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Sächsische Elbzeitung : 30.03.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-188703308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18870330
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18870330
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1887
- Monat1887-03
- Tag1887-03-30
- Monat1887-03
- Jahr1887
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 30.03.1887
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1887. Schandau, Mittwoch, den 30, März M 2«. Sächsische MMmg. Amtsblatt für das Rijaiallihe Lmlsgcrilht und den Aadtrath M Zchmidä», smie siir den Aadtgtmtiadtralh >n NBtnr !—- Einunddreißigster Jahrgang. ' .... . E - - .- - —— — 'n l'llics) tu ^1! Mc ^ächs/Elbz-it^^ «»d Sonnabend und ist durch die Expedition dieses Blattes für 1 Mark M^„^orpuSz«il«^dcr deren'Raun?«) Pf-, Inserat« u»ter »ins Zeilen werden bis Dienstag früh 9 Uhr, siir das Zonuadludadiall spätestens b.S Freitag früh 9 Uhr «rbc e . P Biirgermstr, Hess-, in Dresden und Leipzig die Annoncen werden mit KO Pf. berechnet, (tabellarische oder complicirtc nach Uebcremkunft.) - Inserate für die Elbzeitmig '^men an H ) s V BiireauS von Haasenstein L Vogler, Jnvalidcndank und 3l»v. Amtlicher Theil. Freitag, den 1. April e. Nachmittags von 4 Uhr ab sollen in dem Grundstück Nr. 60 zu Altendorf (jetzige Ncstanration von Kudcrnowöky) folgende, fast noch ncnc Gegenstände, als: 1 Klciderschrank, 2 Schreibtische, 6 Bettstellen, 6 Fcdermatrahcn mit Keilkissen, 2 Roßhaarmatratzen, 2 SophaS, 2 Polsterstiihlc, 1 Tisch mit Anfsatz, 1 ovaler Tisch, 1 Waschtisch, 1 Spiegel, sowie 1 Paar Knlschgcschirrc mit Nensilber- beschläge gegen sofortige Baarzahlung znr Bcrsteigcrnng gelangen. Schandau, den 29. März 1887. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts daselbst. E. Saupe. Argrmstr^Wieck. , . "D^^."^rmlil de^KiltttdeSbraudkasse nach 1 A pro Einheit ist fällig am 1. April d. I. und innerhalb 8 Tagen an die hiesige Stadtstcner-Einnahmc abzufnhrcu. Schandau, am 29. März 1887. Der Stadtrat. Brgrmstr. Wieck. Sonnabend, den 2. April l. I. nachmittags 1» Uhr fmdel Une Abteils verwehr (Arbeiter-Abteilung) statt und haben sich hierzu alle Mannschaften dieser Abtcilnng piinktltch am Spntzcnhause cmznflndcn. Gegen Fehlende tritt die rcgnlativmäßigc Strafe ein. Schandau, am 29. März 1887^ , , Avomlements- Kinladung. Auf das mit dem 1. April 1887 beginuendc zweite Quartal der „Sächsischen Clbzeitung" mit illustrirtem Sonntags-Blatt ttimmt die unterzeichnete Expedition, sowie fcdc kai serliche Postanstalt zu dem Preis von 1 Mk. 25 Pf. Bestellungen an. Wir ersuchen unsere geehrten aus wärtigen Leser, die Abonnements-Bestellung gefälligst sofort machen zn wollen, indem wir bei späteren Auf trägen für die vollständige Nachlieferung der bereits erschienenen Nummern nicht entstehen können. lii8vratv finden dnrch dieses Blatt eine weite Verbrcitnng. Die Expedition der Sachs. Elbzeitung. Politische Rundschau. Die Auwcscuheit dcö rumäuischcu KöuigSpaarcS am Berliner Hofe anläßlich der Kaiscrfeicr soll eines politischen Hintergrundes nicht entbehren. Man erinnert daran, daß eö ursprünglich in der Absicht des Königs Karl gelegen habe, seine leitenden Minister Bratiano (Cabiuelöchcf) und Slourdza (Minister des Auswärtigen) mit nach Berlin zu nehmen, was aber schließlich unterblieben sei, um der Reise des rumänischen Hcrrschcrpaarcö auch nicht den Schein von einer politischen Bedeutung zu verleihen. Trotzdem wird aus den Unterredungen, welche König Karl während seines Berliner Aufenthaltes wiederholt mit dem Reichskanzler Fürsten Bismarck hatte, ans die politische Bcdcntung dieser rumäuischcu Königsreise geschlossen nnd das freundschaftliche Verhältnis; Rumäniens zu Deutschland nnd Oesterreich läßt einen solchen Schluß nicht als unwahrscheinlich sich darstcllcn. Die Festlichkeiten am Berliner Hofe anläßlich des 90. Geburtstages Kaiser Wilhelms haben mit der am Don nerstag bei den kaiserlichen Majestäten stattgefuudcncn musi kalischen Soiröe auögcklnngcn. Dieselbe vereinigte noch mals die erlauchte» Gäste des Kaiserhauses, soweit sic nicht schon die Neichshauptstadt verlassen hatten, nm das erhabene Herrscherpaar; an der Spitze der auswärtige» Fürsllichkcitcu befanden sich die sächsischen und die rnmänischcn Majestäten. Der Kaiser bewegte sich mit gewohnter Frische nnd Rüstig keit dnrch die glänzende Versammlung; die Festlichkeit hatte gegen 11'/s Uhr ihr Ende erreicht. Der päpstliche Delegat Msgrc. Galimbcrti, welcher unserem Kaiser die Glückwünsche des Papstes zum 22. März überbracht hatte, soll zum Nachfolger Jacobini'« als Car- dinal-Staatösccretär auscrsehc» sein, während bislang der päpstliche Nuntius in Madrid als für diesen wichtigen Po- sten designirt galt. Monsignore Galimbcrti wurde vor eini ge» Jahre» vo» Lco XIII. zum Domcapitular au der St. Pctcrskirche eruaunt, nachdem er vorher der Rcdaction des päpstlichen „Monitcnr de Nome" als maßgebendes Mit glied angchört hatte und nach kurzer Zeit erhielt Gnlim- berti auch den einflußreichen Posten eines SccrctärS der geistlichen Cougregationeu und außerordentlichen Angelegen heiten. In dieser Stellung hat Galimbcrti schon verschiedene ^'chlige Aufgaben gelöst, »Mer ihnen namentlich die päpst liche Vermittelung in der Carolinenfragc und cö war we niger der vcrstorbcnc Staatssekretär, als vielmehr Galim- bertc selber, welcher die bezüglichen Verhandlungen zu einem ° ersprießlichen Ende geführt hat. Höchst wahrscheinlich ist die hervorragende Nolle, welche Galimberti in den di plomatischen Verhandlungen über die Caroliuen-Jnseln spielte, Nichtamtlicher Theil, für Lco XIII. bcstimmcud gcwcscu, dcn gewandten Unter. Händler auch mit der ehrenvolle» Mission, der offiricllen Beglückwünschung des dculschcii Kaisers dnrch den Papst, zu betrauen und vielleicht ist Msgrc. Galimbcrti auch ferner dazu auscrschen, dcn eigentlichen Vermittler zwischen Berlin nnd dem Vatikan zu rcpräscntireu. Das preußische Herrenhaus hat die neueste große kir- cheupolitischc Action nnn glücklich hinter sich. Mit bedeu tender Mehrheit ist von ihm das nenc Kirchcngcsctz am ver gangenen Donnerstag thcils in der Commissionsfassung, theilö nach den Kopp'schen Amendements angenommen wor den nnd seit dieser abermalige» „Revision" bleiben von der Maigcsctzgcbnng mir »och wenige Trümmer übrig. Durch die Hcrrcnhausbcschlüsse vom 24. März hat einerseits die Verpflichtung der kirchlichen Oberen znr Anzeige der von ihnen anznstcllendcn Geistlichen n. s. w. eine weitere nam hafte Einschränkung erfahren, während andererseits daö staatliche Einspruchsrecht »och ferner geschmälert worden lind anßcrdcm das Mcssclcscn fast völlig der bisherigen Strafbestimmungen entkleidet ist; endlich sind die Bcstimm- nngcn, belr. den Ausschluß der geistlichen Orden und Con grcgationen nliS Preußen, zum Theil aufgehoben worden. Es bleibt mir noch abzuwartcn, wie sich daö Abgcordnetcn- hans zn diese» Beschlüssen des Herrenhauses stellen wird, indessen dürften dieselben anch im Abgeordnetenhaus!! keine wesentlichen Veränderungen erleiden. Analog dcn Vorgängen bei der Bcrathung des vorjährigen Kirchcngesctzcs werden hier wohl mir die Natiouallibcralcii und einige Freisinnige gegen die jüngste kirchcnpolilische Vorlage stimmen nnd dies lediglich des Principö halber, denn wenn die Regierung nnn ein mal ihren Frieden mit der Enric haben will, so ist eine Opposi tion hiergegen nicht mehr opportun. Ob aber nnn daö mehrjährige kirchliche Rcvisionöwcrk in Prenßcn wirklich nnd wahrhaftig zmn endgiltigen Abschluß gelangt ist — »ver möchte dies wohl mit Bestimmtheit behaupten? Im Reichstage sind die bekannten JnnungSanträge dcS Centrmns und der beide» co»scrvativcn Fractionc», die i» dem Verlangen des Befähigungsnachweises, resp. der Mei- stcrprüfimg für selbstständige Handwerker gipfeln, nm Don nerstag an eine besondere Commission verwiesen worden. Bei dcn schroffcn Widersprüchen, welche sich in der betreffen den Reichstagsvcrhandlung in den Parlciansichtcn über die Zweckmäßigkeit der Meisterprüfung ergaben, ist das Schei tern der genannten Anträge vorauszuschen, zumal die Ne gierung selber sich ihnen gegenüber nicht shmpalhisch zn ver halten scheint, wie man wenigstens aus dem bisherigen völ ligen Stillschweigen der Rcgicrnng in dieser Frage schlie ßen darf. Am Sonnabend beschäftigte sich der Reichstag mit der zweiten Lesung des Entwurfes, betr. das Reichs- beamtcnpcnsiousgcsctz und der ersten Lesung der Kuuslbutter- vorlage; am Domierstag tritt voraussichtlich die Ostcrpause des Reichstages ein. Die Demission dcö deutschen Botschafters in Nom wird officiöscrscitö mm doch bestätigt. Herr v. Kcudcll soll sein Eutlassuugsgcsuch mit den üblichen Gesundheitsrücksich ten motivirt haben, doch dic eigentlichen Ursachen seines Rücktrittes liegen offenbar tiefer; inwiefern dic vielfach ver breitete Anschauung, der Botschafter habe sich dadurch schwer- gekränkt gefühlt, daß dic Verhandlungen über die Erneuer ung dcö dcutsch-östcrrcichischsitalicuischcu Bündnisses über seinen Kopf hinweg in Berlin geführt worden seicii, das Nichtige trifft, mag dahingestellt bleiben. Jcdcufallö ist daö Ausscheiden dieses ebenso hochbegabten wie persönlich liebenswürdigen Diplomaten ans dem politischen Dienste unseres Vaterlandes nur zu bedauern und da Herr v.Kcn- dell porsona. gratisLima an» römischen Hofe mid in die gcfammtc» dortigen Verhältnisse wie kaum ein Anderer ein» geweiht war, so dürfte cs nicht leicht fallen, für ihn einen geeignete»» Nachfolger ausznsucheu. Die Differenzen zwischen dem französischen Kriegs- Minister und der Armcecommission der Dcputirtenkammcr in Sachen der polytechnischen Schule sind endgültig beige- legt. Der Präsident der Commission, dc Mahy, welcher notusiono als Radikaler zu dcn politischen Freunde» Bou langers gehört, hat auf das „offene" und „loyale" Ent schuldigungsschreiben des Ministers eine ebenso entgegen- kommende Antwort crlhcilt, in welcher dc Mahy Namens der Commission seine Genngthnung darüber ausdrückt, daß die Harmonie zwischen dem berühmten General und der Commission nunmehr wiederhergestellt ist. Nur der Oberst Plazauct fand diesen Abschluß der Affairc der Würde der Commission zn wenig entsprechend und trat unwillig ans der Commission aus, während seine College»» froh zu sein schienen, daß ihnen dic Gnadcnsoune Bonlangcr'ö wiederum leuchtete. In Wahrheit hatte Oberst Plazauct Recht, dem» der Versuch Bonlangcr'ö, seinen ersten, anmaßend und hoch- müthig gehaltenen Brief au die Mililärcommission einfach auf ein „Mißverständniß" zurückzuführcn nnd ein paar nichts sagende Höslichkcilsphrasen folgen zu lassen, konnte gerade nicht als eine glänzende, den Herre» de Mahy und Genosse» gewährte Gcmigthnng des KricgSmimsters erscheine»». Aber die Commission hatte sich wohl inzwischen überzeugt, daß die Erregung der öffentlichen Meinung Frankreichs gegen General Boulanger wegen seines Vorgehens gegen die poly technische Schule nichts als ein Angcnblicksproduct mid Bou langer längst wieder der Liebling der ganzen Nation war, sollte da die Commission allein in der Opposition verharren? Ji» der That war cs ein Jrrthun», anzunchmcn, daß dic Haltung Bonlangcr'ö in dcr Angelegenheit der polytechni schen Schule demselben in der öffentlichen Meinung des Lan des danernd schaden würde, er steht vielmehr nach wie vor „groß" da nnd Herr Boulanger als „Vorkämpfer der wahr haft demokratischen Grundsätze" ist jenseits dcr Vogescn auch »och fernerhin dcr Held und Mann des Tages! Herr Katkow, dcr bekannte Besitzer dcr pauslavistischcu „Moskauer Zeitung", hat in scincm Organe offen einen kcckcn Feldzug gegen dic russische Negierung eröffnet. Wie erinnerlich, erschien vor Kurzem ciu officiöscS Pctcröburgcr Commuuiqnv, welches die Pauslavistischeu Blätter ermahnt, sich Deutschland gegenüber eines gcmäßiglcrcii Tones zu bc- flcißigcn. Diese Mahnung hat aber bei Hrn. Katkow ge rade die cntgcgcngcsctztc Wirkung ausgeübt, denn er erläßt in seinem Organ gegen das Negierungscommunigno einen spaltcnlniigcn und in den schärfsten Ausdrücken gehaltenen Protest, in welchem schließlich bchanptct wird, dic deutschen Zeitungen hätten für die Nustschukcr Hinrichtungen Partei ergriffen, ja, Katkow zweifelt sogar dic Verdienste der deut schen Consiiln in Bulgarien als Vertreter der russischen In teressen an. Katkow wirft demnach den Petersburger Rc- giernngskrciscn wegen der in denselben sich kundgebendcu dentschfrcnndlichen Wendung uugescheut dcn Fehdehandschuh hi» uud mau darf begierig sein, wie das unverschämte Auf- trelcii des Paiislavistciiführcrö in Petersburg berühren wird; einstweilen verlautet nur von einer dcr „Most. Ztg." er- theilleu Verwarinmg, und eine solch leichte Douche zieht bei Leuten vom Schlage Katkows noch lange nicht! Dcr große parlamentarische Kampf im englischen Unter hanse nm dic irische Zwangsbill ist in seinem ersten Sta dium zu Gunsten der Negierung entschieden »norden. Nach einer abermaligen Nachtsitzuug nahm daö Hanö am Sonn abend früh dcn Driuglichkeitsantrag für dic irische Zwangs- bist imlcr Verwerfung des von dciiGladstoniancrn gestellten
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