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Sächsische Elbzeitung : 05.05.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-188605052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18860505
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18860505
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1886
- Monat1886-05
- Tag1886-05-05
- Monat1886-05
- Jahr1886
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 05.05.1886
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Sächsische LlbMng. Amts- und AnzeLgeblatt für das Königl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Schandau und den Stadtgemeinderath zu Hohnstein. Die „Sachs. Elb-Zeitung" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch alle Postanstaltcn, sowie durch die Expedition dies. Bl. für 1 Mark vierteljährl. zu beziehen. — »V Inserate für das Mittwochsblatt werden bis Dienstag früh st Uhr, für das Sonnabendsblatt spätestens bis Freitag früh st Uhr erbeten. — Preis für die ge spaltene Corpuszcile oder deren Naum 10 Pf., Inserate unter V Zeilen werden mit 60 Pf. berechnet, (tabellarische oder complicirtc nach Uebercinkunft.) — Inserate fiir die Elbzeitung nehmen an in Hohnstein Herr Vürgermstr. Hesse, in Dresden und Leipzig die Annonccn-Büreaus von Haasenstein L Vogler, Jnvalidendank und Nud. Mosse. 188K. Ms 3K. Schandau, Mittwoch, den 5. Mai Politische NttttdschlUl. Der Pnlöschlag dcs politischen Lebens, welcher sich während der Ostcrpansc so sehr verlangsamt halte, gcräth allgemach wieder in ein rascheres Tempo. Zu nächst haben am Montag, den 3 Mai, die Ausschüsse dcö BnndcSratheö ihre Thäligkcit wieder ausgenom men und zwar, wie verlautet, mit der Borbcralhuug der ueucu Branulwciustcucrcnlwiirfc. lieber den In halt derselben sind seht bestimmtere Mitthcilnngcn in die Ocffcntlichkcit gelangt, doch müssen dieselben vor läufig noch mit aller Reserve ausgenommen werden. Hiernach liegen zwei Entwürfe vor; in dem einen handelt cs sich nm eine Consumstcucr, in dem andern nm eine Maischranmstcuer und würden sich die bei den Entwürfe sonach ergänzen. Erstere basirt darauf, daß nach etwa zwei Jahren 1,20 Mark Steuer für den Liter Alkohol erhoben werden sollen und würde letztere von den Branntwcinhändlcrn in der nord deutschen Brauutweingemciuschaft zn tragen sein. Die Maischranmslcncr kann von 1 Mk. bis zn 1,90 Mk. steigen; die Ertragsfähigkeit der ncncn Branntwein steuer ist vom dritten Jahre an ans über 200 Mk. veranschlagt. Das Referat hat der sächsische Geh. Finanzralh Goltz cihaltcn, welcher schon mit der Be richlcrstattnng über daö Branntwein-Monopol bctranl gewesen ist. Rian nimmt an, daß die combinirtc Branttlweittstcncrvorlngc dem Plmum dcö Bundcö- rathes etwa gegen de» 10. Mai wird unterbreitet werden können nnd daß alsdann die Plcuarbcralhuu- gen hierüber rasch gcnng erledigt werden, nm die Vor- lagc den Neichstagömitglicdcrn noch einige Tage vor dem Wiederbeginn der Ncichötagösitzungcn — also vor dem 17. Mai — zur Information zngchcn lassen zu können. Einen Tag später, als die AnSschüsse des Buu- dcörathcö — am Dienstag — ist auch im preußischen Abgcordnetcnhausc die infolge der Osterferien unlcr brochenc parlamentarische Thäligkcit wieder aufgcnom men worden. Daö Hans hat dieselbe gleich mit einer wichtigen Berathnng fortgesetzt, mit der erstmaligen Lesnng der kirchcnpolitischcn Vorlage und sah man deshalb für diesen Tag nnd für die nächstfolgenden Sitznngcn lebhaften Verhandlungen entgegen. In dessen kann man daö Endresultat der letzteren schon jetzt als feststehend betrachten: Daö Abgeordnetenhaus wird das neue Kirchcngesetz unverändert in der Fass ung dcö Hcrrcnhanseö genehmigen, und berechtigt zu diesem Schlüsse deshalb schon der Umstand, daß die Conservativeu und daö Ccntrnm, deren Vertreter ja bereits im Hcrrcnhanse dem Gesetzentwürfe znge- stimmt haben, auch im Abgcordnetcnhausc zusammen über die Mehrheit verfügen. Auch hat die kirchen- politische Lage während der nnn verflossenen parla mcntarischcn Ruhepause keine Verändcrnngen erlitten, welche die Freunde der Kirchenvorlagc im Abgeord- netcnhause zn einer Schwcnknng in ihrer Voraussicht- Uchen Haltung veranlassen könnten. Im Gegentheile dürfte die bekannte Rede, welche Papst Leo XI1I. jüngst beim Empfange der deutschen Nompilger ge halten hat nnd wobei er sich im Ganzen sehr wohl wollend über die Kirchenvorlagc der prenßischcn Ne gierung aussprach, für CcnMuu und Conscrvative nur eiu Grund mehr sein, für daö Gesetz einzntretcn. Herr von Schlötzcr, der Vertreter Prenßenö beim päpstlichen Stuhl, hat bekanntlich bei seiner jüngsten Rückkehr nach Rom dem Papste ein Geschenk — ein kostbares Krenz — nnd zugleich eiu Handschreiben Kaiser Wilhelms überreicht. Gegenüber den umlau fenden Gerüchten, wonach sich der Brief auf die An- zeigcpflicht und spcciell auf eine bestimmtere Erläuter ung der päpstlichen Auffassung bezogen haben soll, erklärt nun der „Monitcnr de Nome", daß daö kaiser liche Schreiben sich lediglich auf die päpstliche Ver mittelung in der Carolinennngelcgcnhcit bezog. Nachdem die griechische Frage in den letzten Ta gen die seltsamsten Stadien durchlaufen hat, scheint nun endlich in Athen die vernünftige Einsicht zum Dnrchbrnch gekommen zn sein. In einer officiellcn Antwort Griechenlands ans daö Ultimatum der Mächte wird erklärt, daß der gegenwärtige Effcctivbcstand der griechischen Armee nicht unter den Fahnen behal ten, sondern allmälig rcdncirt werden soll und mit dieser abermaligen Untcrwerfnngöcrklärnng stimmen weitere Nachrichten überein. Dieselben besagen, daß vier bei Salamis befindliche, znm Kriegsdienst aus gerüstete Packctboote der griechischen Schifffahrtö- gescllschaft Befehl zur Abrüstung erhielten, nnd daß der Garnison von Athen, welche soeben nach der Grenze abrücken sollte, Gcgenordre znging. Daö vereinte Auftreten der Großmächte, daö sich anch durch die französische Diversion nicht beirren ließ, hat also doch noch den gewünschten Erfolg erzielt nnd alle theatra lischen Gesten nnd pomphaften Redensarten dcö leiten den griechischen Staatsmannes haben nicht vermocht, die Festigkeit der Mächte zn erschüttern. Hoffentlich wird nun endlich einmal Nahe im Orient cintrclcn, denn seit dem Putsche in Philippopel, dem Vorläufer der bulgarischen Union, ist es auf der Balkanhalbinsel nicht wieder still geworden. Die maßgebenden Völker Enropaö aber haben wahrlich noch andere Interessen zn verfolgen, als immer nnd ewig ihre Blicke ängst lich auf deu Orient gerichtet zu halten! Edhem Pascha, der Vertreter dcö Sultans in Li- vadia, hat sich daselbst einer höchst ehrenvollen Auf- nahme seitens dcö Czarcn zn crfrcncn gehabt. Es wurde ihm die Ehre einer längeren Audienz beim Kaiscr Alcxandcr zu Theil und außerdem der Alcxandcr- Newöki-Ordcu verliehen; auch daö Gefolge Edhem Paschas erhielt Ordcnöauözeichuungcu. Am Freitag wurde der Pascha vou deu kaiserlichen Majestäten in Abschiedöandicnz empfangen nnd trat derselbe, nachdem er den in Livadia weilenden hohen rassischen Würdenträ gern Abschiedsbesuche nbgestattct, am folgenden Tage die Heimreise nach Constantinopel an. Die ganze Art dcö Auftretens Edhem Pascha'ö in Livadia deutet darauf hin, daß cs sich bei seinem Besuche iu der kaiserliche» Sommerrcsidenz auf der Krim wohl we niger »m eine» Act vo» besonderer politischer Bedeut ung, als vielmehr um eine feierliche Begrüßung des Czarcn durch dcu Sultan gehandelt hat. Fast nm dieselbe Zeit, in welcher der türkische Spccialgcsandte Livadia wieder verlassen hat, dürfte der rumäuische Kriegöminister Angclescu daselbst eingctrvffcn sein; ob es sich hierbei nm mehr als lediglich mn eine Be- grüßnng dcö russischen Herrschers durch dcu König von Nnmäuicn gehandelt hat, wird die Welt vielleicht bald erfahren. In Belgien bereitet man sich auf die Ncnwahlen zur Depnlirtcnkammcr vor, deren Mitglieder jetzt zur Hälfte ansschciden nnd beginnen die Wahlen mit Brüssel, wo für den ehemaligen, durch seine» Mord- proceß bekannte» Deputaten Vaudcrsmissen im zweiten Bezirk ein Ersatzmann zn wählen ist. Die Wahlen vollziehen sich unter dem Eindrücke der jüngst statl- gcfundcnen Arbciternuruhcn und mit der Aussicht auf daö für deu Pfingstmontag nngckündigtc große socialistische Meeting in Brüssel, welches sich zn einer großarligcn Kundgebung zn Gunsten dcö allgemeinen Stimmrechts gestalten soll. Es ist daher nicht nn- wahrscheinlich, daß die Furcht vor neuen Arbciter- excesscu in der Wahlbewcgung den Ausschlag zu Gnu- slcu der Negierung und demnach der clcricalc» Partei gicbt. Die Choleraepidcmic in der italienischen Hase», stadt Brindisi nnd deren Umgebung bewahrt »och immer ihren milde» Charakter. Indessen breitet sie sich in den Ortschaften »m Brindisi doch allmälig weiter aus, denn aus verschiedene» Orte», die bisher von der Seuche verschont waren, werden Cholcrafälle gemeldet nnd auch iu den früher von der Seuche befalle nen Ortschaften kommeii noch immer täglich Cholcrafälle vor. Auf den Touristenverkehr nach Unter-Italien wirkt dies natürlich sehr ungünstig ein, der ein sehr minimaler ist. T a g c s,q c s ch i ch r e. Sachsen« Schandau. Vom 19. Febr. bis mit 24. April d. I. gelangten inögesammt 834 be ladene Fahrzeuge beim hiesigen Haupt-Zollanitc zur Abfertigung. — Beim hiesigen Amtsgerichte werden am 11. nnd 25. Mai Schöffcusitzungcu nnd am 12. Akai Ge richtstag in Hohnstein abgchaltcn. — Im schönen Wonnemonat Mai ein ganz hüb sches, wahrhaftiges Schneegestöber! Daö gehl denn doch über das erlaubte Maß vou Höflichkeit gegen die Wetterpropheten nnd unsere lustigen Waldsängcr hin aus. Schon der Eintritt dcö Wonnemonats war mit „Eispunkt" begleitet, waö ja zu dcu viclbcsnngcncu Neizcu der Maicnhcrrlichkeit nicht recht passen will, am Montag früh aber gar noch Schnee — daö läßt tief blicken lind alle Hoffnungen auf gute Obsternte nun anch noch bezüglich dcö Steinobstes tief hcrab- slimmcn. Viele Kastanicnbäumc haben den jungen zarten Trieb cingcbüßt; hoffentlich tritt da bald ei» gründlicher Umschwung ei». Die herrliche Aanmbluth, welche Kirschen nnd Birnen, Pfirsichen nnd Aprikosen mit zartem Schnee überstreut, läßt diesen Wunsch recht dringlich hcrvortrctcn. — Die Zeit, wo frische Pilze als schmackhaftes Nahruugsmiltcl die Spciscnkartcn wieder bereichern werden, ist nicht mehr fern, ES ist daher anch an der Zeit, den Pilzsammler» ei» mahnendes Wort — in ihrem eigenen Jittercssc znznrnfcn. Durch die uu- verständige Art der Sammler ist z» befürchten, daß daö vorzügliche Volksnahrmigömiltcl immer seltener wird, daß wir schließlich ganz auf dasselbe wieder ver zichten müssen. 'Nicht nur, daß man die Schwämme mit Stumpf nnd Stiel aus dem Boden reißt nnd somit jeden Nachwuchs unmöglich macht, vergißt mau auch dann, wenn mau schon den Pilzstiel oberhalb dcö Bodens abschncidct, das im Boden gebliebene Stück mit einer Hand voll Erde zn bedecken, geschieht dies nicht, so vernichten die Maden der Pilzfliege den Nest dcö Sticlcö. Die Lehrer möchten cö den Kin dern nnd Erwachsenen einprägcn: Schützet die Pilze! 'Reißet sic nicht ab oder ans, sondern schneidet sie ab! Werfet eine Hand voll Erde über den stehen gebliebenen Stnmpf! Erntet nur ausgewachsene Schwämme mid schonet die jnngc Brnt! H^^t dnö WachSthum der Pilze, indem ihr in zweckmäßiger Weise geeignete Schwämme mit ihren Sporen anösctzct nnd vergrabet! Schützet die kostbare Nalurgabe im Interesse der armen Bevölkerung. — In Sachsen sind im Jahre 1885 für ungefähr 50,000 Mark Obst zur Wciubcrcitung verwerthct worden. Die Obslpachtgcldcr auf den fiöcalischcn Straßen, die 1882 87,844 Mk. betrugen, sind im Jahre 1885 ans 114,000 Mk. gestiegen. — Der Walpnrgiöabcnd brachte im Erzgebirge wieder die alten Gebräuche (daö Schwingen brennen der Besen ans den Bcrgeöhöhcii, Höhcnfencr, Schießen, Abbrcnncn bengalischer Flammen rc.), znm Vorschein, und zeigte, wie zäh die doriigcn Bewohner an dcu Gewohnheiten, die ihren Ursprung in längst vergang ner Zeit haben, fcsthalten. — Auf der Magdeburger Bahn wurden im ver gangnen Monat April im Ganzen 1656 Auswanderer, abermals meist Böhmen, von Leipzig weiter nach Bre men, Hamburg und Notterdnm befördert. Ans das nächste» Sounlag den 9. Mai im Deut schen Kaiser zn Krippen stattfindcndc Conccrt, siche Inserat, machen wir anch an dieser Stelle aufmerksam. Die reiche Anerkennung, welche dieser Kapelle überall zu Theil wurde und der Zweck, dem der Ertrag dcö ConccrtS gewidmet, läßt recht zahlreichen Besuch des selben erwarte». In dem Orte Hiutcrhermöd orf ward am 1. Akai eine Postagcntnr eröffnet, deren BcslcllkrciS die Orte Nendorf, Nicdcrmühlc bei Sebnitz, Hintcr- danbitz, Langt nnd Schafränmicht umfassen wird. Die neue Pvstanstalt wird ihre Verbindung an den Wochen tagen durch die bereits bestehende Laiidpostfahrt Sebnitz —Hintcrhermödorf — anö Sebnitz 6,55 Vorm., ans Hintcrhcrmödorf 5,15 Nachm. — nnd durch eine neu einzurichtende Botcnpost zwischen Hinterhermödorf und Sebnitz — ans Hinterhermödorf 10,30 Vorm., ans
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