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Sächsische Elbzeitung : 29.05.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-188605296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18860529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18860529
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1886
- Monat1886-05
- Tag1886-05-29
- Monat1886-05
- Jahr1886
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 29.05.1886
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ÄäWe MMmg. Amts- und Anzeigeblatt für das Königl. Amtsgericht und den Stadtrath zn Schandau und den Stadtgemeinderath zu Hohnstein. Die „Sachs. Elb-Zeitung" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch alle Pvstanstallcn, sowie durch die Erpedition dies. Al. für t Mark vierteljährl. zu beziehen. — »Hk« Inserate fiir das Mittwochsblatt werden bis Dienstag früh v Uhr, für das Sonnabcndsblatt spätestens bis Freitag früh tt Uhr erbeten. — Preis für die ge ¬ spaltene Corpuszeile oder deren Naum 10 Pf., Inserate unter ü Zeilen werden mit 50 Pf. berechnet, (tabellarische oder complicirtc nach Ucbereinkunft.) — Inserate für die Elbzeitung nehmen an in Hohnstein Herr Bürgcrmstr. Hesse, in Dresden und Leipzig die Annoncen-BürcauS von Haasenstein L Vogler, Jnvalidendank und Nud. Mosse. 43. Schänd«», Soimabenb, den 29. Mai 188«. Aekanntmach u n g. Da die scitcu der Bnckwarcuvcrlaufcr aller 14 Tage anher cinzurcichcndcn Preis- und Gewichtölisten in letzter Zeit wiederholt sehr unregelmäßig cin- gcgangcn sind, so weisen wir hierdurch darauf hin, daß die Unterlassung oder verspätete Einreichung dieser Listen mit Geldstrafe bis zu 60 Mark bedroht ist und demgemäß künftig bestraft werden wird. Schandau, den 22. Akai 1886. Der St ad trat. Wieck, Bürgermeister. Eine Verschwörung gegen den Fürsten von Bulgarien. Die schon seit längerer Zeit im Umlanfc befind« lichen Gerüchte von einem Complot gegen den Für sten Alexander von Bulgarien haben nunmehr ihre ofsicielle Bestätigung erfahren. Den in Sofia be glaubigten Vertretern der Mächte wurde ein Rund schreiben der fürstlichen Negicrnng an die bulgarischen Präfcclcn mitgclhcilt, welches bestätigt, daß in BnrgaS — also auf bulgarischem Boden — eine Verschwörung gegen den Fürsten bestanden hat nnd von dem Aul- garcn Michiloff vcrrathen worden ist. Mehrere Aus länder wurden infolge dessen verhaftet und befinden sich unter ihnen bezeichnender Weise ein russischer Ex- capilän, Namens Nambokosf und einige Montene griner. Nähere amtliche Mitthcilnngcn über das ver brecherische Unternehmen — denn jedenfalls hat cs sich nm das Leben des Fürsten Alexander gehandelt — fehlen zwar noch, aber schon die Nachricht von der Verschwörung genügt, nm die Thatsachc anf'S Neue zu bekräftigen, daß in Bulgarien geheime Kräfte nu- ablässig an der Arbeit sind, den ritterlichen Fürsten zn stürzen nnd die Selbstständigkeit des Landes zn untergraben, dasselbe nnlcr das Joch des PanslaviS- mnS zn beugen. Bereits seit Monaten ziehen pan- slavistischc Emissäre in Bulgarien und Ostrumclien umher, um die Bevölkerung gegen den Herrscher ans- zurcizcn und die Neuwahlen zn der im nächsten Mo. uatc Znsammcntrctcndcu Svbranje im russischen Sinne zn beeinflussen nnd namentlich in letzterem Lande ha ben die Scndlingc des panslavistischcu, russischen Co mitöö eine große Thäligkcil entfaltet. Aber all' diese Anstrengungen, den Bnlgarenfürstcn bei seinem Volke zn verdächtigen, sind fruchtlos geblieben und gerade in Ostrumclien hat er anläßlich seiner kürzlich beendig ten Rundreise durch das Laud die herzlichste Aufnahme seitens der Bevölkerung gefunden, die den Helden von Slivnitza überall mit stürmischen Jnbclrufen begrüßte. Die Verschwörer gegen die Herrschaft des „Batten- bcrgerö" haben nnn offenbar cingeschcn, daß cö ihnen in der bisherigen Weise nicht gelingen würde, den Fürsten dem Herzen seines Volkes zn entfremden nnd darum beschlossen sie, ihn durch Meuchelmord zu bc- scitigc»; glücklicher Weise ist dieses schäudlichc Vor haben dnrch die rechtzeitige Entdeckung des Complotes von Burgaö nnd Dingfcstmachnng der Verschwörer vereitelt worden. Die ciugcleitcte Untersuchung wird wohl nur be stätigen, was man nach der ganzen Lage der Sache im vornherein annchmcn darf, nämlich daß zwischen den panslavistischcn Agitatoren nnd den Hochvcrräthcrn von BnrgaS ein innerer Zusammenhang besteht. Die Annahme, daß das osfieicllc Rußland dem vcrrülhcri- schen Unternehmen nahe, vielleicht gar dahinter gestan den habe, wird allerdings entschieden znrückznweiscn sein, denn sich des trotzigen, selbstständigen Herrschers auf dem bulgarischen Throne durch Meuchelmord zu entledigen, daran denkt in den leitenden Petersburger Kreisen gewiß niemand. Aber dennoch fällt das Odium des ComplotcS gegen den Fürsten Alexander mit auf das ofsicielle Rußland zurück, denn in Petersburg hätte man cS ja au der Haud gehabt, den Wühlereien gegen den Fürsten energisch ein Ende zu machen nnd dann wäre es wohl schwerlich zn einer Verschwörnng gekommen. Statt dessen begünstigten die Petersburger Ncgicrnngskrcise offenbar das Treiben der Panslavi- stischen Agitatoren — man braucht da nicht erst zu warten, bis all' die geheimen Winkelzüge der russischen Diplomatie in der bulgarischen Frage einmal anfgcdcckt werden! — und wenn sich nun dieses Treiben zn einem verbrecherischen Anschläge gegen den Bnlgarcnfürstc zuspitzt, so trügt mau iu Petersburg indircct die Schul au letzterem, da hilft kein Lüngucn und kein Beschönige»! Die Kunde von dem in BnrgaS entdeckten Com- plotc Hal unter dem bulgarischen Volke große Er regung nud zugleich eine ungemeine Erbitterung gegen die Thcilnehmer an dem schändlichen Unternehmen — zn dessen Thcilnehmcru n. A. anch ein Pope gehörte — hervorgcrnfcn nnd von allen Seilen nnd ans al len Acvölkernngökrciscn sind dem Fürsten Alexander wegen der Vereitelung des Anschlages die herzlichsten Sympathicbewcise nnd anfrichtige Ergebcnheitscrklür- nngcn zngcgangcn. Das Complot wird also vorläufig nur die Wirkung haben, daß cs die Stellung des Fürsten innerhalb seines Volkes noch weiter befestigt und das innige Band verstärkt, das den Baltcnbcrgcr seit den blntigen Tagen von Slivnitza nnd Pirot mit den Bulgaren offen verbindet. Freilich, Fürst Alexan der bedarf anch durchaus der Treue und Ergebenheit der bulgarischen Nation, denn cS ist nicht anzunchmcn, daß mit der Verhaftung der Thcilnehmer der Ver schwörung von Burgas die gcgcu ihn gesponnenen Jn- triguen zu Ende sein werden, die Minen, welche in Bulgarien und Ostrumclien znr Beseitigung des Für. stcn gegraben worden sind, sind zn tief, als daß sic an einmal alle unschädlich gemacht werden könnten. Nnn hoffentlich wird cS dem ritterliche» B»lgarcnfürstc» vergönnt sein, anch ferner über alle Anschläge seiner offene» »nd geheime» Gegner z» trinmphircn. T a st e scj e s ch i ch r e. Sachsen. Schandau. Vom 19. Februar bis mit 22. Mai d. I. gelaugte» insgcsammt 1763 be ladene Fahrzeuge beim hiesigen Haupt-Zollamte zur Abfertigung. — Ans daS morgen Sonntag im Schützenhanse hier stattfmdcnde Concert des Königsteiner Männcr- gcsangvercins zum Beste» eines Jnlins-Otto-Dcnk- mals sei anch an dieser Stelle wiederholt hingcwicscn. DaS bckaimtgcgcbcnc Programm bietet Ausgezeichne tes nnd wird dasselbe in Anbetracht des tüchtigen Leiters gedachten Unternehmens, Herrn Cantor Hünefeld, wel cher anch als Sänger über einen schönen Tenor ver fügt, de» zn hören mau wohl Gelegenheit haben wird, znr vollen Geltung gelangen. Wünschen wir dieser Veranstaltung aber nicht nnr allein regen Beifall, sondern auch einen gntcn finanziellen Erfolg. Ii. — Die diesjährigen Wollmärktc in Sachsen fallen in Kamenz auf den 11. Juni, in Bantzen auf den 12. Juni, in Dresden auf den 16. Jnni nnd in Leip zig auf de» 17. und 18. Jnni. — DaS Anshcbnngö-(Obcr-Ersatz)-Gcschäft im Bezirke der 2. Infanterie-Brigade Nr. 46 findet nm 16., 17. nnd 19. Juli iu Pirna, am 21. nnd 22. Juli iu Neustadt b. St. und nm 23. nnd 24. Juli u Schnndau stntt. — Aus nllcn Theile» Dcntschlandö meldet »in» vo» heftige» Gewittern, die überall als eine Erfrischung begrüßt wurden. In einzelnen Gegenden ist cö nicht ohne Schade» nbgegniigcn. So ist besonders in Wie« baden ein starkes Gewitter mit Hühnerei großem Hagel nicdcrgcgangcn. An Bällincn und Fcldfrucht wurde großer Schaden augcrichtct. Im Convcrsationssnnle des Kurhauses wurde das Oberlicht zerschlagen. — Allen Badclnstigcn seien folgende Regeln znr Beherzigung empfohlen: 1. Lege den Weg zur Bade- Anstalt in mäßigem Tempo zurück. 2. Bei der An kunft am Wasser erkundige Dich zunächst nach der Strömung nnd den Tcrrainverhältnisscn. 3. Entkleide Dich langsam, gehe dann aber sofort in'S Wasser. 4. Springe mit dem Kopfe voran in's tiefe Wasser oder tauche wenigstens schnell ganz unter, wenn Du das erste nicht kannst oder magst. 5. Bleibe nicht zu lange im Wasser, zumal wenn Du nicht sehr kräftig bist. 6) Kleide Dich nach dem Baden schnell wieder am — Unterlaß das Baden: 1. Bei heftigen Ge- mülhsbcwegnngcn. 2. Nach durchwachte» Nächten. 3. Bei Unwohlsein. Nach Mahlzeiten und besonders 5. nach dem Genüsse geistiger Getränke. — Am Sonntag Nachmittag stattete Se. köuigl. Hoheit Prinz Georg mit Familie der Schwcizcrmühle einen Besuch ab. Nach dem Diner besichtigten die hohen Herrschaften die herrlichen Felseiipnrtien rc., wobei dem Besitzer der Schweizcrmühlc, Herrn Schrö der, die Ehre zu Theil wurde, die Führung zu über nehmen. Krippen. Vom 1. Jnni au tritt bei der hie sigen Postagentur eine Aimdernug im Abgang der Poste» ein, so daß die Abcndpost nicht mehr, wie bis her abends 8 Uhr, sondern schon nachmittags 6 Uhr znr Abfertigung gelangt. Alle gewöhnlichen Briefe müssen daher spätestens ^6 Uhr, Packet-, Werth- nnd Einschreibesendungen aber spätestens bis 5 Uhr nachmittags znr Aufgabe gelangen, wenn die Beförderung noch am selbigen Tage stallfindcn soll. Den 21. Geburtstag Sr. Kgl. Hoheit des Prinze» Friedrich August wurde in der prinzlicheu Villa zu Hosterwitz zwar ganz im engsten Familienkreise, aber in festlicher Weise begangen. Der nnnmchr volljährige Prinz empfing iu zeitiger Morgenstunde die herzlichsten Glückwünsche dcö in Sibhllcnort wohnenden Königs- Paares, wie auch die Erueuuuug zum Hauptmann. Vom 1. Jnni ab tritt Sc. Kgl. Hoheit in den Genuß der prinzlicheu Apanage, die bereits der letzte Land tag bewilligt hat. Der langjährige Führer und Be gleiter des nunmehr großjährig gewordenen Prinzen, Major v. d. Planitz, tritt in die Truppe zurück; da für erhält der Prinz den Hnnptmann v. Wagner als Adjutanten nud als Begleiter auf der großen Reise, die Anfang Juni nach dem Orient nnd Süd- curopa begonnen werden soll. Der sächsische Forstvcrcin hält seine diesjährige Versammlung am 21., 22. nnd 23. Jnni m Oschatz ab. Die Thcilnehmer erhalten auf den sächsischen StaatSbahncu freie Rückfahrt. Am letzten Sonntag sind in Leipzig mittelst der verschiedene» Bahne» z»m Besuch der Messe u. s. w. nicht weniger als über 30,000 Personen eingetrosfen, von denen die meisten am Abend wieder abreisten. — Am 26. Mai Nachmittag wäre beinahe ei» großer Braud unter den Meßbndcu ans dem AngustnS- Katzc entstanden; eine Glaöwaarcnbndc brannte voll- tändig nieder, mehrere Nebcnbudcn fingen anch Feuer, wch vermochte die Feuerwehr weitere Ausdehnung zu verhindern. Der Kanfmann Otto Steche zn Plagwitz bei Leipzig hat nm 22. Mai zu seiner stattgchablcn sil bernen Hochzeit in hochherziger Weise der dortigen Kirche die goldenen Abcndmahlsgcfäßc geschenkt nnd außerdem der Armcucasse 25000 Mark mit dem Be merken überwiesen, die Zinsen jährlich für würdige lrme, sowie hilfsbedürftige Wöchnerinnen nnd arme Kinder zn verwenden. Das Armcnhans iu Zöblitz ist am Sonnabend bis auf die Umfassungsmauern niedergebrannt. Die Bewohner haben nur das nackte Leben gerettet und m klebrigen daS Wenige verloren, was sic besaßen. Wahre HiobSpostcn treffen ans der Umgegend Crimmitschaus ein, wo am Montag ein furcht-
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