten Siedlungen, auch I«m« Miets kasernen, sondern Mierswohnungen mit all«« hygienisch«» und modernen Einrichtungen, i« denen die Kinder der Arbeiter so gesund auf» wachsen könnt«« wi« auf d«m Land«. DI« Mttglitdtrbrtträg« der DAF sollt« nicht auf di« Hoh« Ka«1« gelegt «erde«, sog» dem zur Schaffung von Erholungshei me«, z^Sm Ba« von Reiseschiffen, zur Anlage von Seebäder« und zur Durchführung vieler anderer Vorteil« für di« Schaffend«« oerw«nd«t werd««. Z« dem DAF-Seebab auf Rügen könnten z. was kein anderes Land verzeichnen könne, Berliner Arbeiter reisen, sich dort sieben Tage aufhalten bei voller Verpflegung und Be nutzung aller Erholungsmöglichkeiten, und sie brauchten dafür einschließlich Hin- und Rück reise nicht mehr als 18 Mark zu zahlen. Es gehe überhaupt darum, so faßte Dr. Ley zum Schluß seiner fast Mündigen Rede sein« bedeutungsvollen Ausführungen noch einmal zu sammen, dem deutschen Arbeiter Mes das z« geben, was Deutschland zu geben habe. Mit begeistert aufgenommenem Gruß an den Füh rer und den Gesang der Lieder der Nation wurde diese Kundgebung geschlossen, die ein überwältigendes Bekenntnis der Schaffenden zu Partei, Führer und Volk war. Ganz Franlreich sieht aus den Franken Die Kammer nimmt das Ermächtigungsgesetz mit 380 gegen 228 Stimmen an Neue Frankenabwertung und Steuererhöhungen angekttndigt . «ommumstische Lumultszenen Paris, 30. 6. (Funkspruch.) Die franzö sische Kammer hat in de» frühen Morgen stunden des Mittwoch Idas Ermächtigungsgesetz der Regierimg Chautemps mit 380 gegen 228 Stimmen angenommen. Die Vorlage geht nunmehr an den Senat, wo di« öffentlich« Aussprache voraussichtlich am Donnerstag stattfinden wird. Die Nachtsitzung der Kammer entsprach dem Ernst der Lage. Vor allem die Rechte ließ es an scharfer Kritik an dem zurückgetretenen Kabinett Blum nicht fehlen, dessen Finanz politik wurde gebrandmarkt mH man machte es für die jetzigen Schwierigkeiten verant wortlich. Den Bemühungen des neuen Finanzministers Bonnet steht man auch in der Opposition wohlwollend gegenüber. Aber immer wieder kam die Befürchtung zum Ausdruck, daß sein« an sich gut zu heißende» Ansichten an ge lei Verzagtheit kn Deutschland rechnen kön nen. Wir haben damit dasselbe getan, was jedes andere Volk an unserer Stelle tut und auch Weiterhin tun wird, nämlich die Grundlagen seiner Wirtschaft von den Wechselfällen der Wcltpolitik unabhängig zu machen. Niemand wird es unS verübeln können, wenn wir die Lehren des Krieges und der Nachkriegszeit gezogen haben und »nS bemühen, in der Er füllung unserer lebensnotwendigsten Bedürf nisse aus fremde Hilfe zu verzichten. Trotz der m der Welt bereits bekannten bisherigen Er- wissen Kreisen der Volksfront selbst scheitern würden. Größtes Aufsehen ri«s«n die Aus führungen des Finanzministers hervor, der un umwunden zugeben mußte, daß das Schatzamt heute nur noch über einen Bacbetrag von 20 Millionen Franken verfügt, denen rund 25 Milliarden notwendige Ausgaben gegenüber- stehen. Der Finanzminister, dessen unge schminkte Darstellung der kritischen Lage starken Eindruck machte, gab zu, daß nur «ine ne»e Frankenabwertung und Steuererhöhungen so wie strenge Sparmaßnahmen zu einer Besse rung führen könnten. Die Kommunisten, die bis zuletzt starke Zu rückhaltung übten, hatten sich erst in letzter Minute bereit «rklärt, für die Vorlag« zu stimmen. FlnanzmiiHster Bonnet ergriff im Laufe der Nachtsitzung das Wort, nm eine offene Darstellung der Lage zu geben. Er bat die Kammer zunächst, angesichts der folge des zweiten Vierjahresplanes, der ja kaum begonnen hat, hat Deutschland bisher jede ihm gebotene Möglichkeit ergriffen, um durch die Einfuhr gewohnter Rohstoffe die Verbindung mit draußen aufrecht zu erhaltet:. Auf diese Weise beweist Deutschland, daß es aus der erstrebten wirtschaftlichen Unabhän gigkeit erst recht die Kraft schöpft zur wirt schaftlichen Verbindung mit der übrigen Welt. Es wird interessant sein zu beobachten, wie sich der Kongreß während seiner Tagung mit diesen nüchternen Tatsachen abfinden wird. Notwendigkeit einer Wiedergesundung der Fi nanzlage, unnütze Kritik beiseite zu lassen. Tas Schatzamt müsse bis Anfang Oktober 5,4 Mik- liarden innere Anleihen zurückzahlen. Am 1. De zember werde die Rückzahlung von weiteren 4 Milliarden der in England mifgenommencn Anleihen notwendig. Dazu kämen 807 Mil lionen Franken der Anleihe» des ehemaligen Finanzministers Auriol, so daß insgesamt 10,8 Milliarden Frauken für die Rückzahlung von Anleihen notwendig seien. Bonnet äußerte sich daun über den Goldabfluß der Bank von Frankreich. Während sich dieser Abfluß zwischen dem 1. und 22. Juni auf 5,2 Milliarden be lief, habe er allein in den Tagen vom 23. bis 28. Juni 2,5 Milliarden betragen Die notwendigen GegenmasMhmen beständen in ersterLinieineinemscharfenKamps gegen die Spekulation. Finanzminister Bonnet behandelte daun dis Frage einer neuen Frankeiiabwcrtmig. Um den augenblicklichen finanziellen Laste» ge recht zu werden, sei es nicht möglich, den Fran ken, in den durch das Währungsgesetz vom Ok tober 1936 gesteckten Grenzen zu halten. Werde das Gesetz beibehalten, so nehme der Goldabfluß zu und damit würden die Reserven der Bank von Frankreich immer geringer. Die Regie rung beabsichtige, dieser Gefahr im Rahmen des Ermächtigungsgesetzes zu begegnen. S'e werde dabei bemüht fein, sich größte Zuruc haltung auszuerlegen. Während di« Sitzung bis dahin in einer! ruhigen und dem Ernst dn Lage entsprechend«.! Atmosphäre verlaufen war, kam es zu außer-
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