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Sächsische Elbzeitung : 18.09.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-186909189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18690918
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18690918
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1869
- Monat1869-09
- Tag1869-09-18
- Monat1869-09
- Jahr1869
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 18.09.1869
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350 Bartholdi cingclrittt. Der Nebncr wirs zuvörderst auf die Schwierigkeit hin, sich an die Zeichnung dcö großen Manneö zu wagen, indem eo hierzu »Heils zu spät, »hcilö zu früh sei. Hierauf wurde die große Bedeutung Humbolkt'ö näher aus einander gesetzt, wobei zugleich Lcbcnsgang, Werke, Cbarakier rc. deö Gefeierten zur Betrachtung gelangten. (L. Z.) — Die in Dresden lebenden Versicherten bei der Londoner LebenSvcrsicherungö. Gesellschaft Albert haben zur gemeinsamen Vertretung ihrer Interessen gegen die bankerotte Gesellschaft sich vereinigt, haben alle übrigen bei gedachter Gesellschaft Versicher ten, welche im Königreich Sachsen wohnen (234 Personen mit einem versicherten Kapital von 373,500 Thlrn., welche bisher jährlich 18,000 Thaler Prümiengelder bezahlten), durch beson deres Auöschrcibe» aufgcforderi, sich dieser Vereinigung anzu- schlicßcn und haben einen geschäfioführcnden Ausschuß gewählt, welcher bereits in voller Thäligkeit ist. Im Laufe der vor. Woche ist in einem Leipziger Ban- kicrgeschäft eine Dame erschienen und hat 4000 Thaler, zur Hälfte in Leipziger, zur Hälfte in Geraer Banknoten, zum Um- wcchseln in anderes Papiergeld producirt. Dies ist geschehen, der betreffende Kassirer hat jedoch auS Versehen daö eine von der Dame mitgebrachte, 2000 Thlr. in Banknoten enthaltende Geldpackct zu dem aus der Kasse entnommenen Packeicn mit 4000 Thlrn. gelegt, die Dame hat die 6000 Thlr. an sich ge nommen und soll heute noch die 2000 Thaler wiedcrbringen. Die ,,L. N." hören, daß jenes Bankierhauö nunmehr polizei liche Schritte zur Wiedererlangung dcö Geldes thun zu lassen beabsichtigen soll. — Im Schloß Pleißenburg hat sich am 13. abermals ein Soldat der Garnison erschossen. Diese entsetzliche Häufung von Selbstmorden unter unserm Militär muß die tiefste Besorgniß erregen. Der gegenwärtige Fall ist in diesem Monat schon der vierte. — Der Hochstabler Stiebe, der vor ca. 3 Monaten in ei ner Breslauer Wetnhandlung einen Hunkcrithalerschein gewech selt hatte und mit dem gewünschten Gelbe unter Zurücklassung seines HuteS verschwunden war, ohne den Hunbcrtihalerschcin vorher gezahlt zu haben, und ganz in derselben Weise später Gastwinhe und Weinhändler in Görlitz, Natibor, Dresden, Lci- zig, Berlin, Frankfurt a. M. und Wiesbaden betrogen hat, ist, wie die „Schics. Ztg." mittheilt, in Lcipzig verhaftet worden und seiner Betrügern» geständig. AuS PulSniy, 14. September, berichtet das „Wchbl.": Heule Morgen 4 Uhr wurden die Bewohner hiesiger Stadt durch den Nus Feuer auS dem Schlafe geweckt. ES brannte in hiesiger Schloßgasse, eine dcr gefährlichsten Stellen der Stadl, und zwar -sind daselbst 4 Wohnhäuser, sowie 5 andere durch Flugfcuer auf der Grüncn-Gasse abgebrannt; einige Häuser wür den durch Eimeißen mehr oder minder zerstört, außerdem sind aber auch noch 11 Scheunen mit sämmtlichcn Ernievorräihen weggebrannt. Ucbcr die Enlstchungöursachc ist bis jetzt noch nichlö Bestimmtes bekannt; man sagt, eö sei durch glühende Asche herausgekommen. Nur durch daö thätigc Eingreifen dcr hiesigen und auswärtigen Löschmannschaften wurde dem verhee renden Elemente bcdeutcnd Einhalt gcthan, welches bei dem herrschenden Sturme leicht hätte noch größere Dimensionen an- nchmcn können. Preußen. Das von dem Provinzial-Comilä in Königs- bcrg veranstaltete Fest am 13. d. M. zu Ehren Sr. Majestät deü Königs fand in den vereinigten Logengärten statt, die, wie die übrigen den Schloßleich umgebenden Gärten, auf daö Glän zendste illuminirt waren. Daö Schauspiel hatte eine Menge Schaulustiger herbcigezogen, welche »Heils in zahlreichen Voottn, rhcilö auf der langen Schloßtcichbrückc ihren Platz genommen halten. Der Zudrang dcr Menge vermehrte sich noch, als dcr König, die Prinzen und übrigen hohen Gäste in einer großen festlich geschmückten Gondel eine Rundfahrt begannen. Da, um halb 9 Uhr, — alö die königl. Gondel dcr Brücke eben ziem lich nahe gekommen war — gab ein Theil dcö hölzerncn Brücken geländers dem Andrängcn des Publikumö nach und unter ent- setzlichcm Angstgeschrei stürzte eine große Anzahl Menschen inö Wasser oder auf und zwischen die unten befindlichen Boote, welche zum Theil auch durch die in dcr Todcöangst sich An- klammernden nmgerissen wurden. Die meisten Boote waren von Zuschauern dicht besetzt, die erst gelandet werden mußten, ehe man mit denselbcn zu Hilfe kommen konnte. Daö Fest wurde sofort auf Befehl deö Königs eingestellt. Die Zahl der Tobten soll sich auf 30 belaufen. Scho» kurz vor dieser schrecklichen Katastrophe wurde daö Zelt dcr königl. Gondrl durch eine herab« fallende Leuchtkugel entzünde», dcr Brand wurde aber sofort erstickt, da Alles — ein Theil dcr hohcn Gäste selbst — ener gisch Hand anlegte. Oesterreich. In einer am 12. Scplbr. von 1000 Per sonen besuchten Volksversammlung in Pcsth wurde bezüglich dcr Klöster cine Prtition an den Reichstag beschlossen, worin Aufhebung sämmtlichcr Klöster und Confiscirung ihres Bcsitz- thumS verlangt wird. Unter Rufen: „Nieder mit den Klöstern, nieder mit dcn Pfaffen!" wurde der /Antrag zum Beschluß cr- hobcn. Ucber die politische Lage in Frankreich schreib» man dem ,,N. Wiener Tgbl.": Welcher Umwälzung Frankreich eiugegen- gch», wenn sich heule ober morgen Napoleons Augen schließen, ist ganz unabsehbar. Bei Hofe stehen einander zwei Parteien schroff gegenüber. Als die Spitzen dcr cinen bezeichne» man den jüngst crncumten Kriegöministcr Lebocuf; er und seinc Anhänger sollen emschloffen sein, mit dem Donner dcr Kartätschen zu ant worten, falls der Tod deö Kaisers eine Revolte zum Zwecke der Entthronung dcr Napoleonidcii zur Folge hätte. Die andere Partei gruppir» sich um den Prinzen Napoleon, sic will dcm Volke die größimöglichstcn Coiiccssionen machen, nur um „regie rungsfähig" zu blcibcn. Zwischen diesen Erlrcmen beweg» sich der Kaiser selbst, bald mit diescr, bald nm jener untcrhanbclnd, und doch ist er von dcr Uebcrzcugung durchdrungcn, daß die Kraftanstrcngung dcidcr sich befehdenden Elcmentc nur gcringe Stützpunklc in dcr Armce findcn würdcn. Brich» hcutc cine Ncvolle auö, so darf cö gar nicht überraschen, wenn dcr Ge neral Mac Mahon, Herzog von Magcnia, ein Anhängcr dcr Orleans, zu dcn Ersten gehören würde, mit dem Volke zu fra« ternisiren, und seinem Bcispicle werden andere Gcncräle folgen. Vermifchtes. — AuS Wien, »3. September, berichtet die „Pr.": Heute Nacht fand auf der Ottakringer Hauptstraße ein förmlicher Straßenkampf zwischen SichcrheitSwachmännern und Husaren statt. Die Husaren fielen mit blankem Säbel die dcö Wcgcö kommenden Personen an, ver wundeten einige und trieben andere in die Flucht. Vor einer Die» schenke in der Ottakringer Hauptstraße stellten sich die Husaren auf und bedrohten die Vorübergehenden. Ein Inspektor mit fünf Mann dcr Sichcrheitöwachc, sowie drei Mann der Civilwachc von Ottakring und eine NaponSpatrouille versuchten zuerst durch gütiges Zureden, und als dieses nichts fruchtete, mit Gewalt die Husaren zu vertreiben. Die Husaren nahmen eine gedeckte Stellung und hieben auf die herau- rückende SichcrhcitSwachc ein. Endlich gelang es den Sicherheits- Wachmännern, die Husaren zu bändigen und zu überwältigen. Ein Husar wurde schwer verwundet, zwei leicht verletzt. Ferner wurden zwei SichcrheitSwachmänncr und ein Inspektor verwundet, sechs Ci- vilisten, die sich der Sichcrheitöwache annahmcn, von dcn Husaren verletzt. Vier Husaren vom 7. Negimente wurden verhafte», und das Publicum, das sich in großcr Masse eingefundcn hatte, fiel über die selben her, um au ihnen die erlittene Unbill zu räche». Selbst inö Commissariatögebäudc drang die Menge, um die Husaren zu lpnchcn, und die SicherhcitSwachc hatte vollauf zu thun, um die Verhafteten zu schütze». Mehrere Personen waren auch in die Kaserne geeilt, uni eine Patrouille zu holen, und erst nach längerer Zeit konnte die auf geregte Menge zum Fortgehen bewogen werden. Die Ursache dcö Streites, welcher zunächst in einem Tanzlokalc entstand, war ein Mädchen. — In dcr Nähe dcr Station Buckau dcr Magdcburgcr Bahn traf am 14. Scptembcr Vormittags der uni 8 Uhr von Lcipzig abge- gangenc Schnellzug auf cin zweispänniges Gcschirr auf, welches über die Bahn fahren wollte und fich gerade mitten auf dcm Glcisc befand, als dcr Zug herannahte. Das Gcschirr wurde total zcrlrümmert, beide Pferde gctödct und auch dcr Wagenführer schwer verletzt. Für de» Vahnzug ging dcr Unfall ohne allen Schaden ab. — Die Zahl der Personen, welche in Paris beim Sturm vom letz ten Sonntage durch Dachziegel, Schornsteine und dergleichen ernstlich verwundet worden, beträgt an 40—50. Ein junger Dachdecker wurde von einem Hause hcruntergcwcht und zerschmetterte sich den Hirnschä- dcl. An de» Nordküstcn wurde eine Masse kleinere Fahrzeuge anS Laud geworfen und viele größere Schiffe beschädigt. Eines ging in dcr Nähc von Havrc mit Mail» und MauS unter. Ma» kennt dcn Namen desselben jedoch nicht.
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