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Sächsische Elbzeitung : 04.11.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-187111048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18711104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18711104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1871
- Monat1871-11
- Tag1871-11-04
- Monat1871-11
- Jahr1871
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 04.11.1871
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Amts- und Anzetgeblatt für das Köttigl. Gerichtsamt und den Stadtrath zu Schandau und den Stadtnemeiuderath zu Hohnstein. Dic „Sächsische Elb-Zcitung" erscheint Mittwoch lind Sonuabcud und ist durch alle Pcliaullaltcu, sowie durch die Erpedlito» dieses BlaiieS stir IO Ngr. vlertel- töhrlich zu beziehe». — Inserate fiir das MtliwochSblait werden bis Dic«>stag früh » Uhr, für das SonnabeudSbiaii spätefieuS bis Freitag früh 0 »hr er. beten; später elugkhenbe Inserate tönnen erst In der darauf folgenden Nummer Anfnabiue finden. - Auswärts werde» Inferaie fiir die ckibzeiiuug angenoiuweu in Hohtt- stci» bei pr». Helse, in Dresden in den Annoneen-Vureaur der Herren W. Saalbach und M. Nuschpler, und Haasenfietu L Vogler u. H. Engler lu Leipzig. »N 88» Schandau, Sviinabend, den 4. November 887/» Neber die Römlinge schreibt der „S. P.": ES giebt kau«n eine«« Umstand, der den Römlingen im deutschen Reiche unangench- mer wäre, als das Einverständniß, welches zwischen den Negierungen und Böllern Italiens und Deutsch' lande herrscht. Wo sic nur immer den Hebel an- setzen können, um dasselbe zu lockern, versuchen sie es, uud als jüngst die „Neue Preuß. Zeitung" sich in einem Correspondenzarlikel etwas herb über italie nische Zustände auslprach, da waren diese Römlinge schnell bei der Hand, und suchten den Italienern einen Flos, inS Ohr zu setzen, freilich mit nichts we niger als gutem Erfolg. Eü ist eine dankbare Auf gabe, dieses gute Einvernehmen zweier grober und geistreicher Völker fördern zu wollen und wir lön- ncu daher nur die seit 35 Jahren darauf gerichteten Bestrebungen der italienischen Gesellschaft zu Berlin freudig gulheistcu. In einer ihrer letzte«« Sitzungen sprach das Mitglied, StadtgerichtSraih vr. Ebeny, goldene Worte über das heilsame Zusammenwirken italienischer und deutscher Bestrebungen. „Diesmal," sagte er u. A. i» Anspielung auf »uferen ruhmreich bestandenen, gewaltigen Kampf, „haben wir allein gesiegt, allein 1866 wäre cö uns ohne Italiens Bei stand nicht so leicht geworden. Es ist übrigens nicht wahr, daß ein Bölkerbüudniß sich nur durch das ge- meinsam auf den Schlachtfeldern vergossene Blut festige, der BvlkSgeist entscheidet noch mehr über un sere Verbrüderung. Er ist eS, welcher das italie nische mit dem deutschen Volle verbunden zu Lehr meister» der menschlichen Gesellschaft bestimmt. Durch diese» Geist geleitet, hat Deutschland die politische Selbstherrschaft, den napoleonischen EäsariömuS, überwunden, aber eine schwerere Aufgabe zu lösen, ist ihm verblieben, die der Zertrümmerung der geist. licken Selbstherrschaft. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen Deutschland und Italien geeint bleiben und Hand in Hand an die Arbeit gehen." Solche Sprache kann natürlich nur die Wuth der Römlinge reizen, denn ihr ganzes Dickten und Trachten ist ja nur darauf gerichtet gewesen, den Kaiser Wilhelm zu ver- anlassen, sich des armen bedrängten Papstes in Nom a»zunkhmen, eine Bemühung, die natürlich rein ver geblich bleiben mußie. Das fühlten und wußten die Herren auch recht gut, aber sic pflegen nicht vor Hindernisse«, zurückzuschrrcken und wenn sie, wie kürz lich, vom Kaiser mit ihrer Klage über die vermeint liche Bedrückung der katholischen Religion zurückge- wiesen werden, so versuchen sie cS vielleicht wohl gar, den Kaiser selbst dafür verantwortlich zu machen. Tngcsgeschichtc. Sachsen. Schandau. „Nasch tritt der Tod den Menschen an, cS ist ihm keine Frist gegeben!" Diese Worte bewahrheiteten sich wieder an einem Steuermann der Prager Dampf- und Segclschiff- fahrtS-Gesellschaft, Namens Gaustcr auü Vietze in Preußen, welcher auf einer Neisc von Hamburg nach Tetschen plötzlich hier erkrankte uud starb. Nach schwerer Krankheit seiner Gattin schrieb ihm dieselbe, sic sci wicdcr gcnrscn, cr sollc sich nicht um sic äng sten, möge immer in seinem Berufe bleiben, um das tägliche Brod für sic und zwei klcinc Kinder erwer ben zu können, da cö dock so noch ihnc. — Leider hat nun diese Familic die Schreckensbotschaft treffen müssen, daß der Ernährer, fern von der Heimath, begraben werde. Die Direktion der Prager Dampf« und SegelschifffahrtS-Gesellschaf, hatte diesem Mai,ne in anerkenuenowerthcr Weise ein sehr schönes Bc- gräbttiß bereitet, und die Begleitung zu seiner Ruhe- stätte Seilen seiner Vorgesetzten, College» und Freunde war eine gar zahlreiche. Als am NcformationSfcstc die Sonne hinicr den Bergen versank und eS Abend wurde, standen wir am Sarge deS allgemein geach- teien ManncS und die treffliche Rede deS Herrn Pastor Schultheis, daß es auch für ihn und seine Familie Abend geworben sei, wird allen Zuhörern unvergeßlich bleiben. — Dem Verblichenen aber ru fen wie ein „Ruhe sanft!" nach. — Leipzig, 2. Nov. Henie Mittag, kurz vor 12 Uhr, fand der festliche Einzug deS die hiesige Gar nison bildenden 8. Infanterie-Regiments Nr. 107 und des 2. Neilcr-NegimentS unter dem Geläute der sämmtlichen Glocken uud den nicht enden wollenden Zurufen der freudig erregten zahllosen Menschen menge und unter einem förmlichen Blumenrcgeu statt. Srine kgl. Hoheit, der Gcucralfeldmarsckall Kron prinz Albert, halte die heimkchrcndcn Krieger am Weichbilde der Siadl begrüßt und sic daun bis zum Marklplatze gelcilct, Sich hier aber verabschiede!. 'Nach Aufmarsch der Truppe» und dem Gesänge „Das deutsche Schwert" wurde der DivisionSstab, mit dem Gcneraliieutenant Nehrhoff von Holderbcrg an der Spitze, von dein Bürgermeister llr. Koch unter dein Ausdruck deS wärmsten Dankes für die drui deutschen Vaierlaudc gelelsteteu Dienste aus voller Seele willkommen geheißen. Nach einem tau sendstimmigen Hoch auf unsere Garnison und die übrigen Krieger dankte General von Nehrhoff unicr Anerkennung der Opfer, die das Vaterland und ins, besondere Leipzig für die Truppen in Pflege der Kranken und Verwundeten, an Liebesgaben für die >m Felde stehenden Soldaten lc. gebracht habe und schloß mit dem Wunsche: „Gott segne König und Vaterland, Golt segne Leipzig!" Mil dem Gesänge des Liedes „Nun banke« Alke Goll" cndiglc dieser Theil der Einzugsfeier. (L. Z.) Lhemnitz, 1. Nov. Der feierliche Eiuzug der hiesigen Garnison, NegimcnlSstab, 1. und 2. Balail ion beö 7. JnfanierleregimeniS Nr. 106, in die äu ßerst festlich geschmücklc Sladl Hal heule Millag 12 Uhr stallgcfundcn. Die Bclhciligung deö Publikums war eine allgemeine, der Emhufiaöniuö groß. Chemnitz, 2. Nov. In der Sirckcangelegen- heil sind wesentliche Veränderungen nicht eingetreicn. Einzelne Arbeiter haben infolge deö vorgestern von den Fabrikanten erlassenen Aufrufs in verschiedenen Fabriken die Arbeit wieder ausgenommen. Bei Louis Schönherr sind heute 308 Arbeiter oder drei Fünf tel deö ganzen früheren Personals wicdcr thätig. Auf die von Seiten der Fabrikbesitzer an die Arbej. ter ergangenen Aufforderung, Donnerstag die Arbeit wieder aufzunchmcn, antwortet die socialdcmolratische „CH. fr. Pr." in folgender Weise: „Morgen glaubt Ihr, werden wir schon die Waffen strecken? Thoren, die Ihr seid! Im schlimmsten Falle reißen einige Hasenfüße auS, nm sich als Deserteure Euch Fabnk- iyranncn zu ergeben. Sollte dieses wirklich vorkom- men, so lhut eö nichts zur Sache; cs stehen dafür nur die Zurückblcibenden desto fester uud geeinigter da." (Dr. I.) Stollberg, 1. November, Morgens 3 Uhr. (CH. Tgbl.) Balo nach 1 Uhr erscholl Feucrruf und die ganze Stadt war erleuchtet. Noch brennt cö hell, doch scheint das Feuer seine Grenze erreicht zu haben. Im untern Theile der Stadl sind bis jetzt die vier Gebäude der Schicfcrmühlc, sowie zwei gegenüberstchcnde Häuser lheilS niedergebrannt, theilü emgerisseu. Gerettet konnte wenig weri cn, doch be währt sich unsere Feuerwehr auf daü Trefflichste. In Meerane in der Fabrik von Strubell uud Müller fiel am 24. Oktober ciuc 20 Jahre alte Ar beiterin durch eine nicht verschlossene Luke in den untern Naum, wo sich die Tranomission befindet, kam dort in daö Getriebe und wurde buchstäblich gerä dert, so daß sie nach 10 Min. iu Folge der gräß lichen Verstümmelung ihren Geist aufgab. ES ist, so viel bekannt, der erste Fall in Sachsen, in dein daö Hastpflichlgesctz in Anspruch genommen werden kann, da hier „durch Fahrlässigkeit erfolgter Tod" wohl bewiesen werden kann. Reichenbach, 30. Oct. Heute Nachmittag nach 4 Ubr hat ein in hiesiger Stadt sich aufhallender Fremder (angeblich aus Zenlenroda) in einem Gast hause miiiclst Hängens seinem Leben ein Ende gc« macht. Derselbe soll sich im Besitze einer bedcutcn- dcn Summe Geldes befunden haben, lieber die Ur fache deS Selbstmordes ist nichlS besann«. Bautzen, 3l. Ocl. Daö österreichische Ncichö- Gcsetzblatt rulhäli die ConcessionS-Urkunde vom g. Sepiember 1871 für die Acliengcscllschas« einer böh mische«, Nordbahn zum Bau und Bclricb der Loco- nioiiv - Eisenbahn von Numburg nach Schluckenau, evenlucll bis an die Landeögreuzc zum Anschlusse an die königlich sächsische Slaalöbahn. (Unglücköfälle.) Am 21. Ockober sind in Gröba bei Riesa daö Wohngebäude und das Schup« pcngebäudc deö Handarbeilero Zeller durch Feuer zerstör« worden. — Ani 24. ist in Crottendorf bei Scheibenberg daö Wohnhaus deö KallfuhrmannS Feistel abgebrannt. — Am 27. October brannte eine zu dem Niilcrguic Knauthain bei Leipzig gehörige Scheune sammt den darin ausbewahrten bedeutenden Geweidcvorräthcn lotal nieder. — An demselben Tage gcrieth in Crimmitschau der Maurer Schumann auö Braunichöwaldc in der Bär'fchcn Fabrik mit den, Schurzfell in daö Trcibzeug und wurde dabei gräßlich verstümmelt. Preußen. Berlin. Se. konigl. Hoheit der Prinz Adalbert, Admiral und Gencralinspccieur der kaiserlichen Marine, beging am 29. Oktober sein 50- jähngeö MOiiär-Dicnstjubiläum. Sc. Majestät der Kaiser haben dem Jubilar zu dem hohen militäri schen Festtage einen gvldnen Marincfäbcl verehrt mit echt goldnem Griff und Scheidebeschlägen. Derselbe trägt auf der einen Seite der Damaocenerllinge die WwmungSmschrifi: „Wilhelmi, dem Prinzen Adal bert zum 50jährigen Dicnstjubiläum", auf der an dern die Namen folgender Schlachten und Gefechte: Trcö-Forcaö, 7, August 1856 — Seegefecht, 14. April 1864 — Seegefecht bei Dornbusch, 24. April 1864 — Nachod, 27. Juni 1866 — Skalitz, 28. Juni 1866 — Kvniggrätz, 3. Juli 1866 — Eolom« bcy, 14. August 1870 — Giavclotie, 18. August 1870 — Belagerung von Paris 1870/71. Die Or namente der Schndcbcschlägc und deö Griffes sind in romanischem Stile gehalten; an jenem ist ein Löwenlepf mit reicher Mähne, unter diesem der Schriftzug ,deS Jubilars mit königlicher Krone an gebracht, während der von durchbrochenen Verzier ungen gebildete Kord den Anker mit der Kaiserkrone trägt. Berlin, 1. Nov. Die „Prov. Corr." sagt: Noch im Laufe dieser Woche wird dem Ncichötagc voraussichtlich die Vorlage bezüglich der Münzrcform zugchen. Man darf annchmen, daß die Session deö Reichstags nicht über die dritte Woche deö Moualö November dauert, und noch im Lause dieses MoneUö der preußische Landtag cinbcruscn werde:« kann, uni bei« Slaatöhauöhalt für 1872 noch vor Ablauf deö Jahreö festzustcllen. Baiern. München, 30. October. Soeben Hai dcr Erzbischof von Müiichen zwei Pfarrer cr- communikitt. Vorgestern erschien derselbe in Tnnlcn- hauscu persönlich und ercommnnicirle den Pfarrer Hosemann, weil derselbe sich den Beschlüssen deö vaticanischcu ConcilS nicht unterworfen. Gestern Vormittag wurde die Ercommunicaiivn über Pfar rer Anlou Bernard von Kiefersfelden von« Erz- fischof in der Otlokapcllc vollzogen. Ein darauf olgcnder öffentlicher Protest deö Pfarrers wurde von den Versammelten mit großen« Beifall auf- genommen. Der Erzbischof cntfcrntc sich, nachdem
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