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01-Extrablatt Sächsische Elbzeitung : 08.02.1864
- Titel
- 01-Extrablatt
- Erscheinungsdatum
- 1864-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-18640208019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-1864020801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-1864020801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1864
- Monat1864-02
- Tag1864-02-08
- Monat1864-02
- Jahr1864
- Titel
- 01-Extrablatt Sächsische Elbzeitung : 08.02.1864
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Extrablatt der Sachs. Elb-Zettung. Montag, den 8. Februar 1864. Vom schleswig-holsteinischen Kriegs schauplätze. Der Kampf in Schleswig nimmt mit feder Stunde größere Dimensionen an, und es wird darüber kaum mehr ein Zweifel bestehen können, daß das kleine Dänenrcich entschlossen ist, mit aller Energie den Kamps mit de» beiden deutschen Großmächten auszunehmen, so gering auch die Hoffnung sein kann, dass von den außerdeutschen Proiocoll- Mächten ihnen wirksame Hilfe wirv. Denn allem Anschein nach wird, gerechter Weise, trotz aller Großsprechereien und aller Drohungen der englischen Presse, das seht zusammen- getretene Parlament gegen ein activcs feindseliges Vorgehen Englands den deutschen Großmächten gegenüber sich auü- sprechen, und der Mißmuth des Kaisers Napoleon über die englische Politik, die seine Congreßpläne durchkreuzte, scheint sich so gesteigert zu haben, daß er auf einen populären Kriegszug an den Rhein verzichtet, um die Niederlage des englischen Cabineiö eclatant zu machen. Rußland verharrt in seiner wohl unfreiwilligen Zurückhaltung, und in Schweden und Norwegen scheint die Ueberzeugung festen Fuß gefaßt zu haben, daß die deutschen Interessen mit denen des nor dischen Reichs vielfach zusammensallcn. So ist die Position der beiden verbündeten Großmächte eine günstige, und nur das Eine ist der einstimmige Wunsch Aller, daß das Blm, was jetzt schon geflossen und vielleicht noch in Strömen fließen wird, einer gerechten Sache zum Opfer gebracht wird. Neber die wichtigsten Vorgänge auf dem Kriegsschau plätze sind dem „Dr. I." vom 4. bis 7. Fcbr. folgende telegraphische Nachrichten zugegangen: Berlin, Donnerstag, Mittags 1 Uhr. Vom Feld marschall Freiherr» von Wrangel ging soeben aus dem Hauptquartier Damendorf die Meldung ein, daß die Avant garde des kais. königl. österreichischen Corps unter Feld marschallleutnant Freihrn. v. Gablenz persönlicher Führung, sowie die der königl. preußischen Gardedivision am 3. Febr. gegen Schleswig vormarschirt sei. Die Brigade Gonbre- court habe die zwischen Lvttorff und Gettorfs ausgestellten Dänen mit großer Entschiedenheit angegriffen, nach drei maligem Bajonnetangriff die Dänen geworfen, den Königs berg bei Oberselk gestürmt, wobei bas 18. Jägerbataillon ei» gezogenes Geschütz erobert, und sei bis unter die Ka nonen der Dannewerle vorgedrungen. Der Tapferkeit des Generals Gondrecourt und seiner Brigade wird hohes Lob crthcilt. Die Verluste werden als nicht unbeträchtlich bezeichnet. An dänischen Gefangenen habe der Feldmar schall selbst deren 80 zurückbriugen sehen. Kiel, Mittwoch, 3. Febr., Nachmittags. Das Ar- tilleriefeuer bei Miffunde wurde heute fortgesetzt. Die gestern am meisten cngagirten Regimenter haben heute Rasttag. Die Preußen zahlen bis jetzt 200—300 Todte und Schwerverwundete, darunter viele Offiziere. Nach einem Telegramm der „Hamb/Nachr." aus Kiel vom.3. Febr. Abends hätte eine Kugel die Säbel scheide deö Prinzen Friedrich Carl von Preußen getroffen; der Prinz sei unverletzt geblieben. Rendsburg, Donnerstag, 4. Febr. Gestern Nach mittag haben die österreichische Brigade Gondrecourt, sowie die Regimenter Marti, König von Preußen und das 18. Jägcrbataillon Jagel und den Königsberg gestürmt, rück ten bis zum Dannewerk, heftig von den Dänen beschossen, vor. Sie verloren gegen 500 Mann. Oberst Benedek wurde verwundet. Viel Gefangene wurden gemacht. Die Dänen kämpften sehr tapfer. Die Wege sind grundlos. Kiel, Donncrötag, 4. Febr., Nachmittags. Hier ist die Nachricht cingetroffen, daß die Ocsterreichcr gestern auch Weudelspang (zwischen dein Königsberg«! und dem Dannewerle) mit Sturm genommen und nur noch eine Schanze vor sich haben. Heule wird wieder Kanonen donner gehört. Hamburg, Freitag, 5. Fcbr. Die „Hamb. Nachr." enthalten ein Telegramm aus Rendsburg, wonach die Oesterrcicher am Mittiroch einen Verlust von 400 Jägern gehabt. Die 8. Compagnie deö Regiments Martini hätte alle Osficiere verloren. Die Kopenhagncr Abendblätter vom 3. geben den Verlust der Dänen bei Missundc auf ungefähr 200 Mann und 6 bis 8 Offiziere an. Der König ist in Goltorp, der Kronprinz in Kopenhagen. Em Telegramm auö dem dä nischen Hauptquartier vom 3. besagt, daß bis 11 Uhr 20 Minuten Vormittags NichiS vorgefallen sei. Hamburg, Sonnabend, 6. Fcbr. Die „Hamburg. Nachr." enthalten ein Telegramm auö Kiel von gestern Abend, wonach daö hügelige Vortcrrain der ganzen Mis- sundelinie von den Preußen besetzt worden ist. Die Oc sterreichcr sind biS Fahrdorf (cüca Stunden östlich von der Stadt Schleswig) vorgerückt. Heute ist Ruhc- tag. H a m b u rg, 6. Febr. Letzte Nacht war starker Schnee fall. Daö „Wochenblatt für Ncndöburg" vom 5. d. mel det: Dorf Lopstcdt ist am 3. d. in Brand gcrathen. Die Eisenbahnbrücke bei Owschlag und die einzelnen Bahn strecken nordwärts sind wieder hcrgestcllt. Bis heute wur den in die Lazarathc gebracht an Verwundeten: 350 Oe- stcrrcicher, 00 Preußen und 7 Dänen. Eine Anzahl Ver wundeter, namentlich Osficiere, wurde bei Eiwohnern un- tergcbracht. Man erwartet Abends 200 Schlcöwigcr des 13. Bataillons, welche übcrgegangen sein sollen. Nach Berichten auö dem Hauptquartier der Armee für Schleswig-Holstein-Hat eine Batterie der österreichi schen Brigade Thomas vom Kirchbcrge bei Fahrdorf aus die dänische Schanze bei Lollfuö zum Schweigen gebracht. In der Nacht vom 4. zum 5. sind die auf dem erstürm ten KönigSberge erbauten Emplacements mit preußischen gezogene» Zwölfpfündcrn armirt. 'Rendsburg, 4. Febr. Heute Nachm. Hz3 Uhr wurde hier der Härdesvogt der Hüttcner Harde, Justiz« rath Blaunfcldt, mit Stricken an die Pferde gefesselt, zwischen zwei österreichischen Reitern mit gespannten Pisto len gefangen cingcbracht und vorläufig in dem Kronwcrkcr Wachlocalc cingeiperrt. Derselbe, unstreitig einer der ärg sten Blutsauger, mit welchem die Dänen das unglückliche Hcrzogthum Schleswig gepeinigt, hat einer preußischen AblheUung eine in der Ferne sich bewegende österreichische Colonne als Dänen bezeichnet und so zwischen beiden Thei len ein Gefecht veranlaßt, welches zu verschiedenen Ver wundungen führte. Glücklicherweise ist eö ihm nicht ge lungen, zu cnilommen, bevor der von ihm veranlaßte blu tige Jrnhum aufgeklärt war, und so dürfte seiner denn wohl daö härteste Schicksal warten. ES soll bei ihm eine vollständige Zeichnung der gegenwärtig österreichisch-preu ßischen Aufstellung gefunden worden sein, ein Umstand, welcher darauf schließen läßt, daß er mit einer organisirlen Gesellschaft von Spionen in Verbindung gestanden. Schleswig, 6. Fcbr., ^11 Uhr Vormittags. Die Dänen haben vergangene Nacht Schleswig, bevor der für heute früh beabsichtigte Angriff stattfand, geräumt. Daö Corps von Gablenz verfolgte die Dänen auf Flensburg zu. Vom ersten Corpö sind noch keine Nachrichten cinge- gangcn. Viel Geschütz ist in unsern Händen. Gezeichnet Frhr. v. Wrangel. Berlin, Sonnabend Abend, ss. Febr. Der öster reichischen Gesandtschaft wird telegraphirt: Aus Lottorf ist
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